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Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
- 186 - Wie schläft man durch, Dieter Kunz?
Schlafmediziner Dieter Kunz versucht herauszufinden, warum Menschen nachts aufwachen. Im Podcast erzählt er, was Schlafstörungen auslöst und wann sie zum Burn-out führen.
Tue, 19 Nov 2024 - 37min - 185 - Warum bist du Dorfbürgermeister geworden, Johannes Schurr?
Johannes Schurr aus dem schwäbischen Spraitbach ist ein ungewöhnlicher Dorfbürgermeister. Der 36-Jährige trägt lange Haare und Vollbart und spielt in einer Metal-Band. Gleichzeitig, sagt er im Podcast, mache ihn sein Beruf unfassbar glücklich.
Tue, 5 Nov 2024 - 42min - 184 - Wie hilft man suchtkranken Menschen, Frau Schöne?
Susi Schöne arbeitet bei der Suchthilfe. Im Podcast erzählt sie, warum Schmerzmittel den Einstieg in eine Sucht bedeuten können und warum die Rückfallquote extrem hoch ist.
Tue, 22 Oct 2024 - 37min - 183 - Wie verhindert man islamistische Anschläge, Herr Oberstaatsanwalt Wachs?
Staatsanwalt Klaus-Michael Wachs kümmert sich um Verfahren im Bereich politischer Extremismus und Islamismus. Im Podcast sagt er, was ihn neben TikTok am meisten besorgt.
Tue, 8 Oct 2024 - 47min - 182 - Woran erkennt man gute Kunst, Sabine Schmidt?
Die Berliner Galeristin Sabine Schmidt verkauft ungewöhnliche Kunstwerke. Im Podcast erzählt sie, wie man eine Galerie gründet und damit Geld verdient.
Tue, 24 Sep 2024 - 46min - 181 - Haben Sie Angst vorm Altwerden, Frau Behrendt?
Silke Behrendt ist Altenpflegerin. Im Podcast berichtet sie, dass die Heimbewohner immer jünger werden – und warum sie Pflege-Roboter sinnvoll findet.
Tue, 10 Sep 2024 - 39min - 180 - Was beunruhigt Sie an der aktuellen Politik, Rainer Faus?
Rainer Faus ist Meinungsforscher. Im Podcast erzählt er, welche Teile der Gesellschaft sich radikalisieren – und warum er von der Sonntagsfrage wenig hält.
Tue, 27 Aug 2024 - 39min - 179 - Wie bleiben Sie bei gefährlichen Operationen ruhig, Christopher Spering?
Christopher Spering operiert als Unfallchirurg schwer verletzte Erwachsene und Kinder. Im Podcast erzählt er, wie er ruhig bleibt, wenn es um Leben und Tod geht.
Tue, 13 Aug 2024 - 43min - 178 - Was bedeutet es, mit Toten zu arbeiten, Frau Eichner?
Sie machte eine Ausbildung im Büro, heute aber wäscht Nadine Eichner Leichen. Im Podcast erzählt sie, warum sie manchmal lieber mit Toten spricht als mit den Lebenden.
Tue, 30 Jul 2024 - 37min - 177 - Haben Sie noch Respekt vor der Höhe, Herr Litzen?
Carsten Litzen ist Industriekletterer. Im Arbeitspodcast erzählt er, warum Fensterputzen die leichtere Aufgabe ist – und wie er Stürze vermeidet.
Tue, 16 Jul 2024 - 37min - 176 - Wie wird man Feuerwehrfrau, Frau Fandrich?
Linda Fandrich ist Feuerwehrfrau. Im Podcast erzählt sie, wie sich in einem Männerberuf behauptet und welche Aggressionen Helfer und Rettungskräfte erleben.
Tue, 2 Jul 2024 - 29min - 175 - Wie kommt man noch an eine Eigentumswohnung, Herr Kowalski?
Sascha Kowalski arbeitet als Makler in Berlin. Im Podcast erzählt er, worauf man achten sollte, wenn man eine Wohnung kauft. Und verrät, was hinter Maklerfloskeln steckt.
Tue, 18 Jun 2024 - 46min - 174 - Wie läuft eine Scheidung ruhig ab, Frau Stürmann?
Nicole Stürmann hilft als Anwältin beim Ehevertrag und der Scheidung. Im Podcast spricht sie darüber, was rechtlich wichtig ist und wann auch sie Hilfe benötigt.
Tue, 4 Jun 2024 - 44min - 173 - Wie stressig ist die Arbeit an der Kasse im Supermarkt?
Astrid Füssler ist seit mehr als 30 Jahren als Kassiererin. Im Podcast erzählt sie, was sie an Kunden ärgert – und wie sie die gestiegenen Preise im Supermarkt bemerkt.
Tue, 21 May 2024 - 40min - 172 - Wie schafft man den Absprung aus der rechtsextremen Szene, Fabian Wichmann?
Fabian Wichmann hilft Menschen, aus der rechten Szene auszusteigen. Im Podcast erzählt er, warum das Jahre dauern kann und welche Gefahren seine Arbeit mit sich bringt.
Tue, 7 May 2024 - 38min - 171 - Warum so frustriert, Herr Semsrott?
Nico Semsrott sitzt seit 2019 im EU-Parlament. Im Podcast erzählt er von fünf Jahren Frust – etwa darüber, wie freigiebig Kosten der Parlamentarier erstattet würden.
Tue, 23 Apr 2024 - 43min - 170 - "Mir geht es am besten, wenn ich sehr, sehr beschäftigt bin"
Seit kurzem hat Aurel Mertz eine eigene Late-Night-Show. Im Podcast erzählt der Comedian über seinen Alltag als Promi und warum es hilft, um 20 Uhr ins Bett zu gehen.
Tue, 9 Apr 2024 - 43min - 169 - "Wir sind keine Diener"
Juliane Winkler hat ihr Studium abgebrochen und ist Kellnerin geworden. Im Podcast spricht sie über unverschämte Gäste, fiese Bewertungen und Tricks für gute Laune.
Tue, 26 Mar 2024 - 35min - 168 - Warum ist gutes Brot so teuer, Christa Lutum?
Christa Lutum hat eine der ersten Bio-Bäckerei-Ketten Deutschlands gegründet. Im Podcast erzählt sie, weshalb sie selbst kein frisches Sauerteigbrot isst.
Tue, 12 Mar 2024 - 38min - 167 - Wie wird man vom Gangmitglied zum Polizisten, Herr Mollenhauer?
Jens Mollenhauer war als Polizist auf Demos in der ersten Reihe dabei. Im Podcast erzählt er, warum das Thema Jugendschutz für ihn das wichtigste ist.
Tue, 27 Feb 2024 - 30min - 166 - Macht Reichtum glücklich, Patric Faßbender?
Patric Faßbender hat die Toniebox erfunden und nach zehn Jahren den Chef-Posten abgegeben. Im Podcast spricht er über seinen Abschied, einen Burnout und unnötiges Vermögen.
Tue, 13 Feb 2024 - 40min - 165 - "Wir erleben eine massive antisemitische Radikalisierung"
Samuel Salzborn, Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin, erzählt im Podcast, wie er die Sicherheitslage für Jüdinnen und Juden einschätzt und warum Antisemitismus auf den Lehrplan gehört.
Tue, 30 Jan 2024 - 33min - 164 - Warum streiken Sie immer wieder, Herr Bäselt?
René Bäselt ist Zugchef bei der Deutschen Bahn und Mitglied der Bahngewerkschaft GDL. Im Podcast erklärt er, warum er die häufigen Streiks notwendig findet.
Tue, 16 Jan 2024 - 33min - 163 - Welches Essen hält uns gesund, Herr Smollich?
Martin Smollich erforscht, welche Lebensmittel Krankheiten verhindern. Im Podcast erzählt er, warum es einfach ist, sich gesund zu ernähren und welchen Studien er traut.
Tue, 2 Jan 2024 - 34min - 162 - Was kann man beim Singen über sich und die Gesellschaft lernen, Herr Lehmann?
Martin Lehmann leitet den Dresdner Kreuzchor. Im Podcast erzählt er, was ihn schon als Kind an Bachs Musik rührte und wie man pubertierende Jungs für Gesang begeistert.
Tue, 19 Dec 2023 - 46min - 161 - Wie überbringen Sie Todesnachrichten, Oliver Ahrens?
Oliver Ahrens überbringt Todesnachrichten und kümmert sich um Augenzeugen von Unfällen. Im Podcast erzählt er, wie das seine Sicht auf das Leben verändert hat.
Tue, 5 Dec 2023 - 32min - 160 - Wie schwer ist es, auf Schiffen zu arbeiten, Carlotta Steinhauer?
Carlotta Steinhauer arbeitet als Schiffsingenieurin. Im Podcast erzählt sie, wie es ist, im Stockdunklen kein Land zu sehen, und was sie zur Seenotrettung brachte.
Tue, 21 Nov 2023 - 41min - 159 - Wie rettet man Beziehungen, Frau Hoffmann-Bisinger?
Die Psychologin Ilka Hoffmann-Bisinger berät Paare in Krisen. Im Podcast erzählt sie, wann der Job sie frustriert und welcher Trick jede Beziehung glücklicher macht.
Tue, 7 Nov 2023 - 43min - 158 - Worauf sollte man bei Kosmetikprodukten achten, Ella Vey?
Die Kosmetikmeisterin Ella Vey erzählt im Podcast, welche Vorurteile über Kosmetikerinnen sie ärgern und unter welcher Hauterkrankung die meisten Menschen leiden.
Tue, 24 Oct 2023 - 40min - 157 - Was ist dran an den Klischees über Sexarbeit, Undine de Rivière?
Undine de Rivière ist hauptberuflich Domina. Im Podcast erzählt sie, dass es ihren Kunden auch um Nähe geht – und welche Vorurteile über ihren Job sie am meisten nerven.
Tue, 10 Oct 2023 - 38min - 156 - Wie wollen Sie die Menschen mit Klassik erreichen, Igor Levit?
Igor Levit ist einer der populärsten Pianisten weltweit. Im Podcast erzählt er, was er über ein Stück lernt, wenn er es Dutzende Male spielt – und über sich selbst.
Tue, 26 Sep 2023 - 45min - 155 - Wie stressig ist der Job eines Wiesn-Wirts, Michael Käfer?
Michael Käfer ist als Wiesn-Wirt und Gastronom bekannt. Im Podcast erzählt er, wie er gutes Personal anlockt und warum er das Oktoberfest liebt.
Tue, 12 Sep 2023 - 36min - 154 - Wie gefährlich ist das Bergsteigen, Susi Süßmeier?
Susi Süßmeier begleitet als Bergführerin ihre Gäste auf die höchsten Gipfel der Alpen. Im Podcast erzählt sie, wie man die Gefahren am Berg richtig verstehen lernt.
Tue, 29 Aug 2023 - 40min - 153 - Was verändert ein Oscar-Gewinn, Volker Bertelmann?
Volker Bertelmann komponiert Filmmusik und hat für „Im Westen nichts Neues“ einen Oscar bekommen. Im Podcast erzählt er, wie sich sein Leben seitdem verändert hat.
Tue, 15 Aug 2023 - 37min - 152 - Wie ist es, einen Tiger zu verarzten, Frau Hantschmann?
Früher hatte Anja Hantschmann romantische Vorstellungen vom Beruf der Tierärztin. Im Podcast erzählt sie, wie hart der Job im Zoo ist – und warum manche Tiere sie hassen.
Tue, 1 Aug 2023 - 42min - 151 - Wie emotional ist der Job eines Geburtsmediziners, Wolfgang Henrich?
Der Podcast “Frisch an die Arbeit” hat neue Hosts. In der aktuellen Folge erzählt der Chefarzt der Charité-Geburtsklinik, wie er in kritischen Situationen ruhig bleibt.
Tue, 18 Jul 2023 - 37min - 150 - Sagen Sie alles, was Sie wissen, Steffen Hebestreit?
"Der Kopf ist immer mit einem halben Ohr im Nachrichtenstrom. Ich merke das oft erst, wenn ich mit der Familie mal wandern gehe und ein, zwei Tage wirklich gar nicht zu erreichen bin", sagt Steffen Hebestreit im Podcast "Frisch an die Arbeit". Hebestreit, 51, ist seit Dezember 2021 einer der drei Sprecherinnen und Sprecher der deutschen Bundesregierung und Chef des Presse- und Informationsamtes. Zuvor hatte er jahrelang als Journalist über Bundespolitik berichtet. Anschließend übernahm er die Pressearbeit für die damalige SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi und schließlich für Olaf Scholz im Finanzministerium. Im Podcast erzählt er, was selbst Hauptstadtjournalisten nicht über den politischen Betrieb wissen und wie ihm die Filmreihe "Stirb Langsam" dabei geholfen hat, die Medienwelt besser zu verstehen. Und er erklärt, wie es zu einem im Internet bekannten Video kam, in dem er sich vor Olaf Scholz stellte, um Fragen zum Cum-Ex-Skandal zu unterbinden.
Tue, 4 Jul 2023 - 46min - 149 - Wie entstehen neue Radwege, Martin Blum?
"Es gibt in Wien einmal im Jahr eine große Fahrradparade um die Ringstraße. Wenn man da mitfährt, ist es so faszinierend, wie man sich plötzlich in normaler Lautstärke unterhalten kann. Man hört die Vögel zwitschern von den Bäumen, wo normalerweise dreispurig Autos dahin brausen", sagt der Leiter der städtischen Wiener Mobilitätsagentur, Martin Blum im Podcast Frisch an die Arbeit. Mit seiner Agentur setzt sich Blum, 47, seit zwölf Jahren dafür ein, dass Wien die Verkehrswende schafft. Das Team unterstützt die Stadt beispielsweise mit Kampagnen für neue Radwege oder Fußgängerzonen und kümmert sich um Kritik, meistens von Autofahrern. Ähnlich wie in Paris, New York, Montreal und Malmö sind auch in Wien in den letzten zehn Jahren immer mehr möglichst sichere Fahrradwege entstanden. Allein in diesem Jahr seien es 50 Projekte mit einer Gesamtlänge von mehr als 20 Kilometern, die seine Agentur mitgeplant habe, sagt Blum. Im Podcast erzählt er, wie er mit Protesten von Autofahrern umgeht und warum er mit seinem "städtischen Startup", wie Blum die Agentur nennt, erst einmal Werbung für das Fahrradfahren machen musste. Außerdem: Welchen Weg man in Wien unbedingt mit dem Rad fahren sollte. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de.
Tue, 20 Jun 2023 - 38min - 148 - Was wünschen Sie sich von Menschen ohne Behinderung, Mirjam Prahst Martinez?
"Ich habe das Gefühl, dass der Behindertensport nicht so ernst genommen wird wie der normale Sport. Dabei leisten wir genauso viel wie alle anderen", sagt die Sportlerin Mirjam Prahst Martinez im Podcast Frisch an die Arbeit.
Die 36-jährige Prahst Martinez schwimmt, seit sie sechs Jahre alt ist. Seit sie neun ist, nimmt sie an Wettkämpfen teil. Sie ist mehrfache Deutsche Meisterin, Europameisterin und wurde 2018 von ihrem Verein Hannover 96 zur Sportlerin des Jahres gewählt. Außerdem trat sie in der Vox-Datingshow Besonders verliebt auf. Bei den Weltspielen der Special Olympics in Berlin will sie im Juni Weltmeisterin werden.
Im Podcast spricht sie darüber, wie sie mit spastischen Anfällen umgeht und wie sie einmal beinahe für die deutsche Parabadminton-Nationalmannschaft trainiert hätte. Außerdem: wie die Gesellschaft ihrer Meinung nach mit Menschen mit Behinderungen umgehen sollte. _ "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de._
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Tue, 6 Jun 2023 - 35min - 147 - Wie ist es, plötzlich Popstar zu sein, Danger Dan?
“Ich habe immer gedacht, es wäre schön, wenn ich von Musik leben könnte, aber dieser Erfolg ist größer als alles, von dem ich je geträumt habe. Es gab oft Momente, in denen ich gedacht habe: Ach du Schande, was passiert gerade!?”, sagt der Musiker, Rapper und Pianist Danger Dan im Podcast Frisch an die Arbeit. Danger Dan, 40, heißt bürgerlich Daniel Pongratz und wurde als Mitglied der linken Rapgruppe Antilopen Gang bekannt. Sein 2021 erschienenes Soloalbum "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" stand 35 Wochen in den Albumcharts und schaffte es dort auch auf Platz eins. Im Podcast spricht er darüber, wie sein Soloalbum ihn und seine Band vor der Insolvenz rettete und welchen Tipp ihm sein Freund Igor Levit für das Klavierspielen gab. Außerdem: Wie Danger Dan sich einmal mit einem Halbjahreszeugnis der elften Klasse in eine niederländische Hochschule hinein mogelte.
Tue, 23 May 2023 - 44min - 146 - Wie enttarnt man eine Tarnorganisation des Verfassungsschutzes, Lilith Wittmann?
"Als ich angefangen habe, mich mit Geheimdiensten und dem Verfassungsschutz zu beschäftigen, gab es natürlich so eine Phase, wo ich das selbst ein bisschen krass fand und dachte: Was ist eigentlich, wenn das Leute nicht so cool finden?", erzählt die Hackerin und IT-Sicherheitsexpertin Lilith Wittmann im Podcast Frisch an die Arbeit. Wittmann, 28, hat mit 16 Jahren die Schule abgebrochen, um Software zu entwickeln und mit Datenbanken zu arbeiten. Sie hat schon mehrfach eklatante Sicherheitslücken aufgedeckt, etwa in der Corona-Tracking-App Luca des Fantastische-Vier-Rappers Smudo und in der Wahlkampf-App CDU connect. Dort waren private Daten ungesichert gespeichert worden. Wittmann hat zudem die zunächst nicht downloadbaren Abiturprüfungen in NRW im April öffentlich gemacht – und eine Tarnorganisation des Verfassungsschutzes entdeckt. Im Podcast spricht sie darüber, weshalb es in mehreren Behörden Arbeitsgruppen mit dem Namen "Lilith Wittmann" gab und was die größten Gefahren bei der Digitalisierung des Staates sind. Außerdem: Warum Hacken oft nur bedeutet, zu Hause zu sitzen und zu recherchieren.
Tue, 9 May 2023 - 45min - 145 - Wie wehrt man sich gegen irakische Sicherheitsbehörden, Jaafar Abdul Karim?
“Wir sagen nicht im Vorhinein, dass es kontrovers werden soll. Es wird kontrovers durch das, was wir ansprechen”, sagt Jaafar Abdul Karim im Podcast Frisch an die Arbeit. Er moderiert die Polit-Talkshow Jaafar Talk, die im arabischen Programm der Deutschen Welle gezeigt wird. Erst im Februar hatten Karim und sein Team den Irak kurzfristig verlassen müssen, nachdem sie von irakischen Sicherheitsbehörden bedroht und verfolgt wurden. “Ich kenne das von anderen Journalist:innen, über die ich berichtet habe”, sagt Karim. Plötzlich war er selbst betroffen und mittendrin. Das sei ein krasses Gefühl gewesen. “Jetzt weiß ich, wie sich das anfühlt, wenn du mundtot gemacht werden sollst.” Karim, 41, wurde als Sohn einer libanesischen Familie im westafrikanischen Monrovia in Liberia geboren, studierte Medieninformatik an der TU Dresden und arbeitete als Reporter für die Deutsche Welle. Ab dem Jahr 2011 moderierte er dort die Sendung die Jugendsendung Shababtalk, seit 2019 Jaafar Talk. Im Podcast spricht er über seinen Drang nach Freiheit, seine Bekanntheit unter arabischen Muttersprachlern in Deutschland und wie er rasende Gedanken beim Schwimmen abschaltet. Und weshalb er bald wieder für seine Sendung in den Irak reisen will – auch wenn das für ihn gefährlich ist.
Tue, 25 Apr 2023 - 46min - 144 - Wie wird man Musical-Darsteller, Gino Emnes?
"Für mich war es wirklich eine emotionale Sache, Leute auf der Bühne zu sehen, die so aussehen wie ich", sagt der Musical-Darsteller Gino Emnes im Podcast Frisch an die Arbeit über das erste Mal, als er das Stück "Hamilton" selbst als Zuschauer beiwohnte. Mittlerweile spielt Emnes selbst eine Hauptrolle in dem Musical, in dem es um das Leben des US-Gründervaters Alexander Hamilton geht – mit einem mehrheitlich von People of Color besetzten Cast und viel Hiphop-Musik. Emnes, 47, wurde in Den Haag geboren und ging mit 12 Jahren auf das Den-Haager-Ballett-Conservatorium, das er allerdings nicht abschloss. Er studierte dann lieber Public-Relations und ließ sich am Lucia Marthas Institute for Performing Arts in Amsterdam ausbilden, um Musical-Darsteller zu werden. Für die Rolle als Simba in "Der König der Löwen" kam Emnes 2001 nach Deutschland. Im Podcast spricht er über seine Eltern, die seine Leidenschaft für Tanz früh förderten, über das frustrierende Ende seiner Ballett-Karriere und wie er durch fast märchenhafte Zufälle schließlich Musical-Darsteller wurde. Und darüber, wie unterschwelliger Rassismus ihn als person of color auch heute noch in seinen Möglichkeiten als Sänger und Schauspieler einschränkt.
Tue, 11 Apr 2023 - 39min - 143 - Wie leitet man einen Flughafen, Aletta von Massenbach?
Mit einem Flughafen sei es wie mit der Fußballnationalmannschaft, sagt die BER-Chefin Aletta von Massenbach im Podcast "Frisch an die Arbeit". So wie es 80 Millionen Bundestrainer gebe, hätten viele Menschen auch eine explizite Meinung dazu, wie ein Flughafen funktionieren sollte: "Es gibt sehr, sehr, sehr viele Menschen, die sich mit den Abläufen an einem Flughafen als Passagiere auseinandersetzen. Aber ich freue mich über viele gute Anregungen." Von Massenbach wurde 1969 geboren und wuchs im schwäbischen Wendlingen am Neckar auf. Seit 2021 leitet sie den Flughafen Berlin-Brandenburg als Vorsitzende der Geschäftsführung. Sie ist die erste weibliche CEO eines großen deutschen Flughafens. Im Podcast spricht sie über ihre Lieblingsflughäfen. Warum ein Flughafen nicht einfach ein sehr großer Parkplatz für Flugzeuge ist. Und wie es war, einen Flughafen mit 20.000 Beschäftigten nach der Pandemie wieder hochzufahren.
Tue, 28 Mar 2023 - 45min - 142 - Wie baut man Gebäude nachhaltig, Matthias Sauerbruch?
"Es gibt die These, dass jeder Architekt in seinem Leben nur eine Idee hat. Wenn man das ganz fundamentalistisch betrachtet, könnte man sagen: ja, stimmt", sagt der Architekt Matthias Sauerbruch, der unter anderem das Museum Brandhorst in München mitentworfen hat. "Das Thema Ökologie hat zum Beispiel all unser Bauen begleitet." Sauerbruch, 68, wurde in Konstanz am Bodensee geboren und studierte in den 70ern und 80ern Architektur in Berlin. Eine sehr arbeitsreiche Zeit sei sein Diplom gewesen, sagt er im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Wir haben nächtelang gearbeitet, waren am Ende vollkommen erschöpft und dachten: Schlimmer als das kann es niemals werden. Und dann kam der erste Job." Das erste Gebäude, das Sauerbruch und Hutton ab 1991 in Berlin bauten, war direkt ein Wahrzeichen: das mit rot, orange und rosafarbenen Paneelen versehene GSW-Hochhaus unweit des Checkpoint Charlie, in unmittelbarer Nähe zum Springer-Hochhaus. "Unser Ansatz war damals, alles zu versuchen, um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten." Dazu richteten Sauerbruch und Hutton das Gebäude so aus, dass nicht nur das Sonnenlicht optimal genutzt wurde, sondern auch der Einbau einer Klimaanlage unnötig wurde. Anders als man vielleicht erwarten würde, erzählt der Architekt, sei das Gefühl beim Vollenden eines Bau nicht immer nur Euphorie. "Wenn ein Gebäude fertig ist, sieht man plötzlich nur noch Fehler", sagt Sauerbruch.
Tue, 14 Mar 2023 - 50min - 141 - Wie viel freie Zeit braucht der Mensch, Teresa Bücker?
"Mit dem Thema Zeit ist es mir ähnlich gegangen wie bei der feministischen Perspektive: Wenn man einmal entdeckt hat, welche Rolle das spielt, sieht man es überall", sagt die Publizistin Teresa Bücker, die im vergangenen Jahr das Buch "Alle_Zeit – eine Frage von Macht und Freiheit" veröffentlicht hat. Ihre Theorie sei, dass Zeit immer da ist, aber der Mensch nicht viel Macht darüber hat, was er mit ihr machen kann, sagt Bücker. Bücker, 38, begann nach der Schule zunächst Veterinärmedizin und dann Publizistik in Berlin zu studieren, brach beides aber ab. "Publizistik war kein schönes Studium, weil das Institut sehr ausgeblutet war, die Professor:innen eher depressiv unterwegs waren und uns auch gesagt haben: Ihr werdet auf keinen Fall Journalist:innen", erzählt Bücker im Podcast "Frisch an die Arbeit" von ZEIT ONLINE. "Bei mir war es so, dass in den vergangenen Jahren immer wieder Verlage auf mich zugekommen sind und ein Buch mit mir machen wollten." Sie selbst sieht das kritisch. Im Buchmarkt würden die Personen immer wichtiger und die Themen immer unbedeutender, sagt sie. Deshalb habe sie erst einem Verlag zugesagt, als sie mit dem Buch über Zeit ein Thema gefunden hatte, von dem sie selbst überzeugt gewesen sei. "Eigentlich hätte ich gerne mal zwei Wochen am Stück nur für das Schreiben gehabt." Das aber, sagt Bücker, sei durch die Pandemie, ihre Kinder und die Personalprobleme in der Kita in Deutschland nie eingetreten. "Beschäftigt sein ist ein Statussymbol", sagt Bücker. "Das kommt auch daher, dass sehr gute Arbeit in unseren Köpfen untrennbar verbunden ist mit sehr hohen Zeitaufwand." Sie selbst habe aber über sich gelernt, dass sie nur vier, fünf Stunden am Tag wirklich produktiv sein könne.
Tue, 28 Feb 2023 - 39min - 140 - Was bringt es, sich durch Akten zu wühlen, Arne Semsrott?
Durch meine Arbeit habe ich die Ehrfurcht vor staatlichen Stellen verloren", sagt Arne Semsrott, der das Informationsportal Frag den Staat leitet. Bürgerinnen und Bürgern können über das Portal Anfragen an fast alle staatlichen deutschen Organisationen stellen – außer an die Geheimdienste. Nach dem Informationsfreiheitsgesetz müssen sie darauf Antworten bekommen. Und Semsrott und sein Team aus 20 Personen helfen ihnen dabei, mit Vorlagen, Vorschlägen und wenn nötig auch mit Rechtsbeistand. Und sie veröffentlichen alle Antworten. "Ich selbst habe mehr als 2000 Anfragen gestellt, dadurch hat sich bei mir grundsätzliche die Art verändert, wie ich mit Behörden kommuniziere und wie ich den Staat sehe. Ich fühle mich nicht mehr so ohnmächtig", sagt er. Nach seinem Abitur in Hamburg studierte Semsrott, 34, Politikwissenschaft in Berlin und Istanbul und arbeitete als freier Journalist, ehe er 2014 Projektleiter von Frag den Staat wurde. "Wir haben den Ansatz, dass wir es so einfach wie möglich machen wollen, und zwar für so viele Menschen wie möglich, sich Infos von Behörden zu holen", sagt Semsrott im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Und das bedeutet: vom Bezirksamt um die Ecke oder auch vom Bundesinnenministerium." Natürlich, sagt Semsrott, seien einige Behörden nicht begeistert, wenn sie Auskunft erteilen müssten. "Aber sie wissen auch, dass wenn sie die Informationen nicht rausrücken, dann verklagen wir sie", sagt er. Die Arbeit beeinflusst auch sein sonstiges Leben: "Bei mir ist es inzwischen so, dass ich bei der täglichen Zeitungslektüre eigentlich bei jedem Artikel irgendwas finde, bei dem ich denke: Ach, das ist ja interessant – da frage ich doch schnell noch an, vielleicht kommt dabei was raus."
Tue, 14 Feb 2023 - 43min - 139 - Wie macht man coole Musik für Kinder, Charlotte Simon?
"Als wir mit unserem Hörspiel angefangen haben, hatten wir den Eindruck: Musik für Kinder wird überhaupt nicht ernst genommen", sagt die Hörspiel-Autorin und Illustratorin Charlotte Simon, die sich gemeinsam mit ihrer Kindergartenfreundin Nina Addin und der Autorin Christina Raack die Serie "Eule findet den Beat" ausgedacht hat. Die erste Staffel von "Eule findet den Beat" haben Simon und ihre Mitgründerinnen noch während des Studiums entwickelt, erzählt Simon, 37, im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Ich habe damals Illustration studiert und war kurz vor ihrer Bachelorarbeit in Musikmanagement und sie hatte sich mit dem Kinderbereich schon ein bisschen beschäftigt. Aber wir hatten beide das Gefühl: Bei Musik für Kinder ist noch so viel Potenzial!" Dass das Hörspiel aber mehr wurde als ein Uni-Projekt, kam eher zufällig: Während eines Praktikums bei einer großen Plattenfirma begegnete Simons Miterfinderin Nina Addin im Aufzug nämlich Rolf Zuckowski, den wohl bekanntesten Sänger von Kinderlieder in Deutschland. "Am nächsten Tag haben wir Rolf unser Hörspiel geschickt und er war sofort begeistern und hat uns wahnsinnig unterstützt, einen Vertrag zu bekommen", erzählt Simon. Mittlerweile gibt es vier Staffeln von "Eule findet den Beat". Dabei gibt es wütende, kindertaugliche Punksongs über die Verschmutzung im Wald, Lieder über Angst und Liebe – und welche, bei denen sich die Eltern der jungen Zuhörerinnen an die Band Bilderbuch oder Bob Dylan erinnert fühlen dürften, weil die berühmten Songs in den Kinderlieder anklingen. "Es ist echt ein schöner Beruf, weil er so kreativ ist und so viel Spaß macht – und weil wir zum Glück auch niemanden haben, der uns reinredet", sagt Simon.
Tue, 31 Jan 2023 - 47min - 138 - Wie fühlt sich ein Flug in einem Kampfjet an, Frau Winter?
"Astronautin zu werden kann man nicht planen, das ist fast so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn", sagt die ehemalige Kampfjetpilotin Nicola Winter. Seit November 2022 ist sie in Astronautenreserve der European Space Agency (ESA) und hat so die Möglichkeit, die erste deutsche Frau im All zu werden. Schon als Kind erzählt Winter, 37, habe sie gerne mit Flugzeugen gespielt, als Jugendliche wollte sie Pilotin werden: "Schon meine Mama war sechsfache Weltmeisterin im Drachenflug und meine Großmutter hat im Jahr 1944 mitten im Krieg einen Segelflugschein gemacht." Um selbst fliegen zu lernen, ging sie nach der Schule erstmal zur Bundeswehr, sagt Winter im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Es gibt wirklich wenig, was die Kampfflugzeugfliegerei toppen kann", sagt Winter. Trotzdem habe sie nach 14 Jahren als Pilotin und Fluglehrerin bei der Bundeswehr eine neue Herausforderung gesucht. Also ließ sie sich zur Rettungshubschrauberpilotin ausbilden und bewarb sich bei der European Space Agency (ESA) als Astronautin. Mehr als eineinhalb Jahre sei sie in sechs Bewerbungsrunden immer wieder getestet und geprüft worden, erzählt Winter. Von der ESA sei sie bereits ausgesucht worden, weil aber Deutschland derzeit keine weiteren Astronauten oder Astronautinnen ins All schicken wolle, müsse sie nun warten.
Tue, 17 Jan 2023 - 48min - 137 - Welche Yoga-Übung fällt Ihnen schwer, Patricia Thielemann?
"Früher ging es als Yoga-Lehrerin stark darum, mit Strahlkraft in einen Yoga-Raum reinzugehen, charismatisch zu sein und mit Sexappeal Menschen zu führen – und das konnte ich," sagt Patricia Thielemann, die Gründerin der Yoga-Studio-Kette Spirit Yoga. "Als ich mich 2004 entschieden habe, ein Yoga-Studio in Berlin zu eröffnen, ging es mir primär darum, diesen guten kalifornischen Lebensgeist, den ich als Schauspielerin in Amerika kennengelernt hatte, nach Deutschland zu bringen."Mittlerweile aber habe sich ihr eigener Blick auf Yoga stark verändert: "Heute lautet die Frage: Wie findet man wieder in seine Kraft? Wie macht man weiter, ohne dabei vor die Hunde zu gehen?" Bis heute möge sie vor allem zwei Yoga-Haltungen: "Es ist einmal die Krieger-Position, weil ich da immer wieder üben kann, gelassen zu bleiben. Und Shavasana, also dieses Nachspüren am Ende der Yogastunde", erzählt Thielemann. Eine Übung, die sie überhaupt nicht mehr mache, sei dagegen der Kopfstand. "Früher bin ich gerne eine Viertelstunde auf dem Kopf gestanden, weil es einmal so die Weltsicht auf den Kopf gestellt hat – das finde ich aber jetzt nicht so prickelnd für die Halswirbelsäule."
Tue, 3 Jan 2023 - 43min - 136 - Können Sie singen, während in Ihrer Heimat Krieg herrscht, Mariana Sadovska?
"Natürlich habe ich Angst von diesem Winter: Der Krieg ist ein Albtraum, ich will nur aufwachen und dass das alles vorbei ist", sagt die in Köln lebende ukrainische Sängerin, Musikerin und Komponistin Mariana Sadovska. "Meine Familie ist in der Ukraine – und mein Bruder und sehr viele befreundete Künstlerinnen und Künstler sind dort an der Front." Sadovska, 50, wurde in Lwiw im Westen der Ukraine geboren, studierte klassisches Klavier an der staatlichen Musikhochschule und machte eine Theaterausbildung. Zu ihren Werken gehören unter anderem ein Requiem für Tschernobyl, das sie für das US-amerikanische Streichquartett Kronos komponierte, mehrere Aufnahmen von beinahe verschollenen ukrainischen Volksliedern sowie das Musiktheaterstück "Songs for Babyn Yar", das sie vor Kurzem in den Münchner Kammerspielen aufführte. Zudem leitet Sadovzska einen ukrainischen Chor in Köln. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist es für Sadovska schwer geworden, künstlerisch zu arbeiten. "In den letzten neun Monate habe ich Dinge getan wie Schutzwesten und Nachtsichtgeräte zu organisieren – und auch ukrainischen Künstlern zu helfen, die nach Deutschland geflüchtet sind", erzählt sie. "Ich hatte auch eine Phase, in der ich nicht mehr konnte, da war für mich die Grenze erreicht. Ich wusste nicht, wie ich weiter funktionieren soll – aber ich musste weiter funktionieren." Gleichzeitig, erzählt die Sängerin, freue sie sich, dass die Menschen im Westen Europas sich durch den russischen Angriffskrieg nun für die Ukraine interessieren. "Für mich ist es wichtig, dass die Leute erfahren, wie vielfältig und multikulturell die Ukraine ist", sagt Sadovska. Die Traditionen würden noch wirklich gelebt und seien nicht nur in Archiven und Museen zu finden.
Tue, 20 Dec 2022 - 48min - 135 - Wozu braucht Deutschland einen Ethikrat, Alena Buyx?
"Wir machen genau das Gegenteil von Polarisierung. Wir versuchen Konsens zu erarbeiten", sagt die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx. Die Professorin der Technischen Universität München ist seit April 2020 im Amt und hat in der Pandemie wichtige Entscheidungen treffen müssen. "Manchmal denke ich schon: Ihr lieben Leute, es hilft niemandem, wenn wir uns irgendwie in unsere Extrempositionen einbetonieren. Wir müssen ernsthafter diskutieren!" Buyx, 45, ist in Osnabrück geboren und studierte Medizin sowie Philosophie und Soziologie in München, York und London. Im Jahr 2005 promovierte Buyx in Medizin und ist seitdem auch zugelassene Ärztin. Schon damals, erzählt sie im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE, habe sie sich mit der Frage beschäftigt, wie Ressourcen im Gesundheitssystem verteilt werden können – und wie in Notsituationen die Triage angewendet werden könnte. "Ich erinnere mich, wir hatten in München eins der allerersten Corona-Cluster und ich habe mit dem Chef der Intensivmedizin der Uniklink gesprochen und der sagte: Eine Stufe können wir noch öffnen, dann ist Schluss", sagt Buyx. Er habe ihr mitgeteilt, dass dann die Triage kommen würde. "Das werde ich nie vergessen. Das war einer der beängstigenden Momente meines Lebens", sagt Buyx.
Tue, 6 Dec 2022 - 47min - 134 - Wie ist es, Bücher zu verlegen, die im Iran verboten sind, Anahita Redisiu?
"Wir betreiben einen iranischen Verlag. Das ist nicht ungefährlich", sagt die Buchhändlerin Anahita Redisiu, die mit ihren Eltern Anfang der 80er Jahre vor der islamistischen Diktatur aus dem Iran geflohen ist. Heute hat die Familie in Köln einen Verlag und eine Buchhandlung für iranische Literatur aus dem Exil namens Forough. "Unsere Themen oder Autoren sind in Iran komplett tabu und die Autoren leben selten überhaupt noch dort. Alles andere", sagt Redisiu, "wäre einfach zu gefährlich." Redisiu, 38, hat nach ihrem Studium in der persischen Redaktion der Deutschen Welle und für den Kölner Stadtanzeiger gearbeitet und als Stadtführerin Touren durch das "iranische" Köln geleitet – um dann doch in das Unternehmen ihrer Eltern einzusteigen. "Als Jugendliche habe ich nicht verstanden, warum mein Vater, der Ingenieurwesen studiert und meine Mutter, die Sozialarbeit studiert hat, nicht in ihren erlernten Berufen in Deutschland arbeiten, sondern einen Verlag eröffnet haben", erzählt sie. Und warum alle Bücher, die Forough als gesellschafts- und religionskritischer Verlag veröffentlicht, "immer so eine Schwere" mit sich gebracht haben. Durch die aktuellen Proteste in Iran, sei ihr erst richtig bewusst geworden, wie wichtig ihre Arbeit sei. Dass auch das Regime in Iran die Bücher ihres Verlages kenne, wisse sie sicher, erzählt sie. "Vor drei, vier Jahren habe ich eine Anfrage der Staatsbibliothek in Teheran bekommen. Sie wollten von uns verlegte Bücher haben – aber nicht, um sie zum Verleih anzubieten. Sie wollten uns klar machen, dass sie wissen, was wir verlegen. Und sie wollten, dass wir wissen, dass sie das alles lesen." Ihre Eltern, erzählt Redisiu, hätten Drohbriefe und andere Einschüchterungsversuche von ihr und ihrer Schwester immer ferngehalten. Doch es sei bekannt, dass das iranische Regime Übersetzer und Verleger kritischer Bücher zur Aufgabe gedrängt – oder sogar ermordet habe. Deshalb sei es für sie und ihre Familie auch zu gefährlich, nach Iran zu reisen.
Tue, 22 Nov 2022 - 43min - 133 - Was bringt die physikalische Grundlagenforschung, Dr. Sentef?
"Wir untersuchen, wie Materialien sich verhalten, wenn wir sie mit Licht beschießen", sagt der Physiker Michael Sentef vom Hamburger Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie. "Wir rechnen zum Beispiel in Modellen aus, wie Elektronen in einem Metall herumfliegen und wie sie dabei dessen Leitfähigkeit beeinflussen." Ziel sei beispielsweise herauszufinden, mit welchen neuen Materialien man Energie sparen kann. Sentef, 42, leitet seit 2016 eine Arbeitsgruppe am Institut. Natürlich sei es schwierig, Laien zu erklären, was er genau mache, sagt er. Es sind Begriffe wie alkali-dotierte Fullerene und Licht-induzierte Supraleitung, die dann fallen. "Ich würde sagen, es gibt einige 100, vielleicht auch ein paar 1.000 Menschen, die verstehen, was ich mache – wenn man großzügig ist", sagt der Forscher. "Wenn man überlegt, dass es mehrere Milliarden Menschen auf der Erde gibt, ist das natürlich schon eine Nische." Manche physikalischen Probleme beschäftigen ihn auch in der Freizeit. "Ich denke tatsächlich beim Einschlafen oft darüber nach, gerade weil man da ein bisschen zur Ruhe kommt", sagt Sentef. "Und wenn etwas wirklich spannend ist, nehme ich das bis an den Pool in den Italienurlaub mit. Dann ziehe ich mich nachmittags drei Stunden zurück und denke noch mal nach."
Tue, 8 Nov 2022 - 44min - 132 - Wie verändert der Krieg Ihre Arbeit, Alexander Krone?
"Bei Soldaten ist der Unterschied im Gegensatz zu anderen Berufen, dass man am Ende Leib und Leben riskiert – man kann dabei schwer verletzt werden oder oder gar sterben", sagt Alexander Krone im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Krone ist Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen". Außerdem steht er einer NATO Response Force vor, den schnellen Eingreiftruppen des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses. Man müsse wissen, dass dieser Aspekt – Tod und Verwundung – auf beiden Seiten möglich sei, sagt er, bei einem selbst und bei anderen. Krone, 52, ist als NATO-Kommandeur für insgesamt 12.000 Soldatinnen und Soldaten verantwortlich, unter anderem aus Norwegen, den Niederlanden und Tschechien. Darunter sind auch 5.000 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland, die an sieben Standorten stationiert sind, vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg. Seine Brigade umfasst beispielsweise Panzerbataillone, Bodentruppen, die im Verband organisiert sind, Pioniere, die Wege freiräumen und Brücken bauen und Aufklärer, die die Gesamtlage überblicken. "Das ist dann schon ein komplexes System", erzählt Krone, die für seine Arbeit viel von Standort zu Standort reist. Dass die Bundeswehr auch auf Ablehnung stößt und in den vergangenen Jahren immer wieder für Skandale verantwortlich war, unter anderem wegen Rechtsradikalen in der Truppe, ist Krone bewusst. "Es ist richtig, dass bei uns als Uniform und Waffen tragende Organisation genau hingeguckt wird, ob alle Soldatinnen und Soldaten für diese Werte und die freiheitlich demokratische Grundordnung einstehen oder im extremistischen Bereich unterwegs sind", sagt er. "Das müssen wir uns gefallen lassen." Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine, erzählt Krone, habe sich die Wahrnehmung des Bundeswehr verändert. Zuvor habe er als Soldat nur bei beruflichen Reisen in die USA oder nach Kanada Wertschätzung erfahren. "Wenn ich da unterwegs war, passierte es ab und zu, dass irgendjemand auf einen zugekommen ist und sich bedankt hat, dass man Uniform trägt und Dienst leistet für das Land", sagt Krone. "Das ist mir jetzt auch hier in Deutschland passiert. Und das finde ich positiv."
Tue, 25 Oct 2022 - 53min - 131 - Wie wird man Zahnschmerzen los, Stefan Fickl?
"Die Zahnmedizin ist eine der wenigen Disziplinen der Medizin, in der wir Patienten wirklich sehr schnell helfen können", sagt Stefan Fickl, Zahnarzt im fränkischen Fürth und Professor für Zahnmedizin an der Universität Würzburg. "Ja, die Behandlung beim Zahnarzt ist oft unangenehm – aber ein Zahnarzt kann auch sehr schnell Schmerzen nehmen. Und es gibt eigentlich nichts Unangenehmeres als Zahnschmerzen." Fickl, 44, stammt aus einer Zahnärztefamilie, schon sein Großvater und sein Vater übten diesen Beruf aus. "Bei den meisten, die Zahnmedizin studieren, gibt es einen familiären Hintergrund – und auch mich hat das natürlich beeinflusst, dass es am Abendessen ständig um Zähne ging", erzählt Fickl im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Was er an seinem Beruf sehr schätze, sei die Mischung aus mechanischer Arbeit und medizinischem Wissen. "Anders als ein Schreiner oder Schlosser kann ich nicht sagen: Ach, da mache ich einfach morgen weiter", sagt Fickl. Gleichzeitig sei die Zahnmedizin eine Branche, die alle Menschen beträfe und keine Saison kenne, er werde in den absurdesten Situationen um Hilfe gebeten. "Das passiert mir schon: Dass ich bei einer Gartenparty bin und jemand fragt: Du bist Zahnarzt? Kannst du mal schnell schauen?", erzählt Fickl. Besonders schwerfalle ihm allerdings bis heute, die Patientinnen und Patienten richtig anzusprechen. "Ich quatsche sie nach wie vor während jeder Behandlung zu", sagt er. "Alle meine Helferinnen sagen immer: Bitte fragen Sie sie doch wenigstens Fragen, die die Patienten mit Ja oder Nein beantworten können! Aber ich mag das einfach ein bisschen mit den Menschen zu interagieren und vergesse dann manchmal, dass meine Hände in seinem Mund stecken."
Tue, 11 Oct 2022 - 40min - 130 - Was macht eine gute Bar aus, Laura Maria Marsueschke?
"Wenn du was bestellst, was ich nicht empfehlen würde, dann bist es am Ende immer noch du, der ihn trinkt", sagt Laura Maria Marsueschke, die die Thelonious Bar auf der Weserstraße in Berlin-Neukölln betreibt. "Du bestellst den Drink, du trinkst ihn und im besten Fall bezahlst du ihn. Ob ich den jetzt gut finde oder nicht, ist absolut sekundär." Marsueschke begann ihre Karriere in einem Sterne-Restaurant, arbeitete dann in Hotels in Ägypten und später für eine Berliner Kaffeerösterei Andraschko, ehe sie 2014 die Thelonious Bar in Berlin-Neukölln eröffnete. "Ich habe geschaut: Was gibt es im Kiez? Wollen die Leute hier wirklich eine Cocktailbar? Damals gab es kaum Cocktailbars in der Gegend", erzählt Marsueschke im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Wichtig sei ihr das Theolonious ein angenehmer Ort sei, an den die Gäste gerne kämen. "Der nerdige Bartender, der seine Sachen mischt, nie lächelt und auch kein Gespräch aktiv fortführen kann: Den oder die gibt es bestimmt nach wie vor. Aber das holt die Menschen einfach nicht ab." Glechzeitig, erzählt Marsueschke, sei sie kein Freund von unnötigem Schnickschnack oder jährlich wechselnden Trends bei Getränken. "Garnitur – im Volksmund: Deko – macht für mich zum Beispiel oft keinen Sinn: Was soll das, so viel Salatbuffet in einen Gin Tonic zu kippen?", fragt sie. Eine gute Bartenderin macht ihrer Meinung nach etwas anderes aus: "Dass du sechs verschiedene Drinks machst, dann dir noch zwei Bestellungen mit Sonderwunsch merkst, nebenbei vielleicht jemanden abkassierst und dabei schauen dir sechs Leute auf die Finger und das über sechs Stunden hinweg – das ist die Kunst!"
Tue, 27 Sep 2022 - 49min - 129 - Wie ist es, einen Roman zu schreiben, Paul Bokowski?
"Ich habe in der ernsthaften Literatur noch immer das Gefühl, dass ich nicht so richtig dazu gehöre", sagt der Schriftsteller und Humorist Paul Bokowski, der durch Auftritte bei Lesebühnen und seinen Kurzgeschichtenband "Hauptsache nichts mit Menschen" bekannt wurde. Erst durch seinen neuen Roman gehe es ihm diesbezüglich besser: "Seitdem denke ich: Ich bin nicht bloß Autor – sondern wirklich Schriftsteller." Bokowski, 40, der als Sohn polnischer Flüchtlinge in Mainz geboren wurde und in Hessen aufwuchs, studierte zunächst ein paar Monate lang Medizin in Berlin, ehe er das Studium mit Anfang 20 zugunsten des Schreibens aufgab. "Der Moment, als ich entschieden habe, dass das mit der Medizin und mir nichts wird, war total befreiend", erzählt Bokowski im Arbeitspodcast von Zeit Online. "Aber die Zeit danach war superhart. Ich habe ganz lange mega wenig Geld verdient." Mittlerweile tritt er bis zu 140 Mal im Jahr auf Lesebühnen auf und schreibt dafür eigene Texte. Die besten hat er in drei Kurzgeschichtenbänden veröffentlicht. Als in der Corona-Pandemie plötzlich alle Veranstaltungen abgesagt wurden, hatte Bokowski plötzlich viel Zeit – und musste sich andere Einkommensquellen suchen: Er schrieb "Schlesenburg", einen Roman, der Mitte September erscheint. Er ist autofiktional, es geht um Fremdheit und Rassismus in seiner Jugend als Sohn polnischer Flüchtlinge in einer westdeutschen Blocksiedlung. An dem Roman zu arbeiten sei etwas gänzlich anderes gewesen, als Kurzgeschichten zu verfassen, erzählt Bokowski im Podcast. "Ich habe mir beim Schreiben drei, vier halbe Wortwitze erlaubt, habe dann aber schnell gemerkt: Das passt hier nicht, das muss raus", sagt Bokowski. "Und ich habe gemerkt: Sich selbst zu lektorieren, ist immer Kacke und eine Qual."
Tue, 13 Sep 2022 - 46min - 128 - Braucht jedes Kind ein eigenes Zimmer, Sima Niroumand?
"Viele Familien merken beim zweiten Kind, dass die Wohnung, in die die Eltern vielleicht noch als Paar gezogen sind, zu klein wird, sie können sich aber keine größere in der Gegend leisten", sagt die Innendesignerin Sima Niroumand aus Köln im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Mit ihrem Designbüro Habitiny gestaltet sie für solche Kundinnen und Kunden Möbel, die mehr Platz auf kleinen Flächen bieten sollen. Als sie mit dem zweiten Kind schwanger war, kam Niroumand, 40, die zuvor als Art-Direktorin in verschiedenen Digitalagenturen gearbeitet hatte, auf die Idee für ihre Firma, die sie 2019 gründete: "Ich dachte: Ich habe ja selbst zu Hause schon so viel gemacht, ich kann das bestimmt für andere Familien." Mittlerweile beschäftigt sie ein Team aus acht festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und lässt Möbelstücke nach Maß anfertigen. Dafür arbeitet sie mit Handwerkern, beispielsweise mit Schreinern und Tischlern, zusammen. "Wir schauen: Wo fehlt der Raum und wofür?", sagt sie. So entstehen Möbel, die beispielsweise Raumtrenner und gleichzeitig ein Schrank für Waschmaschine und Trockner sind. "Nicht jedes Kind braucht ein eigenes Zimmer", sagt Niroumand. Günstig sei das jedoch nicht. Durch die aktuell höheren Kosten für Rohstoffe seien auch ihre Preise angestiegen, mit bis zu 10.000 Euro pro Zimmer müsse man schon rechnen.
Tue, 30 Aug 2022 - 43min - 127 - Wie baut man Obst wirklich nachhaltig an, Maria Giménez?
"In der freien Natur findest du keine Monokulturen", sagt Maria Giménez, die im brandenburgischen Dorf Märkisch Wilmersdorf auf 360 Hektar Land eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft entwickelt. Giménez, die 1981 geboren wurde, arbeitete bis vor fünf Jahren als Malerin. Dann bekam sie von ihrem Schwiegervater, der ein Landhaus in Brandenburg erworben hatte, die Möglichkeit, ein Ackerland zu bewirtschaften. "Mein Partner und ich hatten uns schon vorher mit nachhaltiger Landwirtschaft, mit Permakulturen und und Agro-Forst-Systemen beschäftigt, aber mein Schwiegervater hat uns zu einer Entscheidung gedrängt", sagt Giménez. Sie entschied sich für das Risiko – und für einen Neustart als Quereinsteigerin in der Landwirtschaft. "Ich habe als Kind in den Ferien sehr viel Zeit auf dem Land in Südspanien verbracht", erzählt sie im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Dort konnte man auch sehen, wie sehr die industrielle Landwirtschaft das Land kaputt macht." Weil es sich in Brandenburg ähnlich entwickelt, will Giménez ihre Gärten und Äcker so zu strukturieren, dass die Vielfalt der Pflanzen und die Mischung aus Bäumen, Sträuchern und Äckern die Nährstoffe möglichst gut in der Erde hält. Dafür hat sie mittlerweile mehr als 200.000 Bäume gepflanzt. "Das hat den großen Vorteil, dass die Bäume den Wind bremsen, das Wasser besser in der Fläche halten und dadurch den Bodenaufbau fördern", sagt sie. Mittlerweile verkauft Giménez ihr Obst, Gemüse und ihre Salate auf fünf Wochenmärkten in Berlin und beliefert unter anderem Sterne-Restaurants.
Tue, 16 Aug 2022 - 44min - 126 - Wieso vertreten Sie Drogenhändler und Attentäter vor Gericht, Mustafa Kaplan?
"Gerade am Anfang eines Ermittlungsverfahrens kann man viel erreichen, man kann aber auch Fehler machen – nicht nur als Anwalt, sondern auch als Beschuldigter", sagt der Rechtsanwalt und Strafverteidiger Mustafa Kaplan. "Da muss schnell reagiert werden, bevor ein Mandant sich um Kopf und Kragen redet." Kaplan, 53, wurde in der südtürkischen Stadt Antakya, kurz vor der syrischen Grenze geboren und kam im Alter von acht Jahren nach Deutschland. Nach der Realschule und dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium arbeitete Kaplan für die Grünen und den WDR, jobbte in einem Krankenhaus und zog mit einer Theatergruppe umher, ehe er Jura studierte. Ein Fach, das ihn schnell begeisterte. "Die Strafrechtsfälle waren für mich spannender als jeder Kinofilm und jedes Buch", erzählt Kaplan im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Die Freiheit eines Menschen ist mit das höchste Gut, das wir haben – insofern ist das schon ein Rechtsgebiet, das mich von Anfang an interessiert hat." Sein privates Umfeld reagiere auf seine Arbeit oft irritiert bis ablehnend, erzählt der Anwalt. "Ich werde schon gefragt: Wieso vertrittst du jetzt einen Islamisten? Bist du selber einer? Wieso verteidigst du einen Rocker und Drogenhändler? Warum einen Vergewaltiger?" Insbesondere seine Arbeit für den türkischen Präsidenten hätten viele nicht verstanden. "Es gab Bekannten, die einfach den Kontakt abgebrochen und quasi den Deckel zugemacht haben", sagt Kaplan. "Das finde ich traurig, wenn mir noch nicht mal die Möglichkeit gegeben wird, da mich zu erklären." Gleichzeitig seien die meisten Fälle, die er bearbeite, viel weniger aufsehenerregend, erzählt Kaplan. "Man hat als Strafverteidiger im Alltag oft mit Banalitäten zu kämpfen: kleinere Verkehrsunfälle, Körperverletzung, Beleidigungen – das ist der Großteil der Arbeit", sagt er. Im Gespräch gibt er auch gibt Tipps, wie man als beschuldigte Personen reagieren sollte. "Natürlich macht es keinen Sinn, sich mit mit der Polizei auf einen Kampf einzulassen", sagt Kaplan. Viele Mandanten dächten, sie würden sich schon "irgendwie rausgeredet aus dem Dilemma", erzählt er. "Aber das geht meistens schief."
Tue, 19 Jul 2022 - 48min - 125 - Wie fotografiert man eine Diktatur, Harald Hauswald?
"Je länger die Geschichte ist, die ein Bild erzählt, umso besser ist es", sagt der Fotograf Harald Hauswald im Podcast "Frisch an die Arbeit". In der DDR fotografierte er die Straßen Ost-Berlins, danach gründete er die Bild-Agentur Ostkreuz. "Wenn man ein Foto betrachtet, muss was in Bewegung kommen", sagt er. Geschehe das nicht, könne man es wegwerfen. Der heute 68-Jährige ließ sich nach der Schule zum klassischen Fotografen ausbilden. Allerdings nicht, weil er das wollte, sondern weil sein Vater Fotograf gewesen sei. "Das war nicht mein Wunsch. Das war der Wunsch meines Vaters", erzählt Hauswald im Arbeitspodcast. Später veröffentlichte er Alltagsszenen aus Ost-Berlin in den West-Berliner Stadtmagazinen Tip und Zitty und in Geo zu. Die DDR-Diktatur habe das natürlich als Provokation empfunden, erzählt Hauswald. Das Regime habe gegen ihm wegen der "Weitergabe geheimer Nachrichten" ermittelt und ihn sehr ausführlich von der Stasi ausspionieren lassen, sagt er. Nach dem Fall der Mauer arbeitete Hauswald für etliche Zeitschriften und stellte seine Bilder weltweit aus. Er habe so arbeiten können, wie er es wollte, sagt er heute. Ob er jemals einen anderen Job hätte haben wollen? Hauswald schüttelt den Kopf. "Ich ziehe mir nicht gerne eine Zwangsjacke an – außer die, die ich selber für mich zurecht bastle."
Tue, 5 Jul 2022 - 43min - 124 - Wie kann man mit Kunst Klischees brechen, Moshtari Hilal?
"Vor 2001 hat sich niemand für Afghanistan interessiert, nach dem 11. September in dem Jahr aber war Afghanistan überall Thema, auch in der Schule, in der ersten Klasse, in der ich damals war", erzählt die Künstlerin Moshtari Hilal, die zu der Zeit in Deutschland lebte. "Ich musste mich damals schon mit dem Land auseinandersetzen, weil die anderen Kinder Maschinengewehrgeräusche gemacht, mir Terrorismus unterstellt oder gefragt haben, ob meine Familie Osama bin Laden kennt." Hilal, die 1993 in Kabul geboren wurde, kam als Asylbewerberin nach Deutschland und ging nach ihrem Abitur wieder für eine Zeit nach Afghanistan, auch um die Kunst- und Kulturszene ihres Geburtslandes kennenzulernen, wie sie im Podcast "Frisch an die Arbeit" erzählt. Obwohl sie sich eigentlich für Zeichnen und Kunst interessierte, begann sie zurück in Deutschland Islam- und Politikwissenschaften zu studieren. Mit der Zeit habe sie dann aber doch “mehr Zeit in die Kunst” als in ihr Studium gesteckt. Dass ihre Kunst so viel mit ihrer Biografie zu tun hat, sei inhaltlich ein Privileg, künstlerisch aber manchmal auch belastend. “Wenn ich diese sehr aufwendigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die oft sehr detailliert und groß sind, verkaufe und dann quasi weggeben muss, fühlt sich das für mich an wie ein Verlust”, sagt Hilal. Über die Jahre habe sie sich ein eigenes Publikum erarbeitet. "Das macht mich auch in gewisser Weise unabhängig von den Strukturen in der Kunstindustrie, in der ich halt eben nicht klassisch ausgebildet wurde und in der ich auch nicht diese Netzwerke habe." Trotzdem, erzählt Hilal, habe sie den Wunsch, unabhängiger von Social-Media-Plattformen wie Instagram zu werden. “Manchmal wünsche ich mir, Instagram einfach zu löschen – und es wäre irrelevant für meine Arbeit und mein Vorankommen.”
Tue, 21 Jun 2022 - 44min - 123 - Wie reinigt man einen Tatort, Marcel Kreuzer?
"Man stellt sich ja immer vor, dass Tatortreiniger ausschließlich wegen Verbrechen, Mordfällen und überhaupt den schlimmste Delikten kommen", sagt der Oberdinger Tatortreiniger Marcel Kreuzer im Podcast Frisch an die Arbeit. "Das ist aber gar nicht so: Der Großteil sind Menschen, die einsam in ihrer Wohnung verstorben sind und unentdeckt wochenlang dort lagen." Tatsächlich sei die Berufsbezeichnung "Tatortreiniger" etwas irreführend: Nur bei zehn bis 20 Prozent seiner Aufträge gehe es wirklich um Mordfälle, "viel weniger als man annimmt", erzählt Kreuzer im Arbeitspodcast von Zeit Online. Neben natürlichen Todesursachen kämen auch Suizide und Unfälle leider häufig vor. Entsprechend aufwändig sei auch die Reinigung. "Gerade in einer Wohnung, in der wochenlang eine Leiche lag, reicht es nicht zu putzen", sagt Kreuzer. "Dann muss tatsächlich die ganze Wohnung geräumt und manchmal auch saniert werden. Man bekommt den Geruch einfach nicht raus." "Es gibt selten Momente, die uns wirklich schockieren – auch wenn das trotzdem vermutlich noch häufiger vorkommt als bei anderen Berufen", sagt Kreuzer. Besonders schwierig sei es, den richtigen Grad der Nähe zu den Angehörigen zu finden, sie seien letztlich ja Reinigungskräfte, keine Seelsorger: "In so einer Situation kann ein witziger Spruch ja schnell nach hinten losgehen."
Tue, 7 Jun 2022 - 34min - 122 - Wieso sollten wir mehr Algen essen, Deniz Fiçicioglu?
"Unser Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich dazu zu bekommen, dass sie täglich Algen essen", sagt die Startup-Gründerin Deniz Fiçicioglu, die mit einen Dosenthunfischersatz aus Algen und Bohnen entwickelt hat. "Wir richten uns also nicht bloß an Veganer, die einen Ersatz für Thunfisch suchen, sondern an alle." Fiçicioglu, 37, arbeitet früher als Planerin in Werbeagenturen, ehe sie sich wegen mehrerer Unverträglichkeiten begann, sich mit Lebensmitteln zu beschäftigen. Erst sammelte sie in ihrem Blog selbstentwickelte fruktosefreie Rezepte, dann veröffentlichte sie ein Kochbuch namens "Und was isst du dann?" gluten- und zuckerfreien Rezepten. Mit Algen habe sie sich beschäftigt, als ihr jetziger Mitgründer Jacob von Manteuffel, ein studierter Meeresbiologe, ihr von deren Vorteilen erzählt habe, sagt Fiçicioglu im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Wie beim Kaffee entsteht der Geschmack erst durch die Weiterverarbeitung. "Es ist schon die Kombination aus Zutaten, die das Produkt ausmachen und das ist schon ‘verarbeiteter’ als andere", sagt Fiçicioglu. Beispielsweise sei der Thunfisch das erste halbe Jahr grün gewesen – algengrün. "Und dann fängt man an, Stück für Stück die Farbe zu optimieren, den Biss", sagt Fiçicioglu. Mittlerweile sähen die Produkte so aus wie echter Thunfisch und schmeckten auch so. Dennoch hätten viele Menschen Vorbehalte, weil sie nur vergammelte Algen vom Strand kennen. "Menschen, die unsere Produkte probieren, sagen häufig: Das schmeckt ja gar nicht nach Alge! Ich frage dann immer: Hast du denn schon mal Algen probiert?", erzählt Fiçicioglu.
Tue, 24 May 2022 - 39min - 121 - Wie dokumentiert man Kriegsverbrechen, Sam Dubberley?
"Ich habe alles gesehen, was Menschen einander antun können", sagt Sam Dubberly, der für die Organisation Human Rights Watch ein Team leitet, das anhand von Videos und Bildern Menschenrechtsverletzungen dokumentiert. "Ich habe in Syrien gearbeitet, nach den Angriffen auf Aleppo oder Idlib, ich habe in Äthiopien Massenmorde gesehen, ich habe die Leute gesehen, die am Kopf von Tränengaskanistern getroffen wurden und wie das aussieht." Dubberly, 45, war früher Fernseh-Journalist in Krisengebieten und arbeitet seit gut zehn Jahren für Menschenrechtsorganisationen, hier hat er sich auf die digitale Beweissicherung spezialisiert. Dazu sichtet er gemeinsam mit vier Kollegen bei Human Rights Watch täglich Videos und Fotos aus Kriegs- und Krisengebieten wie der Ukraine. "Wir suchen die Bilder und Videos über Telegram, Tiktok und Twitter und sichten Satellitenbilder. Das hilft uns Beweise zu sammeln, die zeigen: Dort könnte es Kriegsverbrechen in der Ukraine gegeben haben," sagt Dubberly im Zeit-Online-Podcast Frisch an die Arbeit. "Die Russen wissen, dass wir Satellitenfotos haben, die beweisen, was in Mariupol passiert. Wir hören häufig, dass die Menschen, die von dort fliehen, gezwungen werden, alle Bilder von ihren Handys zu löschen", sagt Dubberly. "Wenn Staaten Verbrechen begehen wollen, schalten Sie mittlerweile das Internet ab. Weil sie wissen, dass wir das sehen und darüber berichten werden. Und sie haben Angst. Angst vor der Wahrheit."
Tue, 10 May 2022 - 38min - 120 - Ist die Pandemie jetzt vorbei, Herr Zickler?
"Wir fangen jetzt erst an, die Corona-Jahre aufzuarbeiten" sagt der Berliner Arzt Daniel Zickler, der in der Berliner Charité auf einer Intensivstation arbeitet und in den vergangenen beiden Jahren die Folgen der Corona-Pandemie sehr direkt miterlebt hat. "Wir hatten durch Corona ein extrem hohes Aufkommen an Patienten, viele waren extrem krank und viele sind gestorben – das haben wir sonst so nicht." Zickler, 42, hat Medizin mit Schwerpunkt internistische Medizin studiert und sich dann zum Intensivmediziner fortgebildet, heute leitet er eine internistische Intensivstation der Charité. In ganz Deutschland bekannt wurde er mit der TV-Dokumentation "Charité Intensiv: Station 43" und einer Corona-Spezialsendung von Joko & Klaas, in der er für die Impfung und für Kontaktbeschränkungen appellierte. "In der Hochphase von Corona sind unglaublich viele Menschen gestorben, auch junge Menschen, schwangere Menschen – das war eine unheimliche Belastung", sagt Zickler. "Man arbeitet im Akkord – und trotzdem sterben so viele Menschen. Irgendwann stellt sich dann auch die Sinnfrage", sagt er. "Ein leeres Bett auf einer Intensivstation ist wirtschaftlich etwa ein Problem", sagt Zickler. Aus gesellschaftlicher Sicht sei es aber die Voraussetzung, "dass jemand kurzfristig aufgenommen werden kann". Er hoffe, dass die Pandemie da eine Wende bewirken könne, auch wenn politisch bislang wenig passiert sei. "Die Probleme, die durch Corona zu Tage getreten sind, sind ja nicht weg."
Tue, 26 Apr 2022 - 38min - 119 - Was hilft traumatisierten Geflüchteten, Frau Meyeringh?
"Die letzten Wochen war sehr anstrengend", sagt die Psychotherapeutin Janina Meyeringh, die bei Xenion arbeitet, einem Berliner Behandlungszentrum für traumatisierte Geflüchtete. "Schon seit der Machtübernahme der Taliban letzten Sommer arbeiten wir weit über unsere Belastungsgrenzen hinaus, weil so viele Menschen zu uns gekommen sind, die therapeutische Hilfe brauchen. Und jetzt kommen natürlich auch Menschen aus der Ukraine zu uns." Meyering, 42, arbeitet seit sechs Jahren vornehmlich mit Kindern und Jugendlichen, die in ihren Heimatländern, aber auch auf der Flucht Opfer von schwersten Menschenrechtsverletzungen geworden sind – unter anderem von Folter, Menschenhandel, Vergewaltigungen und überhaupt von massiver Gewalt. "Die Geschichten der Geflüchteten auszuhalten war, als ich in dem Job angefangen habe, auch für mich schwer", sagt Meyeringh im Podcast "Frisch an die Arbeit". In der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, erzählt Meyeringh, gehe es vor allem darum, überhaupt ins Gesprächs zu kommen und dann zu schauen, wie man im Einzelfall helfen könne. "Wir versuchen ein Netz um die Menschen zu spannend, passend zu ihren Bedürfnissen", sagt Meyeringh. "Viele kommen und wollen ihre traumatischen Erlebnisse vergessen. Aber das funktioniert nicht. Das Ziel ist, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, mit den Erfahrungen zu leben."
Tue, 12 Apr 2022 - 43min - 118 - Wie berichten Sie als Exil-Journalist über Russland, Dmitry Vachedin?
„Der Krieg war ein Schock für mich und für unsere Redaktion“, sagt der Journalist Dmitry Vachedin im Podcast “Frisch an die Arbeit”, der für das russische und Putin-kritische Nachrichtenmagazin Meduza arbeitet. Das Nachrichtenmagazin wurde 2014 von Redakteurinnen und Redakteuren der oppositionellen Webseite Lenta.ru gegründet, nachdem diese nach Meinung der staatlichen Behörden zu kritisch über den Überfall der russischen Armee auf die Krim berichtet haben. Sicherheitshalber verlagerte Meduza schon damals seinen Hauptsitz nach Riga in Lettland. „Früher wirkte das seltsam, aber heute ist jedem klar, dass man in Moskau und überhaupt in Russland nicht als Journalist arbeiten kann“, sagt Vachdin. „Das Gute ist, dass Meduza von Pessimisten gegründet wurde, die schon 2015 verstanden haben, dass man über Russland nur aus der Ferne frei berichten kann.“ Im Podcast berichtet Vachedin, wie er und seine Kolleginnen und Kollegen seit dem Überfall der russischen Armee auf die Ukraine und die massiven Einschränkungen der Pressefreiheit in seinem Heimatland überhaupt noch arbeiten können. „Während die Redaktionsarbeit weiterging, haben wir gemeinsam versucht, so viele Mitarbeiter wie möglich aus dem Land zu bringen – während unklar war, ob Russland unsere Leute überhaupt gehen lässt“, sagt Vachedin. Vachedin weiß, dass er einen Preis für seine Arbeit bezahlt: „Ich liebe meine Heimatstadt St. Petersburg über alles”, sagt er. “Aber ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal nach Russland reisen kann. Wahrscheinlich erst, wenn Putin weg ist. Und das kann dauern.“
Tue, 29 Mar 2022 - 45min - 117 - Was lernte man als neue Abgeordnete im Bundestag, Tessa Ganserer?
"Im Vergleich mit dem Bundestag ist der bayrische Landtag fast ein Familienbetrieb", sagt die Bundestagsabgeordnete der Grünen Tessa Ganserer im Podcast "Frisch an die Arbeit". Im Bundestag sei alles größer, schneller, arbeitsintensiver. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst hatte sie mehr als 22 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Nürnberg-Nord gewonnen. Ganserer, 44, die seit 1998 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen ist, zählt zu den ersten beiden Abgeordneten, die sich zu ihrer Transidentität bekennen. "Die Nachricht ging um die Welt wie ein Lauffeuer – wir waren ja sogar in der New York Times", sagt Ganserer. Entsprechend aufregend seien die ersten Tage in Berlin gewesen. Während Ganserer internationale Medienanfragen beantworten musste, habe sie auch ihr Büro-Team aufbauen müssen und sich eine Wohnung in Berlin suchen müssen. "Bis Weihnachten haben ich komplett aus dem Koffer gelebt und in einem Hotel gewohnt", erzählt Ganserer. Dass sie heute Bundestagsabgeordnete sei, sei vor allem eine große Ehre, auch wenn die Aufgabe sehr arbeitsintensiv sei, erzählt Ganserer. Aber das gehöre eben auch zum Beruf: Politik, Demokratie, das Ringen um Kompromisse, das sei keine leichte Aufgabe. "Demokratie ist anstrengend", sagt Ganserer.
Tue, 15 Mar 2022 - 25min - 116 - Was ist der beste alkoholfreie Drink zu besonderen Anlässen, Isabella Steiner?
"Zu viele Menschen denken bei nicht alkoholischen Alternativen immer noch an Rhababerschorle, Wasser oder an Mocktails", sagt Isabella Steiner, die den alkoholfreien Späti und Onlineshop nüchtern.berlin gründete. Im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit" erzählt sie, dass kaum jemand nach Feierabend sage: Jetzt ein alkoholfreier Spritz – das wär's! Steiner bedauert das: "Mir ist wichtig, dass die Leute wissen, dass es tolle Alternativen zu Alkohol gibt und dass sie die Wahl haben."
Tue, 8 Mar 2022 - 37min - 115 - Lohnt es sich Kunst zu kaufen, Frau Polleit Riechert?
"Kunst als Investment ist interessant – aber am Ende liegt der Wert immer im Auge des Betrachters" sagt die Kunsthistorikerin und Sachbuchautorin Ruth Polleit Riechert im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Das beste Investment ist immer ein Werk, das man eigentlich nicht wieder verkaufen möchte." Schon als Jugendliche habe sie sich für Kunst interessiert, erzählt Polleit Riechert im Arbeitspodcast von Zeit Online. "Kandinsky hat mich schon gefesselt, als ich mir seine Werke in Büchern aus der Stadtbibliothek angesehen habe". Der Farbrausch von Kandinsky, aber auch von Macke und anderen habe sie nie mehr losgelassen. Mittlerweile berät Polleit Riechert Menschen und auch Unternehmen, die Kunst kaufen wollen, hilft ihnen, den richtigen Preis zu ermitteln und eine gut strukturierte Sammlung aufzubauen. "Wenn Sie das wirklich als Wertanlage verstehen wollen, dann rate ich immer der Sammlung ein Thema zu geben", sagt Polleit Riechert. "Sonst ist es nur ein Sammelsurium."
Tue, 15 Feb 2022 - 40min - 114 - Auf welche Stücke in der Elbphilharmonie freuen Sie sich, Herr Lieben-Seutter?
"Der befriedigendste Moment ist immer das Konzert", sagt Christoph Lieben-Seutter, der Generalintendant der Elbphilharmonie in Hamburg ist. "2.000 glückliche Gesichter, begeisterte Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne – da bekommt man die Energie zurück, die man am Tag in all die kleinen Probleme gesteckt hat." Der 50-jährige, der in Wien geboren und aufgewachsen ist, habe schon als Jugendlicher gewusst, dass er mal einen Betrieb leiten wolle. "Ich hatte das vage Gefühl: Ich werde irgendwo die Ansagen machen", sagt er im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. Lieben-Seutter arbeitete nach dem Informatikstudium zunächst in der Computerindustrie, wo er für Philips Software und die dazugehörigen Handbücher auf Fehler kontrollierte. Über Kontakte kam er als Direktionsassistent ans Wiener Konzerthaus. Seine Aufgabe war dort weiterhin Projektmanagement in einem komplexen Umfeld, in die neue Branche musste er sich aber von Grund auf einarbeiten. Heute ist Lieben-Seutter einer von zwei Geschäftsführern der Elbphilharmonie – und für mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für das Programm verantwortlich: "Ich beschäftige mich auch mit Details, damit, wie die Website aussieht, was das Vorderhauspersonal anhat oder warum es Staus an den Liften gibt. Ich denke schon Tag und Nacht über die Elbphilharmonie nach."
Tue, 1 Feb 2022 - 43min - 113 - Kann man mit Tiktok zum Star werden, Sophia?
"Mit Musik Erfolg zu haben, ist krasser, als ich mir es vorgestellt habe", sagt die 26-jährige Sängerin und Goldschmiedin Sophia, die sich erst im Mai 2021 auf der Social-Media- Plattform TikTok anmeldete, bei "Frisch an die Arbeit". Auf TikTok veröffentlicht sie seitdem Videos von selbst geschriebenen deutschsprachigen Popsongs – und erreichte mehrfach sechsstellige Aufrufe. Im Oktober erschien ihre erste Single bei einer großen Plattenfirma: "Man spricht ja so viel von Followern und Likes, aber wenn man sich klarmacht: Das sind alles Menschen, die man da erreicht! Das ist schon Wahnsinn." Noch vor einem Jahr arbeitete Sophia, die ihren Familiennamen nicht öffentlich nennen will, ausschließlich als angestellte Goldschmiedin in München, sie fertigte Ringe, Ohrringe, Ketten und Armbänder. Diese Arbeit, erzählt sie, habe sie gewählt, weil sie nach der Schule einen kreativen, aber auch handwerklichen Beruf gesucht habe. "Ich löte total gerne!", sagt sie. "Ich mag das Feuer und mag, wenn das Metall glüht." In den meisten ihrer Songs singt Sophia zu Klaviermusik, in einem ihrer TikTok-Videos sieht man, wie sie aus den Geräuschen der Goldschmiedewerkstatt ein Lied komponiert. "Es gibt in der Werkstatt total viele interessante Klänge", sagt sie. "Mein liebstes Geräusch da ist, wenn man heißes Metall in Wasser abschreckt, das gibt so ein verrücktes Zischen." Mittlerweile hat Sophia ihre Wochenstunden als Goldschmiedin reduziert und verbringt die restliche Zeit damit, Musik zu machen. Beide Berufe zu verbinden, sei oft anstrengend, aber das Feilen an ihrer Musik sei wichtig. "Es gibt auch Tage, da sitze ich den ganzen Tag in der Werkstatt, fahre dann nachts ins Studio, komme um fünf Uhr nach Hause und stehe um neun Uhr wieder in der Werkstatt." Daher sagt sie auch: "Wenn ich könnte, würde ich die Werkstatt sofort komplett gegen das Studio eintauschen."
Tue, 18 Jan 2022 - 37min - 112 - Wozu braucht man heute noch Schornsteinfeger, Christian Werner?
"Es gibt bis heute kein Bluetooth-Gerät, das den Schornstein reinigt!", sagt der Berliner Schornsteinfeger Christian Werner, der in Berlin-Pankow einen eigenen Betrieb führt. "Wir Schornsteinfeger kriechen immer noch durch die Schornsteine. Wir müssen manchmal immer noch auf allen Vieren herumkrabbeln, mit Gewichten hantieren und auf dem Dach balancieren!" Ihm sei schon als Kind klar gewesen, dass er mal Schornsteinfeger wird, sagt der 41-Jährige im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Schon in meinem Schulfreunde-Album stand bei Berufswunsch: Schornsteinfeger. Ich wollte nie Kosmonaut oder Lokführer werden wie die anderen Jungs", erzählt Werner. Zwar gebe es immer weniger klassische Schornsteinfegerarbeit, weil Kohle- und Holzöfen seltener seien, doch er habe genug zu tun. Denn er sei nun auch für die Wartung und Reinigung von Gasheizungen und Lüftungsanlagen zuständig. "Aber eine Lüftungsanlage mit einer Taschenlampe zu kontrollieren und dann ein Protokoll zu schreiben – das ist im Vergleich zu den klassischen Aufgaben nicht ganz so spannend." Dass er als Schornsteinfeger als Glückssymbol gilt, amüsiert Werner. "Es gibt jeden Tag einen, der mit dem Auto anhält und fragt: Ey, darf ich dich mal anfassen." Damit habe er kein Problem. Was ihn viel mehr irritiere, sei, dass ihn die Kinder von heute nicht immer als Schornsteinfeger erkennen würden.
Tue, 4 Jan 2022 - 41min - 111 - Was feiern Juden an Chanukka, Rabbiner Weingarten?
„Es gibt ein Thema, auf das ich immer und immer wieder angesprochen werde – nämlich Antisemitismus“, sagt der Rabbiner Akiva Weingarten, der jüdischen Gemeinden in Dresden und Basel vorsteht, im Podcast Frisch an die Arbeit. „Wir Juden wissen natürlich, dass es Antisemiten gibt. Aber: Das ist ein Thema, mit dem sich die Bevölkerung beschäftigen muss. Das muss nicht immer die erste Frage an uns sein!” Weingarten wuchs in Brooklyn in der streng religiösen, chassidischen Satmer-Gemeinde auf. Er besuchte ausschließlich eine religiöse Schule und zog mit Anfang 20 nach Israel, in einen ebenfalls chassidischen Vorort von Tel Aviv, Bnei Brak. „Wir hatten kein Fernsehen, keine Zeitung, keine Magazine, kein Radio, kein Internet und keine Smartphones”, erzählt Weingarten. In Israel habe er dann mit Ende 20 den Entschluss gefasst, aus der Welt der chassidischen Juden auszusteigen, erzählt er im Podcast. „Das war eine sehr, sehr schwierige Entscheidung.“ Weil er unbedingt studieren wollte, zog er schließlich nach Berlin. Für ihn selbst war nach seinem Ausstieg aus dem Chassidismus nicht klar, dass er Rabbiner werden würde, im Gegenteil. „Als ich nach Berlin kam, dachte ich: Ich fühle mich nicht mehr jüdisch und ich will überhaupt gar nichts mehr mit dem Judentum zu tun haben“, sagt Weingarten. „Als Aussteiger ist man von seiner Geschichte und seinen Erfahrungen traumatisiert.“
Tue, 21 Dec 2021 - 36min - 110 - Wie vermeidet man sexistische Witze, Tommi Schmitt?
"Bei vielen Witzen gebietet es der Anstand, dass man sie nicht macht", sagt der Komiker Tommi Schmitt, der mit dem Podcast "Gemischtes Hack" bekannt wurde und dessen Sendung "Studio Schmitt" auf ZDFNeo läuft. Im Podcast "Frisch an die Arbeit" erzählt er, dass er mit seinem Team daran arbeitet, lustig zu sein, ohne sexistisch oder rassistisch zu werden. "Wir haben in der Redaktion von Studio Schmitt 50 Prozent Autorinnen und 50 Prozent Autoren. Und zwar nicht, um sagen zu können, dass wir geile Typen sind, weil wir so divers sind. Sondern weil es diese machohafte Cowboy-Haltung verhindert." Seit 2017 macht er mit seinem Komiker-Kollegen Felix Lobrecht den Podcasts "Gemischtes Hack", der mit mehr als eine Million Zuhörerinnen und Zuhörern einer der erfolgreichsten in Deutschland ist. "Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet", sagt Schmitt. "Das ist keine Koketterie: Felix und ich hatten lediglich die Idee, einen Podcast aus der Comedy-Branche zu machen, von einem auf der Bühne und einem hinter Bühne, mehr nicht." Der Podcast entstehe mit minimalen Mitteln, ohne Studio und Produktion. Oft sprächen Lobrecht und er einfach per Smartphone und nähmen das Gespräch auf, das sei alles: "Felix und ich bereiten uns auf diesen Podcast nicht vor." Entsprechend groß sei für ihn der Wechsel zum Fernsehen gewesen. "Ich war früher ja selbst schnell dabei, mich über Fernsehauftritte lustig zu machen – aber wenn man jetzt auf der anderen Seite ist, merkt man, wieviel Liebe und Arbeit in sowas steckt." Anders als als Gagschreiber für andere bekomme er nun auch alle Kritik direkt ab, in den sozialen Netzwerken und auch im Feuilleton. "Ich bin der Blitzableiter, ich halte das Gesicht hin", sagt Schmitt.
Tue, 7 Dec 2021 - 46min - 109 - Haben Sie eine Lieblingsskischanze, Katharina Althaus?
„Es sind Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen: Wo sind meine Hände im Flug, wie stelle ich meine Ski?“, erzählt die Skispringerin Katharina Althaus, 25, die bei den vergangenen olympischen Spielen für Deutschland eine Silbermedaille geholt hat. Vor jedem Sprung konzentriere sie sich auf ein, zwei Aspekte im Bewegungsablauf und der Körperhaltung, die sie optimieren wolle, sagt sie im Podcast “Frisch an die Arbeit”: „Ich bin eigentlich nicht sehr perfektionistisch – außer beim Skisprung.” Althaus, die aus Oberstdorf im Allgäu stammt, erzählt, dass sowohl ihr Großvater als auch ihr älterer Bruder Ski gesprungen seien. Ihm habe sie beim Training zugeschaut und mit sechs Jahren wagte sie sich auf eine Schanze – auf die Minischanze. Von der Großschanze in Obersdorf sprang sie dann zum ersten Mal als Jugendliche mit 13 Jahren. Bei aller Vorbereitung sei der Moment, wenn sie die Beine durchdrücke und fliege, bis heute etwas Besonderes, sagt Althaus: „Der Sprung ist immer wieder ein Megagefühl!“ Sie springe schon so lange, dass sie vor dem Sprung überhaupt keine Angst mehr verspüre. Außerdem erzählt sie auch von schwierigen Momente. „Mich fragen Presseleute ganz direkt, was ich wiege”, sagt Althaus. “Ich finde das irritierend, das ist letztlich eine private Frage.” Außerdem merke sie auch jetzt noch, dass Frauen-Skisprung nicht so etabliert sei wie der Männersport. „Als Athletin wünsche ich mir die gleiche Aufmerksamkeit wie bei den Herren!“, sagt Althaus.
Tue, 23 Nov 2021 - 38min - 108 - Wie bereiten Sie sich auf das Weihnachtsgeschäft im Buchhandel vor, Maria-Christina Piwowarski?
"Du kannst keine gute Buchhändlerin sein, wenn du nicht sehr gerne und sehr breit gefächert liest", sagt Maria-Christina Piwowarski, die in Berlin den Buchladen Ocelot leitet. Jeden Abend nehme sie sich vor, 50 Seiten zu lesen, das sei ein gutes Pensum. Das ist wie Zähne putzen – wenn ich das nicht mache, fühlt sich das ein bisschen eklig an", erzählt sie im Podcast Frisch an die Arbeit. In der Regel schaffe sie so acht Bücher im Monat. Doch jeden Abend zu lesen sei auch wie Sport: "Man muss sich das vornehmen, es passiert nicht zufällig." Piwowarski, die als Kind eigentlich Schauspielerin, Lehrerin oder Meeresbiologin werden wollte, absolvierte eine Ausbildung als Buchhändlerin, vor allem weil sie mit Anfang 20 Mutter wurde und einen sicheren Beruf suchte. Auch wenn zur Arbeit einer Buchhändlerin "unglaublich viel putzen, Staub wischen und Bücher wieder gerade rücken" gehöre, sagt Piwowarski, finde sie ihren Beruf heute viel besser, als sie in der Ausbildung gedacht habe. "Ich bin immer wieder selbst überrascht, dass ich einkaufen kann, was mir gefällt – und dass dann Leute sagen: Boah, die Maria hat das ausgewählt, dann schaue ich mir das mal an!" Gerade für das Weihnachtsgeschäft müsse man sich in einer Buchhandlung sehr gut vorbereiten und das nicht nur, weil ausreichend Geschenkpapier im Lager liegen müsse. "Es gibt Standardfragen, die auf jeden Fall kommen", erzählt Piwowarski. "Jemand braucht einen Krimi. Jemand braucht einen Krimi, der aber auf keinen Fall blutig sein darf, jemand drittes braucht was für die Schwiegermutter – wir bereiten uns intern tatsächlich auf diese Fragen vor und legen Tabellen an."
Tue, 9 Nov 2021 - 37min - 107 - Kann man mit Schwarzen Puppen die Gesellschaft verändern, Olaolu Fajembola?
„Mir war als Kind nicht bewusst, dass ich Rassismus erlebe. Aber da war schon ein großes Unwohlsein”, sagt die Unternehmerin Olaolu Fajembola, die mit dem Onlineshop Tebalou ausgewähltes Spielzeug verkauft. Es ist für Kinder aller Hautfarben gemacht und bildet beispielsweise auch unterschiedliche Familienmodelle ab. Gemeinsam mit ihrer Co-Gründerin Tebogo Nimindé-Dundadengar hat Fajembola zudem ein Buch zum Thema veröffentlicht, es heißt "Gib mir mal die Hautfarbe – Mit Kindern über Rassismus sprechen”. “Wenn in meiner Schulzeit Afrika als Thema aufkam, erinnere ich mich, wie rassistisch das aufbereitet war. Und wie ich immer stellvertretend für den gesamten afrikanischen Kontinent sprechen sollte“, erzählt die 41-Jährige im Podcast Frisch an die Arbeit. Sie habe dann oft nicht gewusst, was sie darauf antworten soll. Als sie später ein Baby bekommen habe, habe sie gemerkt, dass sich viele Dinge seit ihrer eigenen Kindheit nicht verändert hatten. Noch immer habe es in die allermeisten Spielzeugläden nur weiße Puppen gegeben, sagt Fajembola im Podcast. Noch immer sei mit Hautfarbe nur ein Stift gemeint, mit dem man nur weiße Kinder malen kann. So sei sie mit Tebogo Nimindé-Dundadengar auf die Idee gekommen, Spielzeug anzubieten, das die Lebenswelt verschiedener Kinder abbildet: „Wir wollen zeigen, wie unterschiedlich Kinder sind und dass Puppen auch unterschiedlich aussehen können.“
Tue, 26 Oct 2021 - 42min - 106 - Wie wird man Deutschlands jüngste Sterneköchin, Julia Komp?
Gastronomie und Service haben die Kölner Köchin Julia Komp schon als Kind fasziniert. Bei „Frisch an die Arbeit“ erzählt sie, wie sie mit Mitte 20 zur jüngsten Sterneköchin Deutschlands wurde und warum sie danach ein Jahr lang Praktika in Restaurants von Marokko bis Japan gemacht hat. „In den letzten zehn Jahren habe ich im Durchschnitt elf bis zwölf Stunden am Tag gearbeitet, fünf Tage die Woche“, sagt die Kölner Köchin Julia Komp, die schon mit 27 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. „Aber so ist es eben: In der Küche sind die Tage lang und das Leben hart.“ Im Podcast Frisch an die Arbeit erzählt die heute 32-Jährige, wie sie schon als Kind ihre Liebe zum Kochen und Backen entdeckte: „Bei uns zu Hause wurde ganz gut gekocht und ich durfte immer mitmachen. Ich saß oft auf der Arbeitsplatte als Kind und durfte die Salatsoße anrühren.“ Nachdem Komp mit 14 Jahren ein Schulpraktikum in einem Hotel gemacht hatte, wusste sie: Im Service wird sie nicht mehr arbeiten, aber in der Küche, denn genau das wollte sie. Danach jobbte sie in den Ferien in Küchen. „Klar muss man als Frau zwischen all den Männern in der Küche bestehen können“, sagt sie. „Aber ich habe keine Erfahrungen mit Mobbing, Aggressionen und blöden Sprüchen gegenüber Frauen gemacht. Ich habe wirklich Glück gehabt, ich habe immer in coolen Küchen gearbeitet.“ Im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit" erzählt Komp auch, wie sie nach Abitur und Ausbildung mit erst 27 Jahren nach dem Weggang des vorherigen Küchenchefs plötzlich für das Essen eines Sternerestaurants verantwortlich wurde – und es tatsächlich schaffte, sich direkt einen eigenen Michelin-Stern zu erkochen.
Tue, 12 Oct 2021 - 41min - 105 - Welcher Small Talk geht beim Taxifahren immer, Hartmud Lamprecht?
Seit drei Jahren fährt Hartmud Lamprecht Taxi in Hamburg. Im Podcast erzählt er, welche Themen er bei seinen Fahrgästen meidet und wie er mehr Trinkgeld bekommt. "So gut wie im Taxi kann man sich sonst nie mit Fremden unterhalten – auch über persönliche Sachen", sagt Hartmud Lamprecht, der seit mehr als drei Jahren als Taxifahrer in Hamburg arbeitet. Allerdings müsse man bei ihm auch aufpassen, erzählt Lamprecht im Podcast Frisch an die Arbeit. "Ich bin ziemlich redselig." Manche Themen funktionierten besonders gut bei seinen Fahrgästen, erzählt Lamprecht. Über ihre Arbeit würden die allermeisten Gäste etwa sehr gern sprechen. Was dagegen schieflief: Gespräche über den Zweiten Weltkrieg. Einmal, erzählt Lamprecht, habe sich ein Fahrgast als Nazi und Hitler-Fan zu erkennen gegeben. "Selber schneide ich politische Themen nicht mehr an", sagt Lamprecht. In erster Linie komme es ja auch darauf an, was der Gast sagen wolle: "Dann schweigt man eben im Taxi. Das ist auch ganz nett."
Tue, 28 Sep 2021 - 34min - 104 - Wie bereiten Sie sich auf den Wahlabend vor, Jörg Schönenborn?
"Vor dem Wahlabend versuche ich lange zu schlafen, die nächste Nacht wird ja meistens kurz", sagt der Moderator der ARD-Wahlsendungen und WDR-Programmchef Jörg Schönenborn. "Manchmal gehe ich an den Wahlabenden auch gar nicht ins Bett – je nachdem, wie lange ausgezählt wird." Überhaupt, erzählt der 57-jährige Schönenborn im Podcast Frisch an die Arbeit, stecke in den Sendungen zu den Wahlen sehr viel Vorbereitung. Von Hintergrundgesprächen mit den jeweiligen Spitzenkandidatinnen und Kandidaten bis hin zum Wahltag, an dem er und seine Kolleginnen und Kollegen bereits um zwölf Uhr die ersten Einschätzungen der Meinungsforscher erhalten. "Gegen 16 Uhr setze ich mich mit meinem Team zusammen, wir essen Pizza und Nudeln und besprechen, ob die inhaltlichen Szenarien, die möglichen Sieger und Koalitionen, auf die wir uns vorbereitet haben, eigentlich zutreffen", sagt Schönenborn. Seit dem Jahr 2019 ist er Programmdirektor des WDR für Information, Fiktion und Unterhaltung sowie Koordinator Fernsehfilm der ARD, er kenne mittlerweile beide Seiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – die journalistische, aber auch die bürokratische. Das bringe eine gewisse Demut mit sich. Gerade an den Wahlabenden sei es ihm daher wichtig, den Tag mit seinem Team zu beenden, in Wohlwollen. "Wenn ich nicht gleich wieder mit einer Wahlanalyse im Morgenmagazin dran bin, weiß ich, dass die Kolleginnen und Kollegen von Infratest Dimas geguckt haben, ob die Hotelbar oder irgendwas anderen in der Nähe auf hat – und dann sitzen wir zusammen und es ist egal, wie kurz die Nacht wird."
Tue, 14 Sep 2021 - 39min - 103 - Wie wird man Chefredakteur, Giovanni di Lorenzo?
"Jede vernünftige Meinung entsteht aus der Konfrontation" Giovanni di Lorenzo ist Chefredakteur der Zeit und Fernseh-Moderator. Im Podcast "Frisch an die Arbeit" erzählt er, warum ihn autoritäres Gehabe im Job nicht weiterbringt. "Es gibt keine Ausbildung zum Chefredakteur, dabei ist das ein Beruf, den man vorbereiten müsste", sagt Giovanni di Lorenzo, der seit dem Jahr 2004 Chefredakteur der ZEIT ist. Mit autoritärem Gehabe müsse man traditionell auf Eigenständigkeit und Unabhängigkeit gepolten Redakteuren jedenfalls nicht kommen, erzählt er in der 100sten Folge des Podcasts "Frisch an die Arbeit". Im besten Falle funktioniere es, wenn man überzeugend sei: "Aber man muss die eigene Mannschaft vor sich her treiben und also gedanklich immer etwas weiter sein." Di Lorenzo, der im Jahr 1959 in Stockholm geboren wurde und in Hannover aufwuchs, sagt außerdem, dass er eigentlich Manager oder Psychoanalytiker habe werden wollen. Dann aber habe er durch ein Schulpraktikum "so etwas wie ein Erweckungserlebnis" gehabt: "Am zweiten Tag meines Praktikums ließ mich der Chef der Kulturabteilung einen Artikel über Angelo Branduardi schreiben und als ich abends nach Hause gefahren bin, in meinem schrottreifen Fiat 127, da wusste ich: Das will ich wenn es irgendwie geht mein Leben lang machen."
Tue, 31 Aug 2021 - 34min - 102 - Kann man Klimaschutz einklagen, Roda Verheyen?
„Das wir gegen die Bundesregierung gewonnen haben ist ein Epochenwechsel”, sagt Roda Verheyen. Die Hamburger Anwältin hatte im Frühjahr mit der sogenannten Klimaklage vor dem Bundesverfassungsgericht Erfolg. Die Obersten Richter gaben Verheyens Antrag recht, dass das Klimagesetz der Bundesregierung nicht ausreiche, um die von der Politik gesetzten CO2-Reduktionsziele zu erreichen. „Wir haben für junge Menschen gelten gemacht, dass das Klimaschutzgesetz die Zukunft nicht ausreichend schützt.“ Im Zeit-Online-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Verheyen, 49, heute eine der führenden Klimanwältinnen, dass sie sich schon als Jugendliche für den Umweltschutz interessiert hat: „Ich stand 1992 in der Staatsbibliothek der Uni Hamburg, schaute mir den ersten Bericht des Weltklimarats an – und musste mich wirklich setzen. Weil mir die Dimensionen dieses riesigen Experiments, das wir mit dem steigenden CO2 mit der Erde durchführen, zum ersten Mal klar wurde.“ „Wir haben in der Klimakrise mindestens 20 Jahre verloren und das kreide ich allen führenden Politikerinnen und Politikern dieses Landes und auch der EU an“, sagt die Juristin. Auch die Gerichte hätten nicht schnell genug gehandelt: „Was jetzt passiert, sind sehr kleine Schritte und sie kommen sehr spät. Das tut mir vor allem für meine Kinder leid.“
Tue, 17 Aug 2021 - 40min - 101 - Nimmt mir eine Künstliche Intelligenz den Job weg, Frau Zweig?
„Wie erkennen heute gar nicht mehr, wo schon überall künstliche Intelligenz drin ist“, sagt die Informatik-Professorin Katharina Zweig. „Menschen waren mal erschüttert, dass Computer Schach spielen können. Heute sind wir erschüttert, dass Computer Texte schreiben können”, sagt Zweig im Podcast “Frisch an die Arbeit.” Zweig, die ursprünglich Biochemie studierte und über ihr Interesse für Programmierung zur Informatik kam, promovierte zur Analyse komplexer Netzwerke und leitet heute den Studiengang Sozioinformatik an der Technischen Universität in Kaiserslautern. „In den USA wird in Gerichtsräumen bereits Software verwendet um vorherzusagen, ob Kriminelle wieder rückfällig werden. Und auch in großen Sprachschulen werden solche Programm routinemäßig eingesetzt um Noten vorherzusagen”, sagt Zweig im Podcast. Das habe mehrere Vorteile, weil die Algorithmen in der Lage seien Muster zu erkennen und viel schneller zu Bewertungen zu kommen – rechtlich und moralisch sei das aber natürlich auch problematisch. „Wenn es darum geht, dass vor Gericht etwas entschieden wird, dass man als Arbeitslose klassifiziert wird oder dass Schulnoten maschinell erstellt werden, sollte man als Betroffene schon wissen, was da mit welchen Daten gemacht wurde”, sagt Zweig. Und natürlich sei auch die Arbeitswelt vom Einsatz solcher Datenverarbeitung betroffen – auch in Bereichen, in denen es nicht rein um Tabellen oder die Ablage von Informationen ginge. „Wenn es um komplizierte Griffe geht, die Roboter vor einigen Jahren noch nicht konnten, können sich die Computer das nun dank Künstlicher Intelligenz beim Menschen abschauen”, sagt Zweig. “Das sind also durchaus gefährdete Jobs.“
Tue, 3 Aug 2021 - 40min - 100 - Wie wird man Stamm-DJ auf Ibiza, Solomun?
"Ich versuche den Menschen mit meinen Sets ein Erlebnis zu ermöglichen, dass sie mit einem guten Gefühl nach Hause gehen und davon zehren" sagt der House-DJ Solomun, der in Clubs von Hamburg bis Ibiza und von Mexiko bis London auflegte und vermutlich bald wieder auflegt. Mladen Solomun, der in Bosnien geboren und in Hamburg aufgewachsen ist, erzählt bei "Frisch an die Arbeit", wie er nach der Schule erst als Trockenbauer in der Firma seines Vaters arbeitete, dann beim Film jobbte und sich schließlich als DJ versuchte. Mit seinem eigenen Label DIY und dem Underground-Club Ego wurde Solomun erst in Hamburg bekannt. Mit Remixen für Lana del Rey, die Editors und Paul Kalkbrenner und eigenen Clubhits dann auch in ganz Deutschland. Mittlerweile wird er weltweit als DJ gebucht und legt an einem festen Tag pro Woche auf Ibiza auf. "So eine DJ-Saison auf Ibiza ist sehr kräftezehrend", sagt Solomun. "Auf Ibiza werden die Partys mit großen Werbetafeln promotet, auch oft mit den Gesichtern der DJs." Entsprechend riesig seien auch die Veranstaltungen. Immerhin habe er mit den Jahren gemerkt wie wichtig es ist, häufiger Nein zu sagen", sagt Solomun. Zwei Auftritte an einem Abend mache er mittlerweile überhaupt nicht mehr, erzählt Solomun im Podcast: "Früher wurde ich schon oft gefragt: ‘Hey, du spielst doch an diesem Abend in Amsterdam, willst du nicht auch noch in Belgien bei diesem Festival auflegen, wir lassen dich einfach mit dem Helikopter einfliegen."
Tue, 20 Jul 2021 - 37min - 99 - Wovon lebst du eigentlich, El Hotzo?
„Für mich ist das unglaublich neu, dass ich von diesem Unsinn leben kann”, sagt Sebastian Hotz alias El Hotzo, der mit witzigen Bildern und Sprüchen auf Twitter und Instagram bekannt geworden ist. „Alle vier, fünf Tage schreibt mir jemand: ‘Hey Sebastian! Du hast mich richtig zum Lachen gebracht!’ – und das ist etwas, was mich unglaublich freut und gut einschlafen lässt.“ Hotz, 25, erzählt bei dem Podcast “Frisch an die Arbeit”, dass er schon immer beruflich schreiben wollte. Als Jugendlicher habe er von einer Karriere als Lokalreporter beim “Fränkischen Tag” geträumt, sich von Selbstzweifeln aber habe abhalten lassen. Schließlich habe er sich für eine vermeintlich sichere Berufswahl entschieden: ein duales Studium im betriebswirtschaftlichen Bereich bei einem Unternehmen. Als seine Psychotherapeutin ihm im Jahr 2017 empfahl, Tagebuch zu führen, habe er sich stattdessen einen Twitter-Account zugelegt, um seine Weltsicht niederzuschreiben – und sei damit nach und nach bekannt geworden. „Ich war schon immer jemand, der Humor benutzt hat, um sich in den Mittelpunkt zu stellen” sagt Hotz. „Aber wenn man die Absicht hat, mit Twitter berühmt zu werden, dann wird man es nicht. Das alles ist kompletter Zufall.“ Gleichzeitig sei er sich absolut im Klaren darüber, dass sein derzeitiger Erfolg nicht für immer so weitergehen werde. „Ich kann nicht für immer eine Seite mit lustigen Fotos oder Videos führen”, sagt Hotz. Er hoffe, dass er künftig Bücher schreiben und Dinge schaffen könne, auf die er auch in zehn Jahren noch stolz sein. Mit seinen Sprüchen und Bildern, glaubt er selbst, hat er den Zenith vermutlich schon überschritten. „Aber die große Zeit des El Hotzo”, sagt El Hotzo, “ist vorbei.”
Tue, 6 Jul 2021 - 32min - 98 - Wie wird man Pornodarsteller, Dante Dionys?
„Porno ist Arbeit. Wir machen das ja nicht, weil wir die ganze Zeit geil sind”, sagt Dante Dionys, der vor allem in Produktionen der europäischen Porno-Szene zu sehen ist. “Ich bereite mich gerne gut vor und achte auch sehr auf meine mentale Verfassung. Für einen Dreh brauche ich einen ziemlichen klaren Kopf, da muss man vorher gut essen, viel trinken und ausgeschlafen sein.” Dionys, 25, erzählt bei dem Podcast “Frisch an die Arbeit”, dass es nie sein expliziter Berufswunsch gewesen sei, Pornos zu drehen. Er sei dazu eher zufällig gekommen. Mit einer Ex-Freundin habe er eine Video aufgenommen, das sie auf einer Amateur-Porno-Seite zum Verkauf angeboten hätten – und danach seien bald die ersten Produzentinnen auf ihn zugekommen, ob er nicht in einem professionellen Sexfilm mitspielen wolle. Sein Arbeitsalltag sei dabei deutlich weniger sexuell und mondän, als sich viele das vielleicht vorstellen würden, erzählt Dionys. Er drehe vielleicht zweimal im Monat, manchmal noch einen kurzen Clip pro Woche, aber in großen Teilen sei sein Beruf auch nicht anders als bei Freischaffenden in der Medienbranche. „Ich verbringe relativ viel Zeit am Schreibtisch, muss Werbung schalten, Promotion auf Social Media machen, mit Partner und Kunden kommunizieren und meine Webseite pflegen.” Das sei nicht so unähnlich wie bei anderen Menschen, die im Home Office zuhause sitzen: „Vielleicht 10, 20 Prozent meiner Arbeitszeit bin ich am Set.“
Tue, 22 Jun 2021 - 41min - 97 - Wie wird man mit 34 Jahren Aufsichtsrätin, Fränzi Kühne?
„Ich hatte keine Ahnung, was man in einem Aufsichtsrat macht“, sagt die Unternehmerin, Aufsichtsrätin und Autorin Fränzi Kühne im ZEIT ONLINE-Podcast “Frisch an die Arbeit”. „Aus Scheu habe ich aber auch nicht nachgefragt, sondern habe gesagt, ich bräuchte Bedenkzeit – und habe erst einmal gegoogelt.“ Kühne, 38, gründete 2008 mit zwei Freunden die Digitalagentur TLGG. Sieben Jahre später verkaufte sie die Firma an einen großen US-amerikanischen Konzern. Heute sitzt sie im Aufsichtsrat der Freenet AG und der Württembergischen Versicherung und weiß natürlich, wie sie erzählt, was man dort so macht: “Wie der Name sagt: eine Mischung aus ‘Aufsicht’ und ‘Rat’." In ihrem eben erschienenen Buch “Was Männer nie gefragt werden. Ich frage trotzdem mal” stellt Kühne beruflich erfolgreichen Männern klischeehafte Fragen, die sonst vor allem Frauen gestellt werden – etwa, wie sie Familie und Karriere vereinbaren oder ob sie für junge Männer ein Vorbild sein wollen. „Ich dachte: hihi, jetzt stelle ich Männern mal diese Fragen, das wird lustig”, sagt Kühne. Aber lustig sei es dann nicht geworden, weil die Männer sehr ernsthaft und klug auf diese Fragen geantwortet hätten. Vereinbarkeit von Familie und Karriere sei für sie selbst durchaus ein Thema, sie arbeite gerne und viel, erzählt Kühne: „Du musst fleißig sein, du musst alles andere um dich herum vergessen, um erfolgreich zu sein.”
Tue, 8 Jun 2021 - 36min - 96 - Jan Delay: „Ich wusste schon als Kind, dass ich richtig Geld verdienen will“
„Ich wusste schon als Kind immer, dass ich mal Geld verdienen will“, sagt der Musiker Jan Delay im ZEIT-ONLINE-Podcast “Frisch an die Arbeit”. “Ich wollte genug Geld haben, dass ich in Urlaub fahren kann und dass ich Turnschuhe kaufen kann. Und das habe ich geschafft!“ Delay, 45, der bürgerlich Jan Philipp Eißfeldt heißt, wurde in den Neunzigerjahren als Teil seiner schon zu Schulzeiten gegründeten Rap-Band Beginner bekannt, durch Lieder wie “Füchse” und “Hammerhart”. Seit den Zweitausendern veröffentlichte er eine Reihe von Soloalben. Sein aktuelles Album “Earth, Wind & Feiern” sei eine Hommage an Afrobeat und Bass-Musik. „Wenn ich eine Soloplatte mache, ist das meistens das Resultat aus fünf Jahren Musikhören“, sagt Delay. Er sammle ständig Text- und Musikideen in Notizbüchern und mit dem Smartphone. Das eigentliche Songschreiben gehe dann oft schnell: „Manchmal machen wir mit der Band Musik, die mich so flasht, dass ich am Abend noch den Text runterschreibe.” Er habe das Glück, dass er den Text zur Musik oft sofort im Kopf habe.
Tue, 25 May 2021 - 37min - 95 - Wie geht’s Ihnen nach einem Jahr Pandemie, Doc Caro?
"Durch die Pandemie häufen sich die Tage, an denen mir mein Beruf zu viel wird", sagt die Notfallärztin Carola Holzner im ZEIT ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit". "Ständig parat sein, sich gedanklich immer damit zu befassen, das zehrt." Holzner, 39, arbeitet als leitende Oberärztin in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Essen – und sie erzählt regelmäßig in den sozialen Netzwerken darüber. Als Doc Caro erklärt sie Facebook, Instagram und YouTube, wie Ärztinnen und Ärzte arbeiten und was die Pandemie mit dem Gesundheitssystem macht. Mittlerweile hat Holzner 207.892 Fans auf Facebook und 155.000 Follower auf Instagram. Auch wenn sie das freue, habe es auch anstrengende Seiten, wenn Menschen viel im Internet über Krankheiten erfahren. "Wenn einer mit dem Handy in der Hand in die Notaufnahme kommt und mir erklärt, was er hat, sage ich: mal ganz piano", erzählt Holzner. "Es wäre schön, wenn ich einmal drei Fragen stellen dürfte und wir dann noch Laborwerte abnehmen – und dann schauen wir mal, ob Google und ich auf einen Nenner kommen."
Tue, 11 May 2021 - 29min - 94 - Wie wird man Hollywood-Star, Sibel Kekilli?
“Es wird einem als Schauspielerin vorgeworfen, wenn man zu politisch ist und da pass ich schon auf, was ich preisgebe” sagt die Schauspielerin und frühere Tatort-Darstellerin Sibel Kekilli. “Aber als Person in der Öffentlichkeit habe ich auch eine gewisse Verantwortung.” Deshalb engagiere sie sich beispielsweise seit Jahren für Frauenrechte. Kekilli, 40, machte zunächst eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte im Rathaus Heilbronn, ehe sie mit dem Fatih-Akin-Film “Gegen die Wand” in Deutschland und als die Prostituierte Shae in der Fantasy-Serie “Game of Thrones” weltweit bekannt wurde. Im Zeit-Online-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Kekilli, dass sie ihre Rollen nicht nach der Größe der Produktion oder dem erwartbaren Erfolg aussuche, sondern ihrem Bauchgefühl folge und schaue, ob der jeweilige Charakter sie berühre. Von verkrampfter Karriereplanung halte sie nicht viel: „Je verbissener man ist, desto weniger erreicht man seine Ziele”, sagt sie. „Wer mit mir arbeiten will, wird mich finden.“ Gleichzeitig, erzählt Kekilli im Podcast, sei sie “furchtbar streng” mit ihrer Leistung und ihren eigenen Schwächen: „Ich stand schon mit einer Lebensmittelvergiftung bei einem Nachtdreh, ich will das Filmteam in so einem Moment einfach nicht im Stich lassen.” Als Perfektionistin sei es für sie schwer, ihre Arbeit entspannt zu sehen, weil sie immer wieder Ding sehe, die sie gerne besser gemacht hätte: „Meine eigenen Filme zu sehen ist für mich Folter.“
Tue, 27 Apr 2021 - 39min - 93 - Was muss man über Bitcoin wissen, Prof. Sandner?
„Bitcoin, Blockchain und Co sind ein sperriges Thema”, sagt Philipp Sandner, 41, Professor an der Frankfurt School of Finance & Management und Leiter des dortigen Blockchain Centers. „Ich habe das mal ausgerechnet: Man muss 500 Stunden Beschäftigung investieren, um das Thema Bitcoin wirklich inhaltlich zu durchdringen.” Sandner gründete nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik zunächst eine Unternehmensberatung, die auf Innovationsstrategien spezialisiert war. Seit dem Jahr 2017 lehrt er an der privaten Hochschule in Frankfurt Bitcoin und Blockchain. Mit Kryptowährungen habe er sich etwa seit dem Jahr 2013 beschäftigt, als in den Medien immer mehr darüber berichtet wurde, erzählt er im ZEIT-ONLINE-Podcast “Frisch an die Arbeit”: „Ich fand den Bitcoin damals technisch brillant – aber mir waren die ökonomischen Auswirkungen überhaupt gar nicht klar.” Seit er sich mit Bitcoin befasse, sagt Sandner, habe sich die Wahrnehmung darüber stark verändert. „Vor fünf Jahren dachte man noch, es sei eine anonyme Währung für illegale Zwecke”, sagt er. “Heute gehen die meisten davon aus, dass mit Bitcoin ein digitaler Rohstoff ganz ähnlich wie Gold erfunden wurde.” Im Privaten wird Sandner oft darauf angesprochen – jedoch mit den immergleichen Fragen, wie er erzählt: „Frage Nummer 1 ist immer nach dem Stromverbrauch und wie problematisch Bitcoin für die Umwelt ist. Frage Nummer 2 ist, ob das nicht einfach eine Währung für Kriminelle ist. Frage Nummer 3 ist: Wo steht der Bitcoin Ende des Jahres? Und Frage 4 ist, ob man Kryptowährungen ernst nehmen muss und ob das nicht bald wieder verschwindet.”
Tue, 13 Apr 2021 - 43min - 92 - Wie gewinnt man eine Wahl, Frank Stauss?
“Die spannendsten Phase des Wahlkampf ist für uns als Berater der Anfang” sagt Frank Stauss, Wahlkampfberater und Geschäftsführer der Agentur Richel/Stauss, die gerade zwei Kampagnen für die SPD in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz entwickelt hat. Am Anfang würden die wichtigen strategischen Fragen entschieden, die später die Grundlage für die Kampagnen bilden. “Wenn für die Öffentlichkeit der Wahlkampf beginnt, ist er für uns fast zu Ende”, sagt Stauss im Zeit-Online-Podcast “Frisch an die Arbeit”: “Die Schlussphase des Wahlkampf ist für uns die Schlimmste, weil man da fast nichts mehr ändern kann". Stauss, der zu den bekanntesten Wahlkampfberatern Deutschlands gehört, macht seit 30 Jahren Kampagnen – meist für die SPD, bei der Stauss auch Mitglied ist. Allerdings, erzählt er, habe er auch schon für Kandidatinnen und Kandidaten der Grünen und der FDP sowie vor einigen Jahren auch eine ganze Kampagne für die österreichische ÖVP entwickelt. Zwar habe er gewisse politische Leitlinien, aber grundsätzlich sei er als Campaigner in erster Linie Dienstleister und eben nicht Politiker, sagt Stauss: “Wir sind Berater. Wir hängen nicht auf den Plakaten. Meine Karriere hängt nicht vom Wahlabend ab.” Die Plakate und Slogans und die Fokussierung auf diesen einen Tag der Wahrheit, sagt Stauss, habe ihn schon sehr früh begeistert. “Ich wusste mit 12, dass ich Wahlkämpfe machen will – ich kann versichern, dass ist ein sehr einsames Hobby für ein Kind” sagt Stauss. Heute habe er in Wahlkämpfen selten Feierabend, doch er und sein Ehemann hätten sich daran gewöhnt. “Da gibt es keine Entspannung. Aber es gibt Atemtechniken, um damit umzugehen.”
Tue, 30 Mar 2021 - 47min - 91 - Was kann man tun, damit einen die Arbeit nicht kaputt macht, Nele Groeger?
„Ich würde mir wünschen, dass Unternehmen ein Klima schaffen, das es ermöglicht Schwächen anzusprechen,” sagt Nele Groeger in "Frisch an die Arbeit". Sie ist eine der Gründerinnen von “Shitshow”, einer Berliner Agentur für psychische Gesundheit, die Organisationen und Unternehmen berät, wie sie die mentale Gesundheit bei der Arbeit schützen können. Im ZEIT ONLINE-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Groeger, dass nicht nur eine Frage von Freundlichkeit sei: „Es ist gut, dass der Schutz von psychischer Gesundheit für Unternehmen auch wirtschaftliche Vorteile bringt”, sagt Groeger. Viele Unternehmen hätten bereits erkannt, dass Fehlzeiten reduziert und sie selbst als Arbeitgeber attraktiver werden, wenn sie Programme zum Schutz der psychischen Gesundheit umsetzen. Auch wenn Groeger sehr froh ist, dass bei ihrer eigenen Arbeit Rücksicht auf ihre psychische Gesundheit genommen werde, könne sie sich trotzdem keinen Job vorstellen, bei dem sie mit weniger Leidenschaft und mehr Distanz bei der Sache sei. „Ich bin Millennial” sagt Groeger. “Die Idee, mich im Job zu verwirklichen, hat für mich nichts an Faszination eingebüßt.”
Tue, 16 Mar 2021 - 37min - 90 - Wie wird man Vorständin der Deutschen Bahn, Sigrid Nikutta?
„Ich bin die Herrin der Güterzüge” sagt Sigrid Nikutta, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende von DB Cargo. „Jede Tonne, die ich auf der Schiene transportiere, spart sofort 80 Prozent an CO2. Ich muss also keinen Purpose-Workshop machen, um den Sinn meiner Arbeit zu erkennen. Ich sehe den Sinn jeden Tag!” Im Zeit-Online-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Nikutta, die als Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erstmals Schlagzeilen machte, dass ihr Berufswunsch früher nichts mit Verkehr und Schienen zu tun gehabt habe: „Mein Traum war es, Psychologin im Justizvollzug zu werden”, sagt Nikutta. Dieses Ziel habe sie schon zu Schulzeiten verfolgt. Allerdings musste sie während ihres ersten Praktikums im Gefängnis feststellen, wie eine einzelne Psychologin im Gefängnis an den gesellschaftlichen Missständen ändern kann. „Ich bin dann in die Wirtschaft gewechselt”, sagt Nikutta. Der Berufwunsch änderte sich, die Zielstrebigkeit blieb. „Mit Ende 20 wollte ich zu einem Großunternehmen”, erzählt Nikutta im Podcast. “Und zwar in den neuen Bundesländern, das war mein strategisches Ziel. So kam ich zur Bahn – und das hat extrem gut gepasst.” Im Rückblick hätte es sich ausgezahlt, rastlos zu bleiben, erzählt die Managerin. So sei sie nach der ersten Station bei der Bahn zur BVG und im Frühjahr des letzten Jahres auch wieder zurück zur Bahn gekommen. „Solche Entscheidungen zogen sich durch meinen Berufsweg. Nämlich nicht zu fragen: Was ist der leichteste nächste Schritt? Sondern: Was bringt mich wirklich weiter? Was ist die herausforderndste Tätigkeit?”
Tue, 2 Mar 2021 - 37min - 89 - Wie schreibt man einen Roman, Kirsten Fuchs?
„Geschrieben habe ich immer” sagt die Schriftstellerin Kirsten Fuchs, die 1977 in Chemnitz geboren wurde und in Berlin-Hellersdorf aufwuchs. “Aber dass es mein Beruf sein könnte? Der Gedanke kam relativ spät.” Im Zeit-Online-Podcast “Frisch an die Arbeit” erzählt Fuchs, wie sie schon als Vorschulkind ihrem Vater Geschichten diktierte, später malte sie ihre Geschichten vor allem und hätte sich sogar vorstellen können, als Illustratorin zu arbeiten. Als Jugendliche besuchte sie dann aber doch Workshops für kreatives Schreiben: „Ich wollte Germanistik studieren, aber dafür hat die Note nicht gereicht. Dann habe ich mich für ältere deutsche Literatur und Sprache eingeschrieben – das ging überhaupt nicht gut.” Sie brach das Studium ab und begann eine Ausbildung zur Tischlerin: „Ich wollte das Gegenteil von einem Studium machen. Es sollte konkret, laut und dreckig sein.” Um auf ihre Geschichten zu kommen, habe sie ein einfaches Ritual: „Ich muss mich hinlegen, damit ich schreiben kann. Mich 20 Minuten ein bisschen löschen, dann ist die Stimmung da!” Daher schreibe sie zunächst auch immer viel zu viel – zu viel Dialog, zu viel Beschreibungen. Oft sei der erste Entwurf auch nur ein Herantasten, von dem manchmal nur eine Idee oder eine Person übrig bleibe. Aber das störe sie nicht. „Ich bin oft glücklich beim Schreiben” sagt Fuchs. „Das Scheitern beim Schreiben gehört einfach dazu.”
Tue, 16 Feb 2021 - 48min - 88 - Kann man mit Instagram die Welt verbessern, Oğuz Yılmaz?
„Wir waren bei den Kids damals so bekannt wie die Kanzlerin”, sagt Oğuz Yılmaz, der mit der Commedygruppe Y-Titty einer der ersten Youtube-Stars in Deutschland war und auch bei Harald Schmidt und Stefan Raab auf der Couch saß. „Damals war ich der Eine von Y-Titty – heute fällt vielen erst auf, wenn ich meine Geschichte erzähle: Ach, du bist von denen!” Heute managt Yılmaz Influencerinnen wie DariaDaria und Mirella, die Youtuber von Vegan ist ungesund und die Autorin und Journalistin Alice Hasters. „Es geht um Verträge verhandeln, Werbedeals besprechen und strategisch gucken, mit wem man arbeitet”, erklärt Yılmaz im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Sein Mitgründer Felix Hummel und er hätten sich vorgenommen, all die Dinge besser zu machen, die Yılmaz in seiner Zeit als Youtuber unangenehm fand. Sie wollen mit ihren Kundinnen und Kunden Verträge aufsetzen, die transparent machen, wer wieviel verdient und welche Provisionen vermittelt werden. Und sie wollen nur Deals mit Firmen machen, die Umwelt- und Naturschutz ernst nehmen und Diskriminierung aufgrund von Gender, sexueller Orietierung und Hautfarbe ablehnen. “Aber es geht für uns nicht nur bei den Brands um Nachhaltigkeit. Sondern auch darum, dass wir den Karriereaufbau nachhaltig planen.” Der wichtigste Tipp sei aber ohnehin: „Nicht zu allem Ja sagen. Die Angebote kommen wieder.”
Tue, 2 Feb 2021 - 41min - 87 - Wie plant man die Stadt der Zukunft, Frau Polinna?
„Viele Städte wachsen, dazu kommen die Mobilitätswende und die Klimakrise”, sagt Cordelia Polinna, Geschäftsführerin des Berliner Stadtplanungsbüro Urban Catalyst. So entstünden zur Zeit Probleme, die Städte nur lösen könnten, wenn sie langfristige Pläne entwickelten: “Die Kommunen müssen reagieren – und wir helfen ihnen dabei.” Die promovierte Stadtplanerin Polinna, 45, wuchs in einer denkmalgeschützten Wohnsiedlung in Berlin auf. Schon als Jugendliche habe sie dort beobachtet, wie die ganze Stadt sich mit ihren Vierteln entwickelte, erzählt sie im Zeit-Online-Podcast “Frisch an die Arbeit”. Schon in der Schule habe sie sich bei einem Erdkunde-Kurs mit der Frage beschäftigt, wo Berlin seinen neuen Flughafen bauen solle. Das habe ihr gezeigt, wie komplex solche Prozesse seien. Heute spricht sie mit ihrem Team viel mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Ihre Erfahrungen sollten genauso berücksichtigt werden wie das, was die Gegend in Zukunft leisten müsse, erzählt sie. Im Schweizerischen Bern etwa verwandelte Polinna einen zentralen, aber etwas verwahrlosten Parkplatz zwischen einem Bahnviadukt und zwei Ausfallstraßen in einen urbanen Platz – mit einem Ideenpavillon und Flächen für Theater, Sport und Spiel. „Aber viele Politikerinnen und Politiker haben eben Angst vor Veränderung.” Für sie selbst sei das manchmal frustrierend: „Wenn ich schlecht drauf bin, denke ich: Wir produzieren eigentlich nur Pdf-Dateien.” Als besonders motivierend erlebe sie hingegen, wenn die Prozesse von Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern eine eigene Dynamik entwickelten. In Bern zum Beispiel habe der Ideenpavillon dazu geführt, dass Stadtverwaltung und Anwohnerinnen und Anwohner die Qualitäten des Platzes erst erkannt hätten. Wo früher billig Autos abgestellt wurden, haben sie plötzlich Tänze gelernt und Feste gefeiert. Die Kinder sausten mit Fahrgeräten ungestört umher. „Am Spannendsten ist, wenn sich der Blick der Beteiligten weitet – und die Menschen mutig werden”, sagt die Stadtplanerin.
Tue, 19 Jan 2021 - 38min
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