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Bildung, Wissenschaft und Innovation sind die Säulen einer modernen Gesellschaft. Das Wissenschaftsmagazin macht Forschen und Forschungsergebnisse zum Thema, informiert über die gesellschaftlichen Auswirkungen und stellt kritische Fragen nach dem Nutzen. Das Wissenschaftsmagazin öffnet ein Fenster in die Welt von Forschung und Entwicklung und deren Auswirkungen, berichtet aktuell und fundiert über Neues in Naturwissenschaft, Medizin und Technik, schlägt Brücken zu angrenzenden Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie und Soziologie, verfolgt die Forschungs- und Bildungsdebatten der Politik und richtet dabei ein besonderes Augenmerk auf den Forschungsplatz Schweiz.
- 509 - Der kleine Unterschied zwischen Mensch und Affe
Wie die Zähne eines frühmenschlichen Fossils den Unterschied zwischen Mensch und Affe neu definieren. Zudem: Der Meeresanstieg bedroht auch europäische Inseln. Und: Oft vergessen, aber real: Kinder mit schweren Long-Covid-Symptomen. (00:00) Schlagzeilen (00:34) Was unterscheidet uns Menschen vom Affen? Im Gegensatz zu den Menschenaffen haben wir Menschen eine lange Kindheit. Viele Forschende glaubten, dass das grosse Menschengehirn dafür verantwortlich ist. Neue Fossil-Analysen des Schweizer Paläoanthropologen Christoph Zollikofer legen nun etwas anderes nahe. (Nicole Friedli) (06:34) Meeresanstieg bedroht Nordsee-Inseln An der UN-Klimakonferenz stehen die Halligen nicht im Fokus. Doch diese kleinen Inseln im Norden Europas könnten eines der ersten Opfer des Klimawandels sein. Ihre Zukunft ist ungewiss. Es gibt aber Ideen, wie die Halligen mit dem steigenden Meeresspiegel mitwachsen könnten. (Tomma Schröder) (12:44) Meldungen Erneute Evakuierung in Brienz: Wie kann das Dorf am rutschenden Berg zur Ruhe kommen? Die grösste Koralle der Welt: Sie ist uralt und fit. (Anita Vonmont) (18:02) Die vergessenen Long-Covid-Kinder Während die Erinnerung an die Pandemie verblasst, bleibt das Coronavirus präsent, in laufend neuen Varianten. Das ist vor allem für Menschen mit Long Covid ein Problem – unter ihnen auch Kinder. In der Schweiz kämpfen Hunderte von Kindern mit schweren Long-Covid-Symptomen und gegen eine Wiederansteckung. Vor allem der Schulbesuch kann für sie herausfordernd sein. (Irène Dietschi)
Sat, 16 Nov 2024 - 508 - Rumänien setzt viel des Klimagases Methan frei
Methan ist klimaschädlicher als CO2 – besonders viel stammt aus Rumänien. Zudem: Die Klimakonferenz geht in die nächste Runde – was ist vom Treffen zu erwarten? Und: Wie ein seltenes Element für grosse Verwirrung sorgt. (00:00) Schlagzeilen (00:40) Methan – das unterschätzte Klimagas Etwa ein Drittel der bisherigen Klimaerwärmung ist auf Methan zurückzuführen. Ein beträchtlicher Anteil dieses hochpotenten, aber kurzlebigen Klimagases wird bei der Öl- und Gasförderung freigesetzt. Rumänien emittiert in Europa besonders viel Methan, dreimal mehr als bis vor kurzem gedacht. Doch es gibt gute Rezepte, um den Methanausstoss runterzubringen. (08:38) Klimakonferenz: Neues Jahr, neue Hoffnungen Nur eine Woche nach Ende der Weltnaturkonferenz, beginnt in Baku in Aserbaidschan die Klimakonferenz. Was liegt auf dem Tisch? Wo sind die Knackpunkte? Und: Was ist vom Treffen zu erwartet? (13:18) Meldungen Wie sich die US-Wahl auf die Forschung auswirken könnte – Vampirfledermäuse auf dem Laufband – erster Holzsatellit auf Probefahrt im All Kleines Element – grosse Verwirrung Samarium heisst das radioaktive Element, dessen Halbwertszeit Geologinnen und Geologen weltweit Kopfzerbrechen machte. Viele Datierungen zu erdgeschichtlichen Prozessen drohten durcheinander zu geraten. Nun hat eine einmalig präzise Messung des PSI endlich für Klarheit gesorgt. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin . Links: Bericht über den Zustand des Klimas 2024: academic.oup.com/bioscience/advance-article/doi/10.1093/biosci/biae087/7808595 Reaktionen auf US-Wahl: Science: www.science.org/doi/10.1126/science.adu4331 Reaktionen auf US-Wahl: Nature www.nature.com/articles/d41586-024-03635-4 Vampirfledermäuse auf dem Laufband: royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsbl.2024.0453 Genauste Messung des Samarium-Isotops am PSI: www.nature.com/articles/s41598-024-64104-6
Sat, 09 Nov 2024 - 507 - Lebensmittel in Plastik verpackt: viele unbekannte Chemikalien
Und: Wie Zucker in der frühen Kindheit die Gesundheit im Erwachsenenalter beeinflusst. Ausserdem: Die erstaunliche Lebensgeschichte der brasilianischen Archäologin Niède Guidon. Plastikverpackungen sind eine Black Box Verpackungen für Lebensmittel und Getränke enthalten zahlreiche nicht deklarierte Stoffe. Das liegt an den Herstellungsprozessen, bei denen sich neue Substanzen bilden können, die nachher unbeabsichtigt im Kunststoff bleiben. Manche davon können giftig oder auch hormonaktiv sein. Die Forschung beginnt diese jetzt zu identifizieren. (Daniel Theis) Warum wenig Zucker in der frühen Kindheit sinnvoll ist Eine neue Studie zeigt anhand von Daten aus der Nachkriegszeit: Die Vorliebe für Zucker wird schon im Mutterbauch geprägt. Wenig Zucker zu konsumieren in den ersten Lebensjahren, schützt im Erwachsenenalter vor Diabetes und anderen chronischen Krankheiten. (Irène Dietschi) Grande Dame der brasilianischen Archäologie Lange galt als sicher, dass die Amerikas vor 13'000 Jahren über die Beringstrasse besiedelt wurden. Niède Guidon, heute 91, war eine der Ersten, die diese Theorie hinterfragte – und dabei blieb, gegen alle Widerstände. (Ulrike Prinz) Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin Links: ETH Symposium zu Plastikverpackungen: foodpackagingforum.org/events/swiss-symposium-on-endocrine-disrupting-chemicals
Sat, 02 Nov 2024 - 506 - Rezepte gegen das Artensterben
Zudem: Datenspeicherung in der DNA statt auf der Festplatte. Und: Opioide als Drogen – bald auch in der Schweiz? 00:00 Schlagzeilen 00:40 Was tun gegen den Artenschwund? Global gesehen ist etwa ein Viertel der untersuchten Tier- und Pflanzenarten bedroht. In Kolumbien trifft sich derzeit die Weltgemeinschaft an der 16. UNO-Biodiversitätskonferenz. Was tut sie gegen das massive Artensterben? 06:45 Meldungen: Wie Insekten unter Pestiziden leiden. Wie sich Blutstammzellen unbegrenzt vermehren. KI-generierte Texte erkennbar machen. 12:55 Bis zu 50 mal so stark wie Heroin: Es gibt Anzeichen, dass bald hochpotente Opioide auf dem Schweizer Drogenmarkt auftauchen könnten. Diese Substanzen sind ungleich stärker wie Heroin. Wie wirken sie genau – und wie kann man sich auf eine mögliche Welle vorbereiten? 19:00 DNA-Datenspeicherung für Dummies: Statt auf Festplatten oder Speicherchips könnten wir unsere Daten, Bilder und Filme künftig auch in nanometerkleinen Kügelchen speichern, mit organischem Gewebe drin. In DNA lassen sich nämlich ungleich mehr Daten als heute auf viel kleinerem Raum speichern. Mit einem neuen Ansatz haben dies erstmals auch Personen ohne Laborkenntnis geschafft. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin . Links: Daten speichern mit DNA – Studie: www.nature.com/articles/s41586-024-08040-5 Daten speichern mit DNA – News And Views: www.nature.com/articles/d41586-024-03312-6 Pestizide: www.science.org/doi/10.1126/science.ado0251 Blutstammzellen: www.science.org/doi/10.1126/scitranslmed.ado5108 Wasserzeichen KI: www.nature.com/articles/s41586-024-08025-4
Sat, 26 Oct 2024 - 505 - Bäume vertragen Klimawandel, wenn er langsam kommt
Zudem: Knurrhähne, Fische die mit den Füssen durch den Sand ihre Beute schmecken. Und: Mathematik ist ein Fachgebiet, wo Menschen erstaunlicherweise der KI noch deutlich überlegen sind. Warum ist das so? 00:00 Schlagzeilen 00:36 Wald und Wandel: Sieben untersuchte Waldbaumarten haben es trotz der Eiszeiten in den letzten Jahrmillionen in Europa geschafft, ihre genetische Vielfalt zu behalten. Dies zeigt eine aktuelle europäische Studie mit Beteiligung der WSL. Es braucht dazu aber genügend grosse Populationen und Zeit. Zwei Faktoren, die im raschen Wandel – heute vor allem lokal – nicht unbedingt gegeben sind. (Katharina Bochsler) 09:15 Meldungen: Durch Waldbrände verlieren Wälder auch in gemässigten Breiten netto Kohlenstoff. Wie Plankton aktiv absinkt und wieder aufsteigt im Meer. Euclid kartiert unser Universum, 1% ist jetzt erfasst. (Katrin Zöfel) 15:30 Mit den Füssen schmecken: Knurrhähne sind Fische, die mit einer Art «Füssen» auf dem Meeresboden laufen können. Diese Füsse haben sensorische Organe, die es den Fischen ermöglichen, im Sand eingegrabene Beute zu schmecken. Doch es gibt verschiedene Arten von Knurrhähnen: Solche mit Sensoren und solche ohne. Wie hat die Evolution diese Unterschiede hervorgebracht? (Joachim Budde) 20:24 Wie gut ist KI in Mathematik? Eigentlich gar nicht so gut. Das liegt daran, dass Mathematik eben auch Kreativität verlangt. Geht es um das Beweisen von mathematischen Sätzen ist Intuition gefragt – etwas, das die KI (noch) kaum beherrscht. Wir reden mit Spezialisten und bringen Ihnen die faszinierende Mathematik etwas näher. (Sandro Della Torre) Mehr zum Wissenschaftsmagazin: www.srf.ch/wissenschaftsmagazin Links: Studie Bäume: www.nature.com/articles/s41467-024-52612-y Waldbrände: www.science.org/doi/10.1126/science.adl5889 Euclid: www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Euclid/Zoom_into_the_first_page_of_ESA_Euclid_s_great_cosmic_atlas Plankton: www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(24)01287-9
Sat, 19 Oct 2024 - 504 - Die Nobelpreise 2024
Ein und ein Viertel Jahrhundert werden die Nobelpreise nun schon vergeben. Dieses Jahr räumt ein super neues Forschungsgebiet zum ersten Mal ab. Und zwar grad doppelt. Wo Physik oder Chemie draufsteht ist nämlich ganz viel Künstliche Intelligenz drin. (00:00) Schlagzeilen (00:35) Eiweiss-Origami mit KI Die Proteinforschung der diesjährigen drei Chemienobelpreisträger wäre ohne KI nicht möglich gewesen. KI, die in den 1980er Jahren zum Sprung ansetzte und für deren Entwicklung zwei Forscher jetzt den Physiknobelpreis erhalten. John Hopfield und Geoffrey Hinton heissen die beiden Physiknobelpreisträger. Sie wollten verstehen, wie unser Gehirn denkt und brachten Maschinen das Lernen bei. Eine Sensation und gleichzeitig auch Grund für Besorgnis. Selbst für die KI-Pioniere selbst. (08:29) Als die Maschinen denken lernten Künstliche Gehirne beziehungsweise neuronale Netzwerke können viel. Unglaublich viel. Maschinelles Lernen auf der Basis künstlicher neuronaler Netzwerke gelingt heute bereits mit schmalster Kost. Mit minimalen Datenmengen gefüttert lernen Maschinen zu greifen wie eine menschliche Hand oder ausgestattet mit Schnurrhaaren und Rädern wie eine Ratte unbekannte Räume zu erkunden und vieles, vieles mehr. (15:07) MicroRNA leistet mega Grosses In unserem Körper reguliert microRNA die Aktivität von Genen. Sie bremst oder feuert Gene an und sagt den Zellen, wer sie sind: eine Muskelzelle, eine Leberzelle, eine Hirnzelle... MicroRNA ist auch beteiligt an der Entstehung von Krankheiten wie Krebs. Und darin liegt auch eine Chance. Die Wissenschaftler, die dieses Jahr den Medizin-Nobelpreis erhalten, legten mit ihrer Forschung auch den Grundstein für mögliche neue Medikamente. (21:41) Wie gewinnt man einen Nobelpreis Indem man dazugehört. Männlich und weiss zu sein ist eine gute Voraussetzung. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen Leute zu kennen ebenfalls. Wer in einem Labor eines Wissenschaftlers arbeitet, der bereits einen Nobelpreis erhalten hat, erhöht seine eigenen Gewinnchancen. Ein einziges grosse Netzwerk stellt die meisten Gewinner. Nur ganz vereinzelt kommen Aussenseiterinnen und Aussenseiter an die Pötte. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 12 Oct 2024 - 503 - Geschönte Publikationen in der Neurowissenschaft?
Womöglich hat ein Hirnforscher seine Studien manipuliert. Zudem: Wie die Schweizer Hochschulen künstliche Intelligenz vorantreiben. 00:00 Schlagzeilen 00:48 KI: Schweizer Hochschulen geben Gas Künstliche Intelligenz beschäftigt auch die Hochschulen in der Schweiz intensiv. Gerade haben die ETH Zürich und die EPFL bekannt gegeben, dass sie die Zusammenarbeit in dem Bereich weiter verstärken wollen. Sie haben das Schweizerische Nationale Institut für KI gegründet. Was haben die da konkret vor? 07:26 Meldungen Pilze gedeihen besser mit «White Noise»-Geräuschen Wer ist wie anfällig für Hitze-Tod? Komet Tsuchinshan-Atlas kommt der Erde nah Geschönte Studien zu Parkinson? Recherchen des Fachmagazins Science legen nahe, dass ein weithin anerkannter US-Forscher über Jahre hinweg Abbildungen in seinen Studien manipuliert haben könnte. Betroffen sind vor allem Studien zu Parkinson, auch solche, deren Ergebnisse zu klinischen Studien mit neuartigen Wirkstoffen am Menschen geführt haben. Der Forscher leitet seit 2016 die Hirnforschung am National Institute for Ageing, das wesentliche Mengen an Fördergeldern vergibt. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 05 Oct 2024 - 502 - Antibiotika-resistente Bakterien: die Ziele der UNO und der Schweiz
Zudem: Der Pionier, der den Mikroplastik beim Namen nannte. Und: 70 Jahre Kernforschung am CERN. 00:00 Schlagzeilen 00:50 Strategie gegen antibiotika-resistente Bakterien: Weltweit sterben jedes Jahr mehr als eine Million Menschen an einer Infektion mit Bakterien, die sich nicht mehr mit Antibiotika behandeln lassen. Diese Woche nun verabschiedet die UN-Vollversammlung eine neue globale Strategie, wie antibiotika-resistente Bakterien bekämpft werden sollen. Wie ambitioniert ist diese Strategie? Und welche Ziele verfolgt derweil die Schweiz im Kampf gegen resistente Bakterien? (Cathrin Caprez) 09:09 Der Mikroplastik-Pionier: Vor 30 Jahren entdeckte der Biologe Richard Thompson auf der Isle of Man erstmals Mikroplastik – ein Begriff, der heute allgegenwärtig ist. Gemeinsam mit Thompson blicken wir zurück auf die Anfänge und beleuchten wo die Forschung, aber auch das geplante weltweite Plastikabkommen heute stehen. (Felicitas Erzinger) 14:34 Meldungen: Nierensteine schmerzfrei ausscheiden - Druckbare Solarzellen vor Massenfabrikation - Luna-Mondsimulationsanlage 19:48 70 Jahre CERN: Am 29. September ging bei Genf das CERN in Betrieb. Wir blicken auf die Gründungszeit des europäischen Zentrums für Kernforschung, auf die wichtigsten Erfolge und die etwas unsichere Zukunft. (Katrin Zöfel, Mitarbeit Sandro Della Torre) Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 28 Sep 2024 - 501 - Wie Schwangerschaft sich aufs Hirn auswirkt
Zudem: Bauen ist in der Regel mit hohen CO2-Emissionen verknüpft. Wir zeigen anhand von innovativen Beispielen, dass es auch anders geht. 00:00 Schlagzeilen 00:27 Schwangersein baut das Hirn um Wenn eine Frau ein Kind erwartet, durchläuft ihr Körper eine Fülle von Veränderungen. Auch das Gehirn ist betroffen: Ein US-Forschungsteam hat erstmals dokumentiert, welche Hirnareale sich vor, während und nach der Schwangerschaft auf welche Weise wandeln. 05:46 Meldungen Fliegen wie ein Adler – Organe altern unterschiedlich – Amphibien an ihrer DNA entdecken 12:45 Bauen und Wohnen fast ohne CO2-Ausstoss Unsere Gebäude sind für ein Drittel der Schweizer CO2-Emissionen verantwortlich. Doch es geht auch anders. Wir besuchen zwei beispielhafte Projekte: ein günstiges, autarkes Einfamilienhaus ohne Stromanschluss und eine alte Genossenschaftssiedlung, die nach intelligenter Renovation 90 Prozent weniger Co2 ausstösst – ohne dass die Mietpreise angestiegen wären. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 21 Sep 2024 - 500 - Pestizide ade! Jäten mit Laserrobotern
Zudem: Mythos Osterinsel - sie wurde nicht übernutzt. Und: Wie verändert sich das Klima, wenn die Nordatlantikströmung schwächer wird? 01:20 Laserroboter übernehmen das Jäten Mit Laserstrahlen wird alles abgebrannt, was nicht ins Feld passt: Seit langem tüfteln Ingenieure schon an selbstfahrenden Robotern für die Landwirtschaft. Sie sollen das mühsame Jäten von Hand ersetzen und so helfen, dass weniger Pestizide versprüht werden. Viele Bauernbetriebe haben Interesse – wie weit ist die Technik? 06:40 Meldungen * Supercomputer Alps am Schweizer Rechenzentrum CSCS wird eingeweiht * Chatbot senkt Glaube an Verschwörungstheorien * Felssturz in Grönland löst Tsunami aus 12:20 Der Mythos von Rapa Nui Rapa Nui (die Osterinsel) liegt mitten im Nordostpazifik, 4000 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt. Viele Mythen ranken sich um diese Insel mit den riesigen Steinstatuen. Dazu gehört die Theorie, wonach die Bewohner ihre Insel ökologisch übernutzt und sich so selbst in einen Bevölkerungskollaps manövriert hatten. Eine archäologische Genanalyse zeigt jetzt: Es war keine ökologische Katastrophe, sondern eine menschliche, die die Bevölkerung von Rapa Nui dezimierte. 20:00 Die Atlantische Umwälzströmung stottert Die gewaltige Atlantische Umwälzströmung bringt warmes Wasser in den Norden und sorgt in West- und Nordeuropa für ein vergleichsweise mildes Klima, milder als in anderen Regionen gleicher geografischer Breite. Doch was geschieht – auch bei uns in der Schweiz - wenn diese Strömung mit dem Klimawandel ins Stottern gerät? Täte uns ein bisschen mehr Kälte sogar gut? Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 14 Sep 2024 - 499 - Wie eine KI Krebs und Virusinfektionen erkennt
Zudem: PFAS im Fleisch, woher kommen die Substanzen? Und: Lehrabbrüche in der Schweiz, eine Studie zeigt Wege auf, wie es weniger sein könnten. 00:00 Schlagzeilen 00:48 Forschende haben ein KI-Modell entwickelt, das winzige Veränderungen in menschlichen Zellen aufspürt. So wird rasch klar, ob sie mit einem Virus infiziert sind oder ob es sich gar um Krebszellen handelt. Die Hoffnung: schnellere und genauere Diagnosen sowie neue Strategien, um Krankheiten zu überwachen. Doch wo steht man heute tatsächlich mit den KI Anwendungen in der Medizin? (Felicitas Erzinger) 9:52 PFAS im Fleisch in St. Gallen: Die Ursache ist vermutlich ausgebrachter Klärschlamm, der früher als Dünger auf die Äcker verteilt wurde. Doch woher kommen die PFAS eigentlich? Wie soll man jetzt mit diesen Böden umgehen? Interview mit Martin Scheringer, ETHZ. (Christian von Burg) 16:44 Rund jede zehnte Person bricht die Lehre oder eine weiterführende Schule vorzeitig ab. Eine neue Studie versucht aufzuzeigen, was man dagegen tun könnte. Wir hören uns um an der Berufsinformationsmesse fürs Mittelland in Olten und sprechen mit dem Autoren der WiSel Studie Markus Neuenschwander. Was banal klingt, ist aber nicht einfach zu erreichen: Die Motivation ist offenbar entscheidend ob die Jugendlichen erfolgreich abschliessen oder nicht. (Irène Dietschi) Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 07 Sep 2024 - 498 - Die Sommer-Sonne für den Winter speichern
Wie kann die Sonnenenergie des Sommers gespeichert werden für den Winter? Und: Sonnenstürme, warum schon Vorhersagen für die nächsten 10 Minuten ein Gewinn sind. Zudem: Warum kommen Impfstoffe gegen Mpox nicht schneller dorthin, wo man sie braucht? 00:00 Schlagzeilen 00:40 Warum kommen Impfstoffe nicht schneller dorthin, wo man sie braucht, im Fall von MPox nach Zentralafrika? Wir schauen uns die Strukturen an, die bei WHO und den afrikanischen Ländern dahinterstehen, und was sich bessern könnte. 08:51 Meldungen - Ozempic schützt das Herz und mildert Covid-19-Verläufe ab - Vor fünf Millionen Jahren war das Mittelmeer vom Atlantik abgeschnitten: was das für das Leben im Meer bedeutete. 13:22 Wie man die Sonnenenergie des Sommers ins Winterhalbjahr hinüberetten kann: Die Ideen reichen von riesigen Warmwasserspeichern bis zu Tanks mit Eisen-Erz. 20:00 Sonnenstürme: Warum es schon richtig gut ist, wenn die Vorhersagen für die nächsten 10 Minuten stimmen, und was es das Sonnenmaximum mit dem Sonnenmagnetfeld zu tun hat. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 31 Aug 2024 - 497 - Wie es den Fischbeständen wirklich geht
Wie zuverlässig schätzen Studien die Nachhaltigkeit der weltweiten Fischbestände? Und: Das Meer speichert ein Viertel unseres CO2-Ausstosses – noch. Ausserdem: In der Schwangerschaft sind Medikamente mit Risiken verbunden. 00:00 Schlagzeilen 00:46 Überfischt: Lachs, Hering, Dorsch oder Thunfisch – nach wie vor werden unglaubliche Mengen davon aus dem Meer gezogen. Zu viel: Ein Drittel der wildlebenden Fische ist laut offiziellen Zahlen überfischt. Eine aktuelle Studie kommt zum Schluss: Tatsächlich sind es noch mehr – vielen Fischen geht es schlechter als bisher angenommen. 06:35 Das Meer ein CO2-Schlucker: Ein Viertel des Kohlendioxids, das wir ausstossen, landet im Meer. Das hilft uns stark im Umgang mit der Klimaerwärmung. Aber wird das auch in Zukunft so bleiben? Forschende der Universität Lausanne gehen dieser Frage nach. 12:47 Meldungen: Neue Medikamente gegen multiresistente Tuberkulose. Spinnen manipulieren Glühwürmchen. Leuchtende Zehen bei Fledermäusen. 19:00 Risiko im Mutterleib. Von den meisten Medikamenten ist unklar, wie sie auf ungeborene Kinder wirken. Am Unispital Lausanne gibt es eine Hotline, wo Gynäkolog:innen in komplexen Fällen Rat holen können. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 24 Aug 2024 - 496 - Was die Hitze mit uns macht – auch bei der Arbeit
Zudem: MDMA als Arzneimittel gegen Post-Traumatische Belastungsstörungen wird aktuell nicht zugelassen. Und: Der hypothetische Ur-Vorfahr von allen heutigen Lebewesen wurde so genau charakterisiert wie nie zuvor; ein bakterienähnlicher Einzeller. 00:00 Schlagzeilen 00:40 Hitze und unser Körper: Unter hohen Temperaturen leiden nicht alle Menschen gleichermassen. Über 65-Jährige sind stärker, über 80-Jährige deutlich stärker von Hitze betroffen als Menschen mittleren Alters. Weitere Risikogruppen sind Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, Personen mit Vorerkrankungen (z.B. mit Herz-Kreislauf-Problemen) oder solche, die bestimmte Medikamente einnehmen. Auch die arbeitende Bevölkerung gilt als vulnerable Gruppe, vor allem bei Körperarbeit. 09:22 MDMA als Arzneimittel: Die FDA hat in den USA das in der Partyszene als Ecstasy bekannte MDMA nicht als Heilmittel gegen Posttraumatische Belastungsstörungen zugelassen. Die Qualität der eingereichten Daten sei mangelhaft. Gleichzeitig hat die Opioidkrise in den USA Ängste geweckt vor weiteren Rauschmittel-Epidemien. In der Schweiz sind die Fachleute in dieser Hinsicht entspannter. Interview mit Matthias Liechti. 15:58 Der Narrenturm in Wien: Gebaut im Jahr 1784, war der «Narrenturm» die erste psychiatrische Klinik in Kontinentaleuropa. Damals war sie modern – die schwer psychisch Kranken wurden z.b. nicht mehr angekettet, ausser in Notfällen. Ein Blick auf die Psychiatrie, damals und heute. 22:06 Der hypothetische Ur-Vorfahr: Alle heutigen Lebewesen weisen tief in ihrem Innern, in ihrer Biochemie gewisse Gemeinsamkeiten auf. Daraus lässt sich schliessen, dass es einen gemeinsamen Ur-Vorfahren gegeben haben könnte. Dieser wurde in einer aktuellen Studie so genau charakterisiert wie nie zuvor – ein bakterienähnlicher Einzeller, der CO2 und Wasserstoff aufnahm und Essigsäure ausgestossen hat. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 17 Aug 2024 - 495 - Heisse Kernfusion – wie man die Sonne auf die Erde holt
Wenn Atomkerne miteinander verschmelzen, wirds heiss. Zum Beispiel auf der Sonne. Da liegt es nahe, die Kernfusion auch auf der Erde als klimafreundliche Energiequelle zu nutzen. Seit Jahrzehnten wird daran gearbeitet. Gelungen ist es noch nicht. Das grösste Kernfusionsprojekt steht in Südfrankreich: Am Forschungszentrum Iter forschen die weltweit führenden Nationen, um gemeinsam den Durchbruch in der Kernfusion zu schaffen. Die Idee: Spezielle Wasserstoffkerne sollen so hoch erhitzt werden, dass sie zu Heliumkernen fusionieren und dabei Energie freisetzen. So ähnlich passiert das in der Sonne. Im Reaktor soll es dereinst zehn Mal so heiss werden wie im Herzen der Sonne. Wir haben den Versuchsreaktor Iter besucht. Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 6/6 Sound-Design: Lukas Fretz Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 10 Aug 2024 - 494 - Heisse Konflikte
In weit über hundert Konflikten weltweit lassen Menschen Waffen sprechen. Neun dieser Konflikte haben die Dimension eines Kriegs. 2023 war eins der blutigsten Jahre seit dem 2. Weltkrieg. Mit dem Krieg in Gaza und Sudan haben sich zwei eingefrorene Konflikte erneut erhitzt. Konflikte haben Muster – so überwältigend chaotisch sie erscheinen mögen. Sie beginnen mit vielen Unbekannten, verlaufen nie nach Plan und sind schwierig zu beenden. Wie Konflikte abgekühlt, Emotionen reguliert und Lösungen gefunden werden – darüber wüsste die Konflikt- und Friedensforschung viel. Doch dieses Wissen wird in der Praxis noch wenig genutzt. Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 5/6 Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 03 Aug 2024 - 493 - Heisse Himmelfahrt
Die Erfinder des Heissluftballons sind 1783 die Gebrüder Montgolfier aus Frankreich. Sie sind die ersten, die Menschen in den Himmel heben – ein riesiges Ereignis. So gross die Euphorie zu Beginn doch ist, so tief ist danach der Fall: Der Heissluftballon bekommt direkt Konkurrenz und wird vom Gasballon verdrängt. In der Folge stellen die Gasballone Weltrekorde auf und helfen die Atmosphäre zu erforschen. Doch vor rund sechzig Jahren erobert sich der Heissluftballon seinen Platz am Ballon-Himmel zurück und wird technisch immer raffinierter. Ein Pilot, der mit einem ganz speziellen Ballon unterwegs ist, ist Stefan Wälchli. Gemeinsam heben wir ab, zu einer Reise durch die Geschichte dieser luftigen Gefährte. Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 4/6 Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 27 Jul 2024 - 492 - Blitze – heiss und gefährlich
Im Sommer, wenn Gewitterwolken sich auftürmen, sieht man sie wieder herabzickzacken, die Starkströme der Natur. Ein Blitz ist Tausende mal stärker als der Strom aus der Steckdose und Zehntausende Grad heiss. Diese Wucht an Energie kann Menschen treffen. Das Erstaunliche dabei: Die meisten Getroffenen überleben. Wie ist das möglich? Was sind typische Blitz-Verletzungen? Und was wird geforscht, um uns besser zu schützen? Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 3/6 Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 20 Jul 2024 - 491 - Heisse Schlitten – vom Porsche zum Mini-E-Auto
Fast kein anderes Land in Europa hat so viele stark motorisierte Autos wie die Schweiz. Doch die vielen heissen Schlitten sind massgeblich verantwortlich für die Erhitzung unseres Klimas. 40 Prozent des CO2-Ausstosses in der Schweiz stammen von diesen Verbrennungsmotoren. Was also tun? Es reicht nicht aus, den SUV-Fahrzeugpark zu elektrifizieren, die Autos müssen auch deutlich schrumpfen, um das Klimaziel 2050 zu erreichen. Wir erkunden unser ambivalentes Verhältnis zum Auto mit der Rennfahrerin Simona de Silvestro und dem Kleinst-Auto-Produzenten Merlin Ouboter. Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 2/6 Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 13 Jul 2024 - 490 - Schweizer Stahl – ein «heisses Eisen»
Bei 1600 Grad wird im Stahlwerk Gerlafingen Stahlschrott verkocht und recycelt. Stahl Gerlafingen will grüner werden, musste aber kürzlich Stellen abbauen. Es ist das jüngste Kapitel einer Erzählung, die in der Schweiz einen einzigartigen Platz einnimmt: die Geschichte der von Roll'schen Eisenwerke. Von Roll kennen alle: Jeder Dolendeckel, jedes Schachtgitter in der Schweiz wurde in der ehemals grössten Giesshalle der Schweiz produziert. Von Roll, 1823 gegründet, schrieb Schweizer Industrie-Geschichte: Das Unternehmen lieferte Stahlrohre, Hydranten, Maschinen, Turbinen und Seilbahnen in alle Welt. Die Arbeiter strömten aus dem Jura und dem ganzen Mitteland in die verschiedenen Werke: in die solothurnische «Klus» bei Balsthal, nach Choindez im Kanton Jura oder nach Gerlafingen SO, wo der Hauptsitz war. Von Roll hat im Lauf der Geschichte Zehntausenden von Menschen Lohn und Brot garantiert, ein Dach über dem Kopf und soziale Sicherheit geboten – und etlichen von ihnen durch die harte, schmutzige Arbeit die Gesundheit ruiniert. Vor rund 30 Jahren sind die von Rollschen Eisenwerke implodiert. Übriggeblieben ist Stahl Gerlafingen, der ehemalige Hauptsitz. Das Unternehmen, heute in italienischer Hand, kämpft um sein Überleben. Die Stahlproduktion ist heute eine vergleichsweise saubere Sache und in Gerlafingen in eine Kreislaufwirtschaft eingebunden. Hat das Zukunft? Oder geht auch in Gerlafingen bald der Ofen aus? Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 1/6 Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 06 Jul 2024 - 489 - Käse und Vogelgrippe
Kann sich das Vogelgrippevirus auch via Rohmilchkäse verbreiten? Ausserdem: Russland und Belarus wurden beim Cern vor die Tür gestellt. Und: Dänemark macht vorwärts bei CO2-Endlagern. 00:50 Weltweite Forschung zur Vogelgrippe Seit sich die Vogelgrippe in den USA auch in Kühen verbreitet, stellen sich viele neue Fragen: Was sind die Ansteckungswege? Lässt sich die Ausbreitung noch stoppen, und wenn ja, wie? Und: Hält sich das Virus auch in Rohmilchkäse? Forscher auf der ganzen Welt, auch in der Schweiz, suchen nach Antworten. 07:20 Meldungen: Die ersten Steine von der Rückseite des Mondes – Neandertaler betreuten Kind mit Trisomie 21 – die letzten Mammuts und ihre Gebrechen 13:10 Wie viel Russland geht noch am Cern? Russland und Belarus wurden vom Cern ausgeschlossen. Doch nun hat der Cern-Rat entschieden, die Zusammenarbeit mit einem umstrittenen Institut mit Sitz in Russland weiterzuführen. Das sorgt für Kontroversen. 19:15 Dänemark buhlt um CO2 Im Norden Europas soll eine riesige neue Infrastruktur entstehen: CO2-Abscheideanlagen, Zugänge zu unterirdischen CO2-Lagern und lange Pipelines, um das schädliche Klimagas zu transportieren. Damit sich das ganze lohnt, will Dänemark nun möglichst viel CO2 aus anderen Staaten importieren. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 29 Jun 2024 - 488 - Warum Krisen gut für uns sind
Krisen machen widerstandsfähiger, und sie machen sozialer. Das zeigen zwei neue Studien. Ausserdem: Dinospuren im Jura lassen sich per Drohne untersuchen. Und: Fleisch zu essen, ohne dass ein Tier dafür sterben muss, die zelluläre Landwirtschaft könnte es möglich machen. Der Wert von Krisen (00:36) Not macht erfinderisch. Mehr noch: Sie macht widerstandsfähiger und sozialer. Zwei Studien über Affen und Menschen zeigen: Extremereignisse wie Klimawandel, Kolonialismus, Wassermangel oder Konflikte können sozial lebende Arten stärken. Affen teilen sich den kühlenden Schatten gerechter auf, je spärlicher er ist. Menschliche Gesellschaften wiederum, erholen sich schneller von Krisen, je häufiger sie solche erleben. (07:49) Meldungen: Vier von fünf Menschen sorgen sich wegen des Klimawandels - Osterinselbewohner hatten Steingärten - Neue Dinoart mit vier Hörnern gefunden (14:04) Fleisch aus dem Labor Fleisch zu essen, ohne dass ein Tier dafür sterben muss – die Idee ist verlockend, und könnte Realität werden. Immer mehr Startups steigen ein. In Zukunft sollen Bäuerinnen und Bauern das Laborfleisch auch auf ihren Höfen herstellen. (20:18) Dinospuren im Jura Es gibt im Jura tiefe, grosse Fussabdrücke, sie stammen von Dinosaurien. Sie zu erforschen ist mühsam, weil sie oft grad da sind, wo man kaum hinkommt. Drohnen helfen jetzt dabei, sie besser zu untersuchen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 22 Jun 2024 - 487 - Mehr Hochwasser mit Klimawandel – ist die Schweiz gewappnet?
Starkregen und Überschwemmungen dürften infolge des Klimawandels zunehmen. Was bedeutet das? Und: Ist die Schweiz gewappnet? Ausserdem: Teilchen im Eis der Arktis und Antarktis zeigen, Vulkanausbrüche haben das Klima immer wieder massiv beeinflusst. Und: Nobelpreisträgerin Katalin Kariko. (00:40 ) Mehr Hochwasser mit Klimawandel – ist die Schweiz gewappnet? Die jüngsten Hochwasser in Süddeutschland verursachten Milliardenschäden und auch im Nordosten der Schweiz herrscht Hochwasser-Alarm. In Zukunft dürfte Starkregen als Folge des Klimawandels sogar noch zunehmen. Was bedeutet das für Überschwemmungen? Und: Wie gut ist die Schweiz gewappnet? (08:00) Meldungen: Elefanten rufen sich beim Namen, Vogelgrippe verbreitet sich unter Kühen, Abkommen zum Schutz der Ozonschicht greift: (13:30 ) Was Eisbohrkerne über Vulkane verraten Winzige Teilchen im Eis der Arktis und Antarktis zeigen, wie Vulkanausbrüche das Klima auch in der Schweiz immer wieder massiv beeinflusst haben. Und: Der nächstliegende Vulkan, der irgendwann wieder ausbrechen könnte, liegt weder in Island, noch in Italien – er liegt viel näher. (19:20 ) Katalin Kariko – die unbeirrbare Forscherin Die ungarische Biologin Katalin Kariko wuchs als Tochter eines Metzgers und einer Buchhalterin in sehr einfachen Verhältnissen auf. In der Biologie fand sie ihre grosse Passion. Sie wurde zur Wegbereiterin der mRNA-Technologie und zur Nobelpreisträgerin – vor der Corona-Pandemie aber war sie jahrzehntelang unterschätzt worden. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin.
Sat, 15 Jun 2024 - 486 - Ozeane im Ausnahmezustand
Die Weltmeere sind zu heiss - aber auch Kältewellen nehmen zu. Und: Neuer CO2-Sauger bei Basel. Ausserdem: Buschfleischhandel aus Afrika floriert. (00:00) Schlagzeilen (00:44) Die Ozeane im Ausnahmezustand Die Weltmeere sind zu heiss: Seit über einem Jahr brechen die Temperaturen an der Oberfläche jegliche Rekorde. Für Tiere und Pflanzen im Meer, Korallenriffe zum Beispiel, ist das fatal. Doch mit dem Klimawandel nehmen nicht nur Hitzewellen zu, sondern auch Kältewellen. Sinken die Temperaturen plötzlich um mehr als zehn Grad ab, kann das sogar für Haie tödlich enden. (06:07) Fabrik bei Basel saugt CO2 aus der Luft Die Schweizer Firma Climeworks hat die neuste Generation ihrer Klimagas-Absaugvorrichtung erfolgreich getestet. Der Energieverbrauch wurde halbiert und damit auch die Kosten. Jetzt wird in Schweizerhalle bei Basel eine mehr als 20 Meter hohe würfelförmige Fabrik gebaut – als Prototyp für eine ungleich grössere Anlage in den USA. (12:15) Meldungen Deplatforming Antidepressiva-Entzug Nanopartikel in der Plazenta (17:49) Buschfleischhandel in Europa So genanntes Buschfleisch, also das Fleisch von Wildtieren wie Affen, Stachelschweinen und Schuppentieren, ist in vielen Regionen Afrikas eine wichtige Nahrungsquelle. Doch immer mehr Jäger jagen nun nicht mehr nur für den Eigenbedarf, sondern verkaufen den Großteil der Beute – auch nach Europa. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 08 Jun 2024 - 485 - Drei Mal so hohe Studiengebühren für die beiden ETH's
Das Budget der Schweizer Hochschulen wächst nicht weiter wie bisher. Nun soll es höhere Studiengebühren für die beiden ETH's geben. Ausserdem: ein Fakten-Check zu den Argumenten rund um die tiefe Geothermie. Und: unterwegs mit einem Insekten-Nerd. 00:00 Schlagzeilen 00:40 Höhere Studiengebühren für die beiden ETHs: Die Schweizer Hochschulen müssen den Gürtel enger schnallen, weil die Ausgaben des Bundes für Bildung und Forschung nicht mehr weiterwachsen wie bisher. Geht es nach dem Willen des Nationalrats, müssen die beiden ETHs darum künftig drei Mal höhere Studiengebühren verlangen – dies allerdings nur von jenen Studierenden, die ihren Schulabschluss im Ausland gemacht haben. 06:40 Wissenschaftsmeldungen: Bäume verlieren durch den Klimawandel ihre wichtigen Symbiose-Partner. Studie aus PNAS Ein Gen aus dem "dark genome" korreliert mit kognitiver Beeinträchtigung. Studie aus Nature Medicine Update zum Pandemievertrag der WHO 12:10 Die tiefe Geothermie im Fact-Checking: Das neue Geothermie-Projekt im Jura soll dereinst CO2-freien Strom aus tiefer Erdwärme liefern. Doch kaum ist die Probebohrung angelaufen, haben sich Gegner des Projekts mit Störaktionen grosse Aufmerksamkeit verschafft. Die wichtigsten Argumente gegen die Geothermie im wissenschaftlichen Fakten-Check. 18:35 Unterwegs mit einem Insekten-Nerd: Der Bestand vieler Insektenarten in der Schweiz ist bedroht, insbesondere im Mittelland. Eine der Hauptursachen: die vielfältigen Lebensräume der Insekten gehen zunehmend verloren. Der Tierfilmer und SRF-Journalist Bähram Alagheband setzt sich ein für die Insekten-Welt. Er ist überzeugt: wer die Insekten besser kennlernt, lernt sie auch zu schätzen - und bestenfalls auch zu schützen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 01 Jun 2024 - 484 - Der Pandemievertrag der WHO
Wenn er kommt, soll er helfen, die nächste Pandemie besser zu bewältigen, am besten für die ganze Welt. Entsprechend viele Streitpunkte gibt es bei den Verhandlungen bei der WHO in Genf. Ausserdem: Wie der Luftverkehr klimafreundlicher wird: Ein Überblick mit Einordnung. 00:00 Schlagzeilen 00:44 Der Pandemievertrag der WHO: Wenn er kommt, soll er viel leisten, nämlich helfen die nächste Pandemie besser zu bewältigen, am besten für die ganze Welt. Streitpunkte gibt es bei den Verhandlungen bei der WHO in Genf unter den 194 Mitgliedsländern viele: Wer zahlt? Wer liefert Informationen? Und: Wie lässt sich eine internationale Organisation mit wirksamen Mitteln ausstatten, ohne die Souveränität der Staaten zu gefährden? 07:05 Meldungen: Cannabis schadet dem Gehirn von Teenagern; Internationaler Seegerichtshof unterstützt kleine Inselstaaten; Mammutknochen in Weinkeller entdeckt. 14:09 Wie der Luftverkehr klimafreundlicher wird: In USA gibt es heute erste Flughafen-Tankstellen für synthetisches Kerosin. Mit dieser Alternative zum üblichen Kerosin stossen Flugzeuge bis zu 40 Prozent weniger Abgaspartikel aus. Dies reduziert deutlich die von Flugzeugen verursachten Kondensstreifen am Himmel, die im Luftverkehr klimaschädlicher sind als der CO2-Ausstoss. 20:05 Wie zukunftsweisend ist der alternative Sprit für klimaneutrales Fliegen? Und welche anderen Lösungen zeichnen sich ab? Ein Überblick mit Einordnung. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 25 May 2024 - 483 - Das Unglück nach dem Bergsturz – Brienz rutscht schneller
Den Menschen im Bündner Dorf Brienz geht es schlechter als vor dem Bergsturz. Ausserdem: Wie sollen Univeristätsleitungen auf den Protest von Studierenden und Dozenten reagieren? Zikaden-Invasion im Doppelpack – im Osten der USA kriechen gleich zwei Zikadenjahrgänge aus dem Boden. 00:00 Schlagzeilen 01:00 Besetzte Universitätsgebäude: In den vergangenen Tagen besetzten Studierende in der ganzen Schweiz Universitätsräume, um gegen den Krieg in Gaza zu protestieren. Sie fordern einen Boykott israelischer Universitäten – und pochen unterstützt von Dozierenden auf Wissenschafts- und Meinungsäusserungsfreiheit. Darf man das? Und wie sollen die Universitätsleitungen reagieren? Caspar Hirschi, Professor für Geschichte an der Universität Sankt Gallen, über die Grautöne zwischen Schwarz und Weiss. 07:11 Das Unglück nach dem Bergsturz: Den Menschen im Bündner Dorf Brienz geht es schlechter als vor dem Bergsturz. Ihr Dorf rutscht schneller denn je. Riesige Felsmassen oberhalb von Brienz sind in Bewegung und es eilt. Beim Bergsturz vor einem Jahr löste sich nur ein Prozent der lebensbedrohlichen Fracht. Die Hoffnung ruht auf geplanten Entwässerungsstollen. Doch den Geologen, den Ingenieurinnen und den Brienzern und Brienzerinnen selbst läuft die Zeit davon. 12:42 Meldungen: Eine Schwangerschaft kostet die Mutter unerwartet viel Energie. Spanische Behörden warnen vor Begegnungen mit Orcas. Seeotter, die harte Kost mit Steinen knacken, haben bessere Zähne. 19:28 Zikaden-Invasion im Doppelpack: Im Osten der USA kriechen gleich zwei Zikadenjahrgänge aus dem Boden. Ein Naturphänome, das sich vor über 200 Jahren zum letzten Mal ereignete. Zikaden, genauer periodische Zikaden, verbringen den Großteil ihres Lebens unbemerkt unter der Erde. Jahrelang. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 18 May 2024 - 482 - Neutrinos – Wie man die Geisterteilchen sichtbar macht
Ein riesiges Experiment im antarktischen Eis macht die flüchtigen Teilchen sichtbar. Zudem: Der Wald der Zukunft: Arten aus dem Süden sollen unseren Wald fit für mehr Wärme und Trockenheit machen. Doch nicht alle finden das gut. Und: Schweizer Bächen geht es nicht sehr gut, zeigt eine neue Studie. 00:00 Schlagzeilen 00:54 Schweizer Bäche sind ökologisch ungenügend: In mehr als 70 Prozent der Schweizer Bäche sind Insektenlarven, Flohkrebse und andere Kleinstlebewesen abgestorben, die empfindlich auf Pestizide reagieren, zeigt eine neue Untersuchung. Meldungen: Das APOE4 Gen ist ein Risikofaktor bei Alzheimer, insbesondere wenn es doppelt im Genom vorliegt. China hat eine Raumsonde gestartet, die die Rückseite des Mondes erkunden soll. 09:01 Unser Wald in 100 Jahren: Unter dem Klimawandel verändert sich insbesondere auch der Wald. Ausgerechnet unsere häufigsten Baumarten kommen mit Hitze und Trockenheit nicht gut klar. Eine neue Studie zeigt auf, wo genau die Probleme und Herausforderungen liegen. Und ein neues Buch präsentiert Lösungsvorschläge für den Wald der Zukunft. 16:18 Neutrinos: Abermilliarden von Neutrinos fliegen in jeder Sekunde auf uns zu und durch unsere Körper hindurch. Und wir merken davon: Nichts. Dies, weil die Teilchen ohne Schaden anzurichten einfach durch uns hindurch rasen. Diese Neutrinos faszinieren Physikerinnen und Physiker – und sie suchen deshalb in grossen Experimenten nach ihnen. Etwa am Südpol, tief unten im Eis. Die Forschenden am Südpol können nun erstmals alle drei Neutrino-Sorten aus dem weit entfernten Kosmos nachweisen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 11 May 2024 - 481 - Umstrittene Schätze in der Tiefsee
Japan, China oder Norwegen wollen in der Tiefsee Kupfer, Kobalt oder Nickel abbauen. Forschungen zum Deep-sea-mining zeigen nun: Kollateralschäden über das direkt betroffene Gebiet hinaus sind wahrscheinlich. Auch: Schildkröten können sprechen. Und: Industrie kämpft für Ewigkeitschemikalien. 00:00 Schlagzeilen 00:39 Umstrittene Schätze in der Tiefsee Japan, China oder Norwegen wollen in der Tiefsee Kupfer, Kobalt oder Nickel abbauen. Wie schädlich dieses Tiefsee-Mining ist, darüber streiten sich Befürworter und Gegner. Forschung-Erfahrungen zeigen nun: Kollateralschäden über das direkt betroffene Gebiet hinaus sind wahrscheinlich. 09:23 Schildkröten können sprechen Lange galten Schildkröten als weitgehend stumm, ausser bei der Paarung. Dank spezieller Unterwassermikrophone hat ein junger Forscher der Universität Zürich jetzt jedoch herausgefunden: Die Tiere kommunizieren akustisch, und dies wohl seit mehr als 400 Millionen Jahren. 15:22 Meldungen: Eichhörnchen mit Lepra; KI verfasst Arztberichte: Impfungen verhinderten seit 1974 154 Millionen Todesfälle. 27:48 Industrie kämpft für Ewigkeitschemikalien Die EU will die sogenannten Ewigkeits-Chemikalien, kurz PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien) weitgehend verbieten. Die Industrie, auch in der Schweiz, wehrt sich jedoch. In vielen Fällen, etwa in der Medizinaltechnik oder der Halbleiter-Industrie gibt es bisher nämlich kaum Alternativen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 04 May 2024 - 480 - Wie bringt man Hase und Lerche zurück auf den Acker?
Ein Projekt im Klettgau zeigt, wie es geht: wieder mehr Biodiversität auf Schweizer Äckern holen. Dort brüten auf fünf Quadratkilometern so viele Feldlerchen wie in den Kantonen Zürich und Aargau zusammen. Zudem: Guacamole und Schokolade aus dem Labor. Und: Wie Organoide Krebsforschern helfen. 00:00 Schlagzeilen 00:44 Organoide für die Krebsforschung - Immer noch ist viel unverstanden, wie Tumoren wachsen und sich entwickeln. Organoide können hier helfen. Forscher aus Lausanne bilden so im Labor ziemlich detailgetreu nach wie Darmtumoren sich entwickeln. Das kann bei der Suche nach neuen Therapien helfen. 08:34 Guacamole und Schokolade aus dem Labor – Forscher der ZHAW Winterthur vermehren Avocado- und Kakaozellen im Labor und machen daraus Schokolade und Guacamole. In 5 Jahren wollen sie ihre Produkte auf dem Markt haben. Wir fragen, ob sie so die Zukunft der Landwirtschaft schaffen. 17:09 Wie bringt man Hase und Lerche zurück auf den Acker? Ein langjähriges Pilotprojekt im schaffhausischen Klettgau zeigt, wie man die rasante Abnahme der Biodiversität auf den Schweizer Äckern stoppen kann. Dort brüten auf fünf Quadratkilometern so viele Feldlerchen, wie in den Kantonen Zürich und Aargau zusammen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin
Sat, 27 Apr 2024 - 479 - ADHS im Alter – was bedeutet das für Betroffene?
Zudem: Wie genau schafft es unser Gehirn eigentlich, sich Dinge für wenige Sekunden zu merken? Und: Ist es an der Zeit, unsere Vorstellung des Universums zu überdenken? 00:00 Schlagzeilen 00:47 Dem Kurzzeitgedächtnis auf der Spur: Auf welchem Gleis fährt mein Anschlusszug? Wohin habe ich meine Schlüssel gelegt? Und was brauche ich zum Abendessen noch einzukaufen? Täglich merkt sich unser Gehirn Dinge wie diese für einige Sekunden oder Minuten, und zwar im Kurzzeitgedächtnis. Doch wie macht unser Gehirn das eigentlich? 06:23 An den Rändern der Welt ruhen die grossen Rätsel: Diese Woche treffen sich die Stars der Kosmologie in London. Sie debattieren über das geltende Standardmodell des Universums aus dem Jahr 1922. Für manche Fachleute hat es das Ablaufdatum überschritten. Denn Messungen und Vorhersagen gehen geringfügig auseinander. An den Rändern scheint die Welt weniger leer und gleichmässig als erwartet. 14:15 Meldungen: Boden unter vielen chinesischen Städten sinkt ab Wie fliegen Insekten? Warnsystem soll Schiffskollisionen mit Pottwalen verhindern 19:23 ADHS im Alter: oft unerkannt und untererforscht Lange galt ADHS als Störung, die vor allem Kinder betrifft. Heute weiss man: auch rund drei Prozent der Erwachsenen leiden an ADHS. Wenig bekannt ist hingegen, dass auch ältere Erwachsene noch unter ADHS leiden. Forschung gibt es kaum, obwohl die Erfahrungen aus der Klinik zeigen, dass die Symptome im Alter eher zunehmen. Die Folge: Fehldiagnosen und Begleitstörungen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 20 Apr 2024 - 478 - Optische Computerchips – Ein grosser Fortschritt?
Zudem: Neue Materialien bei harten Kunststoffen ermöglichen Recycling.Und: Trotz sterilem Arbeiten gibt es nach Operationen immer wieder Infektionen. Warum war lange ein Rätsel, aber ein lang gehegter Verdacht scheint sich jetzt zu bestätigen. 00:00 Schlagzeilen 00:40 Licht-Computer: Weltweit forschen Arbeitsgruppen an optischen Technologien, um Daten zu verarbeiten. Computerchips etwa, durch die keine Elektronen flitzen, sondern Lichtteilchen. Daten lassen sich so nicht nur schneller übertragen, sondern es braucht auch weniger Energie. Wir gehen der Frage nach, wie gut solche optischen Chips heute schon sind. 06:30 Rezyklierbarer Plastik: Plastik ist ein vielseitig einsetzbares Material und für viele Anwendungen schier unverzichtbar. Insbesondere auch Hartplastik für alle möglichen Bauteile: Dieser ist leicht, belastbar und leicht zu formen. Doch ist Hartplastik heute kaum rezyklierbar. Forschenden aus Österreich ist es nun gelungen, Duroplaste auf nachhaltiger Basis herzustellen und recycling-fähig zu machen. 11:45 Meldungen: Restauration alter Tonbänder mit dem Synchrotron und erhoffte wissenschaftliche Erkenntnisse aus der jüngsten Sonnenfinsternis. 19:10 Post-OP-Infektionen: Etwa jede 30. Operation führt im Nachhinein zu einer Infektion. Dies, obwohl in den Operationssälen penibel auf sterile Abläufe geachtet wird. Eine neue Studie legt nun nahe, dass viele Infektionen gar nicht von mangelhafter Spitalhygiene herrühren, sondern ihren Ursprung auf der Haut der Patientinnen und Patienten haben. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 13 Apr 2024 - 477 - Klima-Urteil mit Signalwirkung?
Am 9. April wird das Urteil aus Strassburg zur Klimaklage von 2500 Seniorinnen gegen die Schweiz erwartet; es ist denkbar, dass der Entscheid um die Welt gehen wird. Auch: In Asphalt und Beton Kohlenstoff binden – eine bestechende Idee auf dem Prüfstand. Zudem: Wie nachhaltig ist Aquakultur? 00:00 Schlagzeilen 00:45 Klima-Urteil mit Signalwirkung? Nächste Woche wird der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sein Urteil zur Klimaklage von 2500 Seniorinnen gegen die Schweiz verkünden. Es ist denkbar, dass der Entscheid um die Welt gehen wird. 06:53 Der Kohlenstoff im Baustoff: In Asphalt und Beton Kohlenstoff zu binden, ist eine bestechende Idee. Denn die Baubranche ist für einen beträchtlichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Doch welche Eigenschaften haben solche "grüneren" Baustoffe? Erfüllen sie die Anforderungen an Festigkeit und Langlebigkeit? 13:03 Meldungen: Nasa soll eigene Mondzeit einführen. Erkennen mit ein oder zwei Sinnen. Historisches Wrack im Lago Maggiore entdeckt. 18:43 Wie Aquakultur nachhaltiger wird: Aquakultur hilft die Welternährung der Zukunft sichern. Zugleich stösst das Züchten der von Speisefischen in riesigen Netzkäfigen in Seen und Meeren auf Kritik, es sei umweltbelastend und nicht tiergerecht. Wie liesse sich die „Landwirtschaft unter Wasser nachhaltig betreiben und wo steht man heute? Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 06 Apr 2024 - 476 - Das «Biest» aus dem Aargau
Paläontologen haben im Aargau einen spektakulären Fischsaurier aus dem Mittleren Jura entdeckt. Und: Das Amphibiensterben ist eher menschengemacht. Ausserdem: Immer mehr Menschen erhalten die Diagnose Multiple Sklerose. (00:00) Schlagzeilen (00.45) Der Fischsaurier aus dem Aargau Er ist dick, glupschäugig, spitzzahnig und 170 Millionen Jahre alt: «Argovisaurus martafernandezi» ist der weltweit grösste und vollständigste Fund aus dem «Bajocien», einem Zeitalter des Mittleren Jura. Der Schädel des Riesen war 1,4 Meter lang. (06.30) Meldungen Klimaerwärmung beeinflusst Erdrotation und Zeitmessung. Alzheimervariante ist bei Mäusen durch Transplantation übertragbar. (12.02) Amphibiensterben Lange wurde für das Artensterben bei den Amphibien ein Pilz verantwortlich gemacht, der Chytridpilz. Inzwischen hat dieser viel von seinem Schrecken verloren. Neue Daten zeigen: Das wirkliche Problem für Kröten und ihresgleichen sind fehlende Lebensräume. (18.30) Multiple Sklerose nimmt zu In der Schweiz sind aktuell 18'000 Menschen von Multipler Sklerose betroffen, 3000 mehr als bei der letzten Erhebung 2016. Der Anstieg ist nicht nur demografisch bedingt, auch Umweltfaktoren spielen eine Rolle. Die gute Nachricht: Die Behandlung von MS hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 30 Mar 2024 - 475 - Sehbehinderte haben grosse Probleme beim Lesen von pdf
Sehbehinderte können Texte oft nicht selbst lesen. Helfen können automatische Leseprogramme, doch manchmal versagen sie. Forscher finden hier neue Lösungen. Zudem: Antimaterie ist selten und schwer zu messen. Und: Vernachlässigung im Alter wird zu wenig beachtet. (00:00) Schlagzeilen (00:51) Wie geht lesen, ohne zu sehen? Sehbehinderte können Texte oft nicht selbst lesen. Helfen können automatische Leseprogramme, doch bei wissenschaftlichen Studien im pdf-Format versagen sie. Ein Zürcher Informatik-Professor und sein Assistent wollen Abhilfe schaffen – und das wirkt positiv weit über die Unis hinaus. (07:15) Meldungen Yoga hilft gegen Wut - besser als Boxen oder Joggen. Sonnen, die Planeten fressen. (11:33) Vernachlässigung im Alter Vernachlässigung im Alter ist ein bisher viel zu wenig beachtetes Thema, die Dunkelziffer ist hoch, Prävention schwierig. Forscher können hier auf überraschende Art helfen: Indem sie anhand von Insektenbefall klar nachweisen können, ob jemand über längere Zeit vernachlässigt wurde, oder nicht. (19:29) Gekühlte Antimaterie Antimaterie ist selten und schwer zu messen. Forscher am CERN in Genf versuchen es trotzdem, indem sie die flüchtigen Teilchen extrem stark kühlen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 23 Mar 2024 - 474 - Der Gesang der Babys
Zudem: Wie man Foodwaste verringern will. Und: Wie sehr Weltraumschrott stört. (00:00) Schlagzeilen (00:35) Vom Weinen zur Sprache Schweizer Babys weinen weniger melodisch als japanische: Ein neues Buch über «Babygesänge» zeigt, wie sich Baby-Laute bis zu den ersten Worten verändern und welche Rolle die Muttersprache spielt. Die Professorin Kathleen Wermke beschreibt ihre Erkenntnisse aus über 40 Jahren Forschung. (07:10) Meldungen Mehr Methan aus Bohrlöchern als gedacht. Ein Schwarz, schwärzer als Schwarz. Schlangenfleisch als nachhaltige Alternative. (12:50) Weniger Foodwaste Die Schweiz will die Verschwendung von Lebensmitteln bis 2030 halbieren. Fast die Hälfte der Verluste geschehen bei uns in den Haushalten. Wie lässt sich das ändern? Interview mit Nachhaltigkeitsforscher Lukas Fesenfeld. (19:50) Der Müllmann aus Zimmerwald Müll im All, das ist seit 35 Jahren das Thema des Berner Astronomen Thomas Schildknecht. Er warnt seit Jahrzehnten und dennoch sind gewisse Umlaufbahnen um die Erde unterdessen so voll mit Weltraumschrott, dass man sie meiden muss. Eine Reportage aus der Sternwarte Zimmerwald. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 16 Mar 2024 - 473 - Die Natur blüht auf – zu früh?
Zudem: Wie Hummeln voneinander lernen. Und: Forschenden gelingt es erstmals, Organoide aus dem Fruchtwasser zu züchten. (00:00) Schlagzeilen (00:34) Frühe Blüte Bereits blühen die ersten Aprikosenbäume, Bärlauch wächst. Welche Pflanzen dieses Jahr sonst noch früh dran sind, beobachten wir im Botanischen Garten in Bern und fragen bei Experten nach: Was bedeutet das für die Natur? (07:26) Schlaue Hummeln Mit einem raffinierten Experiment haben Forschende nachgewiesen, dass Hummeln Dinge voneinander lernen können, die sie allein nicht rausfinden. Damit wird klar: Nicht nur wir Menschen, schlaue Raben oder Delphine lernen voneinander, sondern auch Insekten. (13:46) Meldungen Globale Meerestemperaturen so warm wie nie. Neues vom Jupitermond Europa. Kokainabhängigkeit: Hat Dopamin etwas damit zu tun? (22:14) «Mini-Organe» aus dem Fruchtwasser Aus Zellen, die Föten im Bauch der Mutter ausschieden, haben Forschende Organoide gezüchtet. Sie könnten helfen, die Ursachen und den Verlauf von Fehlbildungen und Fehlfunktionen bei Ungeborenen besser zu verstehen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 09 Mar 2024 - 472 - Der schwanzlose Mensch
Warum ist unsere Wirbelsäule so kurz? Die Antwort finden Forscher indem sie schwanzlose Mäuse züchten. Zudem: Mit James-Webb-Teleskop inspizieren Forscher die Atmosphäre ferner Exoplaneten. Und: Umweltgifte - heute wissen wir viel. Dank der Umweltchemie, die anfangs auf grosse Widerstände stiess. (00:00) Schlagzeilen (0:48) Der Mensch ohne Schwanz Wir Menschen und nah verwandte Affen haben keinen Schweif oder Schwanz – nur warum eigentlich ist unsere Wirbelsäule so kurz? Der Antwort sind Forscher jetzt ein Stückchen näher gekommen - indem sie Mäuse ohne Schwanz züchteten. (6:57) Meldungen Ein verformter Asteroid. Umweltfreundliches Jeansfärben. Die Aorta gilt nun als eigenes Organ. (12:42) Faszinierte Astronomen Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop kann man durch Staubwolken sehen und die Atmosphäre ferner Exoplaneten inspizieren. Der junge Astrophysiker Paul Mollière vom Max Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg erzählt, was ihn am meisten fasziniert. (19:49) Wissen für die Umwelt schaffen Stickstoff im Bach, Phosphat im See, Pestizide im Trinkwasser - heute wissen wir da relativ gut Bescheid, dank der Umweltchemie. Doch die galt lange als bloss störend - und musste gegen Widerstände zeigen, dass es sie braucht. Als Vorkämpferin mitten drin: Die Eawag, das Wasserforschungsinstitut des Bundes. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 02 Mar 2024 - 471 - Was neue Bäume fürs Klima wirklich bringen
Eine neue Studie zeigt: Wer nur ans CO2 denkt, das die Bäume aufnehmen, überschätzt deren Potential für den Klimaschutz. Weiter: Hoffnung für Menschen mit schmerzhaftem Rheuma. Und: Eine Ikone der Schweizer Archäologie wird 50. (00:00) Schlagzeilen (00:54) Bäume pflanzen fürs Klima – wie viel bringt es wirklich? Das Pflanzen von Bäumen wirkt vielversprechend: Beim Wachsen saugen die Bäume CO2 aus der Luft und speichern es in ihrer Biomasse. Wie viel genau, ist aber schwierig zu sagen. Und eine neue Studie zeigt nun: Wer nur ans CO2 denkt, das die Bäume aufnehmen, überschätzt den positiven Effekt auf das Klima. (06:51) Hoffnung für Menschen mit Rheumatoider Arthritis Eine britisch-niederländische Studie verspricht präventive Behandlungsmöglichkeiten. Damit bei Risikopatienten die schmerzhafte Autoimmunerkrankung erst gar nicht ausbricht. (13:34) Meldungen Ewigkeitschemikalien: Sind PFAS doch abbaubar im menschlichen Körper? Rekordbrecher: Der hellste Quasar im Universum frisst täglich eine Sonne. Klebstoff in der Urzeit: Schon vor 40'000 Jahren haben Neandertaler raffiniert geleimt und geklebt (19:27) Der Faustkeil von Pratteln: Sensationsfund vor 50 Jahren Im Februar 1974 machte der 12-jährige Christoph Hauser in Pratteln (BL) einen Fund, den bis dahin niemand für möglich gehalten hatte. Heute weiss man: Der Faustkeil von Pratteln ist mindestens 270'000 Jahre alt – und damit das älteste Werkzeug der Schweiz. Dieses «Multifunktions-Tool» ist eine Ikone der Schweizer Archäologie. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 24 Feb 2024 - 470 - Leben aus dem Labor – Traum oder bald Wirklichkeit?
Zudem: Wandernde Tierarten sind weltweit stark bedroht. Und: Wie Forschende einen winzigen Roboter durch Blutgefässe steuern. (00:00) Schlagzeilen (00:39) Wandernde Tierarten werden zunehmend ausgebremst Milliarden von Tieren ziehen über die Erde – in ihrem Rhythmus, im Wasser, in der Luft, in der Wüste, in den Bergen. Vom Schmetterling bis zum Blauwal, vom Mauersegler bis zum Zebra. Doch jede 5. wandernde Art ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Das zeigt der erste UN-Bericht zum Thema. (08:51) Meldungen Mikroben-Uhr für die Forensik E-Zigaretten erleichtern Rauchstopp Bayrische Kurzohrmaus wieder aufgetaucht (14:10) Kleine Roboter, die Blutgerinnsel entfernen Forschende der ETH Zürich haben einen kleinen Roboter entwickelt, den sie mithilfe von Magneten durch Blutbahnen steuern. Sein Ziel: Blutgerinnsel zu lösen. So sollen dereinst Schlaganfallpatientinnen und -patienten behandelt werden. (20:06) Leben im Labor herstellen – geht das? Welche Mixtur braucht es, damit Leben im Labor entstehen kann? Gut 70 Jahre nach dem berühmten Miller-Urey-Experiment kommen die experimentellen Chemiker der Erschaffung von einfachem Leben immer näher. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 17 Feb 2024 - 469 - Munitionslager Mitholz: Was genau liegt da im Berg?
Rund 80 Jahre nach der Explosionskatastrophe im Berner Oberland wird das unterirdische Munitionsdepot geräumt. Zudem: Was invasiven Pflanzen den Garaus macht. Und: Wo die Gebärdensprachen herkommen (00:00) Schlagzeilen (00:40) Unberechenbare Altlasten Im ehemaligen Munitionslager Mitholz müssen bis zu 3'500 Tonnen Munition geborgen werden. Doch was genau erwartet die Kampfmittelräumer? In welchem Zustand sind die ganzen Explosivstoffe? Die exklusive Reportage aus einem Labor der besonderen Art. (07:43) Meldungen Neuer Weltrekord bei der Kernfusion Gigantischer Vulkanausbruch in der Ägäis entdeckt Space-Masterstudium an der ETH (13:16) Nützliche Diebe Invasive Pflanzen lassen sich durch einheimische Schmarotzer bekämpfen: Das zeigt ein Forschungsprojekt in Tschechien. (19:07) Vielfältiges Gebärden Um die 20'000 Gehörlose und Hörbehinderte in der Schweiz benutzen die Gebärdensprache. Weltweit gibt es rund 300 Varianten dieser ausdrucksstarken Idiome, doch sie sind kaum erforscht. Von den meistgebrauchten liegt nun erstmals eine moderne Sprachgeschichte vor. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 10 Feb 2024 - 468 - Wie Flugzeuge das Flüstern lernen
Zudem: Homöopathie unter Beschuss.Und: Tiere, die tief unter unseren Füssen wohnen. (00:00) Schlagzeilen (00:40) Weniger Krach dank neuem Design Über die Jahre sind Flugzeuge zwar leiser geworden, doch beim Starten und Landen donnert es noch immer gewaltig. Darum tüfteln Forschende an leiseren Modellen für die Zukunft. Doch wie klingen die? Und sind sie tatsächlich weniger lästig? Wir finden es heraus und lassen uns dafür im Akustiklabor der Empa beschallen. (6:50) Meldungen Gentherapie lässt Kinder erstmal hören. Künstliche Intelligenz lernt sprechen wie ein Kind. Insekten verwechseln künstliches Licht mit Sonne und Mond. (13:20) Was nützen die Globuli? Homöopathie ist bei vielen Menschen sehr beliebt. Doch ihre Wirksamkeit wird in wissenschaftlichen Kreisen angezweifelt. In Deutschland will der Gesundheitsminister die Leistungen für Homöopathie streichen. In der Schweiz lässt das Bundesamt für Gesundheit das komplementärmedizinische Verfahren überprüfen. Wirken Globuli tatsächlich – oder ist der Effekt nur Placebo? (19:30) Tiere tief unter unseren Füssen Im Untergrund, im Trinkwasser und in Höhlen leben mehr Tierarten als gemeinhin angenommen: Dutzende Arten von Flohkrebsen, Spinnen, überwinternde Fledermausarten, Höhlenmücken oder Nachtfalter. Eine Gruppe von Höhlenforschern will die schlecht bekannte Biologie des Schweizer Untergrunds nun besser dokumentieren. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 03 Feb 2024 - 467 - RNA Technik: Was kommt nach der Corona Impfung?
Zudem: LISA, ein neues Messgerät für Gravitationswellen soll jetzt gebaut werden. Und: Hörgeräte könnten verbessert werden, dank exakter Vermessung von Räumen. (00:00) Schlagzeilen (00:45) RNA: Was ist mit der neuen Technik medizinisch noch alles möglich? Die Corona Impfung hat mRNA bekannt gemacht. Doch in der Ribonukleinsäure RNA steckt noch viel mehr Potenzial: RNAs könnten etwa als Impfstoffe in der Krebsmedizin, bei Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden. Ein boomendes Forschungsfeld – auch in der Schweiz. (07:45) Startschuss für Weltraum-Grossprojekt: Das Lasermessgerät LISA soll 50 Millionen Kilometer hinter der Erde herfliegen, in der gleichen Umlaufbahn wie unser Planet. LISA besteht aus drei Sonden, die in einem riesigen Dreieck angeordnet sind um Gravitationswellen zu messen. Dank dieser Messungen will man unter anderem im Universum zeitlich weiter zurückschauen als je zuvor. (13:55) Meldungen: Japanische Mondlandung mit Spezialkamera. Invasive Dickkopfameisen stören Afrikanisches Ökosystem. Neue Pinguinkolonien in der Antarktis entdeckt mit Satelliten. (19:30) Qualität der Hörgeräte Hörgeräte können heute schon so einiges, sie verstärken nicht einfach nur den Schall der reinkommt, so wie früher. Aber in lauten oder halligen Umgebungen stossen sie noch immer schnell an ihre Grenzen und haben noch Verbesserungspotenzial. Forschung an der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit einem Hörgerätehersteller soll dabei helfen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 27 Jan 2024 - 466 - Den ETH Roboter ANYmal haut’s nicht so schnell um
Rutschige Oberflächen, steile Treppen, wacklige Böden – kein Problem für ANYmal. Der vierbeinige Roboter des ETH-Spinoffs Anybotics ist gut zu Fuss. (00:00) Schlagzeilen (00:57) KI Euphorie am World Economic Forum (WEF) Noch nie hat ein Thema das WEF so dominiert wie die Künstliche Intelligenz. KI soll reguliert werden und die Welt retten. (05:57) Meldungen Verräterische Proteine im Blut von Long Covid-Betroffenen. Wunden löten statt nähen dank Nanopartikeln. Geklonter Rhesusaffe wird erwachsen. (14:28 ) Tanz auf dem Vulkan Die Menschen in Island leben mit dem Feuer, das aus der Erde kommt. Unter ihren Füssen staut sich das Magma in grossen unterirdischen Kammern und wenn der Druck zu gross wird, speit die Erde flüssiges Gestein. Wie gerade jetzt wieder. Doch die Magmakammern bergen auch ein riesiges Energiepotential, weshalb sie anbohren wollen. (20:10) Ein Roboter lernt laufen Entwickelt für knifflige Inspektionsrundgänge auf weitläufigem Industriegelände ebenso wie für gefährliche Einsätze in abgelegenen Katastrophengebieten, lernt der hundeähnliche Roboter Anymal täglich Neues hinzu. Wie ein kleines Kind. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin.
Sat, 20 Jan 2024 - 465 - Die Krankheit, die aus der Steppe kam
Viehhirten brachten Multiple Sklerose in der Bronzezeit nach Europa. Und: Forschende der Uni Basel haben bislang unbekannte Bakterien entdeckt. Ausserdem: Eine alte Schule wird CO2-neutral. (00:45) Die «Entmystifizierung» von MS Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Nervenfasern von Hirn und Rückenmark angreift. Doch die Gene, die MS zugrunde liegen, haben Hirtenvölkern vor 5000 Jahren möglicherweise einen Überlebensvorteil verschafft. (07:48) Meldungen Eichen sind doppelt von Krankheiten befallen. Geschlechtsunterschiede bei Narkosemitteln. Fingerabdrücke sind bei allen Fingern gleich (13:22) Unbekannte Keime auf unserer Haut Über Jahre hat der Basler Mikrobiologe Daniel Goldenberger unbekannte Bakterien gesammelt, die aus Patientenproben stammen. Einige dieser Keime könnten im Spital durchaus Probleme machen. (19:25) Alte Schule wird Co2-neutral und spart dabei Geld Die Energiewende ist zwar sinnvoll, kommt aber teuer – so denken viele. Eine Schule im zürcherischen Mettmenstetten beweist nun das Gegenteil: Mit einer schlauen Kombination verschiedener Techniken gelingt es, fünf ältere Schulbauten und ein Hallenbad jetzt ganz ohne Co2-Ausstoss mit Energie zu versorgen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 13 Jan 2024 - 464 - Die Sachbuch-Auslese der SRF Wissenschaftsredaktion
Wir geben vier Lesetipps: Zur Evolutionsgeschichte der Katze, zur Funktionsweise der künstlichen Intelligenz, zum Zusammenhang von Klimakatastrophe und Kapitalismus und zum Sammeln von Moosen. Wir stellen diese vier Bücher vor: (01:00) Von der Savanne aufs Sofa. Eine Evolutionsgeschichte der Katze, von Jonathan B. Losos, Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-27763-2 (09:05) Der elektronische Spiegel. Menschliches Denken und künstliche Intelligenz von Manuela Lenzen, Verlag C. H. Beck, ISBN 978-3-406-79208-3 (14:40) Klimaungerechtigkeit. Was die Klimakatastrophe mit Kapitalismus, Rassismus und Sexismus zu tun hat, von Friederieke Otto, Verlag Ullstein, ISBN: 978 3 550 20244 5 (21:15) Das Sammeln von Moos von Robin Wall Kimmerer, Verlag Matthes&Seitz, ISBN 978-3-7518-4502-1 Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 06 Jan 2024 - 463 - Jahresrückblick 2023
Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz, die Folgen des Klimawandels, die klinische Anwendung der CRISPR-Genschere und das Klimakterium der Schimpansen – dies und vieles mehr hat die SRF-Wissenschaftsredaktion dieses Jahr beschäftigt. Nicht alles ist gleich wichtig, aber alles extrem spannend. Wenn das Amazonasgebiet austrocknet, ChatGPT zu den Top Ten der Forscher des Jahres gekürt wird, wenn die erste Therapie mit Gen-Schere zugelassen wird und Schimpansen die Debatte um den evolutionären Nutzen der Wechseljahre aufwärmen, dann lässt uns das nicht kalt. Die SRF-Wissenschaftsredaktion diskutiert übers Jahr 2023. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 30 Dec 2023 - 462 - Wissenschaft im Weihnachtsguetzli
Zudem: 3D-Druck für Metall, Schritt für Schritt wird die Technik besser. Und: Wie schlafen eigentlich Wildschweine? Wenns regnet, jedenfalls besser. (00:40) Mailänderli, Spitzbuben und Zimtsterne: Ohne Chemie und Physik geht nichts. Denn erst wenn die Moleküle während des Backvorgangs miteinander reagieren – oder sich physikalisch verändern, entsteht der richtige Geschmack, die gewünschte Bräune und die angenehme Süsse. Und wir lassen die selber gemachten Guetzli im Labor analysieren. (09:15) Meldungen: Rentiere können gleichzeitig schlafen und fressen. Eine neue Textilfaser isoliert fast wie ein Eisbärenfell. Grüne oder Weisse Weihnachten? Wir schauen die Meteo-Schweiz Statistik an. (14:30) Der Schlaf der Wildschweine wird mit speziellen Sensoren erforscht. Die Resultate zeigen: Sie schlafen sehr unterschiedlich, fast wie wir Menschen. (20:15) 3D-Druck geht nicht nur mit Kunststoff, sondern funktioniert auch mit Metall. Laser schmelzen dabei gezielt kleine Mengen von Metallpulver und schaffen so die gewünschten Formen. Doch manchmal passieren kleine Fehler: Vor allem unerwünschte Hohlräume sind ein Problem. Forschende der EPFL arbeiten daran, dass diese schon während des Drucks erkannt werden– dank akustischer Sensoren. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 23 Dec 2023 - 461 - Was der Klimadeal von Dubai wert ist
Und: Hoffnungsschimmer für Betroffene von Long Covid (00.40) COP 28: Das Ende der Fossilen? Mit einer hart umkämpften Verlängerung haben sich die 197 Teilnehmer der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai auf einen Konsens geeinigt: Die Staatengemeinschaft bekennt sich zum schrittweisen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2050. Ist damit das Ende der fossilen Energieträger eingeläutet? Oder sind es doch nur leere Worte? (08.38) Meldungen: Krebs-Bluttest aus dem Paul Scherrer Institut. Schnee messen per Satellit. 10'000 zurückgezogene Paper im Jahr 2023. (16.00) Den Mechanismen von Long Covid auf der Spur. Für Betroffene gibt es womöglich Hoffnung: Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass Long Covid Teil einer Autoimmunreaktion darstellen könnte. Erst klinische Studien, die auf diesem Ansatz beruhen, sind bereits in Gang, so auch in der Schweiz. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 16 Dec 2023 - 460 - Wie und wo die Schweiz CO2 speichern will
Zudem: Wie ein Bluttest das Alter unserer Organe bestimmen kann. Und: Wir treffen den Kameltierarzt von Dubai. (00:40) Wie alt ist mein Herz? Unsere Organe altern nicht alle gleichmässig, manche altern etwas langsamer, andere schneller. Genau jene Organe, die schneller alt werden, soll nun ein neuer Bluttest aufspüren. Das Ziel: Die Organe behandeln, bevor die betroffene Person krank wird. (07:07) CO2-Speicherung – was macht die Schweiz? Es ist ein Puzzleteil in Kampf gegen den Klimawandel: CO2 aus den Kaminen von Industrie und Kehrichtverbrennungsanlagen zu filtern und es im Boden oder Baumaterial wieder zu speichern. Ein ETH-Pilotprojekt hat jetzt gezeigt, dass das im kleinen Massstab funktioniert. Doch ob das dereinst im grossen Stil gemacht wird, ist noch sehr unklar. (13:38) Meldungen Überraschender Fund: Eine männliche Stechmücke, die Blut saugen konnte. Moos schütz die Chinesische Mauer vor Verwitterung. Zelluläre Prozesse nach mRNA-Impfung. Bund fasst Beschluss zum Umgang mit der Wissenschaft in Krisen. (19:01) 40 Grad und kein Wasser? Kein Problem fürs Kamel Ein Kamel kann 14 Tage ohne Wasser durch die Wüste gehen und trinkt dann in 10 Minuten 200 Liter Wasser. Den deutschen Tierarzt Ulrich Wernery haben diese Wüstentiere derart fasziniert, dass er ausgewandert ist, um die Rennkamele des Scheichs von Dubai zu betreuen. Mehr zum Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien: https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin .
Sat, 09 Dec 2023
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