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Argentinischer Tango

Argentinischer Tango

RAE Argentina al Mundo

Unter dem Oberbegriff Tango wird sowohl der Tanz als auch die Musikrichtung Tango verstanden. Dabei hat der Tango auch in der Dichtung und im Gesang eigenständige Ausdrucksformen hervorgebracht. Der Tango gehört seit September 2009 zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit der UNESCO.[1] Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Tango in verschiedenen Formen von Buenos Aires aus in der gesamten Welt verbreitet.[2] Zur Unterscheidung gegenüber dem (gelegentlich europäischer Tango genannten) Standardtango des Welttanzprogramms wird die ursprünglichere (weniger reglementierte) Form des Tanzes und die zugehörige Musik weltweit Tango Argentino genannt. Zutreffender als die Benennung „argentinischer Tango“, durch welche die Uruguayer ausgeschlossen werden, wäre allerdings die Bezeichnung „Tango rioplatense“,[3] also Tango vom Río de la Plata. Eine solche begriffliche Unterscheidung ist in Argentinien selbst nicht üblich, dort spricht man in der Regel schlicht von Tango.

4 - 02 Rosita Quiroga
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  • 4 - 02 Rosita Quiroga

    ROSITA QUIROGA (1896-1984)

    Rosita Quiroga war eine der ersten Frauen, die es gewagt hat, Tangos zu singen, und sie tat sich dabei besonders hervor.

    Sie wurde 1896 im Stadtviertel La Boca geboren, in dem ärmere Arbeiter (italienische Einwanderer, Kreolen und Menschen aus ländlichen Gebieten), Seeleute, Prostituierte, Maler und Musiker zusammenlebten. Der Tango war damals im Entstehen.

    Sun, 29 Jan 2017
  • 3 - 01 GARDEL, die Geburt eines Mythos

    Carlos Gardel, eigentlich Charles Romuald Gardès (* 11. Dezember 1890 Toulouse, Frankreich (nach anderen Angaben: 11. Dezember 1887 in Tacuarembó, Uruguay); † 24. Juni 1935 bei einem Flugzeugunglück in Medellín, Kolumbien), war ein Tango-Sänger und -Komponist. Gardel gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Tangos in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

    Mit seiner Mutter kam Gardel 1893 nach Argentinien und lebte fortan in Buenos Aires. Er wuchs dort in Abasto (einem Ortsteil von Balvanera) auf, in welchem der zentrale Obst- und Gemüsemarkt lag, dort befindet sich heute auch das Carlos Gardel Museum. Der Junge vertrieb sich, unbeobachtet von der alleinerziehenden Mutter, seine Zeit auf den Straßen der argentinischen Metropole. Schon in sehr jungem Alter fiel seine Stimme auf, und er wurde unter dem Namen El Morocho del Abasto (etwa: ‚Der Dunkelhäutige von Abasto‘) in der Umgebung bekannt.

    Im Jahre 1902, er half als Kulissenschieber im Teatro Victoria, hörte ihn der bekannte italienische Sänger Titta Ruffo, der ihn nun bei der Ausbildung seiner Stimme unterstützte. Seine Stimme entfaltete ihre Sinnlichkeit und ihre große dramatische Expressivität.

    1906 verließ er die Schule und konzentrierte sich nur noch auf das Singen. Er trat in den Cafés und Restaurants der unmittelbaren Nachbarschaft auf. 1912 legte er seinen französischen Namen ab und nannte sich nun Carlos Gardel. Gleichzeitig leugnete er die französische Herkunft und gab an, aus Uruguay nach Argentinien gekommen zu sein.

    1912 fand in der Calle Guardia Vieja im Abasto ein „Tango-Duell“ mit dem Sänger José Razzano statt. In diesem Duell gab es keinen Sieger, vielmehr gab es seither das Duo Gardel-Razzano, das die folgenden fünfzehn Jahre gemeinsam musizieren sollte.

    Bis 1915 wurden die beiden Sänger so populär, dass sie nicht nur in den besten Theatern und Clubs von Buenos Aires, sondern auch in ganz Argentinien, in Uruguay, in Chile und Brasilien auftraten. Auf diesen Tourneen traf Gardel sein großes Idol, den italienischen Tenor Enrico Caruso. Am 11. Dezember 1915 wurde Gardel in einem Club durch einen Lungensteckschuss niedergestreckt. An den Folgen dieser lebensgefährlichen Verletzung sollte er bis an sein Lebensende leiden.

    Nach einer einjährigen Pause kehrte er mit noch größerem Enthusiasmus zurück. Ab 1917 spezialisierte er sich ausschließlich auf den Tangogesang. Nach der Trennung von Razzano, der mit dieser Einseitigkeit nicht einverstanden war, stieg er zum ersten und bis heute berühmtesten Tangosänger Argentiniens und der Welt auf.

    Gemeinsam mit seinem lebenslangen Weggefährten, dem Dichter und Journalisten Alfredo Le Pera, komponierte Gardel zahlreiche klassische Tangos wie Mi Buenos Aires querido, Soledad, Golondrinas, Volver und El día que me quieras. Er schrieb nicht nur Tangos; ebenso folkloristische Musik wie Milongas, Zambas, Rancheras, Tonadas, Tristes, Estilos usw. Er komponierte und verfasste auch einige Foxtrotts in englischer Sprache, sowie einige Lieder traditionellen Stils auf Französisch.

    Ende 1925 kam Gardel nach Europa zurück und wurde in Spanien ein ebenso großer Star wie in Lateinamerika. Sein Debüt in Paris gab er 1928. Carlos Gardel war der erste und vielleicht einzige argentinische Weltstar im Showbusiness. Seine Bedeutung für den Tango wurde später höchstens noch von Astor Piazzolla erreicht. Mit Beginn des Paramount-Tonfilms sah er auch im Film für sich eine Zukunft und wirkte in der Folge in zahlreichen Musikfilmen mit.

    Am 24. Juni 1935 starben Gardel, Alfredo Le Pera und mehrere ihrer Begleiter beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge auf der Landebahn des Flughafens der Stadt Medellín in Kolumbien. Gardel starb auf dem Höhepunkt seiner Karriere während einer Tournee, die ihn durch ganz Lateinamerika führen sollte. Millionen seiner Fans weinten um ihn, mehrere begingen Selbstmord. In Argentinien geht heute noch die Redensart...

    Sun, 29 Jan 2017