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- 117 - Ein kleines Lebenszeichen von uns
Ende November endete hier die letzte Staffel des SRF-Politikpodcasts «Einfach Politik». Wir tüfteln an etwas Neuem. Und wenn ihr wollt, könnt ihr uns dabei unterstützen. Was wünscht ihr euch von einem Podcast über die Schweiz, unsere Politik und die Themen, die uns gerade umtreiben? Möchtet ihr neue Perspektiven, mehr Faktenchecks oder gibt es Themenbereiche, die euch besonders interessieren? Redet mit, wir wollen eure Inputs – denn Politik betrifft uns alle. MAIL: einfachpolitik@srf.ch WHATSAPP: 079 859 87 57 Abonniert den Podcast gerne weiterhin. Hier bleibt ihr auf dem Laufenden.
Fri, 12 Jan 2024 - 116 - Bundesratswahlen: Warum sind Abwahlen ein Tabu?
Erst vier Mal in der Geschichte der modernen Schweiz kam es zu einer Nicht-Wiederwahl eines Bundesrats oder einer Bundesrätin. Prägend waren die Abwahlen von Ruth Metzler (2003) und Christoph Blocher (2007). Warum ist die Abwahl eines Mitglieds unserer Landesregierung ein solches Tabu? Abwahlen hätten das Potenzial, die Zusammenarbeit unter den Parteien zu schwächen, sagt Politologin Isabelle Stadelmann. Das sei ein Grund, warum man damit in der Schweiz zurückhaltend sei. Alt-Nationalrätin Ruth Humbel hat in ihren 20 Jahren im Parlament einige Bundesratswahlen miterlebt und sagt, Abwahlen passten nicht zur Konkordanzdemokratie in der Schweiz. Sie spricht von einer «Fratze der Politik» mit ihren unschönen politischen Spielen. Unliebsame Bundesräte loswerden ist in der Schweiz also relativ schwierig. Ein Amtsenthebungsverfahren kennt man hierzulande nicht. Was als letzte Option bleibt, ist öffentlicher und interner Druck. __ In dieser Ausgabe zu hören: * Ruth Humbel, Alt-Natoinalrätin Mitte/AG * Isabelle Stadelmann, Politikwissenschaftlerin Universität Bern __ Das war die letzte Folge von «Einfach Politik». Das heisst aber nicht, dass wir jetzt chillen und nix tun. Im Gegenteil. Wir sind gerade daran, dieses Format neu zu erfinden, um es frischer, besser, schöner und toller zu machen. Es wird also auch nächstes Jahr einen Politik-Podcast geben. Wenn ihr Wünsche und Ideen habt, dann schreibt uns – jetzt ist DIE Gelegenheit. Was wollt ihr hören? Wen wollt ihr hören? Was wünscht ihr euch von einem Politpodcast? Schreibt uns, ihr erreicht uns weiterhin auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche: Noëmi Ackermann, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 24 Nov 2023 - 115 - Wahlen 2023: Wie rechts sind wir wirklich?
Bei den Wahlen geht die SVP als klare Wahlsiegerin hervor. Seither ist von «Rechtsrutsch» die Rede, in deutschen Medien vom Sieg der «Rechtspopulisten». Welche Begriffe sind dafür angemessen? Wir fragen bei einem deutschen Journalisten nach, bei Expert:innen und auch bei der SVP selbst. SRF-Inlandredaktor Iwan Santoro war am Wahlsonntag im Bundeshaus - und wurde hellhörig, als ein deutschen Fernsehkollege in der ARD vom Sieg der Rechtspopulisten sprach. Darum hat er für «Einfach Politik» kurzerhand nochmal bei ARD-Korrespondent Rainald Becker nachgefragt, wie er als deutscher Journalist auf den Wahlsonntag und die Wahlsiegerin SVP zurückblickt. Denn in Deutschland - so der Eindruck von Iwan - ist man deutlicher mit den Zuschreibungen, was die SVP ist, als in der Schweiz. Eine deutsche Zeitschrift bezeichnete die SVP gar als «rechtsextrem», distanzierte sich danach allerdings wieder von dem Begriff. Das zeigt: Es ist gar nicht so einfach, beschreibende Wörter für die SVP zu finden, die ihrer Politik gerecht werden. SVP-Wahlkampfleiter Marcel Dettling spricht von «nationalkonservativ». Historiker Cenk Akdoganbulut gibt uns einen Überblick über die verschiedenen Attribute, von «rechtsbürgerlich» bis «rechtsextrem». Mit Politologin Sarah Bütikofer ordnen wir den Rechtsrutsch des Parlaments und dessen Folgen ein. __ In dieser Ausgabe zu hören: * Rainald Becker, Schweiz-Korrespondent der ARD * Sarah Bütikofer, Politologin mit Schwerpunkt Parlamentsforschung an der Universität Zürich * Marcel Dettling, Wahlkampfleiter und Nationalrat SVP/SZ * Cenk Akdoganbulut, Historiker an der Universität Freiburg i.Ue. mit Schwerpunkt Rechtsradikalismus __ «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Iwan Santoro, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 27 Oct 2023 - 114 - Wahlen 2023: Die Hälfte wählt nicht – alles halb so wild?
In der Schweiz nimmt jeweils über die Hälfte der Stimmbevölkerung nicht an den eidgenössischen Wahlen teil. Wer sind die Nichtwähler:innen? Und ist das ein Problem für die Demokratie? Politologe Markus Freitag unterscheidet verschiedene Nichtwähler:innen-Typen. Darunter gibt es auch solche, die nicht aus freien Stücken auf die Wahlen verzichten. Etwa diejenigen, die es nicht verstehen oder solche, die sozial isoliert sind. Da müsse man ansetzen. Tun kann man das etwa mit mehr politischer Bildung. Ein Stimmzwang, wie ihn in der Schweiz nur der Kanton Schaffhausen kennt, nützt da nur bedingt etwas, sagt Freitag. Wir fragen in einer KV-Klasse nach, wie es die Schülerinnen und Schüler dort mit dem Abstimmen und Wählen so halten und fragen Menschen auf den Schaffhauser Strassen, ob sie wählen oder nicht und ob der Stimmzwang in ihrem Kanton etwas bringt. __ (00:00) Intro (00:46) Typen der Nichtwähler:innen (05:30) Problem: Ich checks nicht! (08:52) Zahlen: Wer geht wählen, wer nicht? (10:10) Stimmpflicht in Schaffhausen (15:17) Mehr politische Bildung als Lösung? (20:47) Fazit __ In dieser Ausgabe zu hören: * Markus Freitag, Politologe an der Universität Bern * Schülerinnen und Schüler der Handelsschule KV Schaffhausen * Bevölkerung des Kantons Schaffhausen __ «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt & Recherche: Noëmi Ackermann, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 29 Sep 2023 - 113 - Folge 3: SRF-Podcastserie «Lobbyland»
Gewusst, dass unser gewähltes Parlament zu 17% aus Juristinnen und Juristen besteht? In Folge 3 von «Lobbyland» beleuchten wir das Schweizer Parlament etwas genauer. Denn Parlamentsmitglieder sind die direktesten Lobbys. Aber wer vertritt hier eigentlich welche Interessen? Transparency International Schweiz und ein ehemaliger Lobbyist erzählen von Parlamentariershopping und Interessenshäufungen in Bundesbern, die Fragen aufwerfen. __ In dieser Folge zu hören: - Martin Schläpfer, ehemaliger Lobbyist für die Migros - Martin Hilti, Transparency International Schweiz - Karl Vogler, Alt-Nationalrat - Andri Silberschmidt, FDP-Nationalrat __ Team: - Recherche: Isabelle Maissen und Curdin Vincenz - Produktion: Céline Raval - Sounddesign: Thomas Baumgartner
Fri, 08 Sep 2023 - 111 - Folge 2: SRF-Podcastserie «Lobbyland»
Was Lobbying mit Wellness zu tun hat? Erfahrt ihr in Folge 2 von «Lobbyland». Zuhause frieren, weil die Heizung runtergedreht werden muss, aber im Hotel noch im Whirlpool blubbern. So wäre es möglicherweise gewesen, wenn letzten Winter eine akute Strommangellage eingetreten wäre. Wie es zur «Sonderbehandlung» der Wellnessanlagen kam – und wer wann mitredete. __ Gesprächspartner:innen: - Christoph Hans, Hotelleriesuisse - Linda Rosenkranz, Mieterinnen- & Mieterverband - Ana Salzmann, stellvertretende Delegierte für Landesversorgung __ Team: - Recherche: Isabelle Maissen & Curdin Vincenz - Produktion: Céline Raval - Sounddesign: Thomas Baumgartner
Fri, 08 Sep 2023 - 110 - Folge 1: SRF-Podcastserie «Lobbyland»
In der ersten Folge von «Lobbyland» geht es um die Konzernverantwortungsinititiative: Ein Lehrstück darüber, wie Lobbying in der Schweiz funktioniert und darüber, wie Menschen in der Schweiz in der Politik mitmischen, die nicht in ein politisches Amt gewählt worden sind. Verbände und Organisationen vertreten in Bundesbern ihre Interessen. Das ist legitim und wichtig für eine Demokratie. Wie transparent ist diese Lobbyarbeit? __ Gesprächspartner:innen: - Rahel Ruch, ehemalige Kampagnenleiterin Konzernverantwortungsinitiative - Denise Laufer von Swiss Holdings - Heidi Gmür, pers. Mitarbeiterin von Bundesrätin Karin Keller-Sutter - Karl Vogler, ehemaliger CVP-Nationalrat - Hans-Ueli Vogt, ehemaliger SVP-Nationalrat __ Team: - Recherche: Isabelle Maissen und Curdin Vincenz - Produktion: Céline Raval - Sounddesign: Thomas Baumgartner
Fri, 08 Sep 2023 - 109 - Warum die Grünen kaum von Klimasorgen profitieren dürften
In verschiedenen Meinungsumfragen taucht der Klimawandel immer wieder als eine der Hauptsorgen der Schweizer Bevölkerung auf. Gleichzeitig wird den Grünen ein grosser Verlust bei den Wahlen im Oktober prognostiziert. Wie passt das zusammen? __ (00:00) Intro (01:35) Klima als Sorge und Verlust der Grünen (04:11) So erklären sich das die Grünen (07:14) Welchen Einfluss die Klimabewegung hat und hatte (10:04) Radikalisierung der Klimabewegung und ihre Folgen für die Wahlen (14:19) Klima als Hauptsorge, bis es ans eigene Portemonnaie geht (15:24) Einschätzung des Politologen (18:10) Wohin wandern die prognostizierten Wahlverluste der Grünen? (19:48) Warum gehts bei den Grünen immer auf und ab? (24:16) Ist doch noch alles offen? __ In dieser Ausgabe zu hören: * Franziska Ryser, Nationalrätin und Vizepräsidentin Grüne * Cécile Bessire, Renovate Switzerland * Lena Bühler, Aktivistin Klimastreik * Urs Bieri, Politologe gfs.bern __ «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt & Recherche: Iwan Santoro, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 25 Aug 2023 - 108 - Medikamentenmangel - und keine Lösung in Sicht
Die Liste der fehlenden Medikamente in der Schweiz ist lang. Und sie wird immer länger. Die Politik ist sich des Problems offenbar bewusst. Doch warum gestaltet sich die Lösungsfindung derart schwierig? __ (00:00) Einstieg (01:25) Auswirkungen des Medikamentenmangels in der Apotheke (06:20) Wo liegt das Problem? (09:39) Welche Lösungen gibt es? (15:24) Was sagt die Politik? (18:25) Wie gehts jetzt weiter? __ In dieser Ausgabe zu hören: * Enea Martinelli, Vizepräsident Apothekerverband pharmasuisse und Spitalapotheker in Interlaken __ «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt & Recherche: Noëmi Ackermann, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 23 Jun 2023 - 107 - Wo, wo, Wohnige? Die Schweizer Wohnungsnot und mögliche Lösungen
1300 Bewerbungen für eine Wohnung. 50 Personen werden eingeladen. Eine kriegt sie. In Zürich ist das Normalität. Wir reden über Probleme, Schuldige und Lösungen für die Wohnungsnot in der Schweiz. Wir fragen: Brauchen wir zu viel Platz? Und wären Wohnungstauschbörsen ein gangbares Konzept? In dieser Ausgabe zu hören: * Thomas Kessler, Experte für Stadtentwicklung * Sibylle Wälty, Forschungsleiterin am ETH Wohnforum «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt & Recherche: Iwan Santoro, Susanne Stöckl Produktion: Silvan Zemp _________________________________________ Audiotranskript _ Dieses Transkript wurde automatisch erstellt und nur formal überarbeitet, daher kann es Ungenauigkeiten und Fehler enthalten. _ Iwan Santoro: Sagt man sich ein eigenes Haus in Zürich. Beste Lage, aber nicht Sonnenseite. Leider. _ Susanne Stöckl: Oh, so schade. So schade. Auf wie viel Quadratmeter wohnst du? _ Iwan Santoro: Ich habe es wirklich von meiner Besitzerin Ist nicht mein eigenes Haus berechnen lassen. _ Susanne Stöckl: 105 Quadratmeter? Ja, das sind so was. Vier, fünf Zimmer? _ Iwan Santoro: Ja, vier. Also fünf Zimmer insgesamt. Aber kleine. Aber wir sind zu dritt. Zu dritt. Hund Paul gehört ja auch dazu, oder? _ Susanne Stöckl: Also, wir wohnen zu dritt drei Personen in einer Dreieinhalbzimmerwohnung auf 73 Quadratmeter. Also ist eine sehr schöne Wohnung. Aber doch, es ist sehr eng, aber vorbildlich. _ Iwan Santoro: Das wäre die Lösung gegen die Wohnungsnot. _ Susanne Stöckl: Wohnungsnot ist das Stichwort, denn die Wohnungsnot in der Schweiz, die ist enorm. Sieht man ja jedes Mal, wenn gerade in den großen Städten Leute wirklich Schlange stehen, wenn wieder eine Wohnung frei wird. _ Iwan Santoro: Genau das habe ich jetzt selbst wieder erlebt für diese Folge. Da war ich nämlich dabei bei seiner Wohnungsbesichtigung in der Stadt Zürich. _ O-Ton: Seit Angemeldet haben sich 1.300 Leute. Ja, das sind. _ Susanne Stöckl: Also noch mal zum Wiederholen war es vielleicht nicht so ganz verstanden hat aber 1300 Leute haben sich für diese eine Wohnung beworben und gekommen sind dann, wenn ich es richtig gehört habe, um die 30 sind immer noch viel und vor. Allem, _ Iwan Santoro: weil die Stadt nur immer 50 einlädt. Natürlich, sonst wären mehr gekommen. _ Susanne Stöckl: Tja, aber warum ist das Problem mit der Wohnungsnot gerade jetzt wieder so akut? Welche Lösungen gibt es da? Iwan Du weißt es. _ Iwan Santoro: Na ja, zumindest habe ich die Fragen aufgeworfen. _ Susanne Stöckl: Iwan Santoro ist das, der sich bei uns bei einfach Politik mit der Schweizer Politik beschäftigt? Er hat sich aufgemacht in den Schweizer Wohnungsdschungel. Mein Name ist Susanne Stöckl. Weisst du, was mir als erstes in den Sinn gekommen ist, als du das Thema Wohnungsnot vorgeschlagen hast? _ O-Ton: Wo, wo, Wohnige? _ Susanne Stöckl: Die Älteren unter uns können sich noch erinnern. Die großen Demos in den 80er, vor allem in Zürich, wo es auch darum ging, dass es zu wenig Wohnungen gibt. _ Iwan Santoro: Wobei ich noch nicht so alt bin, aber es gab damals ja wirklich richtige Randale, vor allem eben in Zürich. Aber da ging es natürlich noch um viel mehr damals, Das war eine sehr bewegte Zeit. Heute fliegen ja keine Steine mehr. _ Susanne Stöckl: Gut, aber die Wohnungsnot ist wieder akut. Ob das jetzt Familien sind, die verzweifelt suchen? Junge Paare, ältere Leute oder Studierende, alle auf der Suche? Absolut. _ Iwan Santoro: Ich habe mit einigen gesprochen. Eben bei dieser Wohnungsbesichtigung. Hallo, Julian und Leon. Sie studieren beide in Zürich und sind zwei von. Wir haben es vorhin ja schon mal erwähnt, 1300, die sich auf diese eine Wohnung in der Stadt Zürich beworben haben. 67 Quadratmeter gross, also noch kleiner als deine Susanne. Drei Zimmer in einem Mehrfamilienhaus mitten in der Stadt, im vierten Stock. Mit ihnen warten um die 30 Leute in der Schlange. Die hat die Stadt aus all den Bewerbungen rausgesucht. Und die dürfen sich die Wohnung jetzt anschauen. Und die beiden Studenten, die hoffen, nun endlich mal eine Wohnung zu kriegen. Ja. _ O-Ton: Hauptsächlich sind wir jetzt nur über die Stadt Zürich, weil es halt das einzige, was man sich aktuell leisten. Und wir haben sicher schon zehn, 20 Bewerbungen also über die Stadt gemacht und das ist das erste, wo wir eine Zusage bekommen haben. Und jetzt sind wir mal gespannt, was passiert. _ Iwan Santoro: Der Preis von knapp 1300 Franken, der sei absolut okay, meinen Julian. Und Leon. Und auch Veronika und Margarita hoffen auf das grosse Los. Auch sie sind zwei Studentinnen und auch sie wollen diese Wohnung. _ O-Ton: Ich liebe diese Stadtwohnungen. Geröstet. Es ist einfach Glück. Das ist ein Zufallsgenerator, dass man ausgewählt wird. Wir haben jetzt in letzter Zeit recht viel Glück damit, dass wir für Besichtigungen ausgewählt worden sind. Aber letztes Jahr hat es auch anders ausgesehen. Und wenn es nachher, je nachdem wie es nachher ist. Bei den Bewerbungen, nehme ich auch an, dass es ein Zufallsgenerator ist. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, dass die schon ziemlich oft da. Aber ja, vielleicht, wenn es zwei gleich gute Kandidaten hat, dann weiß ich nicht, Werfen Sie vielleicht eine Münze? _ Susanne Stöckl: Und wie macht die Stadt Zürich das? Münze werfen effektiv ist schon. _ Iwan Santoro: Nicht ganz so, aber ähnlich irgendwie. Also erst mal war bei dieser Wohnung. Ja, klar. Hier bevorzugt man jüngere Leute, denn die Wohnung liegt zuoberst im vierten Stock. Ältere Personen kommen deshalb kaum infrage. Kinder an sich auch nicht, denn die Wohnung ist doch eher klein mit 67 Quadratmetern. Und dann hat die Stadt Zürich nicht mit der Münze, sondern mit einem Zufallsgenerator aus all diesen Bewerbungen exakt 50 ausgewählt. _ Susanne Stöckl: So wie das die eine Studentin auch gesagt hat. Der Zufallsgenerator und Spoiler an dieser Stelle. Wir sagen am Schluss auch noch, wer die Wohnung effektiv bekommen hat. Aber Ivan, was ich mich gefragt habe Warum bist du jetzt ausgerechnet nach Zürich gegangen? Ist es, weil das Problem dort effektiv so groß ist? Weil die Leute dort keine Ahnung zu Dutzenden in der Schlange stehen? _ Iwan Santoro: Ja, wir haben es ja gehört. 1300 Bewerbungen für eine kleine Wohnung, gerade mal 0,07 % der Wohnungen steht leer in Zürich. Das sind etwa 150 leere Wohnungen, aber Aber unter einem Prozent spricht man laut dem Mieterverband von Wohnungsnot. _ Susanne Stöckl: Also kann man Zürich offiziell das Label Stadt in Wohnungsnot geben? _ Iwan Santoro: Ja, wobei, da hätten die glaub nicht zur Freude bei der Stadtverwaltung Übrigens schweizweit sind aktuell noch 1,3 % Wohnungen zu haben. Also es gibt doch noch einige leere Wohnungen, nur stehen die leider nicht immer dort, wo die Nachfrage am grössten ist. _ Susanne Stöckl: Ja, das ist so ein bisschen wie mit Schuhen, wo der Verkäufer sagt Also mir haben die schwarzen High Heels schon eine Nummer nicht mehr in ihrer Größe. Und ich denke so Ja gut, danke für nichts. _ Iwan Santoro: Ja, das Problem kenne ich allerdings mit den High Heels Schuhen. _ Susanne Stöckl: Also Fakt ist jedenfalls wir haben in der Schweiz ein Problem. Es gibt nur noch wenige freie Wohnungen und man fragt sich natürlich, was ist der Grund? Bei den High Heels ist klar es werden einfach zu wenige in meiner Größe hergestellt, weil 42 wird halt nicht so oft nachgefragt. Bei den Wohnungen denke ich mir, da ist ja die Nachfrage da und das weiß man auch nicht erst seit gestern. Ivan Also, warum gibt es so wenige? _ Iwan Santoro: Ja, es gibt mehrere Gründe. Also zum einen Zuwanderung. Wir haben latent ein starkes Bevölkerungswachstum in der Schweiz, vor allem wegen der Zuwanderung. Dann es wird zu wenig gebaut, aus welchen Gründen auch immer und wir brauchen immer mehr Platz. _ Susanne Stöckl: Also sprich, weil wir immer mehr Menschen in der Schweiz sind. _ Iwan Santoro: Nein, auch wir selbst pro Kopf brauchen immer mehr Wohnraum. _ Susanne Stöckl: Okay, dann ist es ja. Also du hast gesagt Zuwanderung. Es wird zu wenig gebaut, wir brauchen immer mehr Platz. Und da denke ich, bei dem Platzthema ist das ja etwas, das jeder von uns quasi selbst beeinflussen kann. Denn beim Thema Zuwanderung habe ich als Individuum nur bedingt Einfluss. Beim Bauen auch, aber eben beim Platz, den ich für mich selbst brauche. Da habe ich ja direkt einen Hebel. Und irgendwie ist das auch was, das ich nicht so auf dem Schirm hatte. Diesen Punkt. Und darum möchte ich diesen letzten Punkt mit dir in dieser Folge ein bisschen ausführlicher anschauen, nämlich wie viel Platz brauchen wir und welche Lösungen gibt es da? Erst mal zu den nackten Zahlen. Ivan Wie viel Platz beansprucht jeder, jeder Einzelne von uns? _ Iwan Santoro: Da habe ich das Bundesamt für Statistik konsultiert. Die haben ja alle Zahlen, die uns irgendwie interessieren könnten. Und die zeigen mir, dass 2021 es sind die neuesten Zahlen, da wurden pro Kopf 46,6 Quadratmeter Wohnraum beansprucht. Also jede Person in der Schweiz braucht soviel und die Tendenz ist steigend, wie die Jahre vorher zeigen. Denn ein Jahr vorher waren es noch 46,3, dann 46,02012 waren es noch 45 Quadratmeter. Es steigt also dauernd an? _ Susanne Stöckl: Zu Deutsch Wir machen uns immer mehr breit. _ Iwan Santoro: Absolut und spannend ist noch der Kantonsvergleich. Gibt es grosse Unterschiede? Im Kanton Thurgau beispielsweise ist der Durchschnittswert am höchsten, in Genf am tiefsten. Irgendwie liegt es auch auf der Hand. Thurgau, Land, Kanton Genf, Stadt, Kanton. _ Susanne Stöckl: Wie sieht es eigentlich da in Zürich aus? Vor allem jetzt in der Stadt Zürich interessiert mich, wo du ja unterwegs warst. _ Iwan Santoro: In der Stadt Zürich sind es 39 Quadratmeter pro Kopf, also auch unterdurchschnittlich und bei städtischen Wohnungen gar nur 31 Quadratmeter pro Kopf. _ Susanne Stöckl: Setzen wir das Ganze mal ein bisschen in Relation also auch zum Ausland, damit man sieht, wo die Schweiz steht. Wie viel Platz braucht man denn da pro Kopf? _ Iwan Santoro: Also im Vergleich? In Deutschland ist es leicht mehr als bei uns mit 47,7 Quadratmeter. Österreich liegt mit 46,3 ganz leicht tiefer. Deutlich sind die Unterschiede in Frankreich und in Italien, vor allem in Italien. Da ist der Wohnraum pro Kopf bei 31 Quadratmeter wirklich deutlich weniger. _ Susanne Stöckl: Gut, zurück in die Schweiz. Ich habe gelernt Wir liegen ungefähr beim Platzbedürfnis bei Deutschland und Österreich, und die Tendenz geht nach oben. _ Iwan Santoro: Das ist nicht einfach Peanuts, wenn man mal die letzten 20 Jahre so anschaut, wie unser Platzanspruch oder das Bedürfnis gestiegen ist, mache ich ein Beispiel. Wenn in den letzten 20 Jahren fünf neue Wohnungen gebaut wurden, so wurde eine nur deshalb gebaut, weil wir immer mehr Platz brauchen. _ O-Ton: Wir haben den Wohlstandszuwachs vor allem darum steigt ja der Flächenkonsum. _ Iwan Santoro: Das ist Thomas Kessler. Er war jahrelang Stadtentwickler für Basel und ist jetzt auch als Selbstständiger auf diesem Gebiet tätig. _ O-Ton: Heute sind sehr viele Leute für sich alleine. Eine Wohnung. In der Stadt ist jede zweite Wohnung von einer einzigen Person bewohnt. Und die Wohnungen, wo man vor 70 Jahren gebaut hat für kleine Familien, für 4 bis 5 Personen, werden heute von maximal zwei Personen bewohnt. _ Iwan Santoro: Und das betrifft eben vor allem die Städte, wo Wohnraum schon heute knapp ist. Auch wenn eine ein oder zwei Zimmer Wohnung klein ist, man ist halt schnell mal auf 50, 60 oder sogar mehr Quadratmeter pro Person. _ Susanne Stöckl: Also Singles sind das Problem und du natürlich. _ Iwan Santoro: Naja, also für Thomas Kessler sind es eher Achtung, die Alten. _ O-Ton: Wenn man nur drüber rede. Wie wohnen Rentner und Betagte? _ Susanne Stöckl: Oha. Warum? _ O-Ton: Weil Familien in der Regel wohnen. Vernünftig und da Zahl Kinder dynamischer sind. 19, 70, also seit 50 Jahren. Wir sind jetzt im großen Buch. Statistisch gesehen gehen jetzt viel aus der Boomer Generation und ich dazugehöre in die Rente. Und nachher haben wir viele Rentner, noch mehr und natürlich auch Betagte. Wir müssen nur darüber reden Wie wohnt man im Alter? _ Susanne Stöckl: Also die alten Leute sind das Problem. _ Iwan Santoro: Ja, seiner Meinung nach. _ Susanne Stöckl: Na toll. Und was will er machen? Was schlägt er vor? Alle Rentnerinnen und Rentner in kleinere Wohnungen verfrachten? _ Iwan Santoro: Nein, ihm schwebt so eine Art Wohnungstauschbörse vor. Erkläre ich aber später dann noch. _ Susanne Stöckl: Okay, ich bin gespannt. Aber gut, bleiben wir noch ein bisschen bei der Problematik mit zu viel Wohnraum, den wir brauchen. _ Iwan Santoro: Ja, das sieht zum Beispiel auch Architektin Sybille Wälti als einen Treiber für die Wohnungsknappheit. _ O-Ton: Was natürlich nicht geholfen hat, ist, dass der WohnflächenKonsum pro Kopf zugenommen hat. Das hat vor allem auch damit zu tun Wir können uns leisten. _ Iwan Santoro: Welte ist Forschungsleiterin am ETH Wohnforum und beschäftigt sich tagaus tagein eigentlich einfach damit, wie man möglichst effektiv und intelligent baut, damit man eben in der kleinen und engräumigen Schweiz nicht noch mehr Bauland verbraucht. _ Susanne Stöckl: Also gut, ich mache mal hier kurz ein Zwischenfazit. Wir kennen jetzt die Gründe für die Wohnungsnot. Erstens Zuwanderung. Zweitens Es wird zu wenig gebaut. Und eben dieses große Thema, dass wir zu viel Platz beanspruchen, Müssen wir uns da jetzt alle selber an die Nase nehmen oder wäre es schuld an unserer Wohnungsnot? _ Iwan Santoro: Für Thomas Kessler sind es wir haben es gehört die Alten. Für Michael Tonki vom Mieterverband ist der Bund schuld. Der mache eigentlich gar nichts für die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus, meint der Vizepräsident des Mieterverbandes und Raumplanerin Sybil Wälti wiederum sieht die Schuld eher bei den Kantonen und Gemeinden. _ Susanne Stöckl: Okay, jetzt haben wir eigentlich vor allem das Negative angesprochen Schuldige Probleme. Kommen wir doch mal zum Konstruktiven, also den Lösungen. Wie kann man das Platzproblem lösen? _ Iwan Santoro: Iwan als Raumentwickler in Sybil Welt ist überzeugt Indem man eben das Raumplanungsgesetz endlich durchsetze. _ O-Ton: Wie man den WohnflächenKonsum pro Kopf könnte senken, wenn man eigentlich das Raumplanungsgesetz vollzieht und den zentralen Ort mehr Wohnraum schafft. _ Susanne Stöckl: Und ich weiß, Raumplanungsgesetz, das sind einige hängen geblieben, müssen wir noch schnell drüber reden. Wie soll das Raumplanungsgesetz die Wohnungsnot lindern? _ Iwan Santoro: Ja, ich weiß, das tönt jetzt auf den ersten Blick wirklich paradox, weil das Raumplanungsgesetz will ja weniger Bauland einzonen und trotzdem soll es mehr Wohnungen geben. Aber genau das soll eben die Wirkung sein, um die Zersiedelung zu stoppen, verlangt dieses Gesetz haben wir übrigens vor zehn Jahren darüber abgestimmt und gut geheißen, dass nicht mehr neu auf der grünen Wiese gebaut wird, dafür eben gleichzeitig auf der bestehenden Wohnfläche kompakt gebaut wird, also nach innen verdichtet, dort eben, wo auch Wohnraum stark nachgefragt ist. Agglomerationen, Städte. _ Susanne Stöckl: Es macht keinen Sinn, dass man irgendwo auf der grünen Wiese baut, sondern dort, wo es gebraucht wird. _ Iwan Santoro: Genau weil das gibt es immer noch. Da wird irgendwo werden Wohnblöcke erstellt. Beispiel Huttwil im Kanton Bern ist so ein Beispiel. Das ist die Gemeinde mit einer der höchsten Leerwohnungsbestände. Schöne neue Bauten. Niemand will sie. Damit die Städte und Gemeinden auf der gleichen Fläche neu mehr Wohnungen bauen können, werden Bauverordnungen entsprechend angepasst. _ O-Ton: Man derart viel Fläche verbaut? Ich bin absolut überzeugt schon lange, dass die Fläche längstens langt für 10 Millionen. Das als Stadtentwickler habe ich das schon vor zehn Jahren gesagt. Man muss die bestehende Fläche intelligent verdichten. _ Susanne Stöckl: Also Thomas Kessler sagt hier auch für eine 10 Millionen Schweiz wäre Platz da. _ Iwan Santoro: Und für Kessler müsse man da nicht den Staat bemühen. Es braucht einfach innovative Ideen und eben kreative Architekten. _ O-Ton: Es geht schon längstens attraktive Modelle, ich nenne jetzt mal so in Time in St.Gallen in der Stadt. Ehemalige grosse Fabriken hat man umgebaut, hat ganz viele kleine Eigentumswohnungen gebaut für Menschen ab Mitte 50. Die Hälfte der Personen sind geschieden, Kinder ausgeflogen und das Projekt funktioniert seit mehreren Jahrzehnten. _ Iwan Santoro: Also das ist jetzt ein Beispiel, wo auf bestehendem Bauland auf bestehender Fläche viel mehr neue Wohnungen für viel mehr neue Leute entstehen. Solche Projekte gibt es natürlich auch in anderen Städten bereits, aber eben noch viel zu wenige. Für Sybil. Welty Müssen deshalb die Gemeinden endlich vorwärts machen mit verdichten? _ O-Ton: Jetzt ist es halt einfach wirklich so, dass in den Grundordnungen zum Teil noch aufstocken. Man kann eben etwas abreissen und 50 % mehr. Aber was wir eigentlich brauchen ist, wenn man etwas abreißt, 203 100 % mehr Wohnungen oder Einwohner vor allem, oder? Und das ist etwas, wo man bis jetzt dem sind uns noch nicht getraut haben oder sich Gemeinden und Städte nicht getraut haben, die Rahmenbedingungen zu schaffen. _ Iwan Santoro: Also man kann das jetzt gut finden oder nicht. Fakt ist Wenn wir jetzt wieder Zürich als Beispiel nehmen, da gibt es eine neue Bau und Zonenordnung und das Volk hat die abgesegnet. Also die Bevölkerung will das. Die lässt zu, dass man verdichtet baut, mehr Wohnungen auf gleichem Raum schaffen kann, aber es wird einfach zu wenig umgesetzt. Würde man das nämlich konsequent machen, so ist die Welt überzeugt, wäre die Schweiz auch für zehn, zwölf, oder 16 Millionen Menschen gewappnet, ohne dass neues Land verbaut werden müsste. _ Susanne Stöckl: Weil du es gerade gesagt hast Die Stadt Zürich müsste dann quasi die Privaten zwingen, mehr zu verdichten. _ Iwan Santoro: Genau. Und da ist halt das Problem. Es ist die Möglichkeit jetzt da, aber zwingen kann die Stadt nicht. _ Susanne Stöckl: Weil du gerade gesagt hast, das mit den 16 Millionen Menschen in der Schweiz musste. _ Iwan Santoro: Ich auch schlucken. Ich _ Susanne Stöckl: stell mir das so vor 16 Millionen Menschen auf dem gleichen Platz wie jetzt und weiter in die Höhe bauen, damit mehr Leute quasi auf die gleiche Fläche passen. Erinnert mich so ein bisschen an die großen Metropolen Hongkong oder New York im Ausland. Schauen wir doch direkt mal über die Grenze an dieser Stelle. Wie sieht es denn in anderen Städten und Ländern aus? Wie lösen die das Problem mit dem Wohnraum? _ Iwan Santoro: Ja, da nehmen wir doch mal Wien als Vergleich. Wien finde ich immer gut, weil Wien gilt ja als lebenswerteste Stadt Europas in allen Rankings. Da sind wir immer ein bisschen neidisch. In der Schweiz, weil man hat immer das Gefühl, Zürich sei Rambo, Bern also. Bern ist auch schön. Ja, Wien gilt als Mieterparadies. 60 % aller Menschen, und das ist eine Millionenstadt, wohnen in städtischen Wohnungen. Ich war übrigens gerade kürzlich in Wien und habe aber selber gesehen, wie da gebaut wird. Da steht dann immer so ein Wohnhausanlagen an Wohnblöcken steht da immer errichtet von der Gemeinde Wien in den Jahren 1951 bis 53 usw. Über 60 % der Millionen Bevölkerung leben wie gesagt dort. Die Stadt Wien besitzt 220.000 Wohnungen. Vergleich Zürich neun 1/2 1000. Und diese Mieten, die sind dann wirklich günstig. Allerdings gibt es auch Kritik. Da heißt es beispielsweise, viele Wohnungen seien total überaltert und schlecht im Schuss, viele hätten keine eigene Heizung und kein Bad. _ Iwan Santoro: Das muss man dann noch selbst als Mieter einbauen. _ Susanne Stöckl: Aber Wien macht da immerhin schon was. Die _ Iwan Santoro: machen viel und das wirklich schon seit 100 Jahren. In Kanada, konkret Calgary, da will man auch was machen gegen die Wohnungsnot. Und zwar hat man gelernt aus der ganzen Zeit. Da stehen jetzt sehr viele Büroflächen leer, Die werden jetzt unbürokratisch in Wohnungen umgewandelt. _ Susanne Stöckl: Ich erinnere mich daran das war ein Thema auch bei uns in der Schweiz. Immer mehr Leute machen Homeoffice, zumindest gefühlt. Wie sieht es denn hierzulande aus mit eben leeren Büros? Das habe ich. _ Iwan Santoro: Expertin Sybille Welty auch gefragt. Und sie findet diese Umnutzung, das sei nicht so einfach und vor allem nicht günstig. Es müssten ja dann meistens Küchen und richtige Bäder installiert werden. Auch die Raumaufteilung sei schwierig, also von einem Bürohochhaus dann zu Wohnungen umzufunktionieren. Sie sieht hier keinen wesentlichen Ansatz, um die Wohnungsknappheit zu lindern. Ich habe auch. _ Susanne Stöckl: Schon von Ländern gehört, die sagen wir enteignen einfach. Wir wissen, da gibt es Wohnungen und die vermieten, die werden jetzt einfach vermietet. _ Iwan Santoro: Das war Portugal, die Linksregierung, die will dort wirklich Eigentümer zwingen, leerstehende Apartments zu vermieten. Denn in Portugals Städten, vor allem in Lissabon, da treibt die Wohnungsnot die Menschen aus den Zentren. Ich habe letzthin eine Dokumentation gesehen, da entstehen neue Slums, und das in Europa, weil man sich eben keine Wohnung mehr leisten kann. Und gleichzeitig gibt es in diesem Land mit 10,5 Millionen Einwohner über 700.000 leere Wohnungen. Und die sollen jetzt quasi zwangsvermietet werden. Also wenn das wirklich durchkommt, dann wäre das europaweit ein Novum. _ Susanne Stöckl: Also der Ansatz ist ja grundsätzlich verständlich. Man hat Wohnraum und will als Regierung, dass der vermietet wird. Aber ja, mit Zwangsmaßnahmen. Schwierige Kiste. _ Iwan Santoro: Der Schweizer. Unvorstellbar, würde ich jetzt mal sagen. Aber _ Susanne Stöckl: wir haben vorhin auch den Vorschlag von der RaumEntwicklerin Sybille Welty gehört, was Ihrer Meinung nach die Politik hierzulande machen soll. Wie sieht es denn da aus in der Schweiz? Welche Lösungsansätze gibt es bei uns? _ Iwan Santoro: Also hätten. Von so radikalen Massnahmen wie in Portugal ist man hier weit entfernt. So wurde beispielsweise die Forderung nach einer gesetzlichen Mindestwohnungsbelegung schweizweit, wie es zum Beispiel die Stadt Zürich macht, bei ihren Wohnungen oder viele Genossenschaften. Die wurde vom Mieterverband wieder fallengelassen. _ Susanne Stöckl: Aber müssen wir vielleicht noch mal ganz kurz erklären. _ Iwan Santoro: Ja, das funktioniert so Ab einer Drei Zimmer Wohnung gilt für die städtischen Wohnungen in Zürich die Formel Anzahl Zimmer -1 für die Belegung, also. _ Susanne Stöckl: Einer vier Zimmer Wohnung nach Adam Riese müssen mindestens drei Leute wohnen in einer fünf Zimmer Wohnung. Vier Leute. Und so weiter und so fort. _ Iwan Santoro: Genau davon ist man aber abgekommen. Stattdessen plädiert der Mieterverband für die Einrichtung von einer Wohntauschbörse. Das haben wir eingangs mal erwähnt. Häßler hat diese Idee auch, dass man also die Mietverträge einfach tauschen kann, mit der Garantie, dass es keine Mietzinserhöhungen gibt. Also Beispiel eine ältere, alleinstehende Person tauscht ihr Einfamilienhaus mit einer Zweieinhalbzimmerwohnung, muss dann aber nicht mehr Miete bezahlen. Das tönt zwar paradox, ist aber manchmal möglich, dass das teuer wird. Eine Zweieinhalbzimmerwohnung als das alte Haus und umgekehrt muss die Familie auch nicht mehr zahlen. Stadtentwickler Thomas Kessler findet das gut, will es aber auf freiwilliger Basis eigentlich einfach. Man müsse das einfach machen. Sie bewältigt, ist skeptisch. Sie sieht hier einen zu großen administrativen Aufwand. Sie könnte sich eher ein Bonus Malus System vorstellen. Wer wenig Wohnraum beansprucht, der wird belohnt. Wie genau, Da hat sie noch keine Antwort. Mit Steuererleichterungen oder. _ Susanne Stöckl: So, da käme ich dann wieder ins Spiel. Bonussystem? Genau. Und du kämst relativ schlecht weg. _ Iwan Santoro: Gut, aber ich zahle auch Steuern in Zürich. _ Susanne Stöckl: Und wir lassen das Thema. Wir fassen zusammen Die Fachleute sind sich nicht wirklich einig, welche Lösung die beste wäre in der Politik, nehme ich an, sieht es ähnlich aus. _ Iwan Santoro: Ja, die Rezepte respektive Forderungen der Linken, die sind eigentlich klar Mehr gemeinnützig bauen und mehr Richtung Kostenmiete statt Marktmiete. Hier plant der Mieterverband übrigens eine neue Initiative. In der Stadt Zürich wird demnächst über eine Vorlage abgestimmt, welche für mehr gemeinnützige Wohnungen sorgen soll. Kommt natürlich auch von der Linken. Das sieht dann so aus Die Stadt soll Geld aus einem Fonds zur Verfügung stellen, damit die Mieten in diesem Wohnhäusern dann tief gehalten werden können. _ Susanne Stöckl: Und was schwebt den Bürgerlichen vor? _ Iwan Santoro: Also die plädieren vor allem dafür, dass Bauvorschriften abgebaut werden, also damit man eben schneller und unkomplizierter bauen kann. Die FDP verlangt zudem, dass die Lärmschutzvorschriften gelockert werden, weil jetzt ist es ja so, dass viele Bauprojekte blockiert sind, weil diese Projekte an stark befahrenen Strassen stehen. Die SVP sieht zudem das Problem bei der anhaltend hohen Zuwanderung. Sie will eben diese begrenzen, damit es genügend Wohnungen für Inländer hat. _ Susanne Stöckl: Die Forderung Die sind klar. Ist natürlich jetzt die Frage Was macht die Regierung, der Bundesrat? Das Problem ist ja offensichtlich bewusst, denn gerade erst letztens gab es ja diesen runden Tisch wegen der Wohnungsnot. Was kam denn da eigentlich raus? Sie waren ja. Da _ Iwan Santoro: haben sich ganz viele Player getroffen, hier in Bern. Und da hat man sich dann darauf geeinigt, dass man einen Aktionsplan machen will, um die Bauverfahren zu vereinfachen. Also du merkst schon, eigentlich ist da nichts rausgekommen. Aber eins darf man bei all dem auch nicht vergessen bei der Frage, wer seine Schuld an der Wohnungsnot. Da müssen wir uns alle auch an der eigenen Nase nehmen, also die Bevölkerung. Denn viele Projekte sind auch durch Einsprachen und Volksabstimmungen blockiert oder versandet. Beispiel hier wieder aus Zürich die Stadionhochhäuser in Zusammenhang mit dem neuen Stadion. Alles blockiert, um nur ein Projekt jetzt zu nennen. _ Susanne Stöckl: Die beim Hardturm dort? _ Iwan Santoro: Genau. _ Susanne Stöckl: Apropos Zürich Gehen wir noch mal zurück in die Dreieinhalbzimmerwohnung mitten in der Stadt, wo du mit dabei warst und die Leute ja Schlange gestanden sind. Die Leute müssen jetzt einfach hoffen, dass sie die Wohnung bekommen, wenn sie ihnen denn überhaupt gefallen hat. _ Iwan Santoro: Die beiden Studenten da, Julian und Leon, die waren wirklich begeistert von der Wohnung, vor allem auch von der Küche. _ O-Ton: Also von der Kochherd. Ich glaube, wir beide finden es mega schön. Also wir sind ja beide gerne am Kochen und also ja, es ist schon mal dass das Plus sieht wirklich schön aus. _ Iwan Santoro: Ja und begeistert war übrigens auch ich, dass ich jetzt wirklich Zürcher Finish, Also diese Küche, die ist top gebaut. Das ist dann nicht so wie in wo man dann selber noch alles mitbringen muss. Auch Veronika und Margherita, die in Zürich studieren und eine WG gründen wollen, waren auch ganz aus dem Häuschen und wollten im Anschluss an die Besichtigung noch mal im Bewerbungsschreiben Gas geben und für sich werben. _ Susanne Stöckl: Und hat es geklappt? _ Iwan Santoro: Leider nein. Weder Margarita, Veronika noch Leon und Julian haben die Wohnung bekommen. Die Stadt Zürich legt übrigens Wert darauf, dass ab der Besichtigung kein Zufallsprinzip mehr entscheidet, sondern dass man nach den Kriterien des Mietreglements und der Bewerbungsunterlagen vorgeht. Es gelte Das Vier Augen Prinzip hat die Stadt auch noch präzisiert. _ Susanne Stöckl: Also wer hat sie jetzt bekommen? Die Wohnung. Also weißt du das? _ Iwan Santoro: Ja, ich habe nachgefragt. Und ich habe die Antwort gekriegt. Eine alleinerziehende Mutter mit einem Kind, die So hat mir eben die Stadt Zürich geschrieben, in einer kleinen Übergangswohnung gewohnt hat und dringend auf ein Neues Zuhause angewiesen war. Schön, oder? _ Susanne Stöckl: Auf die Gefahr hin, dass jetzt alle Studierenden hässig auf mich sind. Aber ich finde das jetzt eigentlich schon eine gute Entscheidung. Ich meine so als Studentin. Ich erinnere mich, kann so schnell mal noch irgendwie in einer anderen WG unterkommen, bist du einfach irgendwie flexibler. Aber als alleinerziehende Mami ist schon ein bisschen schwieriger und schwierig Ist genau das richtige Schlusswort für diese Folge, denn ihr habt es gemerkt. Lösungen für die Wohnungsnot in der Schweiz sind zumindest in großem Stil nicht in Sicht, auch wenn an einigen Orten, in einigen Städten und Gemeinden. Wir erinnern uns an das Projekt in St. Gallen interessante Sachen umgesetzt werden oder geplant sind. Und auch wenn sich die Politik durchaus des Problems bewusst ist. _ Iwan Santoro: Ja, meine beiden Expertinnen, also Sybille Welty und Thomas Kessler, die haben dann auch einigermaßen desillusioniert gewirkt, als ich sie auf die Zukunft ansprach. Sie meinen beide, die Schmerzgrenze ist offenbar wirklich einfach noch immer nicht erreicht. Und so sieht es danach aus, auch um wirklich konsequent zu verdichten. Aber das wird wohl bald nicht mehr anders gehen, wenn dann auch noch das letzte bestehende Bauland verbaut ist. _ Susanne Stöckl: Also desillusionierte Fachleute höre ich da raus. Ich persönlich werde jedenfalls in meiner etwas zu klein aber schönen Wohnung bleiben und mich keinesfalls wieder raus in den Wohnungsdschungel begeben. Es sei denn. _ Iwan Santoro: Ivanja. _ Susanne Stöckl: Wir beide tauschen also du bekommst meine Wohnung, die für euch beide und ihr seid nur zwei, auch wenn der Hund mit dazu kommt, die ist für euch beide easy groß genug und wir ziehen einfach in eure. Was ist das? Sechs sieben Zimmer Wohnung. _ Iwan Santoro: Hallo Fünfzimmerchen. _ Susanne Stöckl: Das war's mit einfach Politik für heute. Und Iwan Santoro bitte locker. Das mit dem Wohnungstausch werden wir übrigens noch weiter aushandeln. Ist okay. Okay. Ach, und übrigens, das mit dem Mangel, das ist im Moment ja nicht nur bei den Wohnungen ein Thema, sondern auch beim Thema Medikamente. Und das beschäftigt uns. In der nächsten Folge von einfach Politik Der Medikamentenengpass Haben wir schon alle davon gehört oder vielleicht auch schon selbst erlebt. Ich weiß nicht, ob ihr selber auch schon in der Apotheke standet und das Antibiotikum, das ihr gebraucht habe, gab es nicht mehr. Oder Paracetamol fürs Kind ausverkauft. Uns interessieren da eure Erfahrungen und Beobachtungen mit dem Medikamentenengpass. Schickt uns einfach eine Sprachnachricht an 0798 100 598757. Und damit sage ich Tschüss für heute. Wo auch immer ihr unseren Podcast gehört habt, in eurer zu kleinen oder zu großen oder passenden Wohnung oder mit den Kopfhörern in der Apotheke. _ Susanne Stöckl: Produziert hat die Folge Silvan Zemp am Mikrofon war Susanne Stöckl.
Fri, 09 Jun 2023 - 106 - Fake News und Politik: Was wir über KI wissen müssen
Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz die Politik und welche Gefahren gehen von Bildern, Videos und Texten aus, die KI-generiert sind? «Einfach Politik» zeigt, was heute schon möglich ist und lässt die Stimme eines Schweizer Politikers klonen. Ausserdem schauen wir in dieser Folge an, ob und wie politische Parteien in der Schweiz im Wahljahr 2023 Künstliche Intelligenz im Kampf um Stimmen nutzen (könnten). In dieser Ausgabe zu hören: * Politcampaigner Marco Kistler * SRF Digital-Experte Guido Berger «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt & Recherche: Eliane Leiser, Reena Thelly Produktion: Céline Raval
Fri, 26 May 2023 - 105 - Neu im Bundeshaus: Wie funktioniert das Polit-Game?
Wie ist das so als Durchstarter:in im Bundeshaus? «Einfach Politik» begleitet vier Nationalrät:innen, die bald ihre erste Legislatur hinter sich haben. Und geht der Frage nach: Wie verschafft man sich Einfluss in Bundesbern? Und wie spielt man dieses «Polit-Game», das ja kein Kinderspiel ist, sondern ein anspruchsvolles Strategiespiel wie das Jassen? Am Besten sucht man sich zwei bis drei Themen aus, in die man sich reinknien kann. Und dann muss man hinter den Kulissen auch arbeiten wollen, etwa in den Kommissionen. Auch das richtige «Gspüri» entwickeln, wann man mit dem Gegner zusammenarbeit und wann besser nicht. In dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören sind vier Politiker:innen, die in dieser Legislatur erstmals im Nationalrat sitzen * Martina Bircher, Nationalrätin SVP * Jon Pult, Nationalrat SP * Marionna Schlatter, Nationalrätin Grüne * Andri Silberschmidt, Nationalrat FDP Ausserdem zu Gast: Mark Balsiger, Politanalyst «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt & Recherche: Noëmi Ackermann, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 12 May 2023 - 104 - Von links nach rechts und umgekehrt: Warum ändert die politische Gesinnung?
«Wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist, hat keinen Verstand» - dieses Bonmot begleitet uns durch diese Episode von «Einfach Politik». Gilt es wirklich? Wir schauen uns das anhand einiger Beispiele an. In dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören: * Filippo Leutenegger, Stadtrat Zürich, vom AKW-Gegner zum FDP-Politiker * David Widmer, «Einfach Politik»-Hörer, seine politische Haltung wandelte sich im Lauf der Zeit von rechts nach mitte-links * Jonas Schaffner, «Einfach Politik»-Hörer, in einem linken Daheim gross geworden, wurde mit der Zeit bürgerlicher «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt & Recherche: Iwan Santoro, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 28 Apr 2023 - 103 - Tempo 30: Warum machts alle hässig?
Die Einführung von Tempo 30 ist seit Anfang Jahr einfacher - wegen eines Bundesratsentscheids. Gemeinden brauchen keine aufwändigen Gutachten mehr. Bei den Verkehrsverbänden gehen die Meinungen auseinander. «Einfach Politik» geht der Frage auf den Grund, warum bei Tempo 30 die Emotionen hochkochen. In dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören ist Dorothea Schaffner, Professorin für Wirtschaftspsychologie an der FHNW und Tempo30-Expertin, unterwegs im Auto mit Inlandredaktor Iwan Santoro. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt & Recherche: Iwan Santoro, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 14 Apr 2023 - 102 - Gibts den Röstigraben wirklich?
Bei «Einfach Politik» vermessen wir den Röstigraben. Gibt es wirklich derart grosse Unterschiede in der Politik der West- und der Deutschschweiz, dass es dafür einen eigenen Begriff braucht? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: So einfach ist es nicht. Und es gibt andere, wichtigere Gräben. In dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören: * Sean Müller, Politikwissenschaftler an der Universität Lausanne, ein Deutschschweizer in der Romandie. Er hat den Röstigraben «vermessen» * Arnaud Bonvin, Kommunikationsleiter FDP Schweiz - ein Welscher in der Deutschweiz. Er schildert, welche sprachlichen und kulturellen Probleme sich in der politischen Kommunikation in einem mehrsprachigen Land zeigen. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt & Recherche: Andreas Stüdli, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 31 Mar 2023 - 101 - Social Media - wo bleibt die Politik?
In sozialen Medien erfolgreich sein und mit seinen Inhalten möglichst viele Menschen erreichen: Die Schweizer Politik tut sich damit schwer. Bei «Einfach Politik» fragen wir nach den Gründen. Und wir schauen uns an, warum Politiker:innen neben Instagram nach wie vor auf klassische Werbung setzen. In dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören: * Flavien Gousset, Campaigner bei der SP und erfolgreicher Videoblogger * Marcel Schuler, ehem. Kampagnenleiter FDP, Gründer Campaigneers AG * Cloé Jans, Politologin gfs.bern «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt & Recherche: Noëmi Ackermann, Reena Thelly Produktion: Silvan Zemp
Fri, 17 Mar 2023 - 100 - Machen Frauen anders Politik?
Nie sassen mehr Frauen im Parlament als jetzt. Wie prägen sie die Schweizer Politik? Stimmen Frauen feministischer ab als ihre männlichen Parteikollegen? «Einfach Politik» hat zusammen mit «SRF Data» knapp 5000 Nationalratsabstimmungen nach Geschlechtern ausgewertet. Die wichtigsten Erkenntnisse der Analyse: * Im Parlament zeigen sich Geschlechtergräben weniger stark als in der Bevölkerung. * Bei Vorlagen zur Gleichberechtigung gibt es die grössten Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Parlament. Mitte- und FDP-Frauen stimmen hier öfter mal anders als die Männer ihrer Partei. * Frauen spannen zunehmend zusammen, um ihre Anliegen durchzubringen - über Parteigrenzen hinweg. Im dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören: * Isabelle Stadelmann-Steffen, Professorin für Vergleichende Politik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern * Elisabeth Schneider-Schneiter, Nationalrätin Mitte/BL * Barbara Steinemann, Nationalrätin SVP/ZH * Edith Graf-Litscher, Nationalrätin SP/TG «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt & Recherche: Eliane Leiser, Reena Thelly Datenauswertung: Niclas Bodenmann Produktion: Silvan Zemp
Fri, 03 Mar 2023 - 99 - Wie prägt die albanischstämmige Community die Schweizer Politik?
Sie bilden nach den Deutschen und den Italienern die drittgrösste Diaspora in der Schweiz: Die albanischstämmigen Menschen mit Wurzeln in Albanien, Nordmazedonien, Kosovo, Serbien, Montenegro oder Italien. Wie beteiligen sie sich am politischen Prozess hierzulande? Inlandredaktor Iwan Santoro taucht für diese Folge in die albanischstämmige Diaspora in der Schweiz ein. Und hat dafür etwa den FC Albania in Zürich besucht. Dort kandidierten gerade erst zwei albanisch-schweizerische Doppelbürger für den Zürcher Kantonsrat. Im dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören: * Ylli Doko, Politiker, Präsident FDP Bassersdorf, Vorstandsmitglied FC Albania Zürich * Agron Beqiri, Politiker, SP Urdorf * Hilmi Gashi, Politiker, Mitglied Grosser Gemeinderat von Muri-Gümligen / Grüne * Arife Asipi, Rechtsanwältin, Politikerin FDP Schlieren * Nenad Stojanovic, Politologe «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Iwan Santoro, Raphaël Günther Produktion: Silvan Zemp
Fri, 17 Feb 2023 - 98 - Einfach Politik ist bald zurück!
Kommende Woche startet die neue Staffel im Zeichen des Wahljahrs. Den Auftakt machen Reena Thelly und Iwan Santoro. Sie fragen: Wie prägt die albanischsprachige Community, eine der grössten Einwanderungsgruppen eigentlich die Schweizer Politik? Antworten liefert unter anderem ein Besuch beim FC Albanien in Zürich. Anregungen und Ideen aus der Einfach Politik Community sind höchst willkommen. Meldet euch bei uns via einfachpolitik@srf.ch
Fri, 10 Feb 2023 - 97 - Wie hat der Ukraine-Krieg die Schweiz geprägt?
Welches sind die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für die Schweiz? Wie hat sie sich deshalb politisch verändert? Das beantworten wir im SRF-Podcast «Einfach Politik» und schauen auf das bewegte Jahr zurück. Begriffe wie «Sonderstatus», «Strommangel» und «Sanktionen» sind plötzlich in aller Munde und wurden auch in der Inlandredaktion von SRF rege diskutiert. Überrascht vom Krieg in der Ukraine hat die Schweiz in diesem Jahr politisch viel in Bewegung gesetzt, um mit den Auswirkungen des Krieges klarzukommen. Wir haben für die Flüchtlinge aus der Ukraine einen Sonderstatus eingeführt, der ihnen ein schnelles Bleiberecht gewährt, haben beschlossen, die EU-Sanktionen gegen Russland mitzutragen und versuchen nun, einen drohenden Strommangel abzuwenden. Wie hat der Krieg die Schweiz geprägt – und was bleibt davon? In dieser Folge von «Einfach Politik» beleuchten wir die politischen Veränderungen, die der Krieg uns gebracht hat. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Reena Thelly, Noemi Ackermann und Iwan Santoro, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Björn Müller
Fri, 23 Dec 2022 - 96 - Schuldenfalle: Lässt die Schweiz Betroffene allein?
Jeder achte Schweizer Haushalt kann Rechnungen nicht bezahlen. Steigende Stromkosten, Krankenkassenprämien und die Inflation verschärfen die Situation. Wie geraten Menschen in die Schuldenfalle? Und warum ist es gerade in der Schweiz so schwierig, wieder hinaus zu kommen? Der eigenverantwortliche Umgang mit Geld wird hierzulande gross geschrieben, Schulden grundsätzlich als individuelles Problem betrachtet. Nicht nur diese Faktoren führen dazu, dass die Schweiz verhältnismässig restriktive Gesetze hat, wenn es um Schulden und Betreibungen geht. Da hohe Schuldenberge und Sozialhilfebezüger:innen, die jahrelang im Schuldenstrudel gefangen sind, auch den Staat belasten, sieht die Politik mittlerweile Handlungsbedarf. Mittels Restschuldenbefreiung will der Bundesrat hoffnungslos verschuldeten Personen eine Perspektive auf einen schuldenfreien Neustart geben. Im dieser Folge von «Einfach Politik» zu hören: * Schuldenberater Lorenz Bertsch * Christoph Mattes, Co-Autor der Studie «In der Sozialhilfe verfangen»
Wed, 14 Dec 2022 - 95 - Wie werde ich eigentlich Bundesrat oder Bundesrätin?
Wie schafft man es, Bundesrat zu werden? Und lässt sich diese Karriere planen? Antworten gibts im SRF-Podcast «Einfach Politik» - aus Anlass der Bundesratswahlen am 7. Dezember. In knapp zwei Wochen ist es so weit: Das Parlament versammelt sich zur Bundesratswahl 2022, und die Schweiz erhält zwei neue Bundesratsmitglieder – höchstwahrscheinlich eine Frau und einen Mann. Die beiden stehen damit vor einem Karriere-Schritt, von dem so manche im Parlament träumen. Die Bundesratswahlen, auch 2022, sind ein politisches Happening und für die Bundesrats-Kandidatinnen und -Kandidaten ist es ein schicksalhafter Moment: Viele arbeiten jahrelang daraufhin – und verpassen das Ziel trotzdem haarscharf. Im Podcast «Einfach Politik» zeigen wir, was es braucht, um dieses Prestige-Amt zu ergattern. So viel sei an schon mal verraten: Bundesrätin oder Bundesrat zu werden ist schwierig, es zu sein, ist aber noch viel schwieriger. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Reena Thelly und Iwan Santoro, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Basil Kneubühler
Fri, 25 Nov 2022 - 94 - Eizellenspende: Im Ausland legal - in der Schweiz bald auch?
Nina und Horst mussten für ihr Familienglück nach Spanien. Denn in der Schweiz sind Eizellenspenden verboten, in Spanien aber erlaubt. Einen anderen Weg zum Baby gab es für die beiden nicht. Doch das könnte sich bald ändern. Das Ganze ins Rollen gebracht hat die Basler GLP-Nationalrätin Katja Christ mit einer Motion. Sie findet, die Eizellenspende soll – analog zur Samenspende – legalisiert werden. Gegen den Vorschlag ist Alois Huber, SVP-Nationalrat aus dem Aargau. Er befürchtet, dass die Spenderinnen ausgenutzt werden. Die Politik klärt aktuell, unter welchen Umständen eine Legalisierung der Eizellenspende bei uns möglich wäre. Welche Frauen kommen für eine Spende infrage? Welche Rechte haben die Spenderinnen, was gilt für die Kinder? Diese Fragen müssen nun geklärt werden, bis dann am Ende eine Gesetzesvorlage vorliegen kann. Doch nicht nur in der Politik ist das Thema umstritten – auch die Fachwelt ist sich nicht einig. Die einen finden, es ist höchste Zeit für eine Gleichstellung auf diesem Gebiet, andere finden, die Gefahr der Ausbeutung der Spenderinnen sei zu gross. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Beim nächsten Mal geht es um die Eizellenspende. Inhalt und Recherche dieser Folge: Reena Thelly und Noëmi Ackermann, Produktion: Janis Fahrländer
Fri, 11 Nov 2022 - 93 - Die Macht der Wahlumfragen
Es ist eben erst erschienen: das neue Wahlbarometer der SRG. Welchen Einfluss hat dieser Gradmesser ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen? «Einfach Politik» hat Antworten darauf. Immer wieder werden wir zu irgendetwas befragt, online, per Telefon. Ob uns der Klimawandel Angst macht oder welche Partei wir wählen. Gerade im kommenden Wahljahr werden wir vielen Umfragen begegnen. Doch machen sie überhaupt Sinn? Nein, sagt die SVP. Ja, der Politgeograf Michael Hermann. Er ist Leiter des Unternehmens Sotomo, das die Wahlumfragen für die SRG durchführt und dafür 21'000 Menschen in der Schweiz befragt. Wir sagen in dieser Folge von «Einfach Politik», wie eine Umfrage entsteht - und ob man ihr trauen kann. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Beim nächsten Mal geht es um die Eizellenspende. Inhalt und Recherche dieser Folge: Reena Thelly und Iwan Santoro, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Thomas Baumgartner
Fri, 28 Oct 2022 - 92 - Teilzeit für alle?
Keine Lust auf Vollzeit: Wer es sich leisten kann, reduziert sein Pensum. Nicht nur die Arbeitgeber reagieren, sondern auch die Politik. René Gerber ist ein typisches Beispiel: Er arbeitet als Führungskraft nur 80%, damit er mehr Zeit mit seinem Sohn hat. Zu Beginn der 1990er Jahre arbeiteten in der Schweiz ein Viertel Teilzeit – jetzt ist es bereits mehr als ein Drittel. Die Mehrheit davon sind Frauen. Dieses Bedürfnis und der aktuelle Fachkräftemangel zwingen die Arbeitgeber zum Umdenken, was wiederum dazu führt, dass Arbeitnehmer:innen eine neue Macht haben. Yannick Berner ist Chef eines Industrie-Unternehmens im Aargau, das alle Stellen konsequent auch Teilzeit ausschreibt – mit Erfolg. Nur so fände er noch die geeigneten Leute. Den Trend zu Teilzeitjobs nehmen auch Arbeitgeber und Gewerkschaften wahr und beide betonen: Teilzeit ist auch eine Wohlstandsfrage. Menschen mit tiefen Einkommen haben oftmals keine andere Wahl als Vollzeit. Und ein Teilzeitpensum führt tendenziell zu tieferen Renten. Davon sind bisher vor allem Frauen betroffen. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Noëmi Ackermann. Raphaël Günther, Produktion: Janis Fahrländer
Fri, 14 Oct 2022 - 91 - Der Fall Andrea: Schwanger und unter Druck von der Krankenkasse
Schwangere müssen meist nichts bezahlen, wenn sie zur Frauenärztin gehen. So will es das Gesetz. Trotzdem erhalten sie immer wieder Rechnungen von ihrer Krankenkasse. Was das mit Politik zu tun hat – und wie sich Betroffene wehren können, erzählen wir nun bei «Einfach Politik». Andrea* ist erstaunt, als sie in den ersten Monaten ihrer Schwangerschaft eine Rechnung ihrer Krankenkasse erhält für Laboruntersuchungen. Für sie ist klar: Diese Rechnung muss und will sie nicht bezahlen. Nun beginnt ein heftiger Streit mit der Krankenkasse, bis zur Androhung einer Betreibung, die Andrea Angst macht.. Andrea ist kein Einzelfall. Der Schweizer Hebammenverband erfährt pro Monat von rund zwei Frauen, die ebenfalls falsche Rechnungen bekommen. Und das sei nur die Spitze des Eisbergs. Bei «Einfach Politik» erzählt Andrea ihre aufreibende Geschichte – und wir erzählen, weshalb Krankenkassen Schwangeren überhaupt Rechnungen schicken, die sie eigentlich nicht schicken dürften. Und was das mit Politik zu tun hat. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. In der nächsten Folge widmen wir uns der Teilzeitarbeit. Inhalt und Recherche dieser Folge: Eliane Leiser und Reena Thelly, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Mirjam Emmenegger *Name der Redaktion bekannt
Fri, 30 Sep 2022 - 90 - Weshalb reagiert die Politik erst, wenns brennt?
Der Klimawandel schreitet fort, auf der Erde wird es wärmer. Trotzdem reagiert die Politik zögerlich auf diese Krise, die Klimakrise, obwohl sie längst viel mehr hätte tun können. Wieso eigentlich? «Einfach Politik» erklärt und zeigt Lösungen auf. Hans-Peter Rüdisüli hat sich schon vor 35 Jahren überlegt, wie die Stadt Zürich besser vor Hitze geschützt werden kann. Damals arbeitete er bei der Stadtverwaltung als Landschaftsarchitekt und formulierte seine Erkenntnisse in einem ersten Strategiepapier. Eine Pionierleistung. Das Papier wurde aber zum Papiertiger. Hans-Peter Rüdisüli kritisiert heute, dass in diesem Bereich bisher zu wenig geschehen sei – obwohl man all die Jahre die Lösungen auf dem Tisch gehabt hätte: mehr Bäume, grössere Grünflächen und mehr frei fliessende Bäche. Sie könnten die Stadt längst kühlen. In Zeiten des Klimawandels mit Hitzetagen über 30 Grad im Sommer wäre man heute froh, hätte die Stadt, hätten die Politikerinnen und Politiker diese Bäume schon in den letzten Jahrzehnten pflanzen lassen. Der Klimawandel ist ein Beispiel für das schleppende Handeln der Politik bei Krisen – und Zürich sei kein Einzelfall. Das sagt Politikwissenschaftlerin und Professorin Karin Ingold. Sie hat untersucht, wie die Politik und Demokratien in Krisen funktionieren. Ihr Fazit: Die Politik sei mutloser geworden, und sie sei nicht visionär. Weshalb Karin Ingold das so sieht – und welche Lösungen es aus ihrer Sicht gäbe, das hört ihr in der neuen Folge von «Einfach Politik». «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Reena Thelly und Iwan Santoro, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Ueli Karlen
Fri, 16 Sep 2022 - 89 - Warum wir nicht über Cancel Culture sprechen (Spezial)
Host Reena Thelly und Bundeshausredaktorin Ruth Wittwer wollten im Empörungssturm rund um Cancel Culture und Wokeness eine konstruktive und politische Analyse mit Expert:innen liefern. Doch das Sendungsskript landete im Papierkorb. Entstanden ist stattdessen nicht nur ein Tagebuch des Scheiterns - sondern auch ein grundehrliches Gespräch darüber, warum es eigentlich weder um Dreadlocks, noch Winnetou geht. Sondern darum, dass wir damit den eigentlichen Kern ausblenden, negieren, vermeiden: Rassismus. Wollt ihr mitdiskutieren? Gern: einfachpolitik@srf.ch
Fri, 02 Sep 2022 - 88 - Stress und Frust: Der harte Alltag der Assistenzärztinnen
Viele haben ein grosses Vertrauen in unser Gesundheitssystem. Doch wenn man die Stimmen des Personals hört, scheint das gute Image nicht überall gerechtfertigt. Zu viele Überstunden und ständiger Stress machen den Arbeitsalltag zur Hölle. Darunter leidet auch die Patientensicherheit. Franziska und Viola sind Assistenzärztinnen und beschreiben die Zustände in der Branche als katastrophal. Überstunden und Stress prägen den Arbeitsalltag. Erst kürzlich machte das Spital Einsiedeln Schlagzeilen: Aus Protest über die Arbeitsbedingungen kündigten alle Assistenzärzte auf einen Schlag. Dabei sind die Assistenzärztinnen das Rückgrat unseres Gesundheitssystems: Sie machen fast die Hälfte aller in den Schweizer Spitälern praktizierenden Ärzte aus. Wäre da nicht eigentlich die Politik gefordert? «Einfach Politik» fragt nach bei den Verantwortlichen. Dabei zeigt sich: Das Problem ist erkannt – bei möglichen Lösungen scheiden sich die Geister. Anmerkung: Im Nachgang haben uns einige Nachrichten von Assistenzärztinnen und -ärzten erreicht, die uns mitteilten, dass im ersten Assistenzjahr das Gehalt zwischen 80'000 und 90'000 Franken liegt. Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Moderation: Raphaël Günther, Recherche: Iwan Santoro, Produktion: Janis Fahrländer
Fri, 19 Aug 2022 - 87 - Fast "erschlagen" von der 5G-Mailflut
Wer politisch etwas erreichen will, muss viel Wind machen. Das denken sich auch die Gegner von 5G. Nicht nur bekämpfen sie gerichtlich jede neue Mobilfunk-Antenne. Sie reagierten auch mit einer Email-Flut auf unseren Aufruf. Klein, aber laut. So bezeichnet Claudio Looser, Lobbyist bei der Beratungsunternehmen furrerhugi seine Gegner. Er arbeitet für die Schweizer Telekom-Firmen und soll den Ausbau von 5G-Mobilfunk beliebter machen. Die 5G-Mobilfunkgegner sind aber gut organisiert. Auf einen Aufruf von «Einfach Politik» schicken sie uns über 100 E-Mails. Zum Teil mit gleich- oder ähnlich lautendem Text. Verfasst wurde das Argumentarium vom Verein «Schutz vor Strahlung». Dessen Präsidentin Rebekka Meier kämpft aus Überzeugung gegen alle Geräte, die strahlen. Dass wir nun hier über politische «Pressure Groups» und deren Einfluss auf eine politische Debatte berichten – und nicht nur über den Stand der 5G-Debatte in der Schweiz, hat Claudio Looser sich selbst zu verdanken. Er schrieb in seinem «Chance5G»-Newsletter über unseren Aufruf, worauf Rebekka Meier ihre Mitstreiter:innen mobilisierte. Damit sind wir beim Kern von «Einfach Politik»: Wir erklären, wie politische Prozesse im Alltag funktionieren. Nämlich wie vermeintlich kleine Interessengruppen sich mit allem, was sie haben in den medialen Kampf stürzen, um gehört zu werden. Und wie ihnen das Internet dabei hilft – vielleicht sogar eine Initiative erfolgreich ins Ziel zu bringen. Und warum sich starke Lobby-Gruppen wie «Chance5G» den Erfolg einer Initiative sogar herbeiwünschen, weil sie dann genauer wissen, gegen was sie angehen müssen. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Valérie Wacker und Curdin Vincenz, Produktion: Philip Meyer, Sounddesign: Miriam Emmenegger
Fri, 01 Jul 2022 - 86 - Armee sucht Frau
Seraina Greub und Delia Schellhammer gehen freiwillig ins Militär. Die beiden sind damit Teil einer kleinen Minderheit innerhalb der Armee. Wir haben die beiden in der Offiziersschule getroffen und gefragt: Was motiviert sie? Das Militär soll weiblicher werden. Das will VBS Chefin Viola Amherd. Bis ins Jahr 2030 soll der Anteil der Frauen um Militär auf zehn Prozent steigen. Aktuell liegt der Wert bei 2.5 Prozent. Damit dies gelingt, hat das Militär eine Fachstelle gegründet: «Frauen in der Armee und Diversity» – kurz FIAD. Das Ziel: Das Militär soll für Frauen attraktiver werden. Der Besuch im Feld zeigt allerdings, dass vieles im Militär immer noch nur auf Männer zugeschnitten ist. Kleider, Sprache, Ausstattung der Räumlichkeiten: Bisher gehen die Frauen noch oft vergessen. Dabei werden sie dringend gebraucht. Weil der Anteil Rekruten immer mehr sinkt, sind Rekrutinnen plötzlich attraktiv geworden, um den Bestand der Armee zu sichern. Politisch sind daher verschiedene Vorstösse im Gange, um mehr Frauen zu motivieren, ins Militär zu gehen. Eine Idee ist beispielsweise, den Orientierungstag für alle Geschlechter zur Pflicht zu machen. Bislang müssen nur die Männer zwingend dahin. Diese Idee unterstützen auch Seraina und Delia. Sie sehen im Militär die ideale Lösung, um sich den Traum vom Fliegen zu ermöglichen. Deshalb haben sie sich für die RS entschieden. Bislang sind sie zufrieden mit ihrem Einsatz. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Valérie Wacker und Iwan Santoro, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Franz Baumann.
Fri, 17 Jun 2022 - 85 - Politisieren ohne Mehrheit: Schlimmster Job ever?
Auch die grösste Partei ist manchmal chancenlos: So politisiert die SVP im Stadtzürcher Parlament oft allein – und noch arger stehts um die SP im Nidwalder Kantonsparlament. Wie fühlt sich das an? Und lohnt es sich überhaupt, ohne Mehrheit zu politisieren? «Einfach Politik» hat Antworten. Roger Bartholdi ist schon seit 20 Jahren auf mehr oder weniger verlorenem Posten, als SVP-Parlamentarier in der rot-grünen Stadt Zürich. Seine Partei ist mit ihren Anliegen oft chancenlos. Sie verliert fast jede Abstimmung, jede Wahl und muss im Stadtparlament stets Verbündete suchen. Und das, obwohl die SVP eigentlich die stärkste Partei der Schweiz ist. Noch schwieriger ist die Ausgangslage von Sandra Niederberger. Sie politisiert für die SP im bürgerlichen Kanton Nidwalden. Ihre eigentlich grosse Partei ist in Nidwalden ein Winzling. Die SP hat in Nidwalden nicht einmal eine eigene Fraktion, also eine eigene Gruppe im Kantonsparlament. Sandra Niederberger musste sich deshalb den Grünen anschliessen. Wie geht es den beiden in der Minderheit? Der Kantonsparlamentarierin im falschen Kanton und dem Gemeinderat in der falschen Stadt? Für die neue Folge von «Einfach Politik» haben wir den beiden den Puls gefühlt – und festgestellt: Es lohnt sich trotzdem, im Politbetrieb mitzumischen. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Beim nächsten Mal geht es um Frauen im Militär. Inhalt und Recherche dieser Folge: Valérie Wacker und Iwan Santoro, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Mirjam Emmenegger
Fri, 03 Jun 2022 - 84 - Down-Syndrom? Hindert nicht am Mitbestimmen!
Damian Bright ist eine Ausnahme. Der 30-Jährige darf abstimmen und wählen, obwohl er eine geistige Beeinträchtigung hat. Dieses Recht musste er sich erkämpfen. Weshalb, hört ihr in der neuen Folge von «Einfach Politik». In der Schweiz leben rund 14'000 Erwachsene, denen der Staat das Recht zum Abstimmen und Wählen abgesprochen hat. Es sind Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung. Zu ihnen gehörte auch Damian Bright. Er hat das Down-Syndrom und wurde deshalb auch als Erwachsener bevormundet und als nicht urteilsfähig betrachtet, was bedeutete: Er hatte auch kein Stimmrecht. Doch damit gab sich Damian Bright nicht zufrieden. Er hat sich dieses Recht mit Hilfe seiner Eltern erkämpft. Ein mühsames Unterfangen. Aber Bright findet, nur so gehöre er zur Gesellschaft dazu. Allerdings fällt es ihm manchmal schwer, sich seine Meinung zu einem Abstimmungsthema zu machen. Die Schweiz ist in Punkto Stimmrecht gegenüber Menschen mit einer Beeinträchtigung kein Vorzeigeland. Wir haben sogar eine Rüge der UNO kassiert. Die Vereinten Nationen bemängeln, die Schweiz widerspreche der internationalen Behinderten-Konvention. Welche Standpunkte in dieser Diskussion wichtig sind und welcher Kanton eine Vorreiterrolle spielt beim Abstimmungs-Recht für Menschen mit einer Beeinträchtigung – all das erfahrt ihr bei «Einfach Politik», in der neuen Folge. «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Valérie Wacker und Curdin Vincenz, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Mirjam Emmenegger
Fri, 20 May 2022 - 83 - Rechnet sich Heiraten?
Daniel und Anna sind verlobt. Die beiden zögern aber noch mit dem Heiraten. Denn nach der Hochzeit würden sie mehr Steuern zahlen. Der Grund: Die Heiratsstrafe. Diese Ungleichbehandlung soll schon lange abgeschafft werden, doch die Parteien streiten sich um das wie. Dabei hat das Bundesgericht bereits 1984 entschieden: Die Heiratsstrafe ist verfassungswidrig und gehört abgeschafft. Allerdings bezog sich das Urteil nur auf die Kantonssteuern – nicht aber auf die Bundessteuern. Die Kantone haben seither reagiert und haben die Heiratsstrafe abgeschafft. Auf Bundesebene hat sich seither aber nichts verändert. Zwar sind sich alle Parteien mehrheitlich einig, dass die Ungleichbehandlung zwischen verheirateten und nicht verheirateten Paaren abgeschafft gehört. Doch über das wie wird seither gestritten. Schaut man sich die Vorschläge der Parteien genauer an, zeigt sich, dass dahinter mehr steckt als reine Steuerpolitik. Vielmehr lässt sich der ideologische Hintergrund der Parteien erkennen. Die Liberalen wollen das Individuum, die Konservativen die traditionelle Familie stärken und Links will die gutverdienenden steuerlich nicht entlasten. Es zeigt sich: Steuerpolitik ist eine Frage der Weltanschauung – und knallharte Parteipolitik. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Einfach Politik ist ein Podcast von SRF. Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Iwan Santoro, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Björn Müller
Fri, 06 May 2022 - 82 - Einfach Energiewende? Aber nicht um jeden Preis!
Die Nationalrätin Ursula Schneider-Schüttel steckt in der Zwickmühle: Ihre Partei, die SP, will die Energiewende schaffen und von russischem Gas und Öl wegkommen. Doch Schneider-Schüttels Herz schlägt auch für die Natur. Weshalb diese Kombination Tücken hat, hört ihr bei «Einfach Politik». Von linken bis zu bürgerlichen Parteien sind sich eigentlich viele einig: Die Schweiz muss die Energiewende schaffen - und wegkommen von Erdöl und Erdgas, den fossilen Brennstoffen. Wegen des Ukraine-Krieges soll diese Wende hin zu erneuerbaren Energien nun noch schneller vorwärts gehen. Doch so einfach ist das nicht: Wie die Energiewende erreicht werden soll, darüber scheiden sich die Geister und diese Frage stürzt auch manch linke Politikerin in ein Dilemma – wie die SP-Nationalrätin Ursula Schneider-Schüttel aus dem Kanton Freiburg. Als SP-Frau steht sie zwar zur grünen Energie. Doch als Naturschützerin und Präsidentin des Umweltverbandes Pro Natura sieht sie deren Umsetzung auch kritisch, wie beim geplanten Stausee beim Triftgletscher im Berner Oberland. So geht es bei der Energiewende häufig – und immer wieder dreht es sich um die Frage: Natur ja oder nein. Wie die Nationalrätin Schneider-Schüttel mit diesem Dilemma umgeht, und wo die Energiewende sonst noch ins Stocken gerät, hört ihr in der neuen Folge von «Einfach Politik». «Einfach Politik» ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Beim nächsten Mal geht es um die Heiratsstrafe. Inhalt und Recherche dieser Folge: Raphaël Günther und Ruth Wittwer, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Franz Baumann
Fri, 22 Apr 2022 - 81 - Gute Flüchtlinge, schlechte Flüchtlinge
Tausende Menschen flüchten wegen des Krieges in der Ukraine in die Schweiz. Sie werden hier mit offenen Armen empfangen. Ganz anders war es bei Hamit Zeqiri. Er kam aus dem Kosovo in die Schweiz und stiess auf offene Ablehnung. Weshalb unterscheiden wir zwischen verschiedenen Flüchtlingsgruppen? Die Parallelen sind offenkundig: In den 1990er Jahren flüchten Menschen – wie heute die Ukrainer und Ukrainerinnen – vor einem Krieg in Europa. Während die einen mit offenen Armen empfangen werden, wurden andere nur widerwillig aufgenommen. Dabei bezieht sich die Schweiz oft stolz auf ihre langjährige «Humanitäre Tradition». Wie diese aber ausgelegt wird, ist von verschiedenen Faktoren abhängig: die Weltlage, die innenpolitischen Diskussionen, die Fluchtursachen und die gefühlte Nähe zu den geflüchteten Personen. Das sagt uns Migrationshistorikerin Francesca Falk. Wie wir geflüchtete Menschen bei uns aufnehmen, hat direkte Auswirkungen auf die Betroffenen. Wer sich aufgehoben fühlt, kann besser verarbeiten, wenn er oder sie schlimmes erlebt hat. Das sagt Naser Morina. Selbst aus dem Kosovo stammend, leitet der Psychologe die Trauma-Station für Flüchtlinge am Uni-Spital Zürich. Was hinter dem viel genutzten Begriff der humanitären Tradition steckt und wie sich diese Tradition in den Jahren verändert hat, hört ihr in der aktuellen Folge von Einfach Politik. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Einfach Politik ist ein Podcast von SRF. Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Curdin Vincenz, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Roland Fatzer
Fri, 08 Apr 2022 - 80 - Der Fruchtfliegen-Jackpot
Anissa Kempf hat als Forscherin das grosse Los gezogen und hätte von der EU viel Forschungsgeld erhalten. Aber: Die EU zahlt nicht. Was das mit der Schweizer Europapolitik zu tun hat und weshalb es für Kempfs Fruchtfliegen-Forschung doch noch Hoffnung gibt – erfahrt ihr von «Einfach Politik». Die Schweiz und die EU streiten sich – über die einfache Frage: Wie wollen sie zusammenarbeiten? Die Antwort darauf ist wesentlich weniger einfach und hat im letzten Jahr zu einem einschneidenden Schlussstrich geführt: Der Bundesrat hat das lang verhandelte Rahmenabkommen mit der europäischen Union bachab geschickt. Was das bedeutet, spüren wir nicht täglich und nicht alle direkt. Aber die Neurobiologin Anissa Kempf zum Beispiel schon. Die Assistenz-Professorin an der Universität Basel hat sich ein ausgeklügeltes Forschungsprojekt mit Fruchtfliegen ausgedacht – um den menschlichen Schlaf besser zu verstehen. Und sie hatte sich damit eigentlich Förder-Millionen der europäischen Union ergattert, vergeben ihm Rahmen des renommierten Forschungsprogramms Horizon Europe. Doch mit dem Abbruch des Rahmenabkommens zwischen der Schweiz und der EU lösten sich diese Gelder in Luft auf und Anissa Kempf stand vor der schwierigen Entscheidung: Verlässt sie nun die Schweiz und zügelt ihr Labor mitsamt Fruchtfliegen ins Ausland – oder bleibt sie trotzdem? Einfach Politik ist ein Podcast von SRF – und wenn ihr uns etwas mitteilen wollt: Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch. Inhalt und Recherche dieser Folge: Valérie Wacker und Curdin Vincenz, Produktion: Marisa Eggli, Technik: Björn Müller
Fri, 25 Mar 2022 - 79 - Wie ein Gesetz entsteht
Der Aargau braucht ein neues Strassengesetz. Eine Aufgabe für Hans-Martin Plüss. Vier Jahre lang arbeitet der Jurist daran. Einfach Politik gibt euch einen Einblick in Vorgänge, die sonst verborgen bleiben: Wir waren bei allen Stationen dabei. Vom ersten Entwurf bis zur Annahme im Kantonsparlament. Es brodelt im Kanton Aargau. Verschiedene Seiten stören sich am alten Strassengesetz. Im Kern geht es um die Frage: Wer soll wie viel für die Renovierung von Kantonsstrassen zahlen? Der Kanton – dem die Strasse gehört – oder doch die Gemeinde – durch deren Gebiet die Strasse führt. Dabei gibt es verschiedene Interessen, die alle im Gesetz berücksichtigt werden müssen. Hans-Martin Plüss von der Aargauer Bauverwaltung macht sich an einen ersten Entwurf – die erste Station eines langen Weges, bis das Gesetz in Kraft ist. Es ist ein zentraler Vorgang innerhalb eines Rechtsstaates – und das meiste findet im Verborgenen statt. Wenn die Öffentlichkeit den Gesetzesentwurf präsentiert bekommt, ist der grösste Teil der Arbeit bereits erledigt. Wir zeigen euch jetzt alle Stationen auf: die Diskussionen und das Ringen um den Gesetzestext. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Einfach Politik ist ein Podcast von SRF. Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Stefan Ulrich, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Björn Müller
Fri, 11 Mar 2022 - 78 - Übertreiben wir es mit dem Lärmschutz?
Auftrag nicht erfüllt! Diesen Vorwurf müssen sich die Behörden beim Thema Lärm gefallen lassen. Seit bald 40 Jahren gelten strenge Grenzwerte, und noch immer werden sie weitgehend nicht eingehalten. Jetzt kommt aus der Politik die Forderung: Wir müssen die Normen beim Lärmschutz lockern. Zu Recht? Eigentlich hat sich Philippe Kühni einen Traum erfüllt: ein eigenes Haus für seine Familie, mit Garten, und das mitten in Aarau. Wenn da nur diese Strasse nicht wäre. Die ist so laut, dass bei den Kühnis die Fenster in der Regel geschlossen bleiben. In der Schweiz leben über eine Million Menschen an Orten, an denen die Lärmgrenzwerte permanent überschritten werden. Das ist nicht nur lästig, sondern eine Gefahr für die Gesundheit. Gemäss Studien kann Lärm die Ursache sein für Diabetes und für Herzkreislauf-Erkrankungen. Viele Gemeinden wollen darum jetzt mit dem Lärmschutz endlich ernst machen. Sie senken die Hürden für die Schaffung von Tempo-30-Zonen. Oder sie planen Strassensanierungen mit so genannten Flüsterbelägen. Doch mit diesen Plänen stossen sie teils auf politischen Widerstand. Und es gibt auch die, die sagen: Wenn wir die gesetzlichen Vorgaben beim Lärmschutz nicht erfüllen können, müssen wir sie halt lockern. Die Forderung kommt vor allem aus der Baubranche. Wenn das nicht geschehe, heisst es da, könne vor allem in den Städten vielerorts gar nicht mehr gebaut werden. Philippe Kühni ist nicht nur lärmgeplagter Anwohner, sondern auch Präsident der Grünliberalen Partei des Kantons Aargau. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Einfach Politik ist ein Podcast von SRF. Inhalt und Recherche: Eliane Leiser und Iwan Santoro, Produktion: Marco Morell, Technik: Roland Fatzer
Fri, 25 Feb 2022 - 77 - Was euch in der neuen Staffel erwartet
«Einfach Politik» meldet sich zurück aus der Winterpause. In der ersten Folge in zwei Wochen geht es um Verkehrslärm. Über eine Million Menschen in der Schweiz leiden darunter. Gehörst du dazu? Melde dich! 079 859 87 67 oder einfachpolitik@srf.ch. Was euch sonst noch erwartet, hört ihr im Trailer.
Fri, 11 Feb 2022 - 76 - Ihr habt die Fragen – wir die Antworten!
Eine ganze Folge lang gibts Erklärungen und Einschätzungen zum Politgeschehen in der Schweiz. Das Team von «Einfach Politik» hat sich auf die Suche nach Antworten auf Hörerinnen- und Hörerfragen gemacht. Warum sagt man «Halbkantone»? Wem gehören unsere Wasserquellen? Oder: Weshalb müssen Frauen eigentlich nicht ins Militär? Immer wieder schicken uns Hörerinnen und Hörer des SRF Podcast «Einfach Politik». Zum Beispiel: Warum sagt man politisch «links» und «rechts»? Oder wie gut sind eigentlich Schweizer im Ausland bei uns im Land vertreten? In der Folge zum Jahresende hat das Podcast-Team ein paar Fragen, die Euch unter den Nägeln brennen, herausgepickt. Habt Ihr weitere Fragen? Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker, Iwan Santoro und Curdin Vincenz, Produktion: Michael Sahli, Technik: Jakob Liechti.
Fri, 10 Dec 2021 - 75 - Ist bei der Klimabewegung die Luft draussen?
Der Klimaschutz kommt nicht voran. Das CO2-Gesetz ist an der Urne gescheitert, an der Klimakonferenz in Glasgow rückt das 1.5 Grad Ziel in weite Ferne. Das frustriert Anna, Julia und Reto - alle Teil der Klimabewegung. Der SRF-Podcast «Einfach Politik» fragt: Ist die Klimabewegung gescheitert? Anna, Reto und Julia kämpfen alle gegen den Klimawandel, aber sie haben drei verschiedene Lösungsansätze: Reto Wigger ist Teil der Bewegung «Extinction Rebellion». Er will mit zivilem Ungehorsam auf die Klimakrise aufmerksam machen. Am Ende soll in sogenannten Bürgerversammlungen eine Lösung des Problems erarbeitet werden. Anna Lindermeier gehört zur Ursprungsbewegung der Klimaaktivisten: dem Klimastreik. Sie will nichts weniger als einen Wandel der Gesellschaft auf allen Ebenen. Über breit abgestützte Streiks will sie den wirtschaftlichen Druck erhöhen, um den Wandel zu erzwingen. Julia Küng geht den Weg der institutionalisierten Politik. Sie ist CO-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz. Ihre Partei hat eine Volksinitiative lanciert, die den Klimaschutz in der Schweiz vorwärtsbringen soll. Die drei zeigen die Vielfalt der Klimabewegung. Eine Bewegung, um die es in den letzten Monaten ruhig geworden ist. Nach spektakulären Aktionen und Demonstrationen gelingt es der Bewegung immer weniger, grosse Massen zu mobilisieren. Das sei zu einem gewissen Grad normal, sagt die Politologin Cloé Jans. Die Aufmerksamkeit bei einem Thema nehme mit der Zeit ab. Aber: was bedeutet das für die Zukunft der Klimabewegung? Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Curdin Vincenz, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Remo Panzeri
Fri, 26 Nov 2021 - 74 - Katzenjammer ums Tierwohl
Dahergelaufene Büsis. Vernachlässigte Hunde. Das Schweizerische Recht schützt unsere Tiere zu wenig, sagen Tierschutzorganisationen. Die Behörden wehren sich: Man mache, was man könne. Der Podcast «Einfach Politik» fragt: Ist das Tierrecht für die Katz? Streunende Katzen vermehren sich rasant. Gleichzeit verwahrlosen etliche vierbeinige Vagabunden. Das zeigt unsere Reportage. Ein Fall für den Tierschutz. Das Ziel: Katzen kastrieren, um Tierelend zu verhindern. Zahlen zeigen: Verurteilungen wegen Misshandlungen steigen seit Jahren. Die Veterinärbehörde betont aber: Missstände sind Einzelfälle. «Einfach Politik» zeigt auf: Tierschützerinnen kritisieren eine large Auslegung des Rechts für Tiere, während Behörden auf die stetig steigende Zahl von Strafuntersuchungen verweisen. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Ruth Wittwer, Produktion: Michael Sahli, Technik: Remo Panzeri
Fri, 12 Nov 2021 - 73 - Kirchensteuer: Kann das weg?
Am Anfang war das Mail – von Hörer David. Er wollte von uns wissen, wieso Unternehmen in seinem Kanton Kirchensteuer zahlen müssen und was mit dem Geld überhaupt passiert. Als Privatperson kann er sich von der Steuer befreien, als selbstständiger Unternehmer nicht. Unfair, so scheints. Wir fanden: Spannend und sind den Fragen nachgegangen. Schnell haben wir gemerkt, dass es, wie so oft, mal wieder von Kanton zu Kanton verschieden ist. Deshalb fokussieren wir uns auf Luzern, den Heimatkanton von Hörer David. Obwohl in der Schweiz Kirche und Staat getrennt sind, wird die Kirchensteuer in Luzern vom Kanton eingezogen. Die Kirche nutzt das Geld, um die eigene Verwaltung zu bezahlen. Der Grossteil des Geldes fliesst aber in soziale Projekte und die Seelsorge. Davon profitiert nicht zuletzt auch der Staat. Mit den Einnahmen aus der Kirchensteuer finanziert sich zum Beispiel der «Schalter 20». Das Projekt unterstützt Menschen mit Suchtkrankheiten. Konkret in der Finanzverwaltung und der Sozialberatung. Im SRF-Podcast «Einfach Politik» lernen wir auch Roger kennen. Er nutzt das Angebot seit 20 Jahren und ist froh darum. Er selbst ist nicht Mitglied der Kirche, das wird von ihm auch nicht verlangt. Das Projekt hat keinerlei missionarischen Auftrag, sondern nur eine soziale Aufgabe. Beschäftigt euch auch schon lange etwas? Wollt ihr, dass wir für euch auf Recherche gehen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns wie David auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Curdin Vincenz, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Remo Panzeri. Die versprochene Übersicht über die Regelungen in allen Kantonen findet ihr hier: https://www.estv.admin.ch/dam/estv/de/dokumente/allgemein/Dokumentation/Publikationen/dossier_steuerinformationen/d/Die%20Kirchensteuern.pdf.download.pdf/d_kirchensteuern_d.pdf
Fri, 29 Oct 2021 - 72 - Homophobie: Wenn aus Hass Gewalt wird
Nick und Micha wurden in Zürich 10 Meter vor ihrer Haustüre angegriffen. Plötzlich, aus dem Nichts. Einfach, weil sie schwul sind. Das ist kein Einzelfall: Die Homophobie wächst in der Gesellschaft. Der SRF-Podcast «Einfach Politik» fragt: Tut die Politik genug gegen Homophobie? Mit der Abstimmung zur «Ehe für alle» erreichte die LGBTQ-Community ein historischer Meilenstein: Die rechtliche Gleichstellung für Schwule und Lesben in der Schweiz ist damit Tatsache. Und trotzdem steigt die Ablehnung gegenüber Homosexuellen in der Gesellschaft. Der Hass schlägt manchmal auch in Gewalt über: Immer wieder hört man in den Medien von «hate crimes». Ob die Zahl der «hate crimes» tatsächlich steigt, lässt sich allerdings nicht sagen. Diese Art von Verbrechen wird nicht registriert. Allerdings zeigen Studien, dass vor allem immer mehr junge Menschen negativ eingestellt sind gegenüber Homosexuellen. Woher kommt das? Und wo kann da die Politik ansetzen? Antworten gibt es bei «Einfach Politik». Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Iwan Santoro, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Jakob Liechti.
Fri, 15 Oct 2021 - 71 - Mission Impossible: Familie sucht Haus
Natascha und Simon sind in ihren Dreissigern. Der Nachwuchs ist unterwegs. Ein Eigenheim und das Familienglück wäre perfekt. Schon lange sind sie auf der Suche nach einem Haus. Und finden nichts. Alles ist zu teuer. Der SRF-Podcast «Einfach Politik» fragt: Ist der Traum vom Eigenheim ausgeträumt? Eigentlich wäre der Zeitpunkt günstig, um ein Haus zu kaufen. Denn die Hypothekarzinsen sind tief. Doch die Banken rechnen mit einem höheren Zinssatz als Absicherung. Wegen den stetig steigenden Immobilienpreisen rückt ein Hauskauf für viele deshalb in die Ferne. Vor allem junge, mittelständische Familien gehen auf dem Immobilienmarkt leer aus. Nun reagiert die Politik. Sie bringt die Lex Koller wieder aufs Parkett und diskutiert über die Abschaffung des Eigenmietwerts. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Stefanie Pauli, Produktion: Janis Fahrländer, Technik: Remo Panzeri.
Fri, 01 Oct 2021 - 69 - Parkplätze R.I.P
Parkplätze stehen der rotgrünen Verkehrspolitik der Städte im Weg. Sie sollen weg aus den Strassen. Aber nicht alle mögen den Parkplatz zu Grabe tragen. Christoph Zürcher aus Zürich kämpft für die blaue Zone im Quartier. Der SRF Podcast «Einfach Politik» fragt: geht es dem Parkplatz an den Kragen? Ingenieur Zürcher betreibt eine Webseite, die aufzeigt, wo wieder Parkplätze dran glauben müssen. Und er gibt anderen Bürgerinnen und Bürgern Ratschläge, wie man sich gegen den Abbau von Parkplätzen wehren kann. Durchaus mit Erfolg. Der Streit um Parkplätze tobt in den Städten schon lange. Während Linke und Grüne den Parkplatz zumindest in die Tiefgarage verbannen wollen, sorgen sich Bürgerliche und Gewerbetreibende mangels Parkplätzen um den Verlust von Kunden und Aufträgen. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Iwan Santoro, Produktion: Michael Sahli, Technik: Remo Panzeri. «Einfach Politik» ist der Podcast von SRF zur Schweizer Politik. Alle Folgen zum Nachhören auf www.srf.ch/einfachpolitik
Fri, 17 Sep 2021 - 68 - Mit Glocken gegen das Covid-Zertifikat
An den Anti-Corona-Demos sind sie nicht zu überhören: die Trychler mit ihren Glocken. Sie sehen sich als Verteidiger der Werte der Urschweiz. Dabei hatte diese Urschweiz mit Freiheit denkbar wenig zu tun. Wieso vermag dieser Mythos heute trotzdem noch eine politische Kraft zu entfalten? «Wir werden eingeschränkt, überall», sagt der pensionierte Metzger Kari Mächler. Vor 30 Jahren marschierte er an der Seite von Christoph Blocher gegen die Anbindung der Schweiz an die Europäische Union. Jetzt tut er es gegen die Corona-Massnahmen des Bundesrats. Er sieht sich als Teil einer «letzten Kraft» zur Wahrung der Freiheit, die vor 730 Jahren von den alten Eidgenossen erkämpft wurde. «Einfach Politik» hat die Trychler begleitet. Wir wollten herausfinden, was genau die Verfechter der Urschweiz antreibt. Herausgefunden haben wir, dass das Bild vom Rütlischwur als Urknall der helvetischen Demokratie erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde. Und zwar ausgerechnet vom Bundesrat, gegen dessen Beschlüsse die Trychler heute so laut ihre Glocken bimmeln lassen. Wollt ihr uns etwas mitteilen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt und Recherche: Valérie Wacker und Curdin Vincenz, Produktion: Marco Morell, Technik: Remo Panzeri. «Einfach Politik» ist der Podcast von SRF zur Schweizer Politik. Alle Folgen zum Nachhören auf www.srf.ch/audio/einfach-politik
Fri, 03 Sep 2021 - 67 - Mit Bussen gegen Abfallsünder
Täglich fallen in der Schweiz Tonnen von Abfall an, den wir einfach achtlos wegschmeissen. Leere Flaschen im Gebüsch. Pizzaschachteln im Park. Kübel quillen über. Der SRF Polit-Podcast «Einfach Politik» ist unterwegs mit der Littering-Polizei. Wie ticken Abfallsünder und wie geht man gegen sie vor? 300 Franken für weggeworfene Zigarettenstummel, für liegengelassenes Karton. Das eidgenössische Parlament befasst sich derzeit mit happigen Bussen für Litterer. Hilft das, die Entsorgungskosten von 200 Millionen Franken pro Jahr runterzubringen? Oder wie sonst gelingt es, dass Leute ihren «Ghüder» nach der Party nicht einfach liegen lassen? Der SRF-Podcast «Einfach Politik» analysiert ein unappetitliches Phänomen unserer Gesellschaft. Wir freuen uns auf Feedback: Einfachpolitik@srf.ch. Oder schickt uns eine Sprachnachricht auf WhatsApp 079 859 87 57. Im Studio: Valérie Wacker und Curdin Vincenz Produktion: Michael Sahli «Einfach Politik» ist der Podcast von SRF zur Schweizer Politik. Alle Folgen zum Nachhören gibt es hier: www.srf.ch/einfachpolitik.
Fri, 20 Aug 2021 - 66 - Gesucht: Der Stadt-Land-Graben
Er gilt als die Grenze, die die Schweiz entzweit. Der Graben zwischen Stadt und Land. Trennline zwischen den Mentalitäten und den politischen Lagern. Ein vermeintlich klarer Fall. Der SRF-Podcast «Einfach Politik» macht sich auf die Suche nach dem Stadt-Land-Graben. Das Resultat: Es ist kompliziert. Wo läuft der Stadt-Land-Graben durch? Wie tief ist er? Nur zu gern würde man ihn deutlich sehen. Näher betrachtet aber stellt man fest: Agglomerationsregionen oder regionale Zentren stimmen mal wie das Land, mal wie die Stadt. Und selbst die Bevölkerung in entfernten Dörfern lässt sich nicht immer über einen Kamm scheren. Fazit: der Stadt-Land-Graben mäandriert, je nach Thema der Abstimmung. Egal ob Stadt oder Land – entscheidend sind die Einstellungen der Menschen, die dort leben. Eine Recherchereise durch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Land lässt keinen Platz für Klischees zu. Wir freuen uns auf Feedback: Einfachpolitik@srf.ch. Oder schickt uns eine Sprachnachricht auf WhatsApp 079 859 87 57. Im Studio: Eliane Leiser und Curdin Vincenz Produktion: Michael Sahli «Einfach Politik» ist der Podcast von SRF zur Schweizer Politik. Alle Folgen zum Nachhören gibt es hier: www.srf.ch/einfachpolitik.
Fri, 02 Jul 2021
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