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Ein Podcast über die dunkle Geschichte Salzburgs: Das Walserfeld, Schloss Moosham im Lungau oder der Residenzplatz: viele Orte in Stadt und Land Salzburg, an denen wir tagtäglich vorbeikommen, haben eine düstere Vergangenheit. Und diese wird von den SN-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler nun beleuchtet. Von Bücherverbrennungen in der NS-Zeit, Hexenprozessen im 17. Jahrhundert bis hin zu den Spuren der Tempelritter im Bundesland - lernen Sie mit diesem Reportage-Podcast die Heimat Salzburg in neuem Lichte kennen. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Podcast - oder kennen Sie Schattenorte in und um Salzburg? Dann schreiben Sie uns per Mail an podcast@sn.at.
- 46 - Vom Teufel besessen: Wie im Stift Nonnberg in Salzburg Dämonen ausgetrieben wurden
Zwei Ordensschwestern schlossen einen Pakt mit dem Teufel. So steht es in der Hauschronik des Stifts Nonnberg. Monatelange Exorzismen folgten. Ob sie glückten? Historiker Gerhard Ammerer hat zu Teufelsaustreibungen in Salzburg recherchiert. Im Podcast berichtet er von seinen Ergebnissen. Podcastfolge zur Todesstrafe in Salzburg: https://www.sn.at/podcasts/schattenorte/heute-hat-man-einen-gehaengt-als-in-salzburg-noch-die-todesstrafe-galt-115251694 Podcastfolge zu den Zaubenbubenprozessen: https://www.sn.at/salzburg/chronik/halloween-spezialfolge-schattenorte-der-mythos-jakob-koller-als-der-teufel-salzburg-heimsuchte-129025672 Ein Aufruf: Weihnachten zu Kriegszeiten: Für Dezember ist eine Schattenorte-Folge zum Thema Weihnachten während des Kriegs, sei es an der Front, zuhause oder auf der Flucht. Haben Sie Quellen von Familienangehörigen oder eine Anekdote aus ihrer eigenen Lebensgeschichte, die Sie mit uns im Podcast teilen wollen, dann schreiben Sie uns gerne an podcast@sn.at. Literatur zur Folge: Ammerer, Gerhard/ Bauer, Nicole/ Watzka, Carlos (2024): Dämonen. Besessenheit und Exorzismus in der Geschichte Österreichs – Eine kritische Betrachtung. Salzburg: Verlag Anton Pustet.
Sun, 27 Oct 2024 - 30min - 45 - "Wir standen vor den Trümmern unseres Zuhauses": Der Bombenangriff auf Salzburg 1944
Am 16. Oktober 1944 fielen die ersten Bomben der US-Armee auf die Stadt Salzburg. Die 84-jährige Irmgard Steindl war damals viereinhalb Jahre alt. Sie berichtet von ihren Erinnerungen und davon, was ihre Mutter für sie festgehalten hat: vom Poltern, dem Stollen und den Trümmern des Hauses. Historikerin Margit Reiter schildert, wie mit Zeitzeugenberichten umzugehen ist. Den Artikel zur Folge: "Bomben fielen auf Salzburg" vom Juli 2023 finden Sie hier: https://www.sn.at/salzburg/chronik/bomben-fielen-auf-salzburg-von-blindgaengern-und-verborgenen-kratern-141285682 Literatur zu dieser Folge: Reiter, Margit (2017): Die Generation danach. Der Nationalsozialismus im Familiengedächtnis, Innsbruck-Wien-Bozen: Studienverlag. Welzer, Harald/ Moller, Sabine/ Tschuggnall, Karoline (2002): „Opa war kein Nazi“. Nationalsozialismus im Familiengedächtnis. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag. Benz, Wolfgang (2006): Zeitzeugen, Historiker und ihr Publikum. Online unter: https://www.bpb.de/themen/holocaust/ravensbrueck/60718/zeitzeugen-historiker-und-ihr-publikum/ (zuletzt aufgerufen am 10.10.2024) Vortrag im Stadtarchiv Salzburg: Das Stadtarchiv Salzburg lädt zu einem Vortrag von Zeithistoriker Johannes Hofinger zum „80. Jahrestag des ersten Bombenabwurfs auf Salzburg“. Mittwoch, 16. Oktober, 18 Uhr, Haus der Stadtgeschichte, Glockengasse 8 in Salzburg. Ein Aufruf: Weihnachten zu Kriegszeiten Für Dezember ist eine Schattenorte-Folge zum Thema Weihnachten während des Kriegs, sei es an der Front, zuhause oder auf der Flucht. Haben Sie Quellen von Familienangehörigen oder eine Anekdote aus ihrer eigenen Lebensgeschichte, die Sie mit uns im Podcast teilen wollen, dann schreiben Sie uns gerne an podcast@sn.at.
Sun, 13 Oct 2024 - 28min - 44 - "Eine Räubergeschichte" - Legenden um die Stephanskrone in Mattsee
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die Stephanskrone wochenlang in Mattsee begraben. Bis heute reisen Kronwächter aus Ungarn in den Flachgau, um daran zu erinnern. Welche Legenden sich um die Geschichte gebildet haben und die eine große Frage: Warum eigentlich Mattsee? Darüber spricht Germanist und Archivar Siegfried Hetz in dieser Folge des SN-Podcast Schattenorte. Literatur: -Gernod Fuchs: Die ungarischen Reichs- und Kroninsignien in Mattsee. In: Marktgemeinde Mattsee (Hg.), Mattsee. Chronik, Marktgemeinde, 2023, S. 230–241. - Siegfried Hetz (Hg.): Wo Dollfuß baden ging. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2018. - Hans Spatzenegger: Von Budapest über Mattsee nach Fort Knox und zurück. Die abenteuerliche Reise der St.-Stephans-Krone zwischen 1945 und 1978, Mittelungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 137, Salzburg 1997. Ein Aufruf: Weihnachten zu Kriegszeiten: Für Dezember ist eine Schattenorte-Folge zum Thema Weihnachten während des Kriegs, sei es an der Front, zuhause oder auf der Flucht. Haben Sie Quellen von Familienangehörigen oder eine Anekdote aus ihrer eigenen Lebensgeschichte, die Sie mit uns im Podcast teilen wollen, dann schreiben Sie uns gerne an podcast@sn.at.
Sun, 6 Oct 2024 - 25min - 43 - NS-Kunstraub: Ein Krimi um Nazis, Mitläufer und Vertriebene in Salzburg
Kunstmalerin Helene von Taussig stellte ihre Bilder in Paris aus, lebte aber abgeschieden in Anif bei Salzburg. Ihr Atelierhaus musste sie 1940 verlassen - sie wurde von den Nationalsozialisten nach Wien ausgewiesen und später nach Polen deportiert. In das Haus zog die Künstlerin Poldi Wojtek ein - bekannt als Gestalterin des Logos der Salzburger Festspiele. Das lag auch in den Händen ihres Mannes und späteren Exmannes: Kajetan Mühlmann. Der Kunstkritiker, Festspielpropagandaleiter und später SS-Oberführer zog gerne die Fäden für sich und seine Liebsten. Er war an Arisierungen und Kunstbeutezügen beteiligt. Nach dem Krieg arbeitete er mit den US-Alliierten zusammen. Der Historiker Thomas Pawlowski sucht Nachfahren von Kajetan Mühlmann und seiner späteren Frau Hilde, geborene Ziegler. Sie hatten vier gemeinsame Kinder, sie lebte zeitweise am Attersee. Es geht um Fotos, Briefe oder weitere Informationen. Diskretion ist garantiert. Bitte bei Hinweisen melden unter: podcast@sn.at oder: pawlowski.thms@gmail.com In der Podcastfolge sprechen der Doktorand Thomas Pawlowski (Uni Gießen) und die Historikerin Susanne Rolinek (Salzburg Museum) über NS-Kunstraub und die Rückgabe nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Literatur: - Kajetan Mühlmann: Einer der bedeutendsten Kunsträuber des „Dritten Reichs“. In: Johannes Hofinger: Nationalsozialismus in Salzburg. Opfer. Täter. Gegner, 2. Auflage. Studien-Verlag, Innsbruck u. a. 2018 (Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern; 5) (Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg; 44), S. 117–119. - Jonathan Petropoulus: The Importance of the Second Rank: The Case of the Art Plunderer Kajetan Mühlmann. In: Günter Bischof, Anton Pelinka (Hg.): Austro Corporatism. Past, Present, Future. Contemporary Austrian Studies, Vol. 4., New Brunswick 1996, S. 177 – 221. - Anita Kern: Poldi Wojtek – Malerin und Grafikerin, Eine designhistorische Einordnung des Plakatentwurfs von Poldi Wojtek für die Salzburger Festspiele. In: Das Logo der Salzburger Festspiele und seine Gestalterin Poldi Wojtek, hg. von den Salzburger Festspielen 2020, S. 33–44. - Oliver Rathkolb: Zeithistorisches Gutachten zu den Beziehungen von Leopoldine (Poldi) Wojtek(-Mühlmann) mit Nationalsozialisten 1933–1938 – 1945 und zu etwaigen Kontinuitäten ideologischer Einstellungen zum NS-Regime nach 1945. In: Das Logo der Salzburger Festspiele und seine Gestalterin Poldi Wojtek, hg. von den Salzburger Festspielen 2020, S. 5–32. Walter Thaler: Poldi Wojtek – Helene von Taussig. Die konträren Schicksalswege zweier Salzburger Künstlerinnen. In: ders.: Erinnerungswürdig. Prägende Persönlichkeiten der Salzburger Geschichte. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2022, S. 96–102. - Memory Gaps: Kunstinitiative des Gedenkens, "Aryanization": https://www.memorygaps.eu/gap-juli-2019/
Sun, 15 Sep 2024 - 32min - 42 - Dunkle Spuren in der Kaiserstadt Bad Ischl: Von Kriegen, dem "Milchprozess" und Neonazis im Salzkammergut
Kaiser Franz Joseph I. unterzeichnete im Juli 1914 die Kriegserklärung an Serbien in Bad Ischl. Während der NS-Zeit gab es radikale Arisierungen im Salzkammergut, ebenso war es ein Zentrum des Widerstandes. Und nach 1945 kam es zur "Milchdemonstration", einem gewaltsamen Aufstand gegen Jüdinnen und Juden. Bad Ischl war vielfach Schauplatz von Geschichte – mit vielen „braunen Flecken“. Pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr 2024 im Salzkammergut werden diese nun beleuchtet. Zwei neue Bücher widmen sich der Region anhand von Erinnerungsorten - den Ausgangspunkt nehmen sie in der vielfach besuchten Kaiservilla. Im Podcastgespräch mit Historikerin Susanne Rolinek, Autor und Journalist Thomas Neuhold und SN-Redakteur Thomas Hödlmoser. Literatur: „Im Schatten von Hitlers Alpenfestung“, Reiseführer durch die braune Topografie Salzkammergut, von Christian Strasser, Susanne Rolinek und Gerald Lehner, erschienen im Czernin-Verlag, 343 Seiten, Wien 2024. „Salzkammergut – Orte der Erinnerung“, Thomas Neuhold, erschienen im Verlag Anton Pustet, 86 Seiten, Salzburg 2024.
Fri, 17 May 2024 - 38min - 41 - "Gekommen, um zu bleiben" - von Verbot, Aufstieg und Fall des Kommunismus in Salzburg
Die KPÖ ist älter als die Republik Österreich. Noch wenige Tage vor der Ausrufung der Ersten Republik ist Anfang November 1918 die Kommunistische Partei gegründet worden - als einer der ältesten der Welt. Historiker Johannes Hofinger schildert die Entwicklung vom Aufstieg, Fall bis zum Widererstarken in der jüngsten Vergangenheit. Es geht um ihre Rolle zur Zeit des Ständestaats, der NS-Zeit und der Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg. Wer waren die führenden Köpfe im politischen Widerstand? Wie sind diese aufgeflogen – und wie viele Menschen aus Salzburg deswegen zu Tode gekommen sind. Der designierte Vizebürgermeister der Stadt Salzburg, Kay-Michael Dankl, spricht im Podcast „Schattenorte“ außerdem über die fehlende Aufarbeitung der Parteigeschichte in Salzburg. Und ob sich daran künftig etwas ändern wird.
Sun, 28 Apr 2024 - 48min - 40 - Live-Podcast: Verlorene Geschichte in Salzburg
Ein Afrikamuseum, das es so nicht mehr gibt in der Stadt Salzburg. Schätze ferner Kulturen, die während der NS-Zeit versteckt werden mussten. Und ein Kloster, von dem fast nichts mehr übrig geblieben ist. In der ersten Live-Podcast-Folge von "Schattenorte" sprechen Sabine Veits-Falk, Historikerin und Leiterin des Salzburger Stadtarchivs, und Anna Holzner, Archäologin und Archivarin des Keltenmuseums Hallein, über das heutige Mozarteum in der Stadt Salzburg und den Georgsberg in Hallein, wo heute das Bundesgymnasium steht. Musikalische Begleitung gibt es von der Gruppe "Vokale Randale" vom Musischen Gymnasium in Salzburg. Moderation: Anna Boschner und Simona Pinwinkler. Die Folge ist im SN-Saal am 4. März 2024 aufgenommen worden.
Sat, 9 Mar 2024 - 39min - 39 - Eingemauerte Leichen und Geheimgänge: Sagen um die Plainburg
Wie eine Krone aus Stein sitzt die Ruine der Plainburg auf einem Hügel in Großgmain. Um sie ranken sich viele Mythen - von eingemauerten Kinderleichen, unterirdischen Geheimgängen und Begräbnisstätten der Kelten. Ein Roman über die Plainer wurde zum Kassenschlager und prägte das Geschichtsbild um die heutige Ruine. Fakt ist: Die Burgherren von Plain haben im 12. Jahrhundert die Stadt Salzburg in Brand gesetzt. Mit dem Historiker Johannes Lang vom Stadtarchiv Bad Reichenhall auf der Suche nach Mythos und Wahrheit um die Burg. Literatur zu dieser Episode: Johannes Lang / Max Schneider: Auf der Gmain. Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain, Gemeinde Großgmain 1995. Erich Marx (Hg.): „Die Flammen lodern wütend“: Der große Stadtbrand in Salzburg 1818, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 2018. A. Jungmann-Wilhelmi: Der Hallgraf. Historischer Roman, Passavia Verlag, Passau 1978.
Sun, 25 Feb 2024 - 41min - 38 - "Anschluss" und NS-Propaganda: Wie eine Gedenktafel im Herzen der Salzburger Altstadt verschwand
Im Mai 1921 wollte ein Großteil Salzburgs Teil von Deutschland werden. Rechtlich war das gar nicht möglich, dennoch kam es zur Abstimmung. In dieser Podcastfolge berichtet Historiker Johannes Hofinger vom Stadtarchiv in Salzburg über zwei Steintafeln, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts am Rathausbogen angebracht war. welche Bedeutung diese hatten - und wie sie schließlich wieder verschwanden.
Sun, 18 Feb 2024 - 25min - 37 - "Arisiert" und vergessen? Auf den Spuren einer Familiengeschichte in St. Gilgen
Das Seehotel Billroth in St. Gilgen bei Salzburg hat eine bewegte Geschichte. Vom bekannten Mediziner Theodor Billroth zum Seminarhotel des Roten Kreuz. Und dazwischen ein dunkles Kapitel NS-Geschichte: Das Schicksal der Familie Feilchenfeld. Ihr Besitz wurde von den Nationalsozialisten mit repressiven Mitteln einverleibt. Noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges starb Henriette Feilchenfeld in einem Lager in Wien. Heute scheint ihre Geschichte vergessen. Aber die Ur-Urenkelin ist aus San Francisco ins Salzkammergut angereist, um sich der Vergangenheit ihrer Familie zu stellen. Literatur zu dieser Episode: Albert Lichtblau: „Arisierungen“, beschlagnahmte Vermögen, Rückstellungen und Entschädigungen in Salzburg. Oldenburg Verlag, Wien/München 2004.
Fri, 26 Jan 2024 - 15min - 36 - Gletscherleiche gefunden: Bergkamerad hat nach 52 Jahren Gewissheit
Zwei Wanderer fanden am 11. September im Glocknergebiet einen Gletscherleiche. Der DNA-Test bestätigte die Vermutung der Polizei. Der Artikel zur Folge: https://www.sn.at/salzburg/chronik/gletscherleiche-glocknergebiet-bergkamerad-jahren-gewissheit-151567435 In der Episode erwähnten weitere Folgen: Den Tempelrittern auf der Spur: https://www.sn.at/salzburg/chronik/schattenorte-den-tempelrittern-in-salzburg-auf-der-spur-117661021 Römergräber in Lauriacum: https://www.sn.at/salzburg/chronik/raetsel-um-gekoepfte-roemerskelette-salzburger-forscher-auf-den-spuren-der-graeber-in-lauriacum-138323104
Fri, 12 Jan 2024 - 20min - 35 - Turbulenzen im Schloss Fuschl: Von Nazis, "Sissi" und dem Salzbaron
Es diente als Kulisse für die bekannten „Sissi“-Filme mit Romy Schneider. Es war Luxusresidenz für prominente Gäste von Welt. Es war aber auch ein Schatz auf dem Beutezug hochrangiger Nationalsozialisten wie dem Reichsaußenmisiter Ribbentrop. Das Schloss Fuschl in Hof bei Salzburg hat eine bewegende Geschichte – und steht auch heute wieder vor einem Umbruch. Was die neuen Betreiber – eine internationale Luxushotelkette – mit dem Schloss plant und welche Rolle die Geschichte des Hauses dabei spielen soll, hören Sie in dieser Podcast-Folge. Literatur zu dieser Episode: - Jutta Hangler: Schloss Fuschl – Beutegut des NS-Außenministers. In: Robert Kriechbaumer (Hg.): Der Geschmack der Vergänglichkeit. Jüdische Sommerfrische in Salzburg, Böhlau Verlag, Wien 2002. - Susanne Rolinek, Gerald Lehner, Christian Strasser: Im Schatten der Mozartkugel. Reiseführer durch die braune Topografie von Salzburg, Czernin Verlag, Wien 2009. - Hof Bei Salzburg: Chronik und Heimatbuch, mit Texten von Ludwig Graupner, Martin Gschwandtner, Nicole Heitzer, Arno Müller und Alexander Salzmann, Verlag Die Offset, Wals-Siezenheim, 2023. - Hotel Schloss Fuschl: Chronik. Mit Texten von Ulrich Klein, Hermann Fuchsberger, Simone Mausolf, Barbara Rinn. Selbstverlag Hotel Schloss Fuschl GmbH, Hof bei Salzburg 2006. - Hubert Stock: Vermögensentzug und Zwangsverkauf nichtjüdischen Eigentums während der NS-Zeit sowie deren Restitution und Rückabwicklung nach 1945 am Beispiel der Stiftung „Haus Fuschl“, Diss. Universität Salzburg, 2016.
Sun, 10 Dec 2023 - 25min - 34 - Abgewertet im "System Judtmann": Schattenseiten in der Kinderfürsorge in Salzburg
Von den 1950er- bis in die 1980er-Jahre prägte die Medizinerin Ingeborg Judtmann die Kinder- und Jugendfürsorge in Salzburg. Sie hat ein System der Abwärtsspirale geschaffen und damit Biografien Tausender Kinder bis ins Erwachsenenalter vorgezeichnet. Betroffene berichten von seelischer und körperlicher Gewalt. Historiker Robert Hoffmann und die Sozialpädagoginnen Birgit Bütow, Vanessa Blaha und Daniela Steinberger sprechen in dieser Folge über die Kinder- und Jugendfürsorge der Nachkriegszeit und wieso diese einen Schatten bis in die Gegenwart wirft. Literatur: Ingrid Bauer, Robert Hoffmann, Christina Kubek: Abgestempelt und ausgeliefert Fürsorgeerziehung und Fremdunterbringung in Salzburg nach 1945. Mit einem Ausblick auf die Wende hin zur Sozialen Kinder- und Jugendarbeit von heute. Studienverlag, Salzburg, 2013. Birgit Bütow, Melanie Holztrattner: Familienähnliche Fremdunterbringung in Österreich: Geschichte - Institutionen - Biografische Erfahrungen, Schriftenreihe der ÖFEB Sektion Sozialpädagogik, Opladen/Berlin/Toronto, 2022.
Sun, 26 Nov 2023 - 35min - 33 - Als der Erzbischof die Kanonen auf Salzburg richtete
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam es in Europa zu Bauernaufständen und Bauernkriegen. Auch Salzburg war betroffen. Die ländliche Bevölkerung und auch die Einwohner der Stadt lehnten sich auf, protestierten gegen immer höhere Steuern und Abgaben und griffen zu den Waffen. Am 11. Juli 1523 mussten sich diese jedoch dem Salzburger Erzbischof unterwerfen, dieser zog in die Stadt ein und ließ den Bürgermeisterturm errichten. Die Kanonen waren auf die Stadt gerichtet.
Sun, 9 Jul 2023 - 20min - 32 - Bomben fielen auf Salzburg: Von Blindgängern und verborgenen Kratern
15 Bombenangriffe hat es während des Zweiten Weltkrieges auf die Stadt Salzburg gegeben. Auch Gemeinden im Umland waren in der Fluglinie der US-Bomber. Krater in Wäldern und auf Feldern in Bergheim zeugen davon. Und noch heute schlummern Blindgänger im Untergrund der Stadt. Wieso der Wiederaufbau in Salzburg besonders schnell ging nach Kriegsende und was ein Zeitzeuge im Schutzstollen im Mönchsberg erlebt hat. Eine Wanderung zu den Bombenkratern bei Maria Plain und in Lengfelden in Bergheim. Und im Gespräch mit Historiker Ernst Marx und dem Zeitzeugen Gerold Müller. Literatur: Erich Marx (Hg.): Bomben auf Salzburg. Verlag Anton Pustet, Salzburg 1995. Thomas Bernhard: Die Ursache. Eine Andeutung. Salzburg 1975.
Sun, 2 Jul 2023 - 33min - 31 - Schloss Kleßheim als "Gästehaus des Führers"
Adolf Hitler empfing auf Schloss Kleßheim internationale Machthaber wie Benito Mussolini. Den Umbau des Schlosses bewerkstelligte man unter anderem mit Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. Welche politische Bedeutung das „Gästehaus des Führers“ hatte und wieso dort ein Attentat auf Hitler nicht in die Tat umgesetzt worden ist, hören Sie n Teil zwei der „Schattenorte“ über die Geschichte zu Schloss Kleßheim und dem sogenannten Kavalierhaus. Literatur: Imma Walderdorff: Schloss Kleßheim. Gästehaus des Führers 1940-1945. Online erschienen bei ART-Dok, Heidelberg, 2020. Horst Mühleisen: Hellmuth Stieff - Patriot und Zauderer. In: "Für Deutschland". Die Männer des 20. Juli, herausgegeben: Klemens von Klemperer, Enrico Syring, Rainer Zitelmann. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main, 1994, S. 247-260. Ernst Hanisch, Lustschloss Kleßheim. In: Helga Embacher, Ernst Fürlinger, Josef B. Mautner (Hg.): Salzburg Blicke, Salzburg, Wien 1999, S. 131–134. Katrin Unterreiner: Luziwuzi. Das provokante Leben des Kaiserbruders Ludwig Viktor. Molden Verlag, Wien/Graz 2019. Roswitha Juffinger: Erzherzog Ludwig Viktor. Franz Josephs jüngerer Bruder und sein Schloss Kleßheim. Residenzgalerie Salzburg / Domquartier Salzburg, 2019.
Sun, 18 Jun 2023 - 28min - 30 - Ein Habsburger im Exil: Warum "Luziwuzi" nach Kleßheim verbannt wurde
Vom Lebemann in die Einsamkeit. Warum ist der jüngste Bruder von Kaiser Franz Joseph, Ludwig Viktor, nach Salzburg ins Exil geschickt worden? Was hat es mit den Mythen rund um den als Luziwuzi bekannten Erzherzog auf sich? Und warum er der Prinz Harry von Siezenheim wurde, der dort auch seine letzte Ruhe fand, hören Sie in Teil 1 der Doppelfolge des SN-Podcasts "Schattenorte" zur Geschichte um Schloss Kleßheim bei Salzburg.
Sun, 11 Jun 2023 - 40min - 29 - Salzburg im Goldrausch: Wie Knappen im Gasteinertal einst ihr Leben aufs Spiel setzten
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Jedes Wort auf die Goldwaage legen. Morgenstund' hat Gold im Mund. Noch heute sich Sprichwörter zum Thema Gold nach wie vor in aller Munde. Entstanden sind sie jedoch bereits im Mittelalter. Auch in Salzburg wurde nach Gold geschürft - unter teilweise schweren Arbeitsbedingungen für die Bergleute. Im Boden des Erzstifts schlummerte neben Salz weiterer Reichtum. Wie Bergleute im 15. Jahrhundert im Gasteinertal ihr Leben aufs Spiel setzten.
Sun, 4 Jun 2023 - 12min - 28 - "Jahrhunderthochwasser" in Salzburg: Als Oberndorf verwüstet wurde
Im Jahr 1899 kam es zum „Jahrhunderthochwasser“ in Oberndorf bei Salzburg. Die Schäden waren immens, der Ort musste verlegt werden. Doch wie Josef Standl, der Vizepräsident der Stille-Nacht-Gesellschaft, im Podcast sagt, hat die Tragödie auf lange Sicht die Zukunft der Gemeinde sogar gerettet. Wie wurde über die Hochwasserkatastrophe im September 1899 berichtet? Warum ist Oberndorf überhaupt so schwer von den Wassermassen getroffen worden? Und wie zäh ging die Ortsverlegung voran? Das hören Sie in dieser Folge von "Schattenorte". Literatur: Peter Danner: Salzburg im Regen – Regen in Salzburg in Zeugnissen aus dreizehn Jahrhunderten. Edition Tandem, Salzburg / Wien, 2016. Heinz Dopsch, Hans Roth (Hg.): Laufen und Oberndorf. 1250 Jahre Geschichte, Wirtschaft und Kultur an beiden Ufern der Salzach. Im Eigenverlag der Stadt Laufen und der Marktgemeinde Oberndorf, Laufen, 1998. Heinz Wiesbauer, Heinz Dopsch (Hg.): Salzach macht Geschichte. Herausgegeben vom Verein „Freunde der Salzburger Geschichte“ in Kooperation mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Salzburg 2019.
Mon, 29 May 2023 - 18min - 27 - Wie Werwölfe einst zum Schrecken der Salzburger wurden
Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Bettlern im Lungau wurde einst vorgeworfen, dass sie sich in in blutrünstige Wölfe verwandeln könnten. Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Bettlern im Lungau wurde einst vorgeworfen, dass sie sich in in blutrünstige Wölfe verwandeln könnten. In der neuen Folge des SN-Podcasts „Schattenorte“, erzählen Martin Scheutz, Historiker der Uni Wien, und Peter Klammer, Historiker im Lungau, die Geschichte der „Werwölfe“ im Lungau. Die Verurteilen erfolgten etwa 30 Jahre nach den bekannten Zauberbubenprozessen in Salzburg. Der Höhepunkt der Hexenverfolgung in Europa war Ende des 16. bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts und war damit bereits lange vorüber. Den Artikel in den Salzburger Nachrichten zur Folge finden Sie unter: https://www.sn.at/salzburg/chronik/wolfsprozesse-im-lungau-wie-werwoelfe-einst-zum-schrecken-der-salzburger-wurden-139059850
Sun, 21 May 2023 - 16min - 26 - "Gefallene" Mädchen und sündige Studenten: Prostitution in Salzburg
Die Quellenlage zur Geschichte der Prostitution in Salzburg ist dünn. Warum das so ist, an welchen Orten sogenannte Lustdirnen ihre Kunden in der Stadt Salzburg angeworben haben und welche Strafen Studenten der Stadt Salzburg im Barockzeitalter drohten, wenn sie dabei ertappt wurden, hören Sie in dieser Episode des SN-Podcast "Schattenorte". Gesprächspartner sind Christoph Brandhuber, Historiker und Leiter des Universitätsarchivs Salzburg und Bianca Kronsteiner, Historikerin und freie Texterin, die sich mit der Prostitution in Salzburg um 1900 beschäftigt hat. Literatur: Bianca Kronsteiner: Venus Vulgivaga. Das Prostitutionswesen in Salzburg um 1900, Masterarbeit, Universität Salzburg 2014. Christa Gürtler / Sabine Veits-Falk (Hg.): Frauen in Salzburg. Zwischen Ausgrenzung und Teilhabe, Salzburg 2012. Regina Schulte: Sperrbezirke. Tugendhaftigkeit und Prostitution in der bürgerlichen Welt, Frankfurt/Main 1979.
Sun, 14 May 2023 - 26min - 25 - Rätsel um geköpfte Römer: Salzburger Forscher auf den Spuren der Gräber in Lauriacum
Die Archäologen Lisa Huber mit Felix Lang, beide wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Altertumswissenschaften an der Universität Salzburg, forschen derzeit an einer besonders umfangreichen Quelle: den Gräbern der Römerstadt Lauriacum. Was sie bereits herausgefunden haben und welche Erkenntnisse der Molekularbiologe Jan Cemper-Kiesslich beiträgt, erfahren Sie in der neuen Podcastfolge. Den Artikel zum Podcast finden Sie hier: https://www.sn.at/salzburg/chronik/raetsel-um-gekoepfte-roemerskelette-salzburger-forscher-auf-den-spuren-der-graeber-in-lauriacum-138323104
Sun, 7 May 2023 - 27min - 24 - Großfeuer in Salzburg: Wie nach dem Stadtbrand 1818 die Gerüchte entflammten
Ende April 1818 zerstörte das Feuer die rechte Altstadt. Wer den Brand entfacht hat, blieb erst geheim. Doch dann fiel der Verdacht auf eine Soldatenfrau. Als ganz Salzburg in der warmen Aprilsonne des Christi-Himmelfahrt-Tags auf den württembergischen Prinzen wartete, donnerte ein Kanonenschuss über die Altstadt. Der Herzog kommt, dachte man. Dann ein weiterer Schuss. Schließlich ein dritter. Unruhe breitete sich aus, das konnte nicht der Willkommensgruß für den Gast sein. Föhnwinde hatten den Brand in der Zwischenzeit angefacht. Das Feuer züngelte von Dach zu Dach. Innerhalb kurzer Zeit brannte die halbe linke Stadtseite. Eine professionelle Feuerwehr gab es damals noch nicht. In der neuen Folge von "Schattenorte" berichten Historiker Erich Marx über den Stadtbrand von 1818 und Stadtführer Christoph Koca, wo in Salzburg noch heute die Spuren der Katastrophe zu sehen sind.
Sat, 29 Apr 2023 - 31min - 23 - Von Tempelrittern und Nazis: Wie die Mythen um den Untersberg entstanden
Schon seit Jahrhunderten gibt es Sagen und Mythen um den Untersberg. Historiker Johannes Lang ging diesen Erzählungen auf den Grund. Im SN-Podcasts Schattenorte spricht er von der Lazarusgeschichte und stellt eine Vermutung auf, wer diese verfasst haben und könnte.
Sun, 4 Dec 2022 - 43min - 22 - "Hexenloch" und geheime Zirkel: Auf den Spuren der Freimaurer in Salzburg
Die Freimaurer wurden im späten 18. Jahrhundert unter den Maximen der Aufklärung – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – in England gegründet. Bald fanden sich aber auch in Salzburg sogenannte Logen des Männergeheimbundes. Die Illuminaten, eine radikale Gruppierung davon, soll sich im Aigner Park getroffen und Riten abgehalten haben. Doch was haben die Freimaurer mit dem „Hexenloch“ zu tun? Suchte auch Mozart die Grotten auf, um schließlich seine freimaurerischen Gedanken in seiner Oper „Die Zauberflöte“ zu verewigen? Und wo finden sich in Salzburg weitere Zeichen wie Zirkel und Winkelmesser, die für den aufklärerischen Geheimbund sprechen? In dieser Folge von „Schattenorte“ begeben wir uns auf die Spuren der Freimaurer in der Landeshauptstadt und dafür sprechen wir mit der Historikerin Birgit Brenner und dem Biologen Reinhard Medicus. Literatur zu dieser Episode: * John Dickie: Die Freimaurer. Der mächtigste Geheimbund der Welt, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021. * Boberski, Gnaiger, Haidinger, Schaller, Weichinger: Mächtig – männlich – mysteriös. Geheimbünde in Österreich. Ecowin Verlag, Salzburg 2005. * Reinhard Medicus: Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit, Verlag A. Pustet. Salzburg, 2002. * Helmut Perl: Der Fall „Zauberflöte“. Mozarts Oper im Brennpunkt der Geschichte, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2000. * Lieselotte von Eltz-Hoffmann: Aigen und die Salzburger Illuminaten. In: Bastei, . Blätter des Stadtvereins Salzburg für Erhaltung und Pflege von Bauten, Kultur und Gesellschaft, Salzburg, September 2005. * Franz Schirlbauer: Aigen, der Aigner Park und die Freunde Mozarts. In: Bastei, Blätter des Stadtvereins Salzburg für Erhaltung und Pflege von Bauten, Kultur und Gesellschaft, Salzburg, Juni 1991.
Sat, 26 Nov 2022 - 44min - 21 - Weltmacht in Salzburg: Als die Osmanen über den Lungau herfielen
Die römisch-katholische Kirche thront über dem Herzen des Lungaus. Im 15. Jahrhundert war St. Leonhard bei Tamsweg eine der prunkvollsten Kirchen, die zu dieser Zeit in der Region errichtet wurden. Diese Pracht musste geschützt werden. Mit der Folge: Bereits auf dem ersten Blick fällt noch heute etwas Ungewöhnliches an der Kirche auf. Sie ist von einer breiten Steinmauer und mehreren Wehrtürmen umgeben. Auch die Salzburger fürchteten sich einst vor den Osmanen. Welche Spuren das damalige Weltreich im Lungau hinterließen, berichten Historiker Peter Klammer und Arno Strohmeyer im SN-Podcast „Schattenorte“.
Sun, 20 Nov 2022 - 48min - 20 - NS-Mütterheime am Wolfgangsee: Ein Versteck in der Sommerfrische
Am Wolfgangsee gab es während der NS-Zeit mehrere Erholungsheime für Mütter und ihre Kinder in arisierten oder enteigneten Anwesen. Gegen Ende des Krieges versteckten sich dort hohe NS-Offiziere. In dieser Folge des SN-Podcasts "Schattenorte" spricht Historiker Christian Wasmeier über die bewegte Geschichte des Bürglguts bei Strobl. Und der ehemalige Schauspieler und Autor Miguel Herz-Kestranek und seine Nichte, die Historikerin Marie-Theres Arnbom, laden direkt in die Sommerfrische in die Villa Herz in St. Gilgen. Auch dort war ein Mütterheim der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) eingerichtet. Sie schildern, wie ihre eigene Familiengeschichte mit den Ereignissen des 20. Jahrhunderts verwoben ist. Die Spurensuche führt bis nach Wien. Literatur zu dieser Episode: - Christian Wasmeier, Christian Kloyber: Das Bürglgut. Von der Großbürgerlichkeit zur Restitution. Wien, Studienverlag, erstmals 2011 erschienen. - Marie-Theres Arnbom: Damals war Heimat. Die Welt des Wiener jüdischen Großbürgertums. Wien, Amalthea-Verlag 2014. - Marie-Theres Arnbom mit Miguel Herz-Kestranek: "... also hab ich nur mich selbst!": Stefan Herz-Kestranek - Stationen eines großbürgerlichen Emigranten 1938-1945. Wien, Böhlau Verlag 1997. - Albert Lichtblau: „Arisierungen“, beschlagnahmte Vermögen, Rückstellungen und Entschädigungen in Salzburg. Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich, Band 17/2, Oldenbourg Verlag, Wien/München 2004.
Sun, 13 Nov 2022 - 46min - 19 - Reichspogromnacht: Als in Salzburg Glas und Leben zerstört wurden
In der Nacht von 9. auf 10. November 1938 wurden im Bundesland Salzburg mehr als 60 Männer verhaftet, viele ins Konzentrationslager gebracht. Jüdische Geschäfte in der Innenstadt, in Hallein und Bad Gastein wurden zerschlagen, die Synagoge in der Lasserstraße komplett zerstört. Die Ausschreitungen, die im gesamten Deutschen Reich als "Reichskristallnacht" bekannt waren, gelten als Wendepunkt in der antijüdischen Politik der Nationalsozialisten – sie machten deutlich: „Hier gibt es keine Perspektive mehr für euch“. In dieser Folge von "Schattenorte" sprechen Historikerin Helga Embacher und Historiker Albert Lichtblau über die Ereignisse in Salzburg und Bad Gastein und die Folgen, die diese für viele Salzburger Gewerbetreibenden und Familien hatten. Literatur: -Laurenz Krisch: "Zersprengt die Dollfußketten". Die Entwicklung des Nationalsozialismus in Bad Gastein bis 1938, Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr. Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 019, Böhlau Verlag 2003. -Daniela Ellmauer, Helga Embacher, Albert Lichtblau, „Geduldet, geschmäht und vertrieben – Salzburger Juden erzählen“, Otto Müller Verlag, Salzburg-Wien, 1998. - Lichtblau, Albert, „Arisierungen“, beschlagnahmte Vermögen, Rückstellungen und Entschädigungen in Salzburg. Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich, Band 17/2, Oldenbourg Verlag, Wien/München 2004.
Sun, 6 Nov 2022 - 43min - 18 - Mythos Zauberer Jackl - Wer war Jakob Koller?
Wo versteckte sich Jakob Koller? Bis heute sucht man eine Antwort. Sein Mythos reicht bis in den Lungau, wo noch heute die Mauern des Galgens zu sehen sind. Bis heute weiß niemand, wie Koller – bekannt als der Zauberer Jackl – tatsächlich ausgehen hat. Bis heute ist nicht klar wohin er 1679 plötzlich verwand. Und bis heute wird die Geschichte des vermeintlichen Zauberers in Liedern, Gedichten, Theaterstücken und Filmen immer wieder nacherzählt. Eines ist jedoch anhand von Verhörprotokollen und Gerichtsaufzeichnungen belegt: Zwischen 1677 und 1679 fand die größte Hexenverfolgung in der österreichischen Geschichte statt.
Sun, 30 Oct 2022 - 27min - 17 - Der "vergessene" Friedhof: Als in Grödig einst Russen begraben wurden
Auf dem Goiser Hügel in Grödig reiht sich ein Grab an das nächste. Hüfthohe Steinkreuze bilden eine Linie den Hügel hinauf. Bestattet wurde hier schon lange niemand mehr. Vor über 100 Jahren gab es in Grödig eine Barackenstadt. Dort lebten damals mehr Menschen als in der Stadt Salzburg. Von dieser ist heute nichts mehr zu sehen - doch der dazugehörige Friedhof ist noch immer vorhanden. In der neuen Folge des SN-Podcasts Schattenorte, nimmt Sie Redakteurin Anna Boschner mit auf den Russenfriedhof in Grödig. Gerda und Oskar Dohle vom Landesarchiv Salzburg haben sich mit diesem eingehend beschäftigt und berichten im Interview, woher der Friedhof seinen Namen hat, welche Informationen sie in den Grödiger Gendarmeriechroniken gefunden haben und wie es mit dem Lager nach dem Krieg weiterging.
Sun, 23 Oct 2022 - 20min - 16 - Schüsse im Wald: Wie Frauen einst zu wildern begannen
Das Wildern war früher in Männerhand. Doch es gibt Ausnahmen. In Unken in Pinzgau erzählt man sich die Geschichte der Sennerin Mena. Welche Rolle Frauen in der Wilderei einst spielten, welche Strafe für illegales Jagen zu erwarten war und welches Lied vom Mythos der Wilderei handelt, erfahren Sie in der neuen Folge des SN-Podcasts "Schattenorte".
Sun, 16 Oct 2022 - 21min - 15 - Trailer: SN-Podcast "Schattenorte"
In dem Podcast "Schattenorte" widmen sich die Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler der dunklen Geschichte in Stadt und Land Salzburg. Von den Mythen rund um den Untersberg, Hexenprozessen in der Frühen Neuzeit bis hin zur NS-Zeit im Salzkammergut - lernen Sie mit den "Salzburger Nachrichten" die Heimat Salzburg von einer anderen Seite kennen.
Wed, 12 Oct 2022 - 00min - 14 - Mit Drill zum Krieg erzogen: Die NS-Eliteschule in Bischofshofen
In Bischofshofen sollte während des Zweiten Weltkrieges die künftige NS-Elite ausgebildet werden. Die Geschichte der Deutschen Heimschule Kreuzberg wurde nun erstmals ausführlich erforscht. Historikerin Gertrude Chalupny und der derzeitige Direktor der Schule, Alois Lechner, sprechen im SN-Podcast „Schattenorte“ über das dunkle Kapitel in der Geschichte der Privatschule im Pongau. Literatur zur Episode: Gertrude Chalupny: "Deutsche Heimschule Kreuzberg bei Bischofshofen. Erziehung zur NS-Elite in Salzburg", erschienen 2022 bei Edition Tandem.
Sun, 9 Oct 2022 - 51min - 13 - "Mafiöse Bandenstrukturen": SS-Massenmörder auf Sommerfrische am Wolfgangsee
Zwei Häuser, versteckt am Wolfgangsee gelegen, sind in besonders beklemmender Weise miteinander verbunden: Der KZ-Kommandant von Auschwitz und der KZ-Kommandant von Dachau haben sich während der NS-Zeit mit Häftlingen - überwiegend Zeugen Jehovas - jeweils eine private Villa in St. Gilgen erbauen lassen. Nach Massenmorden an mehr als 10.000 sowjetischen Kriegsgefangenen verbrachten SS-Männer dort "erholsame" Tage. Warum das Salzkammergut für die NS-Elite so attraktiv war und wieso die Orte nun durch das Bundesdenkmalamt geschützt werden sollen, darüber spricht SN-Redakteurin Simona Pinwinkler mit Historiker Dirk Riedel. Riedel war von 2009 bis 2016 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gedenkstelle KZ Dachau tätig, seither arbeitet er am NS-Dokumentationszentrum München. Literatur zur Episode: Dirk Riedel: Ordnungshüter und Massenmörder im Dienst der „Volksgemeinschaft“: Der KZ-Kommandant Hans Loritz. Metropol Verlag, Berlin 2010.
Wed, 14 Sep 2022 - 41min - 11 - "Das Jahr ohne Sommer": Als ein Vulkan den Himmel über Salzburg verdunkelte
Der Ursprung der Geschichte entspringt etwa 12.000 Kilometer von Salzburg entfernt – auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien. Am 5. April 1815 bricht dort der Vulkan Tambora aus. Das löst einen globalen Klimawandel aus, die Temperaturen fallen, ein Dunst legt sich über Mitteleuropa. Das Jahr 1816 geht als das "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein. Die Auswirkungen sind auch in Salzburg spürbar: Schnee bis in den Juni, Hagel und Überschwemmungen führen zu Ernteausfällen und Hunger. Exemplarisch dafür steht die Familie Grimming aus St. Martin im Tennengebirge. Der Hof wurde abgetragen und ist nun im Freilichtmuseum Großgmain zu besichtigen. Die Historikerinnen Monika Brunner-Gaurek und Sabine Veits-Falk sprechen in diesem Podcast über die Hungerkrise in Salzburg, die bis ins Frühjahr 1818 andauerte. Literatur zu dieser Episode: Sabine Veits-Falk: Zeit der Noth. Armut in Salzburg 1803-1870, Verein Freunde der Salzburger Geschichte, Salzburg 2000. Stefan Schmidt: Das Jahr ohne Sommer. Entwicklung einer Hungerkrise in Mitteleuropa und eine Betrachtung des klimatischen Verlaufs der Jahre 1816 und 1817 in Salzburg. Diplomarbeit Universität Salzburg, 2016. Stefan Feiler, Josef A. Standl und Hans Roth: Flachgau und Rupertiwinkel im Wandel der Zeit. Im Jahre 1816 wurde das Land an der Salzach getrennt. Gedenkband 1816-2016, Oberndorf 2016. Musik im Podcast zu hören: "Stille Nacht", Salzburger Volksliedwerk.
Sun, 3 Apr 2022 - 35min - 10 - „Das Geld lag sprichwörtlich auf der Straße“ - Kaffeeschmuggel über die Grenze nach Deutschland
Nacht für Nacht gelang es Schmugglerbanden aus Großgmain nach dem Zweiten Weltkrieg, Kaffee und Zigaretten über die Grenze nach Deutschland zu bringen. Wie sie das anstellten, warum die Schmugglerkönige besser nicht mit ihren Erfolgen geprahlt hätte und welche Rolle die Zollbeamten beim Schmuggel gespielt haben könnten, haben Albin Kühnel und Johannes Lang untersucht. Der ehemalige Zollbeamte und der Leiter des Stadtarchivs von Bad Reichenhall haben zahlreiche Interviews mit ehemaligen Schmugglern und Zöllner geführt und ihre Ergebnisse zu einem Buch zusammengetragen. In der neuen Folge von "Schattenorte" erzählen sie von ihren Recherchen.
Sun, 13 Mar 2022 - 35min - 9 - Den Mythen um die Tempelritter in Salzburg auf der Spur
Viele Mythen ranken sich um die Tempelritter – also jenen mittelalterlichen Ritterorden, der im 14. Jahrhundert zerschlagen wurde. Hat es in Salzburg 1292 eine Synode zu den Templern gegeben? Was hat die Johanneskapelle am Imberg damit zu tun? Und wie ist das Templerkreuz in der Getreidegasse zu deuten? Diesen Fragen gehen wir in dieser Podcastfolge nach und dafür begleiten wir Historikerin Birgit Brenner, Rechtshistoriker Daniele Mattiangeli und den Forensiker Jan Cemper-Kiesslich, die noch mitten in den Untersuchungen stecken, bei ihrer Arbeit.
Sun, 27 Feb 2022 - 52min - 8 - Flucht im Namen Gottes: Wie die Salzburger Protestanten vertrieben wurden
Die Geschichte der Protestanten ist eines der dunkelsten Kapitel der Salzburger Vergangenheit und der Grund, warum Margot Bergmann aus Bielefeld eine Expertin im Bereich Ahnenforschung ist. Bergmann ist Vizepräsidentin des Salzburger Vereins mit Sitz in ebendieser deutschen Stadt und hütet eine Bibliothek, die voller Urkunden, Akten und Stammbäume ehemaliger Salzburger Familien ist – die meisten davon aus dem Pongau, viele aber auch aus dem Pinzgau. Literatur und Links zum Thema: Charlotte E. Haver: Von Salzburg nach Amerika. Mobilität und Kultur einer Gruppe religiöser Emigranten im 18. Jahrhundert. (= Studien zur Historischen Migrationsforschung; Bd. 21) Ferdinand Schöningh, Paderborn 2011 Christoph Lindenmeyer: Rebeller, Opfer, Siedler. Die Vertreibung der Salzburger Protestanten. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2015. Toleranzweg in Filzmoos: https://www.filzmoos.at/de/entdecken/toleranzberg-filzmoos.html Salzburger Verein in Bielefeld: https://salzburgerverein.de/
Sun, 13 Feb 2022 - 32min - 7 - Das Schicksal der Gefangenen im "Zigeunerlager Maxglan"
Die Lage der Roma und Sinti, die aufgrund ihrer Lebensweise seit dem 16. Jahrhundert Diskriminierung ausgesetzt waren, verschärfte sich in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit dem Festsetzungserlass vom Oktober 1939 durften sie ihren Aufenthaltsort nicht mehr verlassen. Sie wurden an Sammelplätzen zusammengeführt, das größte Lager Österreichs befand sich in Lackenbach im Burgenland. Ein weiteres war im Salzburger Stadtteil Leopoldskron-Moos. Im als "Zigeunerlager Maxglan" bezeichneten Zwangslager waren bis zu 250 Frauen, Männer und Kinder inhaftiert. Es herrschte Arbeitszwang. Einige von ihnen wurden für den Film "Tiefland" von Leni Riefenstahl als Komparsen eingesetzt. Bis zuletzt behauptete die deutsche Regisseurin, die Nazi-Propagandafilme drehte, nichts von dem Schicksal der Menschen gewusst zu haben. Der Historiker Roland Cerny-Werner hat sich mit der Aufarbeitung des Films beschäftigt und erklärt im Podcast, warum die Unwissenheit Riefenstahls unglaubwürdig erscheint. Wie hat die Salzburger Bevölkerung auf die Entrechtung der Roma und Sinti reagiert? Und was geschah mit den Insassen? Darüber sprechen Historikerin Erika Thurner und Historiker Gert Kerschbaumer in dieser Podcastfolge. Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Episode - oder kennen Sie Schattenorte in Ihrer Heimat, die es Wert sind, beleuchtet zu werden? Dann schreiben Sie uns an podcast@sn.at. Literatur zu dieser Episode: Erika Weinzierl, Ernst Hanisch und Karl Stuhlpfarrer (Hg.), Nationalsozialismus und Zigeuner in Österreich. Veröffentlichungen zur Zeitgeschichte 2, Wien/Salzburg 1983. Erika Thurner: Die Zigeuner als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in Österreich, Diss., Salzburg 1983. Angelika Taschen (Hg.): Leni Riefenstahl – fünf Leben. Köln 2000. Liste der Opfer, zusammengetragen von Gert Kerschbaumer, zu finden unter: https://www.stolpersteine-salzburg.at
Sun, 30 Jan 2022 - 37min - 6 - Wie die Pest die Halleiner dahinraffte - "Der Schnellgalgen wartete auf alle, die unerlaubt die Stadt betraten."
Dass die Pest vom 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts immer wieder in Hallein wütete, lässt sich heute nur noch an wenigen Orten festmachen. Einer davon befindet sich in der Davisstraße – auf der rechten Seite der Salzach. In dem großen, weiß gestrichenen Haus mit den kleinen Fenstern und den hölzernen Balkonen befand sich früher das Pestspital der Stadt. Literatur zu dieser Folge: Nora Watteck (1983): Die Pest in Salzburg. – Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde – 123: 191 - 210. Öhler, Leopold (2013). Die Pest in Salzburg. Verlag Anton Pustet
Sun, 23 Jan 2022 - 21min - 5 - "Heute haben sie einen gehängt": Als in Salzburg noch die Todesstrafe galt
Wo heute Touristenbusse Halt machen und der Stadtverkehr fließt, baumelten einst die Leichen vom Galgen. In Schallmoos befand sich die älteste Richtstätte in der Stadt Salzburg. Dort wurden zum Tode Verurteilte gehängt und ihre Leichen zur Abschreckung wochenlang zur Schau gestellt. Erzbischof Wolf Dietrich ließ den Richtplatz 1599 nach Gneis verlegen - das Scharfrichterhaus des letzten Salzburger Henkers Franz Joseph Wohlmuth erinnert noch heute daran. Während andernorts die Folter schon abgeschafft war, wurden in Salzburg noch im späten 18. Jh. "Jungfern ausgepeitscht", wie Nannerl Mozart in ihrem Tagebuch festhielt. Die Mozarts entpuppen sich als Zeugen von Hinrichtungen und Folterungen am Beginn der Aufklärung. Im 19. Jahrhundert wiederum wurden am Exerzierplatz in Gnigl die Verurteilten gehängt - weniger oft, aber dafür mit großem Spektakel. Die letzte öffentliche Hinrichtung war die eines Giftmörders aus Werfen - mit seinem Fall begann der Aufstieg der Gerichtsmedizin in Salzburg. Bis zum Jahr 1950 wurde die Todesstrafe in Österreich immer wieder aufgehoben und wieder eingeführt. Zum letzten Mal hängte man in Salzburg am 22. November 1949 - einen 28-jährigen Staatenlosen, der eine Frau ermordet hatte. Der Rechtshistoriker Gerhard Ammerer führt in dieser Podcastfolge durch die Geschichte der Todesstrafe in Salzburg und wir begleiten ihn an Orte der ehemaligen Richtstätten. Literatur zu dieser Folge: Gerhard Ammerer und Christoph Brandhuber, Schwert und Galgen. Die Geschichte der Todesstrafe in Salzburg. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2018. Musik: Eine kleine Nachtmusik, KV 525, Wolfgang Amadeus Mozart. Copyright: Youtube.
Sun, 16 Jan 2022 - 34min - 4 - Leichen im Keller der Universität - Warum zwölf Salzburger Professoren im Sitzen bestattet wurden
Mitten im Salzburger Festspielbezirk gibt es einen mysteriösen Ort. Unter der Hauskapelle der Uni Salzburg sitzen Professoren bis in die Ewigkeit. Dort unten gibt es eine Sitzgruft, die 2013 erstmals wissenschaftlich untersucht wurde. Einer der Forscher ist der Historiker und Universitätsarchivar Christoph Brandhuber. Im SN-Podcast Schattenorte berichtet er von seiner Arbeit, wie die Sitzgruft von Innen aussieht und welche Professoren dort einen der damals begehrten Plätze erhalten haben. Weitere Literatur zu dieser Episode: Brandhuber, Christoph (2014): Gymnasium mortis: Das Sacellum der Universität Salzburg und seine Sitzgruft.
Mon, 10 Jan 2022 - 29min - 3 - Hexenprozesse auf Schloss Moosham: Hier spukt es doch!
Eine Tür geht auf, die fest verschlossen schien. Ein Schrank, wuchtig und tonnenschwer, wankt und scheppert. Ein Licht geht an, obwohl niemand zu sehen ist. Schloss Moosham im Lungau gilt als Geisterschloss. „Ich bin nie allein im Schloss“, sagt die Geschäftsführerin Theresita Wilczek. Sie habe sich gewöhnt an diese „Schlosssachen“, wie sie die unerklärlichen Vorkommnisse nennt, die sich hier immer wieder abspielen sollen. „Hier ist so viel passiert, es sind so viele Menschen in diesen Mauern gestorben, die Aktivität ist daher ganz natürlich.“ Gerne spricht die Tochter des Schlossherren, Hans-Heinrich Wilczek, nicht darüber. Denn viele würden das nicht glauben, bis sie es selbst erlebt hätten. Frau Wilczek führt uns in dieser Podcastfolge durch die Räume des Anwesens - bis in den Hexenturm und in die Folterkammer. Eine vermeintliche „Hexe“, die im 17. Jahrhundert dort eingesperrt war, kam jedoch frei. Die „Siechenmeisterin von Mauterndorf“, Anna Christophin, wurde im Jahr 1649 in Moosham angeklagt. Die Studentin Anna Vierlinger von der Universität Salzburg hat sich in ihrer Bachelorarbeit nun genauer mit dem Prozess beschäftigt und sogar die Verhörprotokolle aufgespürt. Wieso die Siechenmeisterin beschuldigt wurde und sie letztlich nicht mit ihrem Leben dafür bezahlen musste, schildert die 24-Jährige im Interview. Literatur zu dieser Episode: Peter Klammer: Coitus cum diabolo - Der Mooshamer Hexenprozess von 1688/89, erschienen im P. Klammer Verlag 2006.
Sun, 2 Jan 2022 - 32min - 2 - "Zehntausende Soldaten starben" - wie eine Schlacht vor Salzburg in Vergessenheit geriet
Am 12. Dezember 1800 marschierten vor den Toren Salzburg über 100.000 Soldaten auf. Österreicher kämpften gegen Franzosen im Rahmen von Napoleons Koalitionskriege. Die Kaiserlichen unterlagen dem Feind nach einer blutigen Schlacht. Im Podcast berichten Historiker und Geograf Kurt Mitterer, Historikerin des Stadtarchivs Sabine Veits-Falk und der Leiter des Diözesenarchivs Thomas Mitterecker wie es dazu kam und welche dramatischen Folgen die anschießende Besatzung für die Salzburger Bevölkerung hatte.
Sun, 26 Dec 2021 - 34min - 1 - "Ins Feuer werf' ich dieses Buch" - als in Salzburg und Thalgau Bücher brannten
"Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen", schrieb Heinrich Heine bereits 1821. Nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 fanden die beiden groß angelegten öffentlichen Bücherverbrennungen des heutigen Österreichs im Bundesland Salzburg statt: Am 30. April auf dem Residenzplatz in der Landeshauptstadt und zur Wintersonnenwende am 21. Dezember auf dem Schörghubbühel in Thalgau (Flachgau). Die SN-Redakteurin Simona Pinwinkler sucht beide Orte auf und spricht mit dem Germanisten Karl Müller und dem Lokalchronisten Bernhard Iglhauser über Fanale während des NS-Regimes. Literatur: Karl Müller, „Fort mit dem volksfremden ,Geistesgut‘!“ Zu einigen Aspekten von Kulturvernichtung – Versuch einer Einführung. In: Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Michaela Wolf (Hrsg.): „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Bücherverbrennungen in der Vergangenheit, Gegenwart und in der Erinnerung, Graz 2020, S. 45-64. Bernhard Iglhauser: „Hut ab vor diesen Bekennern“ – Thalgau 1914-1945. Selbstverlag, Thalgau 2008.
Thu, 16 Dec 2021 - 27min
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