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Das Update zum Krieg in der Ukraine - auch mit dem Blick in Krisenregionen wie den Nahen Osten. Der Podcast erscheint wöchentlich, dienstags und freitags, ab 16.30 Uhr. Die langjährigen ARD-Korrespondent:innen Anna Engelke und Carsten Schmiester sprechen mit sicherheitspolitischen Expert:innen. Was passiert zwischen den Fronten, wann kommt die Zeitenwende der Bundeswehr? Wen bedroht Russland als nächstes? Fragen und Anregungen zum Podcast: streitkraefte[at]ndr.de Weitere Interviews und Hintergründe: https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/streitkraefte_und_strategien/index.html
- 583 - 1000 Tage Krieg (mit Kai-Olaf Lang)
Am 24.2.2022 überfiel Russland die Ukraine, seit fast drei Jahren tobt dort der Krieg. In den vergangenen Tagen folgte eine Eilmeldung auf die nächste. Scholz telefoniert mit Putin, die US-Regierung erlaubt der Ukraine, Langstreckenraketen auch auf russischem Gebiet einzusetzen. Und die Ukraine hat diese Erlaubnis auch gleich genutzt, heißt es aus Moskau. Über die aktuellen Entwicklungen spricht Host Carsten Schmiester bei Streitkräfte und Strategien mit Kai Küstner. Themen sind auch das Schicksal der Kinder in der Ukraine und die Aussichten auf den weiteren Kriegsverlauf. Vieles deute darauf hin, dass der Krieg keinen guten Ausgang nehmen werde, zumindest keinen, der einen stabilen Frieden bringe, sagt Kai-Olaf Lang von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Der Osteuropa-Experte benennt im Podcast die Schwachpunkte der NATO an der Ostflanke, spricht über die Vorbereitungen Polens und der baltischen Staaten auf verschiedene Szenarien und äußert seine Skepsis über den Willen der EU-Mitgliedstaaten, einen großen Verteidigungsfonds einzurichten.
Recherche zur russischen Bedrohung Polens und des Baltikums:
https://vsquare.org/russia-military-bases-threat-europe-nato/
Was war/ist in ATACMS-Reichweite? ISW-Karte von Ende August:
https://www.understandingwar.org/backgrounder/interactive-map-hundreds-known-russian-military-objects-are-range-atacms
Defektes Datenkabel: Pistorius vermutet Sabotage
https://www.ndr.de/glasfaser252.html
Streitkräfte und Strategien zu kritischer Infrastruktur:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Die-Nato-ist-staerker-Tag-951-mit-Jens-Stoltenberg,audio1725834.html
Alle Folgen des Podcasts:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Podcast-Tipp: Von Föhr nach New York - eine Auswanderergeschichte:
https://1.ard.de/Foehr_NewYork?c=strategienTue, 19 Nov 2024 - 50min - 582 - Kein Frieden in 24 Stunden (Tag 996 mit Christian Freuding)
In den USA nimmt das Kabinett des kommenden Präsidenten Trump Formen an. Minister werden gemeinsam am Tisch sitzen, die sich in der Vergangenheit nicht immer einig waren - etwa mit Blick auf die Beziehungen zur NATO. Viel gesprochen wird derzeit auch über die Auswirkungen der US-Wahl auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Trump will den innerhalb von 24 Stunden beenden. Das hält der Generalmajor und Leiter des Ukraine-Sonderstabs im Bundesverteidigungsministerium, Christian Freuding, für “sehr anspruchsvoll”. Denn Verhandlungsbereitschaft auf russischer Seite sieht er derzeit nicht. Freuding fordert im Interview mit Kai Küstner, die Ukraine weiterhin mit aller Kraft zu unterstützen. Nach fast drei Jahren Krieg sei klar, dass Putin und Russland nur die Sprache der Stärke verstehen. Für die NATO und für Deutschland sei Russland auf absehbare Zeit die größte Bedrohung. „Es geht darum, den Westen und all das, für das wir stehen, für eine freiheitliche Ordnung zurückzuwerfen, die Demokratie und die Kohäsion in den westlichen Gesellschaften zu unterminieren.“
Hinweis in eigener Sache:
Nachdem wir diesen Podcast veröffentlicht haben, hat uns die Meldung über das Telefonat von Olaf Scholz mit Wladimir Putin erreicht. https://www.tagesschau.de/inland/scholz-telefonat-putin-100.html
Wir anlysieren das Telefonat in unserer nächsten Ausgabe am 19.11.24
Alle Infos im NDR Info Podcast Krieg und Terror:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Das Interview mit Generalmajor Christian Freuding:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1755520.html
Podcast-Tipp: Dark Matters - Der Auftragskiller und der Deal mit Putin
https://1.ard.de/dark-matters-podcastFri, 15 Nov 2024 - 46min - 581 - Nordkorea bringt NATO in Zwickmühle (Tag 993 mit Prof. Rüdiger Frank)
Laut einer aktuellen Umfrage der Körber-Stiftung lehnen zwei Drittel der Deutschen eine militärische Führungsrolle in Europa ab. Ist das noch vereinbar mit einer Welt, in der sich eine neue autoritäre Achse herausbildet und in der die USA unter Trump Europa deutlich mehr zumuten werden, fragt Kai Küstner im aktuellen Podcast. 57% der Deutschen (Vorjahr 66%) wollen der Ukraine weiter militärisch helfen.
Außer Frage steht die Unterstützung für Kaja Kallas. Die ehemalige Ministerpräsidentin Estlands soll neue EU-Außenbeauftragte werden. Bei einer Anhörung im Europaparlament hat sie betont, dass ein Sieg der Ukraine Priorität für die EU haben müsse, Europa müsse seine Verteidigung ausbauen. Carsten Schmiester hat Kallas zugehört und berichtet in der aktuellen Ausgabe von Streitkräfte und Strategien auch über die schlechte Lage, in der sich die Ukraine befindet. Russland wiederum erhält auch Unterstützung - von Nordkorea. Das Land liefert nicht nur Artilleriemunition, sondern schickt auch Bodentruppen. Nordkorea-Experte Professor Rüdiger Frank von der Universität Wien sieht im Gespräch mit Kai Küstner in dieser Allianz Anzeichen für einen neuen Kalten Krieg und eine neue "Systemkonfrontation". Wie bedrohlich die Entsendung der Truppen für Europa wird, hänge auch davon ab, wie genau sie eingesetzt werden, erklärt Frank. Sollte Nordkorea reguläre Soldaten in eigenen Uniformen auf ukrainisches Gebiet schicken, könnte dies im schlimmsten Fall sogar zum dritten Weltkrieg führen. Weil Nordkoreas Machthaber Kim die NATO damit zu einer Reaktion zwingen könnte. In jedem Fall hält der Ostasien-Experte und Politikberater die Kooperation von Kim und Putin für einen "Win-win-Deal" mit Vorteilen für beide Länder. Stärker jedoch für Nordkorea, das in seiner Rolle als internationaler Akteur aufgewertet wird, wirtschaftlich profitieren kann und künftig - wegen Russland - keine Sanktionen mehr des UN-Sicherheitsrats fürchten müsste. Den Europäern rät Professor Rüdiger Frank angesichts der neuen Konfrontation zwischen autoritären und liberalen Staaten, sich zu einem eigenständigen, unabhängigen Akteur zu entwickeln, um handlungsfähig zu werden.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Deutsche wollen mehrheitlich keine stärkere militärische Rolle. Repräsentative Umfrage der Körber-Stiftung:
https://koerber-stiftung.de/projekte/the-berlin-pulse/
Das Interview mit dem Nordkorea-Experten Prof. Rüdiger Frank:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1753078.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Wo Bist Du? Verschollen auf der Flucht
https://1.ard.de/wo_bist_duTue, 12 Nov 2024 - 49min - 580 - Trump da, Ampel weg - und die Ukraine? (Tag 989 mit Jana Puglierin)
Der Mittwoch dieser Woche geht in die Geschichte ein. In den USA wird Donald Trump zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt. Am Abend kommt dann das Aus für die Ampel-Koalition in Berlin. Eine monatelange Hängepartie droht - auch mit möglichen Folgen für die Unterstützung der Ukraine. Dort macht der Krieg keine Atempause. Russland terrorisiert die Bevölkerung wieder mit stundenlangen Drohnenangriffen, fasst Host Kai Küstner die aktuelle Lage zusammen. Der neue US-Präsident Trump hat im Vorfeld der Wahl immer wieder behauptet, den russischen Angriffskrieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Nur wie, hat er bislang nicht verraten. Die Leiterin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, Jana Puglierin, sagt im Gespräch mit Anna Engelke: "Ich glaube nicht, dass Trump international als Putins Pudel dastehen will, der ihm quasi alles gibt, was er will und was er militärisch nicht erreichen konnte." Es sei möglich, dass eine Dynamik entsteht, in der Trump anders Druck auf Putin ausübt, als das die Biden-Administration getan habe.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Vortrag von Oberst und Wissenschaftler Markus Reisner:
https://www.youtube.com/watch?v=PhJfEAmtO28
Erläuternder Text zur neuen Wehrpflicht:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wehrdienst-bundeswehr-reform-100.html
Das Interview mit Jana Puglierin:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1750752.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Enke:
https://1.ard.de/Robert-Enke_Podcast-NDR-mc
11km – der tagesschau Podcast mit Anna Engelke über das Aus der Ampel:
https://1.ard.de/11KM_AmpelaFri, 08 Nov 2024 - 50min - 579 - Kommt die Ukraine durch den Kriegswinter? (Tag 986 mit Andrea Beer)
Im Podcast "Streitkräfte und Strategien" geht es um die Situation in der Ukraine vor dem dritten Kriegswinter. Gemeinsam mit Andrea Beer aus dem ARD-Studio Kiew thematisieren Carsten Schmiester und Kai Küstner die aktuelle Lage in der Ukraine nach fast 1.000 Tagen Krieg. "Wir sehen eine Zunahme der Nordkoreaner, aber wir sehen keine Zunahme der Reaktion unserer Partner - leider", kritisiert der ukrainische Präsident Selenskyj den Westen. Die systematische Zerstörung der Infrastruktur hat die Lebensbedingungen im Land erheblich verschlechtert, was vor allem den Winter zu einer besonders schwierigen Herausforderung macht. Größte Sorge der Menschen ist dabei die Energieversorgung: Ohne Strom und Gas wird das Überleben in vielen Regionen schwer. Anstatt den Mut zu verlieren, zeigt die Ukraine aber beeindruckende Widerstandsfähigkeit und Kreativität, beispielsweise mit Balkonkraftwerken. Angesichts der Zerstörung wird auch die Frage von Hörer Frank Eismann beantwortet, ob mit einer neuen Flüchtlingswelle zu rechnen sei und wie Ukrainer darüber denken.
Fragen gerne per Mail an streitkraefte@ndr.de
Was kostet die (Nicht-)Unterstützung der Ukraine? (IfW-Studie):
https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/was-kostet-es-die-ukraine-nicht-zu-unterstuetzen-33411/
Interview mit John Bolton, Ex-Trump-Sicherheitsberater:
https://www.youtube.com/watch?v=aCCtrR5d9w0
Alle Folgen des Podcasts Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlTue, 05 Nov 2024 - 39min - 578 - Von wegen "Zeitenwende"... (Tag 982 mit Christian Schweppe)
Anna Engelke spricht mit dem Journalisten und Buchautor Christian Schweppe. Er schreibt über sicherheitspolitische Themen und hat ein Buch mit dem Titel "Zeiten ohne Wende" veröffentlicht. Darin kritisiert er das Konzept der "Zeitenwende" von Olaf Scholz und Deutschlands Unterstützung für die Ukraine. "Zu wenig, zu langsam", fasst Schweppe zusammen und erklärt, warum viele Entscheidungen zu spät getroffen wurden: Olaf Scholz wolle stets als besonnen gelten, aber sein zögerliches Handeln koste Zeit und Vertrauen.
Ein weiteres Gesprächsthema ist die innere Zeitenwende, speziell die Umstrukturierung der Bundeswehr. Laut Schweppe sind die Soldaten frustriert. Die Bundeswehr schrumpfe, werde aber teurer. Das sei ein paradoxer Zustand, der durch fehlende Koordination und mangelnden politischen Willen verschlimmert werde. Schweppe kritisiert weiterhin zu komplexe Beschaffungsprozesse, die effiziente und schnelle Aus- und Aufrüstung der Bundeswehr verhinderten.
In der Ukraine bleibt die Lage für die Verteidiger kritisch, aber auch Russland stößt an Grenzen. Carsten Schmiester erläutert die unterschiedlichen Deutungen der Entwicklungen an der Front, wo Russland zwar aktuell größere Geländegewinne macht, aber unter extrem hohen Verlusten, während der Krieg weiterhin im Wesentlichen ein Stellungskrieg bleibe. Daran dürfte auch der Einsatz Tausender nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite wenig ändern, mit dem die US-Regierung dennoch in wenigen Tagen rechnet und der nicht nur aus Sicht der Nato das Eskalationsrisiko erheblich vergrößern würde.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Das Interview mit Christian Schweppe:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1746088.html
Das Buch "Zeiten ohne Wende - Anatomie eines Scheiterns. Ein Report" von Christian Schweppe im C.H. Beck Verlag. Zur Bestellung:
https://www.chbeck.de/schweppe-zeiten-wende/product/36959122
Podcast-Tipp: “10 Minuten Wirtschaft” immer montags bis freitags neu
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcasts/podcast5840.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/Fri, 01 Nov 2024 - 53min - 577 - Kims Kämpfer - Nordkorea bald Kriegspartei? (Tag 979 mit Julia Weigelt)
Nach Südkorea und der Ukraine bestätigen nun auch USA und NATO: 10.000 nordkoreanische Soldaten sollen sich mittlerweile in Russland befinden. Einige von ihnen wurden offenbar bereits in die Region Kursk verlegt. Von einer "erheblichen Eskalation” spricht NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Doch die Frage ist: Wie soll man darauf reagieren, wenn Soldaten aus Fernost in Europa Krieg führen? Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl erscheinen Teile des Westens bisweilen wie gelähmt, analysiert Kai Küstner. Mindestens genauso spannend aber ist die Frage, was nun das einer zunehmenden Bedrohung ausgesetzte Südkorea unternimmt: Noch diese Woche soll eine Delegation aus Seoul Kiew besuchen, um “Gegenmaßnahmen” zu besprechen. Fällt das südkoreanische Tabu, der Ukraine keine schweren Waffen zu liefern? Im Schwerpunkt geht es um “Wargames”. Im Gespräch mit Carsten Schmiester beschreibt Julia Weigelt, wie Bundeswehr-Offiziere in sehr komplexen, aber eben “gespielten” Kriegsszenarien an fachliche und emotionale Grenzen geführt werden, ohne Sorgen haben zu müssen, als “loser” abgestempelt zu werden. Denn, so sieht es die Bundeswehr in ihrem Wargaming-Handbuch selbst: “Verlierer haben grundsätzlich die steilere Lernkurve”!
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Das gesamte Interview mit Professor Simon Koschut:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1744150.html
Wargaming - Handbuch der Bundeswehr:
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5833530/fcce347642d690f89ba698c1d988fd4d/handbuch-wargame24-data.pdf
Lernen aus den Erfahrungen von militärischen Wargames (Wirtschaftsinformatik & Management):
https://link.springer.com/article/10.1365/s35764-023-00494-y
Wargaming for Peace in Asia (Modern War Institute/West Point):
https://mwi.westpoint.edu/wargaming-for-peace-in-asia/
Podcast-Tipp: kino.to - die verbotene Streamingrevolution
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13769851/
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien” zum Nachhören:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
https://www.ardaudiothek.de/sendung/7852196/Tue, 29 Oct 2024 - 41min - 576 - Putins hybrider Krieg (Tag 975 mit Gerhard Conrad)
Falschinformationen, Sabotage, Anschläge: Im hybriden Krieg geht es darum, einen Gegner nicht direkt militärisch anzugreifen, sondern ihn wirtschaftlich und gesellschaftlich zu schwächen und ihm so die Widerstandskraft zu nehmen. Geheimdienstexperten wie Gerhard Conrad sehen, dass Russland schon seit Jahren mit diesen Mitteln gegen den Westen, gegen Europa und damit auch gegen Deutschland vorgeht und sorgen sich um unsere Resilienz.
Conrad war hochrangiger Mitarbeiter des Bundesnachrichtdienstes und berät nach seiner Pensionierung unter anderem die Münchner Sicherheitskonferenz in nachrichtendienstlichen Fragen. Im Gespräch mit Carsten Schmiester analysiert er Putins hybride Kriegsführung und beschreibt Wege zur Stärkung der deutschen Dienste und zur Härtung unserer kritischen Infrastruktur: Etwa durch ein zentrales Lage- und Analysezentrum und eine bessere “begleitende” Kontrolle der Dienste, die ihnen wichtige Aufklärungsoptionen nicht von vornherein nimmt und sie damit schwächt.
Gestärkt werden soll die russische Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine, und zwar mit Hilfe aus Nordkorea, berichtet Kai Küstner. Hinweise verdichten sich, dass die nordkoreanischen Soldaten bald schon in die Kämpfe bei Kursk eingreifen werden. Wie aber reagiert der Westen, den die Meldungen zu einem ungünstigen Zeitpunkt erreichen, wie Küstner berichtet? Weiter geht es im Podcast unter anderem um die scharfe Kritik am Gutteres-Auftritt beim BRICS-Gipfel in Russland und das neue deutsch-britische Sicherheitsabkommen.
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Doku über Vitali Klitschko:
https://www.ardmediathek.de/video/klitschko-der-haerteste-kampf/klitschko-der-haerteste-kampf/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9jNjJkNTk0Mi1kZmFkLTQyMjktYWNhOS1iNmM4NzZjNTAyYmVfZ2FuemVTZW5kdW5n
Deutsch-britische Militärkooperation:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/deutschland-grossbritannien-militaerkooperation-100.html
Einigung auf 50-Milliarden-Kredit für Ukraine:
https://edition.cnn.com/2024/10/23/politics/us-g7-ukraine-loan-package/index.html
Das Interview mit dem Geheimdienstexperten Gerhard Conrad:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1741990.html
Alle Podcasts zum Nachhören:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 25 Oct 2024 - 53min - 575 - Putins "Achse der Autoritären" (Tag 972 mit Elina Valtonen)
China, Iran, Nordkorea – in seinem imperialistischen Feldzug gegen die Ukraine kann sich Russlands Machthaber Putin auf eine Reihe von Unterstützern verlassen. Nordkorea hilft ihm dabei mutmaßlich sogar mit tausenden Soldaten. Diese Staaten lassen sich zwar nicht gleichsetzen, sie entstammen aber doch alle dem „autoritären“ Lager. Was den Verdacht nährt, wie Kai Küstner analysiert, dass wir es mittlerweile mit einem fast weltweiten „Kulturkampf“ zu tun haben. In dem Russland auch versucht, unsere liberal-demokratische Lebensweise mit Desinformation „von innen“ auszuhöhlen. Doch hat man im Westen den Ernst der Lage wirklich verstanden?
Schon Ende des Jahrzehnts, warnen Sicherheitsdienste und auch Verteidigungsminister Pistorius, sei Russland in der Lage, einen NATO-Staat anzugreifen. Im Exklusiv-Interview mit Anna Engelke mahnt die finnische Außenministerin Elina Valtonen, solche Warnungen gerade wegen der russischen Zusammenarbeit mit China, Iran und Nordkorea ernst zu nehmen: „Wir müssen endlich verstehen, dass dies uns alle betrifft“, sagt Valtonen.
Carsten Schmiester analysiert im Blick auf die aktuelle Lage die Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Was dazu führen könnte, dass Südkorea sich stärker engagiert – Waffenlieferungen an die Ukraine schließt Seoul nicht aus. Parallel versucht Russlands Präsident Putin mit der Ausrichtung des BRICS-Gipfels den Beweis zu erbringen, dass er international keineswegs isoliert ist.
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Rede von Anne Applebaum bei der Friedenspreisverleihung:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2FyZC1zb25kZXJzZW5kdW5nLzIwMjQtMTAtMjBfMTAtNDUtTUVTWg
Berichte über nordkoreanische Truppen in Russland:
https://edition.cnn.com/2024/10/19/asia/north-korea-ukraine-russia-troops-uniform-intl/index.html
Das Interview mit Finnlands Aussenminister Elina Valtonen:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1739278.html
Alle Podcasts von streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlTue, 22 Oct 2024 - 41min - 574 - Time to say Good-Biden (Tag 968 mit Alex Drost)
Im Podcast “Streitkräfte und Strategien” analysieren Carsten Schmiester und Kai Küstner das Treffen von Bundeskanzler Scholz und US-Präsident Biden in Berlin. „Wir stehen an der Seite der Ukraine, so lange wie das nötig ist. Putin hat sich verrechnet, er kann diesen Krieg nicht aussitzen“, sagte Scholz. Die USA und Deutschland setzen sich weiter gemeinsam für die Souveränität und die Integrität der Ukraine ein, damit Russland sie nicht gewaltsam unterjochen kann. Präsident Biden bezeichnete Deutschland als "engsten und wichtigsten Verbündeten" Amerikas. Deutschland sei nach der brutalen Invasion Russlands aufgestanden und habe sich dem Augenblick gestellt. Dafür dankte er dem Kanzler: "Sie haben die Entschlossenheit aufgebracht, die deutsche Außenpolitik auf die neuen Realitäten einzustellen und der Ukraine stark und unerschütterlich zur Seite zu stehen."
Am Donnerstag hat der ukrainische Präsident Selenskyj am Rande des EU-Gipfels in Brüssel für Aufsehen gesorgt, als er seinen „Siegesplan“ vorstellte. Weil er dafür eine klare Absage der EU und NATO bekommen hatte, drohte er mit einer nuklearen Aufrüstung. „Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben, oder wir müssen in irgendeiner Allianz sein.“ Im Schwerpunkt geht es um die „Multinational MRTT Unit“ der NATO. Alex Drost erklärt, wie medizinische Evakuierungen und Luftbetankungen in Krisengebieten funktionieren.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
Biden sagt zum Abschied Danke:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/scholz-biden-treffen-berlin-100.html
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Mission Klima mit Maja Göpel
https://1.ard.de/MissionKlima_PodcastFri, 18 Oct 2024 - 33min - 573 - Von Russland nicht einschüchtern lassen (Tag 965 mit Constanze Stelzenmüller)
Im Podcast Streitkräfte und Strategien geht es um den für Freitag geplanten Besuch von US-Präsident Biden in Deutschland. Washington und Berlin dürften hart bleiben in ihrer Haltung, dass die Ukraine im Krieg keine NATO-Mitgliedschaft erhalten soll. Auch die Reichweitenbeschränkungen für westliche Langstreckenwaffen werden nicht aufgehoben. „Deshalb hätten wir auch keine Nachrichten aus Ramstein bekommen, die die Ukraine sonderlich glücklich gemacht hätten.“ So schätzt die Expertin für Außen- und Sicherheitspolitik, Constanze Stelzenmüller von der Denkfabrik Brookings Institution in Washington, rückblickend die Absage des Treffens wegen des Wirbelsturms ein. Im Interview mit Kai Küstner kritisiert Stelzenmüller, Europa gebe bei der Ukraine-Unterstützung ein „trübes Bild“ ab. Mit Blick auf russische Sabotage, Desinformation und Mordversuche in Deutschland sei es Zeit, sich zu wehren. „Gerade weil die russische Einflussnahme immer dramatischer wird, sollte das ein Motiv für uns sein, uns das nicht bieten zu lassen.“
Im Podcast analysiert Carsten Schmiester auch einen Bericht von Präsident Selenskyj, wonach Russland Soldaten aus Nordkorea in der Ukraine einsetzt.
Anregungen, Lob und Kritik bitte per E-Mail an streitkraefte@ndr.de
Was braucht es für Verhandlungen mit Russland?
https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-friedensverhandlungen-114.html
Angriffe auf Viktor Orban in Rede von EU-Kommissionspräsidentin:
https://www.facebook.com/EuropeanCommission/videos/551771107233395
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Der talentierte Mr.Vossen
https://1.ard.de/podcast_vossenTue, 15 Oct 2024 - 40min - 572 - Russland hat nichts erreicht in der Ukraine (Tag 961 mit Nico Lange)
Der Militärexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz wirft im Podcast "Streitkräfte und Strategien" einen nüchternen Blick auf die Lage in der Ukraine: "Russland hat eigentlich nichts erreicht in diesem Krieg in zweieinhalb Jahren." Die Verlustraten seien für Russland nicht durchhaltbar und deshalb sei das Militär auch nicht in der Lage, große Städte einzunehmen oder in der Ukraine durchzubrechen. Sein Fazit: Trotz militärischer Probleme der Ukraine stehe kein Sieg der russischen Streitkräfte bevor, auch nicht die Eroberung der Ukraine. Das ist das eigentliche Ziel von Wladimir Putin gewesen. Im Interview mit Anna Engelke teilt Nico Lange deshalb auch die Hypothese von Wolodymyr Selenskyj, dass es gar nicht so viel bräuchte, um den russischen Angriff aufzuhalten.
In der Folge geht es also auch wieder um Waffenlieferungen, den Staatsbesuch des ukrainischen Präsidenten, die abgesagte Reise des US-Präsidenten und den Friedensnobelpreis, der an die japanische Organisation Nihon Hidankyo verliehen wurde. Seit fast 80 Jahren hat es keinen Einsatz von Atomwaffen gegeben. Doch das nukleare Tabu steht auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg unter Druck, warnt Carsten Schmiester, der die Begründung des Nobelkomitees in Oslo beobachtet hat.
Friedensnobelpreis für japanische Organisation
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/friedensnobelpreis-194.html
Interview mit Nico Lange:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1732404.html
Podcast-Tipp: 11KM über den US-Wahlkampf
https://1.ard.de/11KM_Podcast_USA
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deFri, 11 Oct 2024 - 52min - 571 - Zeit für Verhandlungen? (Tag 958 mit Ulrich Kühn)
Militärisch läuft es weiterhin nicht gut für die Ukraine, weshalb immer häufiger über mögliche Verhandlungen spekuliert wird. Im Podcast Streitkräfte und Strategien gehen Carsten Schmiester und Kai Küstner auch auf das geplante, diesmal mit US-Präsident Biden hochrangig besetzte, Ramstein-Treffen am kommenden Wochenende ein. Dort will der ukrainische Präsident Selenskyj seinen Friedens- bzw. “Siegesplan” erläutern: “Frieden durch Stärke”, so lautet ein Kernbestandteil. Das heißt: Die Ukraine dringt auf mehr Waffenlieferungen aus dem Westen, um Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen.
Wie aber lässt sich Schluss machen mit dem Krieg? Dr. Ulrich Kühn vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg verweist auf Sicherheitsgarantien und bilaterale Lösungen. Bei der Patt-Situation sei unklar, wie sich der Krieg im kommenden Winter entwickelt. Dabei sei entscheidend, wie viel Personal Russland bereit ist, an der Front zu "verfeuern". Eine nukleare Eskalation ist zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch, schätzt Kühn Putins Drohungen ein. Russland wäre dann international komplett isoliert.
Zur US-Haltung gegenüber Israel:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-einfluss-israel-100.html
das Interview mit Sicherheitsexperte Dr. Ulrich Kühn:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1729944.html
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Hörspiel-Serie Kalkar 81
https://1.ard.de/kalkar-hoerspielTue, 08 Oct 2024 - 47min - 570 - Israel wird militärisch gewinnen (Tag 954 mit Daniel Gerlach)
Im Podcast "Streitkräfte und Strategien“ geht es um den Jahrestag des verheerenden Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober. Israel kämpft inzwischen an vielen Fronten: gegen die Hisbollah im Libanon, die Hamas in Gaza und im Westjordanland und die Huthis im Jemen. Eine weitere Bedrohung sind die Angriffe mit Drohnen und Raketen aus dem Iran. "Die Amerikaner haben erheblichen Einfluss verloren", sagt Daniel Gerlach im Interview mit Anna Engelke. Der Chefredakteur des Magazins "Zenith" kritisiert auch Deutschland, das seinen Einfluss in der Region zusammen mit anderen europäischen Staaten nicht voll ausschöpft. Viele Länder im Nahen Osten würden sich durch die beeindruckende Machtdemonstration Israels eher unwohl fühlen und jetzt vermutlich auch mit Hilfe Chinas und Russlands aufrüsten, vermutet Gerlach. "Ich glaube, Israel wird militärisch obsiegen, politisch aber großen Schaden nehmen und langfristig geschwächt werden", fasst Gerlach die angespannte Lage zusammen. Der Nahe Osten werde langfristig durch die Ereignisse verändert und destabilisiert
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Das Interview mit Daniel Gerlach:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1727940.html
Zenith - das Magazin für den Orient
https://magazin.zenith.me/de
Alle Folgen Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Weltspiegel Podcast über Nahen Osten
https://1.ard.de/Nahost_WeltspiegelPodcast?cp=SuSFri, 04 Oct 2024 - 48min - 568 - Die Nato ist stärker (Tag 951 mit Jens Stoltenberg)
"Die Welt ist gefährlich, aber die NATO ist stärker", sagt Jens Stoltenberg zum Abschied als NATO-Generalsekretär im Podcast Streitkräfte und Strategien. Im Exklusiv-Interview mit Kai Küstner schaut der Norweger zurück auf die vergangenen zehn Jahre, in denen das Militärbündnis massiv aufgerüstet hat. Kernaufgabe sei es aber, nicht zu kämpfen, sondern Krieg zu verhindern, dies sei die größte Errungenschaft seit der Gründung vor 75 Jahren. Mit Blick auf die Aggressionen Russlands sei es zwar schwierig gewesen, in seiner Amtszeit einen sinnvollen Dialog zu führen. Man müsse jetzt aber ein unkontrollierbares Wettrüsten verhindern. Es sei Sache der Ukrainer, mit Russland zu verhandeln. Die stärkste Garantie für einen dauerhaften Frieden sieht Stoltenberg in einer NATO-Mitgliedschaft und Artikel 5, also dem Bündnisfall. Auch sein Nachfolger Mark Rutte stellt bei der Amtsübergabe am 1. Oktober klar: "Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Ukraine als souveräne, unabhängige und demokratische Nation behauptet."
Im Schwerpunkt des Podcasts geht es um russische "Forschungsschiffe" in der Nord- und Ostsee. Offenbar spioniert Russland auch die kritische Infrastruktur aus. Das ist das Ergebnis des internationalen Rechercheprojekts "Russian Spy Ships". Die NDR-Reporter Benedikt Strunz und Andreas Schmidt berichten von ihrer Recherche und warum Pipelines, Daten- und Stromkabel gefährdet sind.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Jens Stoltenberg im Interview über 10 Jahre bei der NATO
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1725686.html
Systematische Spionage in der Nord- und Ostsee
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/russland-ostsee-spionage-100.html
Rechercheprojekt "Russian Spy Ships" ("Putins Flotte – Russische Spionage in der Ostsee")
https://1.ard.de/putins_flotte
Tagesschau-Podcast 11km mit NDR-Reporter Antonius Kempmann über spannende Einblicke in das Internationale Rechercheprojekt "Russian Spy Ships"
https://1.ard.de/11KM_Ostsee_Spionageflotte
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategie:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Wendehausen - Heimat im Todesstreifen
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13704179/Tue, 01 Oct 2024 - 39min - 567 - Für Putin ist die Ukraine nur der Anfang (Tag 947 mit Michael Kimmage)
Boris Pistorius hat bei seiner Rede vor dem Parlament in Litauen vor den imperialen Plänen Russlands gewarnt. Das Land würde seine Waffenproduktion rapide steigern und seine Streitkräfte dramatisch vergrößern. „Die Ukraine war ein Weckruf, vielleicht der letzte, den wir bekommen.“ In dieser Folge geht es also wieder darum, wie die Ukraine langfristig unterstützt werden kann und wie gefährlich Russlands neue Nukleardoktrin ist. Präsident Putin betont: „Eine Aggression gegen Russland durch eine Nicht-Atommacht, aber mit Unterstützung einer Atommacht, ist als gemeinsamer Angriff auf die Russische Föderation zu betrachten." Anna Engelke und Kai Küstner waren in dieser Woche mit Olaf Scholz und Boris Pistorius unterwegs und konnten dabei auch für den Podcast „Streitkräfte und Strategien“ wichtige Fragen stellen. Anna war als Korrespondentin mit dem Kanzler in New York, wo er den Journalisten vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten sagte, er sei dagegen, die Reichweitenbegrenzung für deutsche Waffen aufzuheben. „Wir werden das nicht machen und dafür haben wir auch gute Gründe“, so Scholz. Im ausführlichen Interview schätzt Michael Kimmage den Siegesplan für die Ukraine ein, den Wolodymyr Selenskyj in den USA vorgestellt hat. Der Professor für Geschichte an der Katholischen Universität in Washington DC hat unter anderem von 2014 bis 2017 im Planungsstab des US-Außenministeriums gearbeitet. Der Deutschland-Kenner und Richard C. Holbrooke Fellow an der American Academy in Berlin sagt im Gespräch mit Anna Engelke: „Russland hat Deutschland den Pazifismus geraubt“. Kimmage verweist auf die Zeitenwende und die neue geopolitische Rolle Deutschlands. An der langfristigen Unterstützung der Ukraine führt deshalb für Kimmage kein Weg vorbei. „Man muss diese Geduld haben und Russland zeigen, dass man langfristig die Ukraine unterstützen kann.“
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Putin erweitert Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-putin-atomdoktrin-100.html
“Amerikas Strategie für die Ukraine funktioniert” - Artikel des US-Historikers Michael Kimmage im Wall Street Journal vom 13.09.2024
https://www.wsj.com/world/ignore-the-defeatists-americas-strategy-is-working-inukraine-f13ba4ef
Michael Kimmage - Richard C. Holbrooke Fellow der American Academy in Berlin
https://www.americanacademy.de/person/michael-kimmage/
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 27 Sep 2024 - 49min - 566 - Kanzler mit beschränkter Reichweite (Tag 944 mit Andrea Beer und Julia Weigelt)
Wolodymyr Selenskyj hat aus Deutschland erneut eine Absage bekommen. Bundeskanzler Olaf Scholz wird die Reichweitenbeschränkung für Präzisionswaffen nicht aufheben. Die Ukraine will die russische Logistik angreifen und Militärflugplätze der Luftwaffe weit hinter der Frontlinie zerstören. Aber Deutschland erlaubt nur den Einsatz solcher Waffen gegen Ziele auf russischem Boden nur für ein begrenztes Gebiet rund um Charkiw. Andrea Beer aus dem ARD Studio Kiew berichtet im Gespräch mit Carsten Schmiester, dass die russische Logistik laut ukrainischer Militärbeobachter weiterhin intakt sei, obwohl zuletzt Drohnen ein russisches Lager mit 30.000 Tonnen Munition zerstört haben sollen. Unklar ist weiterhin, wie der neue Friedensplan von Präsident Selenskyj aussieht, der am Donnerstag US-Präsident Biden vorgestellt werden soll. Vieles sei noch schwammig, sagt Andrea Beer. Aber aus Sicht der Ukraine gehe es um eine große Systemauseinandersetzung. Demokratie gegen Autokratie. Die Menschen in der Ukraine seien aber wirklich erschöpft und fühlten sich im Stich gelassen, weil sie nur so viele Waffen bekämen, dass sie nicht untergingen. Deshalb sei die Erwartung auch groß an den Westen, sagt die Korrespondentin. „Macht ihr jetzt mit, ja oder nein?"
Im Schwerpunkt geht es um die Rolle der Bundeswehr in Schulen. Julia Weigelt hat einen Jugendoffizier beim Besuch in einer Schule begleitet. Sie berichtet von ihren Eindrücken, über Schüler- und Lehrerreaktionen und über die grundsätzliche Kritik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Artikel über Jugend und Bundeswehr aus dem Jahr 1982 “Aus Politik und Zeitgeschehen”
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/archiv/532267/jugend-und-bundeswehr/
Jahresbericht Jugendoffiziere 2023 (Bundeswehr)
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5808806/d5cf753896d38fbc4c6c9e9e088792f2/jahresbericht-2023-data.pdf
Übersicht Beutelsbacher Konsens (Bundeszentrale für politische Bildung)
https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/1793_Beutelsbacher_Konsens_ba.pdf
Alle Folgen des Podcasts Streitkräfte und Stragien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: So Long, Cohen. Beautiful Loser und Weltstar Leonard Cohen
https://1.ard.de/So_Long_Cohen_PodcastTue, 24 Sep 2024 - 44min - 565 - Selenskyjs "Victory Plan" (Tag 940 mit Christian Mölling)
In dieser Folge von "Streitkräfte und Strategien" geht es um die Militärhilfe und die Frage, wie lange die Ukraine noch unterstützt werden kann. Wolodymyr Selenskyj will in der kommenden Woche angeblich seinen Plan des Sieges vorstellen, bislang ist aber wenig über diesen Victory Plan bekannt.
Es könnte sein, dass der ukrainische Präsident erneut mit leeren Händen aus Amerika zurückkommt, ähnlich wie bei seinem letzten Besuch im Frühjahr. So schätzt es zumindest Christian Mölling ein, der Sicherheitsexperte bei der Bertelsmann-Stiftung und dort Direktor des Programms "Europas Zukunft". Im Podcast stellt er eine Studie vor, wie teuer die Verteidigung in den nächsten Jahren für Deutschland vermutlich wird.
Anna Engelke und Carsten Schmiester fragen sich in dieser Folge, wie Deutschland weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben kann. Immerhin haben Außen- und Finanzministerium weiteres Geld beschafft. Der ukrainische Botschafter Makeiev sagt im Podcast: "Wir brauchen dieses Geld für die Unterstützung unserer Streitkräfte." Diese kommt jetzt auch überraschend aus Indien. Bisher war das Land ein enger Partner Russlands, allerdings soll Indien trotz Moskaus Einwände Artilleriegranaten über dritte Länder in die Ukraine geliefert haben. Obwohl das indische Außenministerium dementiert, zeigt die Meldung, wie komplex das geopolitische Unterstützungsnetz für die Ukraine ist.
Fragen, Anregungen und Kritik an: streitkraefte@ndr.de
Diese Waffen liefert Deutschland an die Ukraine:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514
das Interview mit Christian Mölling:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1718882.html
Podcast-Tipp: Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste
https://1.ard.de/dark_matters
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 20 Sep 2024 - 46min - 564 - Krieg in den Köpfen (Tag 937 mit Roland Abold)
Hat dieser Krieg seinen Schrecken verloren, fragt sich Carsten Schmiester angesichts der Tatsache, dass deutsche Nachrichtenredaktionen immer öfter andere Themen wichtiger finden. Mit Blick auf die Landtagswahl in Brandenburg geht es auch um die Frage, wie der Krieg die Wählerinnen und Wähler beeinflusst. AfD und BSW stellen sich gegen die Ukraine-Politik der Bundesregierung. "Ganz viele Menschen haben Angst davor, dass Deutschland sich in diesen Krieg hineinziehen lässt", behauptet beispielsweise Sahra Wagenknecht. Meinungsforscher widersprechen. Roland Abold von Infratest DIMAP stellt im Podcast fest, dass eine deutliche Mehrheit Waffenlieferungen an die Ukraine weiter unterstützt. 57 Prozent der Befragten sagen, das sei entweder angemessen oder gehe sogar nicht weit genug. 36 Prozent geht die Unterstützung zu weit. Kai Küstner schaut im Podcast auf die Lage im Donbass und angesichts der schweren Kämpfe auch auf die Frage, ob die Ukraine mit westlichen Waffen Kampfjets auf russischen Flughäfen angreifen darf. Darüber gibt es offiziell jedoch weiter keine Erlaubnis aus Washington. Aus dem Kreml gibt es unterdessen Meldungen, dass Putin die russischen Streitkräfte weiter ausbauen will - ein Hinweis auf einen länger anhaltenden Konflikt mit dem Westen.
Anregungen, Lob und Kritik bitte per Mail an: streitkraefte@ndr.de
Interview mit Roland Abold von Infratest dimap:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1716548.html
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Synapsen über Bio- und konventionelle Landwirtschaft
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1712744.htmlTue, 17 Sep 2024 - 37min - 563 - Raketen hinter roten Linien (Tag 933 mit Wilfried Jilge)
Seit Monaten wartet die Ukraine auf die Erlaubnis, weitreichende Waffen aus dem Westen auch für Angriffe tief auf russischem Gebiet nutzen zu dürfen. In den letzten Tagen gab es Anzeichen, dass sich die USA in der Frage bewegen könnten, berichtet Carsten Schmiester. Vor einem wichtigen Treffen von US-Präsident Biden und dem britischen Premierminister Starmer hatte Russlands Präsident Putin dem Westen gedroht: Eine solche Freigabe würde eine direkte Beteiligung von NATO-Staaten am Krieg in der Ukraine bedeuten. Moskau werde darauf reagieren.
Gleichzeitig wird aktuell auch viel über Frieden im Ukraine-Konflikt gesprochen. Aus Deutschland kommen Forderungen für einen Stopp der Waffenlieferungen, insbesondere von der AfD und dem BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht). Doch will Putin wirklich ernsthaft verhandeln? Wilfried Jilge, Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, DGAP, warnt im Gespräch mit Kai Küstner nach seiner Ukraine-Reise vor Naivität im Umgang mit Russland und vor zu hohen Erwartungen: „Putin wird allenfalls aus taktischen Gründen verhandeln wollen, um die westliche Unterstützung zu schwächen.“ Gespräche seien wichtig, sie fänden hinter den Kulissen auch statt, erklärt Jilge. Ebenso wichtig sei es aber, die militärische Unterstützung der Ukraine noch auszuweiten, um ernsthafte Verhandlungen realistischer werden zu lassen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Freigabe für Einsatz weitreichender Waffen auf russischem Gebiet?
https://www.nytimes.com/2024/09/12/us/politics/biden-ukraine-weapons.html
Nachrichten zur Ukraine auf tagesschau.de
https://www.tagesschau.de/thema/ukraine
Das Interview mit Wilfried Jilge, Experte der DGAP:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1714402.html
Alle Podcast-Folgen von Streitkräfte und Strategien
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Messner – ein extremes Leben
https://www.ardaudiothek.de/sendung/messner-ein-extremes-leben/13686069/Fri, 13 Sep 2024 - 42min - 562 - Singen zu Sirenen (Tag 930 mit Achim Gutzeit)
Host Carsten Schmiester geht im Gespräch mit Kai Küstner auf die Resilienz der ukrainischen Zivilbevölkerung ein. Besonders beeindruckt hat ihn ein virales Video einer jungen Sängerin, die während eines Luftalarms singt. Die zunehmenden Angriffe auf zivile Infrastruktur verschärfen die humanitäre Lage. Russland soll ballistische Raketen aus dem Iran erhalten haben, die in den kommenden Wochen gegen die Ukraine eingesetzt werden könnten. Die USA vermuten eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern, das Verhältnis des Westens zum Iran dürfte sich damit rasant weiter verschlechtern.
Bei der Bundeswehr schrillen unterdessen die Alarmglocken. Der Verfassungsschutz beobachtet zunehmend, wie Russland deutsche Kasernen und NATO-Einrichtungen ausspioniert. Vor allem die zunehmenden Drohnen sorgen für Beunruhigung. Achim Gutzeit erläutert im Podcast den "Operationsplan Deutschland" – eine umfassende Strategie zur Koordination von militärischer und ziviler Verteidigung im Falle eines Angriffs. Die Befragung von Soldaten und Nachrichtendiensten zeigt ein Bild, das von der Friedensphase zu einer hybriden Kriegsführung übergeht. Dabei steht die Bundeswehr vor enormen Herausforderungen und muss zwischen Bund, Ländern und kommunalen Einrichtungen viel koordinieren, damit unter anderem lebenswichtige Infrastrukturen geschützt werden. Im Ernstfall müssen NATO-Truppen versorgt, Kasernen geschützt und Transportwege abgesichert werden.
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NPR-Radiobeitrag über Sängerin aus Kiew (englisch)
https://www.npr.org/2024/09/05/nx-s1-5088655/the-sound-of-air-raid-sirens-in-ukraine-have-been-turned-into-music
Iranische Raketen für Russland:
https://www.ft.com/content/135732cf-d5b8-4bbe-930d-8b55236f4894
https://www.youtube.com/watch?v=tZijbxcNqy0
Alle Folgen von Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast mit Ingo Zamperoni "Amerika, wir müssen reden!"
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenTue, 10 Sep 2024 - 34min - 561 - Ukraine fordert in Ramstein Waffen (Tag 926 mit Gustav Gressel)
Die Ukraine braucht zusätzliche Waffenlieferungen, um sich gegen Russland verteidigen zu können. "Wir leiden unter einem Mangel an Raketen und wir brauchen Langstreckenfähigkeiten, auch für den Einsatz auf russischem Territorium", forderte Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen auf dem deutschen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Der ukrainische Präsident kritisierte, dass ein beträchtlicher Anteil versprochener Luftabwehrsysteme noch nicht an die ukrainischen Streitkräfte geliefert worden sei. Er forderte auch die Bereitstellung weiterer F-16 Kampfjets.
Die Ukraine leide "derzeit unter den stärksten Luftangriffen seit Kriegsbeginn", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe und sagte dabei die Lieferung von 12 Panzerhaubitzen zu. Im Gespräch mit Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations bespricht Anna Engelke, warum militärische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine auch dauerhaft wichtig ist.
„Die westliche Unterstützung, die jetzt schon nur am Minimum die Ukraine im Kampf gehalten hat, die ist alles andere als sicher im nächsten Jahr“, warnt Gressel. Der Militärexperte glaubt, dass die ukrainische Stadt Pokrowsk aufgrund gut ausgebauter Verteidigungslinien nicht so schnell fallen wird. In anderen Gebieten sei die Situation dagegen kritisch.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Das Interview mit Militärexperte Gustav Gressel:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1709770.html
Alle Podcast-Folgen:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: Cut – beste Reportage beim Deutschen Radiopreis
https://1.ard.de/CUTFri, 06 Sep 2024 - 51min - 560 - Tödlichster Raketenangriff seit Kriegsbeginn (Tag 923 mit Julia Weigelt)
In der Ukraine sind laut Präsident Selenskyj mindestens 41 Menschen bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. Mehr als 180 weitere wurden bei dem Angriff auf die Stadt Poltawa verletzt. Die Raketen seien auf dem Gelände einer Hochschule und eines Krankenhauses eingeschlagen, hieß es am Dienstag aus Kiew. Es wird vermutet, dass eigentlich ein militärisches Ausbildungszentrum in der Stadt getroffen werden sollte.
Kai Küstner fasst zusammen, was er bislang über den Angriff erfahren hat. Er schaut im Podcast auch auf den Verlust eines ukrainischen F-16-Kampfjets und geht auf die Vermutung ein, dass es sich um "friendly fire" handelt, also einen irrtümlichen Beschuss der eigenen Streitkräfte. Die Meldungen kommen in einer schwierigen Phase, weil Russland im Osten der Ukraine weiter auf dem Vormarsch ist. Schwerpunkt im Podcast ist die zivile Wehrverwaltung der Bundeswehr und die Debatte, ob diese nach der "Zeitenwende" noch zeitgemäß ist. Im Gespräch mit Host Carsten Schmiester berichtet Julia Weigelt von ihrer Recherche. Kritiker bemängeln die bürokratische Hürde und ineffiziente Verwaltung, während Befürworter die zivile Kontrolle als Schutzmechanismus gegen eine Machtkonzentration im Militär betonen.
Mindestens 41 Tote bei russischem Angriff auf Poltawa
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-poltawa-100.html
tagesschau.de über den neuen Führungsstab im Verteidigungsministerium
https://www.tagesschau.de/inland/verteidigungsministerium-pistorius-fuehrungsstab-101.html
Analyse zur Trennung zwischen Streitkräften und Bundeswehrverwaltung (Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages) https://www.bundestag.de/resource/blob/959758/92abfdf4201b14ac6450222e9a572561/WD-2-034-23-pdf.pdf
Wie bedroht ist unser Rechtsstaat? 11KM: der tagesschau-Podcast
https://1.ard.de/11KM_Wehrhafte_Demokratie
Sollen wir der Ukraine weiter Waffen liefern? - Darüber diskutiert Carsten Schmiester bei "Politik & wir" am 3.9. ab 20:15 Uhr auf dem ARD-Twitch-Kanal: https://1.ard.de/puw_waffen-ukraine?p=susTue, 03 Sep 2024 - 39min - 559 - Warum Flugabwehrsysteme nicht ausreichen (Tag 919 mit Botschafter Makeiev)
Die Beschränkungen für weitreichende Waffensysteme des Westens in der Ukraine müssen aufgehoben werden. Das fordert der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev im Podcast. "Es wäre doch richtig, den Bogenschützen zu töten und nicht nur zu versuchen, die Pfeile abzufangen."
Im Interview mit Anna Engelke erklärt Makeiev, warum russische Militärflughäfen, Munitionsdepots und Kampfflugzeuge angegriffen werden müssten, damit nicht wieder hunderte Raketen in einer Nacht auf die Ukraine geschossen werden, wie Anfang der Woche. "Ein Fußballteam wird nie gewinnen, wenn dem Verteidiger verboten wird, den Ball nach vorne zu spielen." Man könne einen Krieg nicht mit einem Fußballspiel vergleichen, aber ohne Verteidigung würde sein Land jeden Tag Männer und Frauen an der Front und Zivilisten im Land verlieren. In Sachen Militärhilfe ist er aber weiter oprimistisch und äußert die Hoffnung, im nächsten Jahr doch mehr Militärhilfe aus Deutschland zu bekommen.
In der Folge geht es auch um die Stimmung vor den Landtagswahlen und die Suche nach den Attentätern der Nord-Stream-Pipelines. "Es gab kein Diplomaten-Auto der ukrainischen Botschaft, das da irgendwie verwickelt werden konnte", weist Makeiev den jüngsten Vorwurf zurück.
Ukraine-Korrespondentin Andrea Beer vermittelt aus erster Hand ihre Eindrücke aus dem Donbass, und Carsten Schmiester beobachtet unter anderem die Offensive in Kursk.
Fragen, Lob oder Kritik an: streitkraefte@ndr.de
Interview mit Botschafter Oleksii Makeiev:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1705158.html
Alle Folgen Streitkräfte und Strategien:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
“Politk & wir” Live-Diskussion auf twitch
https://1.ard.de/puw_waffen-ukraine?p=susFri, 30 Aug 2024 - 41min - 558 - Schwerste Luftangriffe seit Kriegsbeginn (Tag 916 mit Vassili Golod)
Nach der Feier zur Unabhängigkeit ist die Ukraine massiv bombardiert worden. Russland hat am Montag mit 127 Raketen und 109 Drohnen angegriffen und hauptsächlich auf Kraftwerke gezielt. Teilweise dauert es Monate oder bei einem Staudamm auch Jahre, bis die kaputte Infrastruktur wieder repariert ist, berichtet Vassili Golod. Der ARD-Korrespondent ist auch in Kiew in der vergangenen Nacht mehrfach aufgewacht durch die lauten Explosionen. "Irgendwann kannst du nicht bei jedem Luftalarm in den Keller oder in den Flur rennen. Das heißt, du bleibst dann liegen und dann knallt es plötzlich laut." In der Nacht waren erneut 81 Drohnen unterwegs. In Kriwyj Rih wurde auch ein Hotel angegriffen. Russland versucht mit dieser Strategie gezielt Orte anzugreifen, an denen sich Journalistinnen und Journalisten aufhalten. Präsident Selenskyj sorgt sich wegen der Angriffe auf die Stromversorgung jetzt schon vor der nächsten Angriffswelle. "Dieser
anstehende Winter wird sehr heftig für die Bevölkerung", befürchtet auch Golod im Gespräch mit Carsten Schmiester und rechnet deshalb mit einer größeren Fluchtbewegung.
Aus Neu-Delhi meldet sich ARD-Korrespondentin Charlotte Horn und berichtet über die Rolle von Indiens Premierminister Modi, der gerade erst Kiew besucht hat, nachdem er im Juli bei Putin in Moskau war. Obwohl Indien militärisch noch immer stark von Russland abhängig ist, hat Modi gute Kontakte in den Westen, wurde aktuell von US-Präsident Biden für seine Friedensbemühungen gelobt und gilt als potenzieller Vermittler zwischen den Kriegsparteien.
Modi fordert Verhandlungen
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/modi-ukraine-besuch-102.html
Podcast-Tipp: 15 Minuten. Der tagesschau-Podcast am Morgen
https://1.ard.de/15MinutenTue, 27 Aug 2024 - 30min - 557 - Warum Putin nicht zurückschlägt (Tag 912 mit Margarete Klein)
Wie reagiert Russland auf den ersten Einmarsch fremder Truppen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs? Bislang zögert Wladimir Putin. Das bedeute nicht, dass vielleicht doch noch eine harte Reaktion komme, sagt Margarete Klein von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Für die Ukraine sei der Angriff in der Region Kursk militärisch riskant, weil man jetzt an drei Fronten kämpfe, so Klein im Interview mit Anna Engelke. Für mögliche Friedensgespräche im Herbst sei der Schritt aber nachvollziehbar, weil Kiew nun weitere Gefangene und besetztes Gebiet als Verhandlungsmasse habe. Außerdem gehe es der Regierung in Kiew auch darum, zu zeigen, dass die Ukraine ein Momentum nutzen und in die Offensive gehen könne. Gleichzeitig habe man gezeigt, dass ein Überschreiten mutmaßlich “roter Linien” nicht automatisch zur Eskalation führe. Das könne ein wichtiges Argument für neue Waffenlieferungen sein. Im Interview geht es auch darum, wie Russland langfristig Soldaten rekrutiert. Aus dem Donbass melde Russland Erfolge bei der Offensive, berichtet Carsten Schmiester. Laut amerikanischem Geheimdienst zeichne sich dennoch eine Pattsituation an der Front ab.
Wie Russland für einen langen Krieg rekrutiert
https://www.swp-berlin.org/10.18449/2024A26/
das Interview mit Margarete Klein (SWP):
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1700602.html
Podcast-Tipp:
Mal angenommen, ...der Osten bleibt anders
https://www.ardaudiothek.de/episode/13657239/
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Alle Folgen: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.htmlFri, 23 Aug 2024 - 38min - 556 - Wo steckt der Nord-Stream-Taucher? (Tag 909 mit Michael Götschenberg)
Erstmals nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines vor zwei Jahren gibt es einen europäischen Haftbefehl – gegen einen Ukrainer. Der Verdächtige Wolodymyr Z. soll sich Anfang Juli aus Polen in Richtung Ukraine abgesetzt haben. Die ukrainische Regierung bestreitet eine Beteiligung an der Sabotage. Wer steckt also hinter den Anschlägen und was bedeutet das für das Militärbündnis und weitere Waffenlieferungen? Darüber spricht Carsten Schmiester im Podcast mit dem ARD-Terrorexperten Michael Götschenberg, der den Fall mit Kollegen von der ZEIT und der Süddeutschen Zeitung recherchiert. In einem weiteren Schwerpunkt geht es um die Sahel-Region und eine schwere militärische Niederlage der russischen Wagner-Söldner in Mali. Kai Küstner erklärt, welche Rolle dabei die Ukraine gespielt hat und warum das für diplomatische Verwerfungen gesorgt hat. In der Analyse geht es auch darum, welchen Einfluss Deutschland in der Region hat.
Nord-Stream-Recherche von Michael Götschenberg
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/nordstream-172.html
Podcast „Tatort Ostsee“ - Wer sprengte die Ostsee-Pipelines?
https://1.ard.de/Tatort_Ostsee_Podcast
Podcast-Empfehlung: SPRINGERSTIEFEL – die 90er sind zurück
https://1.ard.de/springerstiefel_S2Tue, 20 Aug 2024 - 33min - 555 - Angriff mit hohem Risiko (Tag 905 mit Rebecca Barth und Frank Aischmann)
Der ukrainische Vorstoß auf russisches Gebiet hat sich verlangsamt, zitiert ARD-Korrespondentin Rebecca Barth einen hohen ukrainischen Offizier. Sie meldet sich aus dem Grenzgebiet und berichtet im Gespräch mit Host Carsten Schmiester über die Stimmung der Menschen dort: Viele Soldaten und Zivilisten seien sehr zufrieden mit der Offensive. Andere, die vor den fortgesetzten russischen Raketen- und Bombenangriffen hätten fliehen müssen, litten darunter, während gefangen genommene überwiegend junge russische Soldaten, mit denen sie in einem Gefängnis sprechen konnte, nur darauf hofften, bald wieder in ihre Heimat entlassen zu werden.
Einstweilen kümmere sich das Rote Kreuz um sie. Was das Ziel des Vorstoßes angeht, ist sie weiter unsicher. Stärkung der Moral und Verhandlungsposition, Schwächung Moskaus? Es gäbe noch viele Unbekannte – aber ganz sicher ein hohes Risiko des Scheiterns. Zumal es in Russland nicht danach aussieht, als führe der Überraschungsangriff zu einem Stimmungsumschwung gegen Präsident Putin - aber auch nicht zur erhöhten Gefahr eines russischen Gegenschlages mit Atomwaffen, schätzt Moskau-Korrespondent Frank Aischmann die Lage ein.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr[punkt]de
Shownotes:
Unser Podcast-Tipp:
Kunstverbrechen - True Crime meets Kultur:
(https://1.ard.de/kunstverbrechen-cp )Fri, 16 Aug 2024 - 39min - 554 - Kursk - Putin kalt erwischt (Tag 898 mit Ralph D. Thiele)
Mit ihrem Angriff auf die russische Region Kursk hat die Ukraine Russlands Armee und Präsident Wladimir Putin verblüfft. Und hat damit den Beweis angetreten, dass in diesem Stellungskrieg weiter Überraschungen möglich sind. Trotzdem ist zweifelhaft, ob der Angriff der Ukraine strategisch wirklich nützt und ob das Kalkül aufgeht, dass Russland Truppen aus anderen umkämpften Regionen zur Verteidigung von Kursk abziehen muss, analysiert Kai Küstner. Doch Kiew könnte auch politische und symbolische Ziele damit verfolgen: Die Initiative in diesem Krieg zurückzugewinnen sowie den Menschen in der Ukraine und den Verbündeten erneut zu beweisen, dass Russland verwundbar und die Ukraine zu Erfolgen in der Lage ist. Russlands Rolle im aktuell gefährlich zugespitzten Nahost-Konflikt ist einer der Aspekte im Schwerpunkt: Carsten Schmiester spricht mit Oberst a.D. Ralph D. Thiele über die Gefahr einer weiteren Eskalation nach dem gewaltsamen Tod führender Vertreter von Hamas und Hisbollah, für den unter anderem der Iran Israel verantwortlich macht. Russland, die USA und China haben eigene Interessen in der Region, aber eine Lösung des Konfliktes könne nicht von außen kommen - und sei derzeit nur schwer vorstellbar.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr[punkt]de
Shownotes:
Analyse der ukrainischen Gegenoffensive in Kursk:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kursk-106.html
Ukraine wollte dutzende russische Jets ausschalten, USA sagten ‘No’:
https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2024/08/05/ukraine-had-a-chance-to-blow-up-russias-best-warplanes-on-the-tarmac-the-white-house-said-no-and-now-its-too-late/
US-Vize-Präsidenten-Kandidat Tim Walz und seine Beziehung zu China:
https://www.bbc.com/news/articles/cvgewpzyd91o
Das Interview mit Oberst a. D. Ralph D. Thiele:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1691712.html
Unser Podcast-Tipp:
Tagesschau in 15 Minuten am Morgen:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13340453/Fri, 09 Aug 2024 - 40min - 553 - Pakt mit dem Teufel? (Tag 891 mit Julia Weigelt)
Nach dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg sind die Freigelassenen in Deutschland und den USA angekommen. Unter ihnen waren der in Russland inhaftierte US-Reporter Evan Gershkovich, aber auch der aus deutscher Haft entlassene sogenannte Tiergarten-Mörder Wadim Krassikow. Gerade seinetwegen gibt es in Deutschland Kritik an dem "Deal". Für die einen ist er ein Pakt mit dem Teufel/Putin - für andere schlicht pragmatische Politik.
Im Podcast mit Host Carsten Schmiester geht es dazu um die weiterhin für die Ukraine schwierige militärische Lage, auch wenn die ersten F-16-Kampfjets im Land angekommen sein sollen.
Weitere Themen sind die drohende Eskalation im Nahen Osten und im Schwerpunkt das Problem sexualisierter Gewalt in der Bundeswehr.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Gefangenenaustausch:
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/gefangenenaustausch-russland-spione-100.html
Berichte der Wehrbeauftragten:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/105/2010500.pdf
Podcasttipp: Weltspiegel
https://www.ardaudiothek.de/sendung/weltspiegel-podcast/61593768/Fri, 02 Aug 2024 - 41min - 552 - Putins Truppen rücken vor (Tag 884 mit Franz-Stefan Gady)
Der US-Wahlkampf beherrscht die Schlagzeilen. Was etwas davon ablenkt, dass die russischen Truppen im Osten der Ukraine stetig Geländegewinne erzielen. "Die nächsten Wochen werden sehr kritisch für die Ukraine", warnt der Militäranalyst Franz-Stefan Gady. Russland versuche, den derzeitigen Personalmangel der Ukrainer auszunutzen und werde seine Offensive in den kommenden Tagen noch verschärfen, so der Politikberater im Gespräch mit Host Kai Küstner.
Trotz der China-Reise des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba - die Chancen auf einen baldigen Verhandlungsfrieden schätzt Gady als eher gering ein: "Russland hat kein Verlangen nach Verhandlungen", so der Experte. Moskau glaube weiter daran, seine Ziele auf dem Schlachtfeld erreichen zu können. Und auch bei China dürfe man nicht naiv sein: Peking habe kein Interesse daran, den Konflikt zu beenden.
Auch über die geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland spricht Kai Küstner ausführlich mit Franz-Stefan Gady: Der beklagt eine "fehlende Kommunikation" der Politik zu dem Thema und erläutert, warum die Stationierung für die Pläne der NATO und der USA eine so wichtige Rolle spielen.
Schließlich berichtet Korrespondent Andreas Schmidt von der gemeinsamen Übung deutscher Eurofighter mit japanischen Kampfjets in Fernost. Und beantwortet die Frage, warum China von diesem Manöver ganz und gar nicht begeistert ist.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Rede von Kamala Harris bei MSC 2024:
https://www.youtube.com/watch?v=cRtSGii-Dcg
Was bedeuten Harris, Trump, Vance für Europa- und Ukraine-Politik?
https://www.tagesschau.de/ausland/uswahl/abhaengigkeit-usa-100.html
Nachschubprobleme für Russland?
https://www.economist.com/europe/2024/07/16/russias-vast-stocks-of-soviet-era-weaponry-are-running-out
das Interview mit dem Militäranalyst Franz-Stefan Gady:
https://www.ndr.de/audio1682982.html
Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden!
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenFri, 26 Jul 2024 - 58min - 551 - Triumphaler Trump - Desaster für Ukraine und Europa? (Tag 877 mit Tobias Dammers)
Die Republikaner haben Donald Trump auf einem pompösen Parteitag offiziell zum US-Präsidentschaftskandidaten gekürt. Der wiederum stellte Senator JD Vance als seinen potenziellen Vize-Präsidenten vor. Ein deutliches Signal an Deutschland, Europa und die Ukraine, analysiert Kai Küstner, der für den Podcast zahlreiche Reden, Auftritte und Texte von Vance durchforstet hat. Darin wird deutlich: Von weiterer Hilfe für die Ukraine hält der einstige Gegner und heutige Buddy von Trump wenig. Statt sich mit Waffenlieferungen zu überfordern, solle die USA lieber auf Diplomatie setzen, findet Vance. Der im übrigen auch nicht glaubt, dass Russlands Präsident Putin eine existenzielle Bedrohung für Europa darstellt.
Was Deutschland und die Europäer angeht, so lautet die klare Botschaft des Trump-Teams: Die Zeit der "Freifahrtscheine" ist vorbei, sie sollen selbst für Sicherheit sorgen. Die USA müssten sich China und Asien zuwenden. Droht Europäern und Ukrainern gleichermaßen also ein Desaster, während Putin jubilieren kann?
Im Schwerpunkt widmet sich ARD-Reporter Tobias Dammers dem Mobilisierungsproblem der Ukraine und berichtet über jene Männer, die Angst davor haben, an die Front zu gehen oder keinen Sinn darin sehen. Die sogenannten "Kriegsdienstverweigerer" fürchten ständig, entdeckt zu werden. Trotzdem ist es Dammers gelungen, mit ihnen zu sprechen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Rede von JD Vance im US-Senat April 2024 – zu Ukraine, Deutschland, Europa:
https://www.c-span.org/video/?535093-11/senator-jd-vance-ukraine-aid-bill
Ukrainer, die nicht an die Front wollen:
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/ukraine-mobilisierung-soldaten-100.html
Umfrage in Ukraine zu Siegchancen über Russland und Diplomatie:
https://www.kiis.com.ua/?lang=eng&cat=reports&id=1372&page=1
Podcast-Tipp:
https://www.ardaudiothek.de/episode/zehn-minuten-wirtschaft/13504145/Fri, 19 Jul 2024 - 30min - 550 - Biden verwechselt Selenskyj mit Putin (Tag 870 mit Claudia Major)
Auf dem NATO-Gipfel ist Joe Biden bei jedem Auftritt besonders genau beobachtet worden. Ausgerechnet am Schluss unterlief ihm ein peinlicher Versprecher. Während der Vorstellung des ukrainischen Präsidenten nannte Biden ihn versehentlich „Präsident Putin“ statt „Präsident Selenskyj“. Selenskyj reagierte schlagfertig und versuchte, die Situation zu entschärfen. Trotzdem geht die Debatte über die Gesundheit des US-Präsidenten weiter.
In Deutschland wird dagegen über die konventionelle und nukleare Abschreckung diskutiert. Am Rande des NATO-Gipfels ist nämlich auch bekannt geworden, dass die USA ab dem Jahr 2026 in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Damit reagiert Europa auf die Stationierung russischer Raketen, die auch auf Deutschland zielen. Vorgesehen sind Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Außerdem sind auch Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen vorgesehen.
Bundeskanzler Scholz bezeichnet die Entscheidung als notwendig zur Schließung einer Fähigkeitslücke und zur Abschreckung. Kritiker befürchten, dass Deutschland damit zum Kriegsschauplatz wird. Die Öffentlichkeit sei zudem nicht ausreichend vorbereitet worden. Die Sicherheitsexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, Claudia Major, sagt im Interview mit Anna Engelke: „Ich wäre ganz ehrlich glücklich, wenn diese Systeme bei uns nicht stationiert werden müssten, wenn wir sie nicht bräuchten." Gleichzeitig sieht sie die Notwendigkeit, gegenüber Russland aufzuholen und auch den Bedarf an einer US-Präsenz in Europa: „Denn nur dann kann die NATO einen konventionellen Krieg abschrecken.“
Im Podcast berichtet Kai Küstner auch über einen russischen Anschlagsplan auf Rheinmetall-Chef Papperger und über Ungarns Regierungschef Orban, der bei NATO und EU für noch mehr Ärger sorgt.
NATO-Gipfel-Erklärung:
https://www.nato.int/cps/en/natohq/official_texts_227678.htm
Rheinmetall-Chef Papperger: Wie konkret war die Bedrohung?
https://www.tagesschau.de/inland/rheinmetall-anschlagsplan-papperger-100.html
Desinformation zum russischen Angriff auf das Kinderkrankenhaus:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ukraine-kiew-krankenhaus-russland-100.html
Podcast-Tipps:
Was tun Herr General? (MDR Aktuell)
https://1.ard.de/general
Krieg und Terror - Die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine (NDR Info)
https://1.ard.de/Krieg_und_Terror
Alle Folgen von „Streitkräfte und Strategien“.
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deFri, 12 Jul 2024 - 43min - 549 - Russische Rakete zerstört Kinderkrankenhaus in Kiew (Tag 867 mit Vassili Golod)
ARD-Korrespondent Vassili Golod meldet sich für den Podcast aus Lwiw, von wo er den Angriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew einschätzt. Auch ohne abschließende Untersuchung des Kriegsverbrechens ist sich die UN ziemlich sicher, dass der Marschflugkörper vom Typ Kh-101 in Russland abgefeuert wurde. Damit drängt sich auch erneut die Frage auf, ob der Westen die Ukraine nicht stärker unterstützen müsste.
„In der Ukraine empfindet man es als sehr zynisch, wenn im Westen gesagt wird: ‚Ist das nicht die nächste Eskalationsstufe, wenn die Ukraine eine militärische Einrichtung in Russland trifft‘“, so Golod. Der Angriff auf ein Krankenhaus für krebskranke Kinder zeige, wie brutal Russland diesen Angriffskrieg führe. Kai Küstner ordnet in dieser Folge die Rolle der NATO zum 75. Geburtstag ein. Das Bündnis sei so groß und stark wie nie, aber gleichzeitig auch so bedroht wie selten – von außen und von innen. Er geht dabei auch auf die Frage ein, ob Ungarns Regierungschef Orban mit seinen Reisen nach Russland und China der NATO schadet. Kai erinnert sich auch an seine Begegnung mit Donald Trump beim NATO-Gipfel 2018 in Brüssel, wo dieser kurz davor war, die NATO auseinanderzunehmen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Untersuchungen nach Angriff auf Kinderkrankenhaus
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-klinik-102.html
11km-Podcast zum NATO-Jubiläum und Donald Trump
https://www.ardaudiothek.de/episode/11km-der-tagesschau-podcast/75-jahre-nato-bedrohter-kraftprotz/tagesschau/13284511/
Als Trump 2018 fast die NATO auseinandernahm:
https://www.ft.com/content/8985b970-0015-479f-9585-7a9b234715a4
Befragung: Ukrainer glauben weiter an Sieg gegen Russland:
https://www.kiis.com.ua/?lang=eng&cat=reports&id=1372&page=1
ARD-Dokuserie über Angela Merkel:
https://1.ard.de/Merkel-SerieE1Tue, 09 Jul 2024 - 34min - 548 - Ampel spart an Zeitenwende (Tag 863 mit Martin Erdmann)
Für die Bundeswehr soll im kommenden Haushalt deutlich weniger zusätzliches Geld bereitgestellt werden. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte für die Zeitenwende und die Aufrüstung sechseinhalb Milliarden Euro mehr gefordert, weil das Sondervermögen bald ausgeschöpft ist. Bundeskanzler Olaf Scholz will trotzdem das Zwei-Prozent-Ziel der NATO auch langfristig erfüllen: "Wir stellen mehr Mittel zur Verfügung für die Sicherheit unserer Städte und Dörfer. Für ein Land, in dem sich niemand fürchten muss." CDU-Chef Merz kritisierte den Verteidigungsetat: "Der große Verlierer ist die Bundeswehr."
Unterdessen hat sich die ukrainische Armee hat sich aus der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk zurückgezogen. Die Stadt wurde monatelang bombardiert und ist strategisch wichtig. Russlands Präsident Wladimir Putin hat beim Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit erneut betont, dass er zu Friedensverhandlungen bereit sei, jedoch unter der Bedingung, dass die Ukraine auf besetzte Gebiete verzichtet.
Im Schwerpunkt spricht Anna Engelke mit dem früheren NATO-Botschafter Martin Erdmann über 75 Jahre des Verteidigungsbündnisses. Dabei geht es vor dem Gipfel in der kommenden Woche um die Herausforderung, die Ukraine weiter zu unterstützen. Auch mit Blick auf eine erneute Wahl von Donald Trump.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Interview mit dem ehem. NATO-Botschafter Martin Erdmann:
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1669484.htmlFri, 05 Jul 2024 - 43min - 547 - Putin profitiert von Populisten (Tag 860 mit Reiner Schwalb)
In Frankreich haben die Rechtspopulisten den ersten Wahlgang gewonnen. Was wird sich in Europa ändern, wenn die Partei Rassemblement National den Premierminister ernennen darf? Ähnlich wie die AfD in Deutschland zeigen die französischen Rechtspopulisten Sympathien für den russischen Präsidenten. 2014 nahm die Partei einen Millionenkredit von einer russischen Bank auf und Marine Le Pen erklärte, die Krim gehöre zu Russland. In letzter Zeit versucht Parteichef Jordan Bardella ein gemäßigteres Image aufzubauen. Bardella bezeichnete Russland als Bedrohung und versprach Unterstützung für die Ukraine. Es bleibt jedoch fraglich, ob diese Versprechen im Falle eines Wahlsiegs eingehalten würden. Die französische Verfassung teilt die Macht zwischen Präsidenten und Parlament, was zu Interessenkonflikten führen könnte. Ein Sieg der Rechtspopulisten könnte die französische Unterstützung der Ukraine und die Zusammenarbeit mit Deutschland erschweren.
Im Gespräch mit dem Ex-Militärattaché an der deutschen Botschaft in Moskau, Reiner Schwalb, geht es um die Balance zwischen militärischer Hilfe und Diplomatie. Aus seiner Zeit und Erfahrung in Russland weiß Schwalb, dass militärische Abschreckung oft wirksam ist, aber auch diplomatische Verhandlungen notwendig sind. Schwalb fordert deshalb eine umfassende Diskussion über die zukünftige europäische Sicherheitsarchitektur und weist darauf hin, dass Sicherheit vor Russland eine zentrale Rolle spielt. Der Brigadegeneral a.D. glaubt, dass die Bevölkerung bereit ist, diese wichtigen Fragen zu diskutieren.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Das Interview mit dem Militärttaché a.D. Reiner Schwalb
http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1667174.html
Hier gibt es alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien"
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: 11km - Russische Spione in Deutschland
https://1.ard.de/11KM_Russlands_Spione=?cpTue, 02 Jul 2024 - 46min - 546 - Frieden durch Diplomatie (Tag 856 mit Julia Weigelt)
Mehr als zwei Jahre nach dem Abbruch der Gespräche zwischen Moskau und Kiew sind die Gräben tiefer denn je. Wer kann also wieder zwischen Russland und der Ukraine vermitteln? Vielleicht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)?
Der amtierende Vorsitzende, Maltas Außenminister Ian Borg, betonte im April vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Notwendigkeit, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine prominent auf der Agenda zu halten und die Prinzipien der OSZE zu verteidigen. Das Verhältnis innerhalb der OSZE ist derzeit allerdings von Spannungen geprägt, insbesondere durch Russlands Vorwürfe, die Organisation sei ein Anhängsel der NATO und der EU.
Im Podcast erklärt Julia Weigelt, wie nach dem Kalten Krieg aus der KSZE die OSZE entstand, um Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zu fördern. Die heutige OSZE hat ein breites Aufgabenspektrum: Menschenrechte, Demokratisierung und Rüstungskontrolle. Die Bundesregierung sieht in der OSZE weiterhin einen wichtigen Dialog- und Kooperationsrahmen. Es sei die Aufgabe der Diplomatie, nachhaltige Lösungen zu finden, mit denen alle leben können, so das Fazit der Recherche.
Kai Küstner analysiert wichtige Personalentscheidungen von EU und NATO sowie das erste TV-Duell im US-Wahlkampf. Amtsinhaber Joe Biden verhaspelte sich, verwechselte Namen und Begriffe. Und befeuert damit die Debatte über seine Eignung. Beispiel: Als der Ukraine-Konflikt angesprochen wird, konnte Trump behaupten, wenn es einen Präsidenten gäbe, der von Putin respektiert würde, wäre Russland nicht in die Ukraine einmarschiert. Bidens Konter, dass Trump während seiner Amtszeit Putin ermutigt habe, in der Ukraine zu handeln, wie er wolle, lief aber ins Leere – weil der Präsident die Namen verwechselte.
Analyse zum TV-Duell Biden vs. Trump
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/us-wahl-tv-duell-102.html
Interview mit Matthias Dembinski vom Leibnitz-Instituts für Friedens‒ und Konfliktforschung
https://www.ndr.de/audio1664664.html
Beiträge zur OSZE der Tagesschau
https://www.tagesschau.de/thema/osze
OSZE-Analyse des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg
https://ifsh.de/news-detail/kann-die-osze-bruecken-zu-russland-bauen
OSZE-Analyse der Online-Zeitschrift “Internationale Politik und Gesellschaft”
https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/kurz-vor-dem-wachkoma-7140/
Homepage der OSZE
https://www.osce.org/
Podcast-Tipps:
Weltspiegel über Wahlen in Großbritannien
https://1.ard.de/WeltspiegelPodcast_GB_UpperClass_cp_SuS
Ingo Zamperoni über das TV-Duell
https://1.ard.de/AWMR_TV_Duell
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deFri, 28 Jun 2024 - 44min - 545 - Trump oder Biden (Tag 853 mit Ingo Zamperoni)
Wenn Joe Biden nicht Präsident der USA gewesen wäre, dann säße Wladimir Putin mit seinen Offizieren in Kiew. So schätzt der USA-Kenner Ingo Zamperoni die Unterstützung aus Washington für die Ukraine ein. Der Moderator der ARD-Tagesthemen erklärt im Gespräch mit Carsten Schmiester, warum die beiden Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im November in den USA so unbeliebt sind. Das liegt an ihrem Alter und an ihrer Vergangenheit. Viele Wähler interessieren sich zudem mehr für ihre eigenen Probleme und sind der Meinung, die USA sollten sich aus Europa lieber zurückziehen. Trotzdem wird die US-Sicherheitspolitik auch beim ersten TV-Duell zwischen Biden und Trump am Donnerstag eine Rolle spielen, vermutet Zamperoni. Sein amerikanischer Schwiegervater streitet sich mehr denn je mit seiner Tochter darüber, welche Rolle die USA in Zukunft spielen soll: weltoffen, multikulturell und progressiv oder lieber konservativ. Russland wirft unterdessen den USA vor, an einem Raketenangriff auf die Krim beteiligt gewesen zu sein, bei dem auch Zivilisten getötet wurden. Die Ukraine bestreitet das und erklärte, dass Angriffsziel sei militärischer Natur gewesen. Auch bei russischen Angriffen in Odessa und Charkiw hat es Opfer gegeben. Anna Engelke wirft einen Blick auf die Militärhilfen des Westens für die Ukraine. Die EU hat erstmals Zinseinnahmen aus eingefrorenen russischen Zentralbankgeldern zur Verfügung gestellt.
Ausnahmezustand für Sewastopol verhängt
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sewastopol-ausnahmezustand-angriff-100.html
Podcast-Tipp:
Ingo Zamperoni und Jiffer Bourguignon über TV-Debatte Trump vs. Biden
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_reden
Die Anschlags - Russlands Spione unter uns. ALLE Folgen hier:
https://1.ard.de/dieanschlags_kTue, 25 Jun 2024 - 42min - 544 - Putin bei Kim - ziemlich dicke Freunde (Tag 849)
Russlands Präsident Putin hat während seines Besuchs in Nordkorea erneut mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Beide Länder haben gegenseitigen Beistand vereinbart, sollten sie angegriffen werden. Nordkorea und Russland unterstützen sich trotz internationaler Sanktionen mit Waffenlieferungen. Unterdessen ist die Nachfolge von NATO-Generalsekretär Stoltenberg geklärt. Im Oktober soll der Niederländer Marc Rutte neuer Chef des Verteidigungsbündnisses werden. Im Schwerpunkt der Folge geht es um die deutsche Brigade in Litauen. Genau vor einem Jahr hatte Verteidigungsminister Pistorius viele in Deutschland mit seiner Ankündigung überrascht, eine Brigade der Bundeswehr mit 4.800 Soldatinnen und Soldaten dauerhaft in Litauen zu stationieren. Es war eine Art Überrumpelungsaktion des Ministers. Auch wenn viele Fragen wie z.B. die Finanzierung der Brigade noch ungeklärt sind, hat Pistorius mit dieser Entscheidung einen Pflock eingeschlagen. Erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte soll nun ein Militärverband der Bundeswehr permanent im Ausland stationiert werden. Und zwar ab Ende 2027. Anna Engelke war in Litauen und hat sich angeguckt, welche Fortschritte die Vorbereitungen dort für die deutsche Brigade machen. Die Bevölkerung scheint den deutschen Beitrag zur kollektiven Verteidigung zu begrüßen, auch wenn noch viele Herausforderungen und Unsicherheiten bestehen – nicht nur in Litauen, sondern auch in Berlin.
Fragen und Anregungen zum Podcast: streitkraefte@ndr.de
Podcast-Tipps:
Weltspiegel über Rechtsruck in Europa und Ungarn
https://1.ard.de/Weltspiegel_Ungarn_Hoffnung_gegen_Rechts_SuS
Was tun, Herr General? Die Bundeswehbrigade in Litauen
https://www.ardaudiothek.de/was-tun-herr-general-der-podcast-zum-ukraine-krieg/221-die-litauen-brigade-der-bundeswehr/13498547/Fri, 21 Jun 2024 - 36min - 543 - Ukraine kämpft gegen Niederlage (Tag 846 mit Denis Trubetskoy)
Die Fußball-Europameisterschaft ist nach über zwei Jahren Krieg für viele Menschen in der Ukraine eine gute Gelegenheit, um sich abzulenken. Weil der Strom wegen russischer Luftangriffe bis zu 12 Stunden am Tag abgeschaltet wird und viele Leitungen zerstört sind, ist das Zuschauen eine große technische Herausforderung. Gleichzeitig lastet ein enormer Druck auf der Mannschaft, erzählt der Journalist und bekennende Fußball-Fan Denis Trubetskoy in Kiew. Weil die Ukraine ein sehr emotionales Volk ist, so Denis, gibt es zwar große Freude über die EM, aber eben auch riesige Enttäuschung nach der Niederlage gegen Rumänien. Im Gespräch mit Anna Engelke berichtet Denis Trubetskoy von den Sorgen über die Zukunft seines Landes. Die Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz habe jedoch gezeigt, dass mit der Türkei und Saudi-Arabien nun Länder an Bord seien, die über gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine verfügten und bei Verhandlungen mit Moskau hilfreich sein könnten. Carsten Schmiester erzählt, dass Deutschland in diesem Jahr erstmals das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreicht hat. Die NATO-Mitgliedstaaten haben insgesamt ihre Verteidigungsausgaben gesteigert, gleichzeitig hat auch Russland sein Militärbudget deutlich erhöht. Unterdessen ist die Zahl der einsatzbereiten Atomwaffen wieder gestiegen. Im neuen Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI heißt es, dass weltweit mehr als 3.900 atomare Sprengköpfe auf Raketen und Flugzeuge stationiert seien.
SIPRI-Bericht: Mehr Atomsprengköpfe weltweit einsatzbereit
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/sipri-atomwaffen-108.html
Interview mit dem früheren deutschen Botschafter in Russland, Rüdiger von Fritsch, zur Schweizer Friedenskonferenz im ARD-Bericht aus Berlin - ab Minute 24:25
https://www.daserste.de/bericht-aus-berlin-video-520.html
Militärische Lage in der Ukraine – Institute for the Study of War (ISW)
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-17-2024
Podcast-Tipp: Lost in Nahost - Die Story
https://1.ard.de/lost-in-nahost?cp=streitTue, 18 Jun 2024 - 40min - 542 - Brennpunkt Ostsee (Tag 842 mit Michael Paul)
Während des Kalten Krieges wurde die Ostsee als "Meer des Friedens" bezeichnet. Der Warschauer Pakt betonte seine Kontrolle über die Ostsee, während die NATO westlich von Fehmarn bis zur norwegischen Küste das Sagen hatte. Nach dem Beitritt von Schweden und Finnland zur NATO gibt es immer wieder russische Provokationen bei See-Manövern. Schweden und Finnland fühlen sich bedroht und haben aufgerüstet, während Deutschland trotz Zeitenwende noch nicht ausreichend in die Bundeswehr investiert hat, findet der Sicherheitsexperte Michael Paul von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Podcast. "Da wird Deutschland allmählich zur Sicherheitsgefahr für Europa. Insofern müssen wir dringend nachlegen, und es ist zu hoffen, dass unser Finanzminister mal vielleicht eine schlaue Idee hat, wie er endlich diese Schuldenbremse überwindet und tatsächlich aus einem Wahlkampfschlager herausfindet zu einer soliden sicherheitspolitischen Finanzierung."
In der Schweiz findet am Wochenende eine "Konferenz zum Frieden" statt. Politiker aus der ganzen Welt suchen bei dem Spitzentreffen Wege zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Bei dem Treffen ohne Russland und China wird über Nahrungsmittelsicherheit und humanitäre Fragen wie dem Austausch von Soldaten diskutiert. Wladimir Putin versucht offenbar das Treffen durcheinanderzubringen und hat am Freitag überraschend Bedingungen für Friedensgespräche mit der Ukraine formuliert. Demnach sei sein Land bereit die Kämpfe einzustellen und Gespräche aufzunehmen, wenn sich die ukrainischen Streitkräfte aus den östlichen Regionen zurückziehen, die die Regierung in Moskau bereits annektiert hat. Und außerdem sollte die Ukraine nicht der Nato beitreten.
Beim G7-Gipfel in Italien hat unterdessen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bilaterale Sicherheitsabkommen mit den USA und Japan unterzeichnet. Als "historisch" bezeichnete Selenskyj eine Kreditzusage der G7-Staaten über 50 Milliarden Dollar für sein Land. Der Kredit ist abgesichert durch Zinserträge aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen.
Wladimir Putin hat diese Entscheidung als "Diebstahl" bezeichnet.
ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet von der Front in der Region Charkiw:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-drohneneinheit-100.html
SWP-Studie zur veränderten Lage im Ostseeraum:
https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-im-ostseeraum
Podcast Tipps:
11KM - der tagesschau Podcast zur schwedischen Wehrpflicht
https://www.ardaudiothek.de/episode/13479311/
Die Anschlags – Russlands Spione unter uns
https://www.ardaudiothek.de/sendung/13420611/Fri, 14 Jun 2024 - 36min - 541 - Kein Frieden in Sicht (Tag 839 mit Markus Reisner)
In der Ukraine sterben jeden Tag weiterhin Soldaten. Aus der Region Charkiw gibt es keine guten Nachrichten, sagt der österreichische Militärexperte Oberst Markus Reisner und erklärt, was der Einsatz von westlichen Waffen in Russland bedeutet. Die Strategie würde von den USA vorgegeben, um den Einsatz von taktischen Atomwaffen zu verhindern. Russland werde in die Schranken verwiesen, aber nicht in die Enge getrieben oder vernichtet, weil ein instabiles Russland ein sehr großes Risiko für den Westen sei. "Wer kontrolliert dann all diese Atomwaffen?" Der Konflikt werde deshalb im Moment moderiert, um eine Eskalation zu vermeiden. "Faktisch hat es der Westen in der Hand, durch den Ressourcen-Einsatz steuert er die Möglichkeiten der Strategie-Entwicklung für die Ukraine", so sein Fazit.
Im Podcast geht es auch um die Ukraine-Konferenz in der Schweiz. Ursula Schröder vom Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik: "Es sind keine formalen Friedensverhandlungen, sondern da geht es darum, dass sich die Lager innerhalb der Allianzen sortieren und überlegen, wie man später zu einer echten Verhandlung kommen könnte."
Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unterdessen in Berlin zur Wiederaufbaukonferenz und spricht dort auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz über Unterstützung. Die von Russland verursachten Schäden in der Ukraine werden von der Weltbank auf mindestens 486 Milliarden Dollar geschätzt. Auf der Konferenz wird auch über militärische Hilfe diskutiert, einschließlich der Erlaubnis, deutsche Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen.
Anregungen, Fragen, Lob oder Kritik auch an: streitkraefte[at]ndr.de
Friedensgutachten 2024:
https://friedensgutachten.de/2024/ausgabe
Das ganze Interview mit Oberst Markus Reisner:
https://www.ndr.de/audio1653036.html
Podcast-Tipps:
15 Minuten. Der tagesschau-Podcast am Morgen
https://1.ard.de/15Minuten
Sahra Wagenknecht - der Podcast
https://www.ardaudiothek.de/sendung/sahra-wagenknecht-der-podcast/13468743/
Mitreden! Deutschland diskutiert
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/mitreden/index.htmlTue, 11 Jun 2024 - 42min - 540 - Kann sich Deutschland verteidigen? (Tag 835 mit Uwe Nerger)
Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP fordert die Aktivierung von hunderttausenden Reservisten, um die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands zu erhöhen. Der Vorsitzende des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, sieht dies als Bestätigung seiner langjährigen Anregungen. In der Vergangenheit wurden sie wenig beachtet, aber seit dem Einmarsch Russlands stehen sie zunehmend im Fokus. Darum geht es im Schwerpunkt des Podcast mit einer Recherche von Julia Weigelt. Reservisten sind in drei Kategorien eingeteilt: territoriale Reserve, Truppenreserve und allgemeine Reserve. Die territoriale Reserve koordiniert mit zivilen Krisenstäben und schützt wichtige Infrastruktur. Es gilt: Wer gedient hat, ist ein Leben lang Reservist. Rund 900.000 Personen sind unter 65 und unterliegen der Dienstleistungsüberwachung. Wie die Bundeswehr diese Reserve künftig effektiver ausbilden und auch mobilisieren kann, darum geht es im Interview mit Brigadegeneral Uwe Nerger. Außerdem berichtet Anna Engelke im Gespräch mit Carsten Schmiester über die D-Day Feierlichkeiten in der Normandie. Zum ersten Mal seit 80 Jahren wurde des D-Day gedacht, während in Europa wieder ein Krieg herrscht. Im Mittelpunkt standen die letzten Veteranen, aber auch der ukrainische Präsident Selenskyj. Frankreichs Präsident Macron hat der Ukraine französische Kampfflugzeuge vom Typ Mirage 2000 in Aussicht gestellt und die Menschen in der ostukrainischen Stadt Charkiw werden von Russland aus etwas weniger angegriffen. Offenbar eine Folge der Entscheidung in Berlin und Washington, dass die ukrainischen Streitkräfte auch mit westlichen Waffen militärische Ziele auf russischem Territorium angreifen dürfen.
ARD-Doku über den D-Day
https://1.ard.de/24-h-d-day?ig=ndrdokus
Zusammentreffen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit einem amerikanischen Veteranen
pic.twitter.com/Ac7JP6GT4F
Interview mit Brigadegeneral Uwe Nerger, Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern
https://www.ndr.de/audio1649822.html
Analyse des aktuellen Reservewesens, German Institute for Defense and Strategic Studies
https://gids-hamburg.de/wp-content/uploads/2023/08/GIDSresearch2023_03_Muehle_230717.pdf
Operationsplan Deutschland, Bundeswehr
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5761202/5101246ca9de726f78c4d988607532fc/oplan-data.pdf
Zur Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr im Kalten Krieg, in der Nachwendezeit und nach Aussetzung der Wehrpflicht, Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages
https://www.bundestag.de/resource/blob/557648/28772b11fdd91217dfcdfdac83cce9fc/WD-2-032-18-pdf.pdf
Auftrag der Reserve, Bundeswehr
https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/auftrag-der-reserve-der-bundeswehr
Podcast-Tipps:
27 - Der Podcast zur Europawahl
https://1.ard.de/27-podcast
London-Korrespondent Christoph Prössl aus der Normandie zum D-Day
https://www.ardaudiothek.de/gaensehautfeeling-beim-d-day/13459923Fri, 07 Jun 2024 - 51min - 539 - NATO setzt auf Friedenskonferenz (Tag 832 mit Jens Stoltenberg)
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Absage Chinas für die Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz bedauert. Im Interview mit Host Kai Küstner ist er trotzdem zuversichtlich für das Treffen Mitte Juni. „Ich glaube, dass die Friedenskonferenz eine wichtige Plattform ist, um den Weg zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erörtern“, so Stoltenberg im Podcast. Bei dem Treffen könne man über „Bausteine“ sprechen, die einen langfristigen und gerechten Frieden in der Ukraine sicherstellen: „Dazu gehören die nukleare Sicherheit, der Wiederaufbau der Ukraine und Fragen wie der Getreideexport.“ Im Exklusiv-Interview geht es auch darum, warum die Ukraine jetzt mit westlichen Waffen Ziele in Russland angreifen darf. Deutschlands Zeitenwende bei der Unterstützung der Ukraine und beim Zusammenhalt Europas und Nordamerikas lobt Stoltenberg einerseits und mahnte aber auch, Deutschland müsse dauerhaft mehr Geld in die Verteidigung investieren, um den Frieden zu sichern.
Neben der aktuellen Entwicklung geht es im Gespräch mit Anna Engelke auch um den der 80. Jahrestag des D-Day. ARD-Korrespondentin Katrin Brand berichtet über die Ghost Army, eine spezielle US-Einheit im Zweiten Weltkrieg.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Exklusiv-Interview mit Jens Stoltenberg
http://www.ndr.de/audio1648116.html
Lage in der Ukraine – Institute for the Study of War
https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-3-2024
Artikel der Washington Post über den Einsatz von US-Waffen gegen militärische Ziele auf russischem Gebiet (Paywall):
https://www.washingtonpost.com/national-security/2024/06/01/us-ukraine-weapons-kharkiv-biden/
WDR Podcast-Empfehlungen:
Sönke Neitzel bei Jörg Thadeusz
https://www.ardaudiothek.de/soenke-neitzel-professor-fuer-militaergeschichte/13440315/
Der Meinungspodcast Politikum
https://www.ardaudiothek.de/politikum-der-meinungspodcast-von-wdr-5/46798088/Tue, 04 Jun 2024 - 56min - 537 - Ziel Russland - Scholz gibt Waffen frei (Tag 828 mit Vassili Golod)
Die Ukraine darf jetzt doch deutsche Waffen gegen bestimmte Ziele auf russischem Territorium verwenden. Nach der Zustimmung der USA am späten Donnerstagabend hat auch die Bundesregierung am Freitag ihren Kurs geändert. Man habe sich an die Lage angepasst, so Verteidigungsminister Boris Pistorius. ARD-Reporter Vassili Golod hatte den deutschen Verteidigungsminister in Odessa getroffen und skizziert im Podcast die neue Strategie des Westens. Im Gespräch mit Carsten Schmiester erzählt Anna Engelke, wie die Stationierung von Bundeswehrsoldaten in Litauen ab dem Jahr 2027 in dem baltischen Land aufgenommen wird. Die Brigade soll 4.800 Soldatinnen und Soldaten sowie 200 Zivilangestellte umfassen. Anna Engelke hat zusammen mit weiteren Journalisten u.a. den litauischen Außenminister Gabrielius Landsbergis in Vilnius getroffen. Gegenüber den deutschen Journalisten bezeichnet Landsbergis die Brigade der Bundeswehr als “historischen Markstein”. Im gleichen Atemzug verweist der litauische Außenminister auf die erheblichen Kosten von etwa einer Milliarde Euro, die sein Land für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur aufbringen muss. Trotz der hohen Kosten für das 2,8-Millionen-Volk unterstützt die litauische Bevölkerung laut Umfrage mit einer großen Mehrheit von 80 Prozent die Stationierung der Bundeswehr zum Schutz ihrer nationalen Sicherheit. Im Gespräch mit einem in der Ukraine kämpfenden litauischen Soldaten wird deutlich, wie dominierend Drohnen in dem ukrainischen Verteidigungskrieg gegen Russland sind. Auch wegen der nach wie vor fehlenden Munition aus dem Westen. Der Soldat namens Arunas kritisiert die Unterstützung mit angezogener Handbremse durch den Westen und warnt: “Die roten Linien, die wir für uns ziehen, sind nicht richtig. Wir sollten roten Linie für die Russen ziehen”.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
Litauische Hilfsorganisation “Blue Yellow”
https://blue-yellow.lt/
Podcast-Tipp: Ingo Zamperoni - Amerika, wir müssen reden!
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenFri, 31 May 2024 - 38min - 536 - Inside Taurus (Tag 825 mit Alex Drost)
Nach dem grausamen Gleitbomben-Angriff auf einen ukrainischen Baumarkt in Charkiw kommt neue Bewegung in die Debatte um den Einsatz westlicher Waffen gegen militärische Ziele auch auf russischem Gebiet. Die Ukraine bittet seit langem um die bisher verweigerte Freigabe dafür. Während Kanzler Scholz weiter dagegen ist, berichtet Kai Küstner, hat sich Nato-Generalsekretär Stoltenberg jetzt dafür ausgesprochen. Die Ukraine könne sich mit einer auf den Rücken gebundenen Hand nicht wirklich gegen Angriffe wehren, die von russischem Territorium oder vom russischen Luftraum ausgingen, sagte er. Küstner vermutet, dass diese Stoltenberg-Äußerung ein Umdenken auch in den USA signalisiert, die bisher wie Deutschland auf diesen Waffen-Beschränkungen bestehen. Es geht unter anderem um den "Taurus"-Marschflugkörper, der vom Rüstungskonzern MBDA hergestellt wird. Alex Drost hatte die seltene Gelegenheit, sich im bayrischen MBDA-Standort Schrobenhausen genauer umzusehen. Was wird dort alles produziert und was denkt man dort über das deutsche "Nein" zur Taurus-Lieferung an die Ukraine?
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte[at]ndr.de
ARD-Doku über den Rüstungskonzern Rheinmetall:
https://1.ard.de/inside-rheinmetall
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zur Debatte um Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet (ganze Rede und Q&A):
https://www.youtube.com/watch?v=cP16PEh6ycY
Podcast-Tipp: 10 Minten Wirtschaft - 5G - mit oder ohne China - das ist die Frage
https://www.ndr.de/audio1640462.htmlTue, 28 May 2024 - 30min - 535 - Mehr Milliarden für die Bundeswehr?! (Tag 821 mit Marcel Schlepper)
Marcel Schlepper vom Münchner Ifo-Institut guckt auf das Geld, das die Ampel-Regierung für Sicherheit und Verteidigung ausgibt - in diesem Jahr und in den nächsten Jahren. Sollte die Bundesregierung die Ukraine in diesem Jahr mit zusätzlichen 3,8 Milliarden Euro unterstützen, wie von Verteidigungsminister Pistorius vorgeschlagen, werde das auch Auswirkungen auf das 2-Prozent-Ziel der Nato haben, so Schlepper im Gespräch mit Anna Engelke. Für dieses Jahr erwartet er, dass Deutschland dann 2,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für sicherheitsrelevante Aufgaben aufwendet. Das wäre ein leichter Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber der bisherigen Aussage der Bundesregierung. Auch im nächsten Jahr werde die Ampelkoalition das 2-Prozent-Ziel erreichen. Nach Ansicht des Ifo-Fachmanns erschwert das die Ausgangsposition von Verteidigungsminister Boris Pistorius für die Verhandlungen über seinen Etat für das nächste Jahr. Dass die Bundeswehr insgesamt mehr Geld braucht, davon ist Marcel Schlepper überzeugt. Er sieht große Finanzierungsprobleme auf die Bundeswehr zukommen, wenn das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden € spätestens 2028 ausgegeben ist. Deshalb plädiert er dafür, bereits jetzt jedes Jahr den Verteidigungshaushalt zu erhöhen. Carsten Schmiester berichtet über anhaltende schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine, russische Grenzprovokationen in Estland und Moskaus neuestes Atom-Manöver.
Kritik, Anregungen oder auch Lob – bitte per E-Mail an: streitkraefte[at]ndr.de
Das Interview mit Marcel Schlepper:
http://www.ndr.de/audio1641308.html
Podcast-Tipp: Human Minded über das Leben von Anna Politkowskaja
https://1.ard.de/Human-MindedFri, 24 May 2024 - 48min - 534 - GPS-Sabotage durch Russland? (Tag 818 mit Martin Möller)
Russland führt einen hybriden Krieg gegen den Westen, einschließlich gezielter Desinformation und digitaler Sabotage. Ein konkreter Verdacht: Mehrfacher GPS-Ausfall in der Nähe des estnischen Flughafens Tartu. Zwei finnische Passagierjets konnten deshalb nicht landen und mussten nach Helsinki zurückkehren. NDR-Redakteur Martin Möller hat mit einem Team aus dem NDR-Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin dazu recherchiert und erläutert im Podcast die Auswirkungen dieser immer wieder auftretenden GPS-Ausfälle in der gesamten Ostseeregion.
Im Podcast beleuchten Anna Engelke und Carsten Schmiester außerdem gemeinsam die jüngste Offensive Russlands im Raum Charkiw und die widersprüchlichen Aussagen aus Kiew und Moskau dazu. Die Diskussion um den Einsatz von westlichen Waffen durch die Ukraine gegen militärische Einrichtungen auf russischem Territorium und die mögliche Beteiligung von NATO-Staaten am Schutz des ukrainischen Luftraums reißt nicht ab. Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von NATO-Staaten eindringlich, mit ihren Luftverteidigungssystemen und sogar Kampfflugzeugen den Luftraum über der West-Ukraine zu schützen. Werden in diesem Jahr noch zusätzliche deutsche Militärhilfen für die Ukraine benötigt? Nach Ansicht von Verteidigungsminister Pistorius von der SPD offenbar ja. Die Lage in der Ukraine ist und bleibt angespannt. Welche geopolitische Bedeutung hat das für unsere Sicherheit?
“An der Front“: Gespräch mit ARD-Korrespondentin Rebecca Barth (3. Mai 2024):
https://www.ndr.de/nachrichten/audio1627680.html
Marc Dugge: “Fünf Jahre und kein Ende in Sicht” (20. Mai 2024):
https://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-190430.html
“GPS über der Ostsee gestört: Flugzeuge mussten umkehren“ (2. Mai 2024)
https://www.ndr.de/nachrichten/balticjammer102.html
Podcast-Tipp: “Rammstein – Row Zero“:
https://1.ard.de/Rammstein_Row_Zero_Podcast
Podcast-Tipp: “Deep Doku“:
https://1.ard.de/deep_doku
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: Streitkraefte@ndr.deTue, 21 May 2024 - 33min - 533 - Wie groß ist die Atomgefahr? (Tag 814 mit Moritz Kütt)
Russlands Präsident Wladimir Putin droht wieder verstärkt mit taktischen Atomwaffen, was Ängste vor einem nuklearen Krieg bei uns schüren soll. Moritz Kütt, Physiker und Kernwaffenexperte vom IFSH der Uni Hamburg erläutert, warum ein Einsatz von Kernwaffen in der Ukraine eher unwahrscheinlich ist: Die könnten auch russische Truppen gefährden, zudem würden Bilder vom Atompilz um die Welt gehen. Nach diesem Tabubruch könnten sich weitere Staaten von Putin abwenden.
Die Drohungen zielen zweifelsohne darauf, die Unterstützung des Westens für die Ukraine kleinzuhalten. Trotzdem rät Kütt dazu, diese ernst zu nehmen. Langfristig ließen sich die Gefahren eines Einsatzes nur durch Gespräche über eine Reduzierung von Kernwaffen erreichen.
Gesamte Interview mit Moritz Kütt:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Moritz-Kuett-Atomwaffeneinsatz-in-Ukraine-waere-militaerisch-nutzlos,audio1638580.html
Zu nuklearen Drohungen Russlands:
https://www.nytimes.com/2024/03/09/us/politics/biden-nuclear-russia-ukraine.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Podcast-Tipp: Synapsen - ein Wissenschaftspodcast
https://1.ard.de/SynapsenFri, 17 May 2024 - 42min - 532 - Front in Gefahr (Tag 811 mit Björn Blaschke)
Die russische Offensive bei Charkiw hat die ukrainischen Truppen offenbar überrascht und stellt sie militärisch vor eine große Herausforderung. Die Armee führt zwar nach Angaben von Präsident Selenskyj Einheiten zur Abwehr der Angriffe nach, hat aber dennoch zu wenig Soldaten und immer noch viel zu wenig Munition. Dabei könnte diese Offensive ein Täuschungsmanöver Moskaus sein, um möglichst viele ukrainische Kräfte in der Gegend um Charkiw zu binden, berichtet Kai Küstner. Experten halten es für möglich, dass Moskau in Wahrheit daraufsetzt, weiter südöstlich von Charkiw in der Region Donezk die – jetzt gefährlich geschwächten - ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Unterdessen hat Russlands Präsident Putin den schon länger als angeschlagen geltenden Verteidigungsminister Schoigu entlassen und den Wirtschaftsexperten Beloussow als Nachfolger benannt. Im Gespräch mit Carsten Schmiester deutet ARD-Russlandkorrespondent Björn Blaschke dies als Zeichen für den Versuch Putins, Korruption und mangelnde Effizienz im Sicherheitsapparat zu bekämpfen. Weiter solle die Rüstungsindustrie des Landes gestärkt und unabhängiger von Waffenkäufen im Ausland gemacht werden.
Ist es eine Offensive, oder nicht? FAQ auf tagesschau.de
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-angriff-region-charkiw-100.html
Podcast-Empfehlung: Rammstein - Row Zero
https://www.ardaudiothek.de/sendung/rammstein-row-zero/13382699/Tue, 14 May 2024 - 32min - 531 - Putins geopolitischer Machthunger (Tag 807)
Die russische Armee hat offenbar einen Großangriff nahe der ukrainischen Stadt Charkiw gestartet. Ist das die befürchtete Offensive, mit der Moskau die ukrainischen Verteidigungslinien durchbrechen will? Carsten Schmiester berichtet auch von neuen Atomdrohungen durch Russlands Präsident Putin und von möglichen Anschlagsplänen auf den ukrainischen Präsidenten Selenskij.
Kai Küstner widmet sich im Schwerpunkt dem Systemkonflikt "autoritär" gegen "liberal", der weltweit ausgetragen wird, sich aber besonders anschaulich in Westafrika beobachten ließe: Vor wenigen Wochen landeten erstmalig russische Militärs im gigantischen Sahel-Staat Niger. Die dortige Militärregierung wirft die noch rund 1000 US-Truppen hingegen aus dem Land, genau wie sie es zuvor mit den Franzosen getan hatte. Das heißt: Moskaus Fußabdruck in Afrika wird immer größer, der europäische und amerikanische Einfluss schwindet. Was bedeutet das für Deutschland und den globalen Systemkonflikt? Verteidigungsminister Pistorius erklärte auf seiner US-Reise, Deutschland wolle im Sahel weiter engagiert bleiben.
Zum Besuch von Verteidigungsminister Pistorius in den USA:
https://www.tagesschau.de/ausland/pistorius-washington-100.html
Zum Einfluss Russlands in Westafrika:
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/sahel-soeldner-russland-100.html
https://www.reuters.com/world/africa/russian-troops-enter-base-housing-us-military-niger-us-official-says-2024-05-02/
Podcast-Tipp:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/wir-weltmeister-auf-der-suche-nach-2014/13360445/Fri, 10 May 2024 - 31min - 530 - Putin droht wieder mit Atombombe (Tag 804 mit Ralf Raths)
Russland will den Einsatz von Atomwaffen üben. Ausgerechnet in der Nähe zur ukrainischen Grenze. Wie reagieren die westlichen Staaten auf diese psychologische Kriegsführung? Carsten Schmiester und Kai Küstner diskutieren über die neuen Einschüchterungsversuche Wladimir Putins. Im Podcast geht es auch darum, wie und mit welchen Waffen ein Krieg geführt wird. Welche Rolle spielen Kampfpanzer? Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges stellt sich die Frage, ob traditionelle Panzer in einer Zeit, in der Drohnen und Anti-Panzerwaffen die Überhand gewinnen, noch eine Zukunft haben. Das ambitionierte MGCS-Projekt (Main Ground Combat System) ist ein deutsch-französisches Rüstungsvorhaben, das die Landkriegsführung durch die Integration von Panzern in einem vernetzten Datennetzwerk mit Drohnen und unbemannten Systemen revolutionieren könnte. Der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Panzermuseums in Munster, Ralf Raths, erklärt im Interview, ob Panzer ihre Rolle als "Gewaltmaschinen" behalten oder in der Kriegsgeschichte neu positioniert werden müssen.
New York Times über Putins Nukleardrohungen:
https://www.nytimes.com/2024/03/09/us/politics/biden-nuclear-russia-ukraine.html
Streitkäfte-Folge über Mini-Nukes
https://www.ndr.de/audio1228142.html
Diskussion um Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet (6. Mai 2024)
https://www.ndr.de/nachrichten/audio1628844.html
Das Interview mit dem wissenschaftlichen Direktor des Panzermuseums Ralf Raths:
http://www.ndr.de/audio1629908.html
“Der Panzer der Zukunft im Krieg der Drohnen”
https://www.youtube.com/watch?v=BXkCL70jGtw
„Kleine Zeitwende“ im Panzermuseum Munster (10. Februar 2023)
https://www.ardmediathek.de/video/ndr-info/kleine-zeitenwende-im-panzermuseum-in-munster/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8wY2VmOTdlMC02YjI0LTQxNjUtYmM4Mi02NzM1NzIxOWIyZDM
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: Streitkraefte@ndr.deTue, 07 May 2024 - 40min - 529 - An der Front (Tag 800 mit Rebecca Barth)
ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet in dem Podcast von ihrer Recherchereise in die Region Donezk. Dort hat sie eine ukrainische Artillerieeinheit besucht und selbst das nahe Donnern russischer Kanonen gehört. Mit einem jungen Kommandeur war sie unterwegs in einem Waldgebiet. Acht Männer einer kleinen Einheit kämpfen da seit einem halben Jahr, eingebuddelt in Schützengräben, weit weg jeglicher Zivilisation. Umgeben von Eichhörnchen, viel zu vielen Mücken und ständig unter Beschuss. Sie sehen auf Bildschirmen, wo sich der Feind bewegt, wie er stirbt. Darüber und wie der Personalmangel die Division lähmt, was die Soldaten an der Front denken, erzählt Rebecca sehr eindrucksvoll im Gespräch mit Carsten Schmiester. In ihren Interviews und Gesprächen hört sie auch immer wieder Kritik an der Regierung. Auch zwei Jahre nach Kriegsbeginn gebe es immer noch kein transparentes Verfahren, um herauszufinden, wo in der Ukraine Männer leben, die grundsätzlich bereit wären, das Land zu verteidigen.
Im zweiten Teil des Podcast spricht Anna Engelke mit Claudia Major, Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik über das schwierige deutsch-französische Verhältnis.
Radio-Tipp: "Mitreden! Deutschland diskutiert".
Sollte Deutschland die Wehrpflicht wieder einführen?
https://www.ndr.de/sendung1441330.htmlFri, 03 May 2024 - 41min - 528 - Mehr Munition ist unterwegs (Tag 797 mit Patrick Heinemann)
Jens Stoltenberg hat bei seinem Besuch in Kiew dem Westen Versäumnisse bei Waffenlieferungen vorgeworfen. "NATO-Verbündete haben nicht geliefert, was sie versprochen haben", kritisierte der NATO-Generalsekretär. Das habe für die Ukraine "schwerwiegende Folgen auf dem Schlachtfeld". Während die erschöpften Soldaten auf neue Munition und Waffensysteme warten, erhält Russland Waffen aus dem Iran und Nordkorea. Trotz taktischer Erfolge Russlands bei der Einnahme von Awdijiwka sei kein operativer Vorteil erzielt worden, berichtet Anna Engelke im Gespräch mit Carsten Schmiester. Die Situation an der Front bleibt also sehr schwierig. Im Schwerpunkt beleuchtet „Streitkräfte“-Autorin Julia Weigelt die deutsche Rechtslage bezüglich der Mobilisierung der Bevölkerung und Wirtschaft im Krisenfall. Mit dem Fachanwalt für Verwaltungsrecht Patrick Heinemann geht es um die Bedeutung der sogenannten Sicherungs- und Vorsorgegesetze für Bereiche wie Kommunikation, Arbeit und Ernährung.
Stoltenberg: NATO hat "nicht geliefert wie versprochen"
https://www.tagesschau.de/stoltenberg-ukraine-nato-100.html
Was Deutschland in die Ukraine schickt:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514
Podcast-Tipp: Weltspiegel Podcast über 20 Jahre Osterweiterung
https://1.ard.de/WeltspiegelPodcastTue, 30 Apr 2024 - 39min - 527 - Ukrainer wütend und verbittert (Tag 793 mit Gustav Gressel)
Sehr viele ukrainische Soldaten sind so schwer verletzt, dass sie nicht mehr für ihr Land kämpfen können. Die höchsten Verluste gibt es im Moment offenbar bei den Sanitätern. Die Russen würden regelrecht Jagd machen auf die Truppen beim Bergen von Verwundeten. Das sei ohne Schützenpanzer in manchen Frontabschnitten unmöglich, erklärt Gustav Gressel im Podcast. Der Militärexperte vom European Council on Foreign Relations war gerade wieder in der Ukraine und beschreibt, wie sehr die Soldaten unter dem Munitionsmangel leiden.
Viele Ankündigungen aus der EU seien bis heute nicht eingetroffen, die F-16 Kampfflugzeuge kämen wegen Bedenken aus Washington auch verspätet. Mit Blick auf die rasche Unterstützung des Westens in Israel würden sich viele Ukrainer als Staat zweiter Klasse fühlen. Zynisch und frustriert, so das Fazit von Anna Engelke über den Reisebericht. Politisch sei der Krieg eben schlecht gemanagt, antwortet Gressel. Es gebe bei den Hilfspaketen keine langfristige Planung. „Kannst du ein Esel dazustellen? Ich habe schon ein Maultier geschickt.“ - so nimmt der Militärexperte nach zwei Jahren Krieg die Abstimmung unter den westlichen Ländern wahr. Einziger Hoffnungsschimmer bleibe die Kreativität der Ukrainer, mit den Waffensystemen umzugehen. Wegen zunehmender Drohnenangriffe werden die Amerikaner keine Abrams Kampfpanzer mehr liefern. Fünf der 31 Panzer seien bereits russischen Angriffen zum Opfer gefallen, berichtet Carsten Schmiester im Podcast.
Anna Engelke im DLF-Politikpodcast „Bundeswehr – Was ist uns Verteidigung wert?”
https://www.ardaudiothek.de/bundeswehr-was-ist-uns-verteidigung-wert-364/deutschlandfunk/13344127/Fri, 26 Apr 2024 - 46min - 526 - Dramatische Phase für die Ukraine (Tag 790 mit Claudia Major)
Wann wird Russland die baltischen Staaten angreifen, wenn der Angriff in der Ukraine nicht gestoppt werden kann? Mit dieser Überlebensfrage wurde Claudia Major bei ihrem Besuch in der lettischen Hauptstadt Riga von Journalisten und Sicherheitsexperten konfrontiert. Nach Einschätzung der Forschungsgruppenleiterin für Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik werden die nächsten Wochen im russischen Angriffskrieg entscheidend sein. Claudia Major vermutet, dass Russland verstärkt mit Gleitbomben und Luftangriffen die Infrastruktur in der Ukraine zerstören und dabei die Geländegewinne ausbauen wird. Das angegriffene Land ist nämlich weiterhin bei Personal, Ausrüstung, finanzieller und politischer Unterstützung vom Westen abhängig. Dementsprechend groß war die Freude am Wochenende auch in den in den baltischen Ländern über das zugesagte Hilfspaket aus Washington. Bis sich die Ukraine mit den neuen Waffen aber besser verteidigen könne, stehe dem Land noch eine schwere Zeit bevor, so die Sicherheitsexpertin im Interview mit Anna Engelke. Ein besonders heikles Thema ist die Lieferung von Flugabwehrsystemen an die Ukraine durch europäische Länder. Mit dem aus Deutschland gelieferten Patriot-System können auch die gefährlichen Gleitbomben abgeschossen werden. Die ukrainischen Soldaten sind zudem an den Waffensystemen geschult. Allerdings zögern beispielsweise die Niederlande und Schweden mit einer Lieferung, weil sie Lücken in der eigenen Verteidigung fürchten, berichtet Carsten Schmiester im Podcast.
NATO-Übung “Quadriga 2024”
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/schwerpunkte/quadriga-2024-nato-landstreitkraefte-ueben-buendnisfall
Rüstungsausgaben auf Rekordhoch – Bericht des Stockholmer Instituts für Friedensforschung
https://www.sipri.org/media/press-release/2024/global-military-spending-surges-amid-war-rising-tensions-and-insecurity
“Mehr Militär oder mehr Diplomatie?” - Diskussion der Körber-Stiftung in Hamburg
https://koerber-stiftung.de/veranstaltungen/mehr-militaer-oder-mehr-diplomatie/
Podcast-Tipp: https://www.ardaudiothek.de/sendung/gerichtssaal-237-true-crime-aus-dem-strafgericht/13317207/Tue, 23 Apr 2024 - 32min - 525 - Blackbox Iran (Tag 786 mit Cornelius Adebahr)
Der Iran besitzt (noch) keine Atombombe, aber vieles über die Gefahren und die innere Stabiltät des isolierten Landes ist im Moment unklar. Laut Internationaler Atomenergiebehörde wurden bei dem berichteten israelischen Angriff in der Nacht zum Freitag keine Atomanlage getroffen. Das sei ein wichtiges Signal, sagt Cornelius Adebahr. Der Politikwissenschaftler von der deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik vermutet im Gespräch mit Carsten Schmiester, dass sich der Konflikt nach dem “moderaten” Gegenangriff Israels beruhigen könnte. Es gehe auf beiden Seiten um Abschreckung im konventionellen Bereich, um dem Gegner klar zu machen: Wir lassen einen Angriff nicht unbeantwortet. So erklärt es der Iran-Experte im Podcast. Perspektivisch müsse ein Punkt erreicht werden, wo das "Tit for Tat" überwunden werde. Statt permanenter Gegenschläge und Eskalation also Gefangenenaustausch oder Gespräche über ein Atomprogramm. Der amerikanische Ausstieg aus dem Atomdeal 2018 habe die Region nicht sicherer gemacht, so Adebahr. Auch deshalb wüssten wir wenig über die Fortschritte im iranischen Atomprogramm. Eine akute Bedrohung gebe es nicht - das sei ein gutes Zeichen für ein Verhandlungspotential, bilanziert Adebahr.
Davon ist die Ukraine nach den jüngsten Luftangriffen mit neun Toten weit entfernt. Der ukrainische Außenminister Kuleba kritisierte beim Außenminister-Treffen der G7-Staaten: "Die Strategie unserer Partner in Israel scheint darauf abzuzielen, Tod und Zerstörung zu vermeiden. Die Strategie uns gegenüber scheint hingegen zu sein, Hilfe zu leisten, das Zerstörte wieder aufzubauen und uns Beileid für den Tod unserer Zivilisten auszusprechen." Über die Situation in der Ukraine spricht Anna Engelke mit Rebecca Barth. Unsere ARD-Korrespondentin in Kiew erzählt von dem Frust vieler Menschen in der Ukraine über die nicht ausreichende Militärunterstützung aus dem Westen. Viele sagten: "Gebt uns nur die Waffen, wir kämpfen selber." Anlass für das Gespräch mit Rebecca ist ein eingehender Blick auf Wolodymyr Selenskyj, der nun seit bald fünf Jahren ukrainischer Präsident ist. Rebecca beschreibt Selenskyj als einen Präsidenten, der Frieden wollte und der seit inzwischen mehr als zwei Jahren ein Präsident im Krieg ist.
Fragen und Anregungen zum Podcast: streitkraefte[at]ndr.de
Podcast-Tipp: Friedrich Küppersbusch bei Sarah Bosetti
https://1.ard.de/extra-3-bosettis-wocheFri, 19 Apr 2024 - 57min - 524 - Scholz auf Friedensmission in China (Tag 783 mit May-Britt Stumbaum)
Welchen Einfluss hat die Regierung in Peking auf Moskau und Teheran? Die drei Länder arbeiten bereits bei der Entwicklung von Drohnen zusammen. Sie werden von Russland in die Ukraine geschickt, tragen iranische Schriftzeichen und sind mit chinesischen Bauteilen ausgerüstet. Auch wirtschaftlich arbeiten China, Russland und Iran miteinander, um die USA zu schwächen. Sie wollen auf diesem Weg die Weltordnung so verändern, dass sie für autoritäre Staaten wesentlich angenehmer ist, erklärt Dr. May-Britt Stumbaum, Professorin für Sicherheitsstudien und Strategischen Wettbewerb am Marshall Center in Garmisch-Partenkirchen und Direktorin des SPEAR-Instituts. Im Nahen Osten baue China gerade seine „digitale Seidenstraße“ aus und versuche damit seinen Einfluss zu vergrößern. Auch in Europa wolle China strategisch den Zugang zu den Märkten nicht verlieren, was die eigene und am Ende die ganze Weltwirtschaft schwächen würde. China habe kein Interesse daran, dass Russland den Krieg verlier und vielleicht Putin auch als Verbündeten. Deswegen unterstütze Peking Moskau weiterhin und habe kein Interesse als Friedensstifter aufzutreten, sagt die China-Expertin im Gespräch mit Anna Engelke.
Aus Deutschland kommen positive Nachricht: Die Ukraine wird ein drittes Patriot-Flugabwehrsystem erhalten. Das soll bei der Luftverteidigung gegen russische Angriffe auf zivile Infrastruktur helfen. Der ukrainische Präsident Selenskyj wünscht sich vom Westen eine so starke Unterstützung für sein Land, wie bei der Verteidigung Israels gegen iranische Angriffe. Die ukrainischen Streitkräfte bereiten sich trotz Munitionsmangel auf eine russische Großoffensive im Frühsommer vor, berichtet Carsten Schmiester im Podcast. Die Blockade der amerikanischen Hilfsprogramme durch die Republikaner könnte allerdings durch eine Änderung des Kurses von Ex-Präsident Trump aufgelöst werden und für Nachschub sorgen.
Dr. May-Britt Stumbaum ist Professorin für internationale und sicherheitspolitische Studien am George C. Marshal European Center for Security Studies in Garmisch und Direktorin des SPEAR-Instituts. Sie hat in ihrer Funktion als Wissenschaftlerin mit Streitkräfte und Strategien gesprochen und nicht im Namen der Organisationen, für die sie tätig ist.
Podcast-Tipp: Karl-Theodor zu Guttenberg im Gespräch mit Harald Schmidt
https://1.ard.de/raus-aus-der-depressionTue, 16 Apr 2024 - 34min - 523 - Keine Zeitenwende im "Deutschland-Tempo" (Tag 779 mit Frank Sauer)
Bei der Bundeswehr muss sich mehr ändern. „Vielleicht lassen sich ja noch ein paar Dinge beschleunigen, verschlanken oder schneller machen?“ So sieht es der Sicherheitsexperte Dr. Frank Sauer. Im Gespräch mit Anna Engelke nennt der Politikwissenschaftler von der Bundeswehruniversität in München die vielen Generäle als Beispiel. Weil es in unteren Hierarchien zu wenig Personal gebe, müssten hier durch „Ausdünnen“ neue Anreize geschaffen werden. "Es ist eine Zeitenwende. Wir leben in komplett anderen Zeiten," stellt Sauer fest. Er fordert eine intensivere europäische Kooperation in Sicherheitsfragen: “Russland ist Europa in allen Kennzahlen unterlegen”. Der Politikwissenschaftler wünscht sich, künftig wieder mehr zum Thema Rüstungskontrolle und Abrüstung zu forschen. Im Podcast geht es auch um die Militärhilfen für die Ukraine, die weiterhin im US-Kongress feststecken. Der britische Außenminister David Cameron hat während seines USA-Besuchs u.a. bei Donald Trump um Zustimmung geworben. Dass weitere militärische Unterstützung aus dem Westen dringend nötig ist, wie zum Beispiel Luftverteidigung, zeigen die russischen Angriffe mit Raketen- und Drohnen auf Zivilisten und die zivile Energieinfrastruktur in der Ukraine. Carsten Schmiester berichtet über das enorme Ausmaß der Schäden.
“Sicherheitshalber “ - Podcast mit Dr. Frank Sauer
https://sicherheitspod.de/2024/04/11/folge-82-neutralitat-in-europa-ein-auslaufmodell-afghanistan-werden-wir-die-richtigen-lehren-ziehen/
Frank Sauer: "Russland ist Europa in allen Kennzahlen unterlegen"
https://ndr.de/audio1613250
Podcast-Tipp: Die Parrtherapie
https://1.ard.de/paartherapie-podcast?pc=ststFri, 12 Apr 2024 - 52min - 522 - Das Digital-Dilemma der Bundeswehr (Tag 776 mit Falk Steiner)
Ausrüsten, umrüsten, digitalisieren. Das sind seit dem russischen Überfall in der Ukraine die großen Herausforderungen für die Bundeswehr. Deshalb plant Verteidigungsminister Pistorius eine Reform, die eine vierte Teilstreitkraft für den Cyber- und Informationsraum (CIR) vorsieht. Bei der Digitalisierung gibt es noch erheblichen Nachholbedarf. Deshalb ist Reporter Falk Steiner für den Podcast in die Örtzetal-Kaserne nach Munster gefahren. Im Zentrum für Digitalisierung der Bundeswehr wird ausprobiert, was technisch in Panzern und auf dem Schlachtfeld möglich ist. Über die neue Litauen-Brigade der Bundeswehr berichtet Anna Engelke im Gespräch mit Carsten Schmiester. Außerdem geht es um die Angriffe auf das AKW Saporischschja und die russischen Angriffe auf Charkiw. Warum sich die Ukraine mit Drohnenangriffen bis in das russische Hinterland verteidigt, erklärt der ukrainische Militärgeheimdienstchef Budanow im Interview mit der ARD: „Diese Operationen führen zu einer Zerstreuung der russischen Kräfte. Dazu kommen Panik, die Unterbrechung der Logistik, der Nachschub von Munition, Treib- und Schmierstoffen wird verlangsamt und das wirkt sich auf Kämpfe direkt an der Front aus.“
Vassili Golod interviewt den ukrainischen Geheimdienstchef Kyrylo Budanow
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1324386.html
Podcast-Tipp SWR2 Wissen - Wie die NATO Europa schützen will
https://www.ardaudiothek.de/swr2/13280851/Tue, 09 Apr 2024 - 38min - 521 - Russlands Frühjahrsoffensive (Tag 772 mit Vassili Golod)
Wenn die Schlammphase im Mai oder Juni beendet ist, könnten russische Panzer wieder eine größere Offensive starten. Die ukrainische Militärführung vermutet, dass dies im Donbass passieren wird und Russland dabei den Munitionsmangel der Ukraine ausnutzen will, berichtet ARD-Korrespondent Vassili Golod aus Kiew. Um die benötigten Befestigungsanlagen zu bauen, müssen die ukrainischen Soldaten eigentlich durch Luftabwehrsysteme geschützt werden. Carsten Schmiester erklärt, warum die Ukraine schon seit mehr als einem Jahr auf Kampfjets aus dem Westen wartet. Die Einführung von F-16 könnte zwar taktische Vorteile bieten und psychologische Auswirkungen auf die ukrainischen Truppen sowie russischen Gegner haben, eine entscheidende Wende im Konflikt wird jedoch von Fachleuten angezweifelt.
Außerdem geht es im Podcast um die Bundeswehrreform, die Verteidigungsminister Pistorius vorgestellt hat. Unter anderem soll die neue Teilstreitkraft CIR die Digitalisierung beschleunigen. CIR ist auch zuständig für den Schutz vor Hackerangriffen und Desinformationskampagnen sowie für elektronische Kriegsführung. Ein großes Problem bleibt der Personalmangel in der Bundeswehr. Deshalb prüft Pistorius verschiedene Formen einer Dienstpflicht, wobei eine Entscheidung hierzu eine Mehrheit im Bundestag erfordert.
Struktur-Reform der Bundeswehr
https://www.tagesschau.de/reform-bundeswehr-100.html
Ukrainischer Geheimdienstchef über Frühjahrs-Offensive
https://www.tagesschau.de/ukraine-geheimdienstchef-interview-100.html
NATO Generalsekretär Stoltenberg schlägt 100 Mrd. Hilfe für die Ukraine vor
https://www.tagesschau.de/feier-nato-jubilaeum-100.html
Interview mit Nicole Schilling zur Personal-Lage bei der Bundeswehr (9. Februar 2024)
https://www.ndr.de/audio1568940.html
Militärexperte Oberst Markus Reisner zu russischen Gleitbomben (12. März 2024)
https://www.ardaudiothek.de/so-ernst-ist-die-lage-an-der-front-tag-748-mit-markus-reisner/ndr-info/13221107/
NDR Redezeit zum Thema Wehrpflicht
https://www.ndr.de/ndrinforedezeit436.html
Weltspiegel-Podcast mit Vassili Golod
https://1.ard.de/WeltspiegelPodcastFri, 05 Apr 2024 - 44min - 520 - Wie Drohnen den Krieg verändern (Tag 769 mit Kai Küstner)
Die Ukraine hat mit Drohnenangriffen über 14 Prozent der russischen Ölraffinieren lahmgelegt, so Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters. Wegen dieser Schäden auf dem eigenen Staatsgebiet hat Russland seit dem 1. März einen Export-Stopp von Öl und Benzin verhängt. Russische Luftangriffe auf die Ukraine - mit bis zu über 100 Kampfdrohnen und Raketen an einem Tag - konnten zum Großteil abgewehrt werden, trotzdem ist die ukrainische Energie- und Infrastruktur stark beschädigt. Das ukrainische Militär habe zwar in diesem Winter dem Druck Russlands standgehalten, sei aber am Ende seiner Möglichkeiten angelangt, stellte Präsident Selenskyj in einem Interview mit dem US-Sender CBS fest. Die USA und den Westen forderte er in dem Interview wieder einmal auf, seinem Land Waffen zu liefern. Die ausbleibende militärische Hilfe hat bereits jetzt Folgen. Laut amerikanischem Institut für Kriegsstudien ISW haben die russischen Streitkräfte seit Oktober eine Fläche von 500 Quadratkilometern eingenommen. Das entspricht mehr als dem Zweifachen der Fläche der Stadt Frankfurt am Main. Im Schwerpunkt besprechen Carsten Schmiester und Kai Küstner den Zustand der NATO anlässlich ihres 75. Jubiläums. Zwar stellt trotz früherer Kritiken wie „hirntot“ (Emanuel Macron) oder „obsolet“ (Donald Trump) heute wegen der russischen Bedrohung kaum mehr jemand die Sinnfrage. Auch ist nach dem Beitritt von Schweden und Finnland ist die Ostflanke gestärkt. Dennoch ist die NATO mit 75 einerseits größer und kräftiger denn je, aber auch gefährdeter denn je, so schätzt Kai Küstner die Lage ein. Sollte die Ukraine den Krieg verlieren, hätte das massive Folgen.
CBS-Interview mit Wolodymyr Selenskyj:
https://www.cbsnews.com/news/ukraine-russia-war-zelenskyy-says-putin-will-threaten-nato-quickly-if-not-stopped/
Podcast “Killed in Action” über das Karfreitags-Gefecht der Bundeswehr in Afghanistan https://www.ardaudiothek.de/sendung/killed-in-action-afghanistan-mission-ohne-ziel/65801762/
Podcast “Die Entscheidung” - Ukraine, Russland und die Nato
https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-entscheidung-politik-die-uns-bis-heute-praegt/57448438/Tue, 02 Apr 2024 - 36min - 518 - Helfer im Hintergrund (Tag 762 mit Sergej Sumlenny)
Die Menschen in der Ukraine brauchen weit mehr als Waffen und Geld. Diese Hilfe kommt oft und ohne große Schlagzeilen von "zivilgesellschaftlichen Organisationen". Mehrere Tausend sind in der Ukraine registriert. Sie verteilen Nahrungsmittel, bieten medizinische Versorgung oder bauen Unterkünfte. Sie helfen bei Traumatherapie und psychosozialer Versorgung, beim Wiederaufbau und der Entwicklung von Infrastruktur, Rechtsstaatlichkeit und Bildung. Und sie unterstützen das Militär. Julia Weigelt erzählt im Gespräch mit Carsten Schmiester von diesen "Helfern im Hintergrund". Dazu sagt ARD-Korrespondentin Rebecca Barth ihre Meinung zur Debatte um Stärken - und Schwächen - des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Kai Küstner erklärt, warum Russlands Präsident Wladimir Putin weiter das Märchen verbreitet, die Ukraine und der Westen würden hinter dem brutalen Anschlag auf die Konzerthalle in Moskau stecken. Und berichtet über die neue russische Angriffswelle auf zivile Ziele in der Ukraine.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Gesamtes Interview mit Sergej Sumlenny, Direktor "European Resilience Initiative Center":
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1600946.html
Sicherstellung der Rechenschaftspflicht von NGO beim Wiederaufbau und der humanitären Hilfe in der Ukraine (Zentrum für strategische und internationale Studien, USA):
https://www.csis.org/analysis/ensuring-ngo-accountability-reconstruction-and-humanitarian-relief-ukraine
Seriöse Organisationen erkennen (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen):
https://www.dzi.de/spendenberatung/spendenauskunfte-und-information/spendentipps-und-spendeninfos/
“Kulturzeit” zur Selenskyj-Biografie: Vor den Augen der Welt:
https://www.ardmediathek.de/video/kulturzeit/kulturzeit-vom-23-02-2024-selenskyj-ganz-nah-simon-shusters-biografie/3sat/Y3JpZDovLzNzYXQuZGUvU0NNU190cmFuc2Zlcl9TQ01TXzU3NGRkNmNlLWRjOWQtNDg5Ni04MTk3LTM5MDM5MTY0YWIwNw
Zum Podcast-Tipp “Mission Klima - Lösungen für die Krise”: https://www.ardaudiothek.de/sendung/mission-klima-loesungen-fuer-die-krise/73406960/Tue, 26 Mar 2024 - 46min - 517 - Wer verteidigt Deutschland? (Tag 758 mit Alexander Drost)
Keine zwei Flugstunden von Deutschland entfernt ist Krieg. Nur Polen liegt zwischen uns und der Ukraine. Deshalb fragen sich viele: Was passiert, sollten auch wir einmal angegriffen werden? Der Verteidigungsfall hätte weitreichende Konsequenzen für Soldaten und Zivilisten. Was wenige wissen: Selbst Kriegsdienst-Verweigerer wären dann wehrpflichtig! Im Gespräch mit Carsten Schmiester geht Alex Drost der Frage nach, wie sich der Verteidigungsfall auf Bundeswehr und das zivile Leben in Deutschland auswirken würde.
Weiter berichtet Kai Küstner über einen der schwersten russischen Raketenangriffe auf zivile Ziele und die Energieversorgung in der Ukraine seit Kriegsbeginn, neue Milliardenhilfen für das Land und den eskalierenden Streit in Berlin um angeblichen Geheimnisverrat im Bundestags-Verteidigungsausschuss.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.de
Doku über die baltischen Staaten 20 Jahre nach dem Nato-Beitritt:
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3Bob2VuaXguZGUvNDM3Njg0Nw
Generalbundesanwalt ermittelt wegen Spionageverdachts:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/taurus-leak-bundeswehr-offiziere-gba-ermittlungen-100.html
USA drängen Ukraine zu Stopp von Angriffen auf russische Ölraffienerien:
https://www.ft.com/content/98f15b60-bc4d-4d3c-9e57-cbdde122ac0c
Podcast-Tipp: Welt.Macht.China
https://www.ardaudiothek.de/episode/welt-macht-china/chinas-aufruestung-wie-stark-ist-das-militaer-31/ard/13219457/Fri, 22 Mar 2024 - 35min - 516 - Scholz spielt auf Risiko (Tag 755 mit Prof. Sönke Neitzel)
Sollte die Ukraine zusammenbrechen – was nicht auszuschließen sei – dann werde sich Kanzler Olaf Scholz die Frage gefallen lassen müssen, warum er nicht die nötigen Waffen geliefert habe. Warnt der Militärhistoriker Sönke Neitzel, der dem Kanzler vorwirft, in Sachen Ukraine „va banque zu spielen“. Über das Leck aus einer geheimen Sitzung des Bundestags zum Taurus-Marschflugkörper und auch über den Vorstoß von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, den Krieg „einzufrieren“, hat Kai Küstner mit dem Professor der Uni Potsdam gesprochen: „Jeder kann träumen“, meint Neitzel, aber realistisch sei ein Einfrieren nicht.
Sehr angetan ist der Wissenschaftler von der geplanten Strukturreform der Bundeswehr, während in Russland buchstäblich alles beim “Alten” bleibt. Putin hat die im Ausland heftig kritisierte Präsidentschaftswahl gewonnen und bereitet die Russen auf einen langen Krieg vor, berichtet Carsten Schmiester und schaut auch auf neue Milliardenhilfen der EU für die Ukraine.
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Zur Taurus-Geheimsitzung des Verteidigungsausschusses:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100364946/taurus-debatte-olaf-scholz-liefert-wirklich-nicht-in-die-ukraine.html
Frankreichs Staatspräsident Macron will nichts ausschließen:
https://www.lemonde.fr/en/politics/article/2024/03/15/macron-repeats-nothing-excluded-on-ukraine-rebuts-accusations-of-electoral-opportunism_6621643_5.html
Zum “Weimarer Dreieck”:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/weimarer-dreieck-112.html
Neue Doku: Rechts Russland und links die Ostsee
https://www.ardmediathek.de/video/mein-ausland/rechts-russland-und-links-die-ostsee/phoenix/Y3JpZDovL3Bob2VuaXguZGUvNDM3Njg0Nw
Podcast-Tipp: Der Rest ist Geschichte
https://www.deutschlandfunk.de/deutschlandfunk-der-rest-ist-geschichte-100.htmlTue, 19 Mar 2024 - 54min - 515 - Humanitäre Hilfe weiter wichtig (Tag 751 mit Maria Rüther)
Die Ukraine braucht nicht nur Waffen, sondern auch dringend humanitäre Hilfe. Dabei ist Deutschland mit knapp drei Milliarden Euro bislang führend, hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft ausgerechnet. Warum die Menschen in der Ukraine aktuell nicht nur neue Jobs, neue Häuser und Medikamente benötigen, sondern auch mentale Hilfe, darüber spricht die Geschäftsführerin der “Aktion Deutschland Hilft” im Schwerpunkt mit Carsten Schmiester. Weil Russland seine offensiven Operationen verstärkt, wird in Deutschland weiter über die militärische Unterstützung diskutiert. Anna Engelke analysiert die Debatte im Bundestag in dieser Woche. Während Mitglieder der Ampel-Koalition Taurus-Marschflugkörper fordern, lehnt die SPD das ab. Kopfschütteln gibt es über den Vorschlag von Rolf Mützenich (SPD), den Konflikt in der Ukraine “einzufrieren”. In Russland beginnen unterdessen Präsidentschaftswahlen, während es gleichzeitig Angriffe auf die russische Grenzregion Belgorod gibt.
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Spenden für die Ukraine:
https://www.aktion-deutschland-hilft.de/
https://www.tagesschau.de/spendenkonten/spendenkonten-133.html
"Taurus"-Schlagabtausch bei Kanzlerbefragung im Bundestag;
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/scholz-regierungsbefragung-100.html
Podcast-Tipp: Ingo Zamperoni – Amerika, wir müssen reden
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenFri, 15 Mar 2024 - 34min - 514 - So ernst ist die Lage an der Front (Tag 748 mit Markus Reisner)
Die Ukraine braucht dringend neue Munition, um die zweite russische Winteroffensive abzuwehren. So schätzt Markus Reisner den Kriegsverlauf ein. Er ist Oberst beim österreichischen Bundesheer und befindet sich in Kontakt mit ukrainischen Offizieren. Reisner sieht das größte Problem in der "nicht verfügbaren Munitionsmenge", die die Ukraine derzeit braucht. Europa und die USA versuchten "verzweifelt", Munition für die Ukraine zu organisieren. Nach Ansicht des Experten kann aber niemand abschätzen, wie lange es braucht, bis die Mengen tatsächlich "an der Front ankommen, wo sie jetzt benötigt werden".
Im Podcast geht es auch um Personal, Material und Infrastruktur bei der Bundeswehr. Die Ausrüstung hat sich tatsächlich verbessert, fasst Carsten Schmiester den Bericht der Wehrbeauftragten Eva Högl zusammen. Allerdings passt das neue Material nicht mehr in die alten Spinde. Der Deutsche Bundeswehrverband hat angesichts anhaltender Mängel schnellere und höhere Investitionen gefordert.
Bericht der Wehrbeauftragten Eva Högl
https://www.tagesschau.de/inland/wehrbericht-108.html
20 Tage in Mariupol - Preisgekrönte Doku
https://1.ard.de/20-tage-in-mariupol
Podcast-Tipp: Rechtsextreme mit Hausausweis
https://1.ard.de/11KM_Bundestag_AfD
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deTue, 12 Mar 2024 - 49min - 513 - Wie Putin manipuliert (Tag 744 mit Frank Aischmann)
Wie Putin manipuliert (Tag 744 mit Frank Aischmann)
In Russland wird offen über Angriffe auf europäische Städte spekuliert. Als Reaktion auf angebliche Pläne der Bundeswehr, Russland anzugreifen. Diese Videos mit gezielter Desinformation sind sehr erfolgreich, sagt Frank Aischmann. Der ARD-Korrespondent in Moskau beobachtet, wie die Verbreitung von möglichen Kriegsoptionen auch im Ausland Angst auslöst. Trotzdem glaubt er, dass auch Russland eines Tages kriegsmüde wird. Wegen der säbelrasselnden Rhetorik aus Moskau ist inzwischen in den USA und Europa die Sorge vor einem russischen Angriff gestiegen. Darüber spricht Anna Engelke mit Gabor Halasz aus dem ARD-Hauptstadtstudio. Für den Tagesschau-Podcast “Mal angenommen” hat er zusammen mit seiner Kollegin Kristin Becker den Gedanken durchgespielt, was passierte, wenn Deutschland tatsächlich eines Tages angegriffen würde.
“Mal angenommen, Deutschland muss sich verteidigen. Was dann?” - März 2024
https://1.ard.de/Podcast_mal_angenommen
“Mal angenommen, Putin wird gestürzt. Was dann?” - Juni 2023
https://www.ardaudiothek.de/tagesschau/94566434/
Audio Reportage von Rebecca Barth über Odessa
https://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-184868.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.deFri, 08 Mar 2024 - 56min - 512 - Menschlicher Fehler verursacht Abhörpanne (Tag 741 mit Minna Ålander)
Die russische Abhöraktion ist laut Verteidigungsminister Pistorius durch einen "individuellen Anwendungsfehler" verursacht worden. Wenn sich bei den weiteren Ermittlungen keine schweren Sachverhalte ergäben, werde er keinen seiner besten Offiziere Putins Spiel opfern, sagte Pistorius auf einer Pressekonferenz. „Es sieht leider sehr schlecht aus momentan für Deutschland, vor allem für die Glaubwürdigkeit“, findet die finnische Sicherheitsexpertin Minna Ålander. Damit meint sie nicht nur das Zögern von Kanzler Scholz bei Leopard-Panzern und Taurus-Marschflugkörpern. Sondern auch die Naivität der deutschen Offiziere, die keine abhörsichere Leitung für ein vertrauliches Gespräch über die Ukraine genutzt haben. Die deutsche Sorge von Moskau durch Taurus-Lieferungen als Kriegspartei gesehen zu werden, ist aus ihrer Sicht in der Begründung unschlüssig. In Finnland sei es völlig klar: Der Westen ist in den Augen von Putin und Russland schon Kriegspartei. Finnland sei in der Lage, sein eigenes Staatsgebiet selbst zu verteidigen, so Ålander im Interview mit Anna Engelke. Durch Finnlands Beitritt in die NATO sei es für Russland viel schwieriger, einen Angriff beispielsweise auf baltische Länder zu planen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an
streitkraefte@ndr.de
Von Russland verbreiteter Mitschnitt des Gesprächs der Luftwaffen-Offiziere über Taurus
https://sputnikglobe.com/20240301/full-transcript-of-german-top-military-officials-leaked-plot-to-attack-crimean-bridge-1117078481.html
Podcast-Tipp: Stadt, Land Mensch
www.ardaudiothek.de/stadt-land-mensch-die-deutschlandreportage/13167949/Tue, 05 Mar 2024 - 35min - 511 - Taurus - Jein? (Tag 737 mit Fabian Hoffmann)
Strategische Ambiguität ist der Begriff der Woche: der militärische Gegner sollte nicht wissen, ob er von Bodentruppen, Marschflugkörpern oder Kriegsschiffen angegriffen wird. Deshalb gibt es viel zu besprechen in dieser Folge. Der Militärexperte Fabian Hoffmann sagt, nicht nur der deutsche Taurus auch die britischen und französischen Marschflugkörper Storm Shadow und Scalp hätten eine Reichweite über 500 Kilometer und könnten somit die Brücke zur Krim zerstören. Im Schwerpunkt von Julia Weigelt geht es um den Zustand der deutschen Marine, der es an Personal und Munition fehlt. Darüber hat sie unter anderem mit Sebastian Bruns gesprochen vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel.
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Links:
Rede von Russlands Präsident Putin zur Lage der Nation:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-nation-102.html
Lage-Analyse Ukraine vom Institute for the Study of War – 29.02.2024:
https://understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-february-29-2024
Video zum Einsatz von Taurus vom Hersteller MDBA von Fabian Hoffmann auf X:
https://twitter.com/FRHoffmann1/status/1656977761162985475
Video der Bundeswehr über den deutschen Marschflugkörper Taurus:
https://www.youtube.com/watch?v=ppi3Pp6RXNU
Gespräch mit US-General a.D. Ben Hodges im Podcast:
https://www.ardaudiothek.de/episode/streitkraefte-und-strategien/wir-haben-nicht-genug-gemacht-tag-485-mit-ben-hodges/ndr-info/94542680/
Deutsche Marine im Roten Meer: Nur bedingt einsatzfähig?
https://www.ndr.de/Deutsche-Marine-im-Roten-Meer-Nur-bedingt-einsatzfaehig,marine1370.html
Gesamtes Interview mit Sebastian Bruns vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Sebastian-Bruns-ueber-die-deutsche-Marine,audio1580640.html
Auftrag der Marine (Bundeswehr):
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/auftrag-deutsche-marine#:~:text=Die%20Marine%20sch%C3%BCtzt%20Land%2D%20und,aber%20auch%20f%C3%BCr%20humanit%C3%A4re%20Hilfe.
Zielbild für die Marine ab 2035 (Bundeswehr):
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5600760/7c1f3f406c5e745b64a93e90da87c305/20230315-broschuere-zielbild-marine-2035--data.pdf
Schiffe der Deutschen Marine (NDR):
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Die-Schiffe-der-Deutschen-Marine,marineschiffe101.html
Die EU-Operation Eunavfor Aspides (Stiftung Wissenschaft und Politik):
https://www.swp-berlin.org/publikation/die-eu-operation-eunavfor-aspidesFri, 01 Mar 2024 - 41min - 510 - Die Idee von Bodentruppen ist absurd (Tag 734 mit Jana Puglierin)
Bei einer Hilfskonferenz in Paris hat Frankreichs Staatspräsident Macron den Einsatz von westlichen Bodentruppen in der Ukraine nicht mehr ausgeschlossen. Aber was würde passieren, wenn Frankreich im Alleingang Soldaten in die Ukraine schickte und Frankreich im schlechtesten Fall von russischen Raketen angegriffen würde? Würde dann der NATO-Bündnisfall gelten, fragt Jana Puglierin. Für die Chefin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations ist Macrons Einlassung „ein falsches Signal zur falschen Zeit“. Abschreckung muss für sie in erster Linie glaubwürdig sein. Und dafür wünscht sich Jana Puglierin ein starkes Zeichen der europäischen Einigkeit: „Wir brauchen Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien, die zusammen einen Plan erarbeiten und sich nicht gegenseitig torpedieren“, sagt die Vereidigungsexpertin im Gespräch mit Anna Engelke. Darin geht es auch um das Nein von Bundeskanzler Scholz, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 Kilometern zur Verfügung zu stellen. Die von Olaf Scholz genannten Gründe überzeugen Jana Puglierin nicht. Wenn der Kanzler der Ukraine Marschflugkörper zur Verfügung stellen wolle, dann gebe es die Möglichkeit dazu, ist Puglierin überzeugt. Sie beobachtet von Anfang an ein latentes Misstrauen des Kanzleramtes gegenüber der Ukraine. Die Sorge in Berlin sei offenbar groß, dass Ziele hinter der ukrainischen Grenze getroffen werden könnten und Russland sich dann herausgefordert sähe. Genau wie bei einer möglichen Rückeroberung der von den Russen besetzten Krim durch die Ukraine. Unterdessen liefern sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger weiterhin erbitterte Gefechte in der Ukraine.
Live-Blog zur Ukraine bei tagesschau.de
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-326.html
Interview mit Jana Puglierin
https://www.ndr.de/Jana-Puglierin-Ein-falsches-Signal-zur-falschen-Zeit,audio1581658.html
Podcast-Tipp: 27 Tage - Vom Überleben im Keller von Jahidne
https://www.ardaudiothek.de/episode/radiofeature/27-tage-vom-ueberleben-im-keller-von-jahidne/bayern-2/13176143/Tue, 27 Feb 2024 - 33min - 509 - Zwei Jahre Krieg (Tag 730 mit Andreas Flocken)
“Wir sind um 5 Uhr Ortszeit geweckt worden von mindestens zwei großen Einschlägen hier in der Nähe.” Die Stimme von ARD-Korrespondentin Rebecca Barth erinnert an den Überfall der Ukraine am 24.2.2022. Zwei Jahre später berichtet sie im Podcast, dass der Abzug der ukrainischen Truppen aus Awdijiwka alles andere als geordnet abgelaufen ist. Die Niederlage sei emotional und symbolisch ein sehr schwerer Schlag für die Ukraine. Viele Soldaten erzählen, dass sie keine Munition mehr zur Verteidigung hatten und auch deshalb abziehen mussten. Zu wenig, zu spät, so das Fazit von Anna Engelke über die Waffenlieferungen aus Deutschland. Es gebe eine Kluft zwischen Worten und Taten, kritisiert der NDR-Militärexperte Andreas Flocken mit Blick auf die angekündigte Zeitenwende. Der Zustand der Bundeswehr sei erbärmlich. Mit Blick auf die Ukraine vermutet er, dass 2024 dazu dienen wird, die Streitkräfte zu konsolidieren und zu stabilisieren, damit man im nächsten Jahr eventuell eine Gegenoffensive starten könne. Erfolge sieht Flocken im Schwarzen Meer und bei Angriffen in die russische Tiefe mit Drohnen. Die Ukraine sei also noch lange nicht am Ende, wenn der Westen durchhalte mit seiner Unterstützung. Muss Deutschland also eine Führungsrolle in Europa übernehmen, fragt Host Carsten Schmiester? Wenn die Ukraine diesen Krieg verliert, dann habe das Zersetzungscharakter in Europa, sagt Kai Küstner. Das Problem mit der Munition hätte eigentlich viel früher gelöst werden können.
Kommentar von Anna Engelke – Die Handbremse bleibt angezogen
https://www.ndr.de/audio1578796.html
Antrag der Ampel-Fraktionen zu 10 Jahre russischer Krieg gegen die Ukraine
https://dserver.bundestag.de/btd/20/103/2010375.pdf
Was Trump für Europa und die Ukraine bedeuten würde:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/europa-deutschland-trump-100.html
Zur Strategie von Russland und Ex-Wagner-Söldnern in afrikanischen Staaten:
https://www.bbc.com/news/world-africa-68322230
Podcast-Tipp: Geschafft?! Wie schafft man es, nicht abzustumpfen?
https://www.ardaudiothek.de/sendung/geschafft/13134721/
11km-Podcast Ukraine : Schlaflos im Krieg
https://www.ardaudiothek.de/tagesschau/13174715/
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.deFri, 23 Feb 2024 - 1h 09min - 507 - Nach dem Fall von Awdijiwka (Tag 727 mit Nico Lange)
Wolodymyr Selenskyj hat nach seinem Frontbesuch die Lage als äußerst schwierig bezeichnet. Hauptsächlich mangelt es an Munition. Verteidigungsexperte Nico Lange begrüßt den Rückzug: „Die Ukraine muss zur flexiblen Verteidigung übergehen aus Ressourcenmangel, auch weil sie keine Luftüberlegenheit hat.“ Die Ukraine könne deshalb jetzt nur noch Zeit gegen Land tauschen, erklärt Lange im Podcast. Durch asymmetrische Kriegsführung müssten die ukrainischen Streitkräfte jetzt die Ressourcen des Gegners schwächen, bis dann wieder aus dem Westen neue Waffen geliefert werden können, empfiehlt der Fellow der Münchner Sicherheitskonferenz. Eine gute Nachricht sei, dass der tschechische Präsident Pavel insgesamt 800.000 Schuss Artillerie-Munition ausgemacht hat. Nun müsse noch die Finanzierung für die Munition aus Süd-Afrika, Süd-Korea und der Türkei gefunden werden. Dann könne mit der Munition die zu langsame Produktion der westlichen Rüstungsindustrie überbrückt werden. Neben Artillerie fehlen der Ukraine vor allem weitreichende Raketen. Die USA denken darüber nach ATACMS Raketen mit größerer Reichweite bis zu 300 Kilometer Reichweite zu schicken. Und auch in Deutschland kommt Bewegung in die Frage von weitreichenden Waffensystemen. Aus Kiew meldet sich ARD-Korrespondent Vassili Golod und erzählt von Gesprächen mit ukrainischen Soldaten, die sich große Sorgen machen bei ihrer Rückkehr an die Front. Was in den Köpfen von Soldaten vorgeht, wenn ein Einsatz schiefgeht, darüber informiert der ehemalige Afghanistan-Korrespondent Kai Küstner. Er hat sich ausführlich mit dem Bericht der Enquete Kommission des Bundestags zum Bundeswehreinsatz am Hindukusch beschäftigt.
Dritte Staffel des Afghanistan-Podcasts “Killed in Action”
https://1.ard.de/Killed_in_Action
Website zum Podcast "Killed In Action":
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Killed-in-Action-Was-ist-schiefgelaufen-in-Afghanistan,killedinaction118.html
Beitrag zum Zwischenbericht der Enquete-Kommission “Lehren aus Afghanistan”:
https://www.tagesschau.de/inland/afghanistan-einsatz-bundestag-100.html
Der komplette Bericht der Enquete-Kommission:
https://www.bundestag.de/resource/blob/990530/030f4d7432d257472d1f666298224136/Zwischenbericht-EK-Afghanistan.pdf
Weltspiegel extra: 10 Jahre Krieg – Wie die Ukraine für ihre Freiheit kämpft
https://1.ard.de/10-jahre-krieg
Deutsch-ukrainische Sicherheitsvereinbarung
https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/kanzler-selenskyj-sicherheitsvereinbarung-2260240
NDR-Umfrage: Brauchen wir die Wehrpflicht zurück?
https://www.ndr.de/umfragewehrpflicht102.html
Fragen, Kritik und Feedback gerne an: streitkraefte@ndr.deTue, 20 Feb 2024 - 53min - 506 - Trump, Putin und die Sicherheitskonferenz (Tag 723 mit Falko Droßmann)
Vor 17 Jahren machte der russische Präsident Putin auf der Münchner Sicherheitskonferenz Aussagen, die heute von großer Bedeutung sind. „Ich glaube, dass der Prozess der NATO-Erweiterung weder etwas mit der Modernisierung der Allianz noch etwas mit der Sicherheit der EU zu tun hat, im Gegenteil.“ Damals unterschätzt, wird es heute als Vorzeichen für kommende russische Aggressionen wie den Krieg gegen die Ukraine gesehen. Anna Engelke meldet sich im Podcast aus München und beschreibt, welche Sicherheitsgarantien die Ukraine vom Westen bekommen und wie sich Europa künftig selbst verteidigen könnte, sollte Donald Trump als Präsident die NATO-Mitglieder nur noch dann unterstützen, wenn sie genügend Geld für die Verteidigung ausgeben. Achim Gutzeit spricht im Schwerpunkt mit Carsten Schmiester über die Bundeswehr und wie sie weiterhin von Bürokraten ausgebremst wird. Darum geht es auch im Interview mit Falko Droßmann von der SPD. Er ist Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestages.
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TV-Doku „Hotel Weltpolitik – Inside Sicherheitspolitik“
https://1.ard.de/hotel-weltpolitik-sicherheitskonferenz
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/streitkraeftebasis/auftrag
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/personalrat-lehnt-neuordnung-des-verteidigungsministeriums-ab-19494609.html
https://www.ifo.de/DocDL/sd-2022-sonderausgabe-april-dorn-etal-deutsche-verteidigungsfaehigkeit.pdf
https://www.swp-berlin.org/publications/products/arbeitspapiere/Moelling_Bundeswehrreform_April_2011_ks.pdf
Interview mit Falko Droßmann
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Drossmann-Weniger-Verteidigungsfachangestellte-mehr-Soldateninnen,audio1570724.html
Podcast-Tipp: Killed in Action – neue Staffel: Mission ohne Ziel
https://1.ard.de/Killed_in_ActionFri, 16 Feb 2024 - 32min - 505 - Wir leben nicht in Friedenszeiten (Tag 720 mit Wolfgang Ischinger)
Donald Trump ist noch lange nicht zurück im Weißen Haus, trotzdem erschüttert sein Wahlkampf bereits die Sicherheitspolitik in Europa. Bei einem Auftritt in South Carolina hat Trump bekräftigt, künftig nur die NATO-Länder zu schützen, die aus seiner Sicht genug für das Verteidigungsbündnis “zahlen”. Im selben Atemzug hat er Russland ermutigt, mit säumigen NATO-Ländern zu tun, “was immer sie tun wollen”. Solche Sprüche sind Gift für das Bündnis, sagt Wolfgang Ischinger im Interview mit Anna Engelke. Hier sei großer Schaden entstanden. Europa müsse deshalb mehr tun für das eigene Sicherheitsinteresse, empfiehlt der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz Ischinger. Bundeskanzler Scholz hat deutlich reagiert und bei einem Treffen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk erklärt, Deutschland werde das Zwei-Prozent-Ziel nicht nur dieses Jahr erreichen, sondern “für alle Zeit tun”. In Richtung Trump sagte er: „Das Schutzversprechen der NATO gilt uneingeschränkt: Alle für einen. Einer für alle.“ Carsten Schmiester erläutert, wie die Bundeswehr künftig unabhängig von einer schwierigen Haushaltlage zuverlässig finanziert werden kann.
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Wolfgang Ischinger: „Das ist Gift für die Allianz“
https://www.ndr.de/audio1571628.html
Debatte über Sondervermögen der Bundeswehr
https://www.tagesschau.de/bundeswehr-sondervermoegen-116.html
Umfrage PwC: “Die Deutschen wollen verteidigungsfähiger werden”
https://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2024/die-deutschen-wollen-verteidigungsfaehiger-werden.html
„Der Krieg ist zu einem Stellungskrieg geworden“
https://www.tagesschau.de/ukraine-militaerspitze-romanenko-100.html
Podcast-Tipp: Putins Geisel: Der Fall Gershkovich
https://1.ard.de/11KM-tagesschau-podcastTue, 13 Feb 2024 - 49min - 504 - Nach Saluschnyjs Entlassung (Tag 716 mit Nicole Schilling)
Neuer Generalstabschef in der Ukraine ist Olexander Syrskyi. Er ist Nachfolger des beliebten Generals Walerij Saluschnyj. Mit dem Wechsel an der Militärspitze ist ein längerer Konflikt mit Präsident Selenskyj beendet. Die Nachricht von der Entlassung, auch wenn sie erwartet worden war, kam bei vielen ukrainischen Militärbeobachtern aber nicht gut an.
In Moskau hat Präsident Putin unterdessen den ultrakonservativen Moderator Tucker Carlson empfangen. Wirklich kritische Fragen gab es nicht, sagt Carsten Schmiester.
Wie die Bundeswehr künftig mehr Leute für sich gewinnen will, darüber hat Anna Engelke mit Generalstabsärztin Dr. Nicole Schilling gesprochen. Im Gespräch mit der höchstrangigen Soldatin der Bundeswehr ging es auch um die Kriegstüchtigkeit der deutschen Streitkräfte, um eine mögliche Wehrpflicht und die Frage, ob Männer und Frauen ohne deutschen Pass künftig in die Bundeswehr können.
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Weitere Informationen und Hintergründe:
Mission der Bundeswehr im Roten Meer
https://www.ndr.de/Bund-stimmt-zu-Fregatte-Hessen-beteiligt-sich-an-EU-Mission,fregatte2068.html
Tucker Carlson: Die Putin-Verstehen-Show
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-interview-108.html
Interview mit Dr. Nicole Schilling:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Gespraech-Dr-Nicole-Schilling,audio1568940.html
Podcast-Tipp: 10 Minuten Wirtschaft:
https://1.ard.de/10_Minuten_WirtschaftFri, 09 Feb 2024 - 50min - 503 - Machtkampf in der Ukraine (Tag 713 mit Hans-Lothar Domröse)
Präsident Selenskyj sucht zwei Jahre nach dem russischen Einmarsch neues Führungspersonal. „Sicherlich ist ein Reset, ein Neuanfang notwendig“, sagte er in einem italienischen Fernseh-Interview. Armeechef Saluschnyj steht weiter in der Kritik. Ein Fehler bei der Gegenoffensive sei es gewesen, die russischen Truppen an der stärksten und nicht an der schwächsten Stelle anzugreifen. So analysiert es der ehemalige Viersterne-General Hans-Lothar Domröse im Gespräch mit Carsten Schmiester. Alle negativen Faktoren seien derzeit auf der Seite der Ukraine. Auch der Westen habe Fehler gemacht mit den verzögerten Waffenlieferungen. „Too little, too late“, so Domröse. Und deshalb stelle sich die Frage, ob der Westen noch ein, zwei Jahre durchhält mit der Unterstützung für die Ukraine. Die NATO sieht er gestärkt durch den Konflikt. Jetzt gehe es darum, die Bevölkerung und die Bundeswehr auf eine weitere Eskalation vorzubereiten.
Interview Hans-Lothar Domröse
http://www.ndr.de/audio1566510.html
Warten auf Munition – Reportage von Rebecca Barth
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-munition-nachschub-100.html
Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden!
https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_redenTue, 06 Feb 2024 - 42min - 502 - Warum die Ukraine nicht aufgibt (Tag 709 mit Friedensnobelpreisträgerin)
Oleksandra Matwijtschúk hat vor zwei Jahren den Friedensnobelpreis bekommen. Die studierte Juristin sagt im Interview mit Anna Engelke, warum die Ukraine Waffen dringend braucht: "Wir haben ein Recht auf Selbstverteidigung, und es ist sehr schwierig, unsere Freiheit und unser Volk mit bloßen Händen zu verteidigen."
Dabei steht die Ukraine unter hohem Druck, viele Menschen, auch Soldaten an der Front sind müde und erschöpft. Dennoch würden sie auf jeden Fall weitermachen, selbst wenn die Unterstützung durch den Westen weniger würde. So erzählt es ARD-Korrespondentin Rebecca Barth nach ihrem Besuch in der Region Kupjansk. Es sei ein Trugschluss, dass man die Ukrainer in der aktuellen Situation zu irgendwelchen Verhandlungen bringen könne. Im Gespräch mit Carsten Schmiester geht es auch um den Machtkampf zwischen Präsident Selenskyj und General Saluschnyj.
Tagesthemen über erschöpfte Soldaten in Kupjansk
https://www.tagesschau.de/video-1301200.html
Friedensnobelpreisträgerin Matwijtschuk im Interview (englisch)
https://ndr.de/audio1564006.html
Militärische Unterstützung aus Deutschland für die Ukraine:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514
Podcast-Tipp – Politikum
http://www.wdr.de/k/ARD_Audiothek-PolitikumFri, 02 Feb 2024 - 38min - 501 - Olaf - the leader (Tag 706 mit Caren Miosga und Christian Mölling)
Der Blick von Bundeskanzler Scholz auf die Ukraine und den Krieg hat sich verändert. So beschreibt es Wolodymyr Selenskyj im Interview mit Caren Miosga. Eine Eskalation zwischen Russland und der NATO würde den Anfang des Dritten Weltkrieges bedeuten. "Die Waffen werden Euch dann kaum helfen". Vom deutschen Bundeskanzler erwartet der ukrainische Präsident eine Vorreiterrolle. "Deshalb sind seine Schritte die eines Leaders". Für das Interview ist Caren Miosga mit dem Zug nach Kiew gefahren und berichtet Anna Engelke im Podcast über ihre Sorgen vor Luftangriffen. „Das ist ja wirklich so, dass zwei Flugstunden von uns Raketen fliegen und gleichzeitig hatte ich so viel Respekt, wie die Leute damit umgehen.“ Carsten Schmiester geht den Gerüchten über eine Entlassung des ukrainischen Militärchefs Saluschnyj nach. Und im Schwerpunkt spielt Kai Küstner ein Wunsch-Szenario für Wladimir Putin durch. Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten. Warum das für Europa und die Ukraine ein Alptraum-Szenario wäre, erklärt Christian Mölling, der stellvertretende Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
Interview Christian Mölling: „Europa ohne USA schutzlos“
https://www.ndr.de/audio1561482.html
Europa vor US-Wahl: Für Trump nicht gewappnet
https://www.tagesschau.de/europa-deutschland-trump-100.html
Wolodymyr Selenskyj im Interview mit Caren Miosga
https://1.ard.de/caren_miosga_selenskyj_interview
Podcast-Tipp: Zehn Minuten Wirtschaft
https://1.ard.de/Zehn_Minuten_WirtschaftTue, 30 Jan 2024 - 33min - 500 - Wehrpflicht – oder nicht? (Tag 702 mit Julia Weigelt)
Deutschland diskutiert die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Schweden hat die Kehrtwende bereits 2017 beschlossen. Was soll sich bei uns ändern? Das fragen wir im Podcast die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP und einen Bundeswehr-Offizier. Dazu sprechen wir über Risiken und Nebenwirkungen von Waffenlieferungen an die Ukraine, konkret über die Gefahr des Waffenschmuggels. Das US-Verteidigungsministerium beklagt sich da laut einem Bericht der New York Times über mangelnde Kontrolle, was den Verbleib von Gewehren oder Granaten angeht. Außerdem: Verfällt Kanzler Olaf Scholz auf die alte "Ringtausch"-Idee, um Taurus-Lieferungen an die Ukraine zu vermeiden?
Alle Schweden leisten Dienst - mit oder ohne Waffe
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/wehrpflicht-schweden-102.html
Schwedisches Modell nur mit Grundgesetzänderung
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/schwedisches-modell-in-deutschland-personal-bundeswehr-wehrpflicht-verfassung/
Countries with Mandatory Military Service 2024
https://worldpopulationreview.com/country-rankings/countries-with-mandatory-military-service
Kontrolle von Waffenexporten
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ruestungsexporte-verbleib-der-waffen-im-ausland-wird-kaum-kontrolliert-a-e0f16991-bba9-4b94-8ebe-2d8f8b263e2a
https://www.nytimes.com/2024/01/11/world/europe/us-military-aid-ukraine.html
https://www.waffenexporte.org/2021/09/eine-kurze-einfuhrung-zu-deutschen-waffenexporten/
Podcast-Tipp: Warum wir einen neuen Umgang mit Plastik brauchen
https://www.ardaudiothek.de/episode/synapsen-ein-wissenschaftspodcast/92-plastik-die-geister-die-wir-riefen/ndr-info/13103665/Fri, 26 Jan 2024 - 43min - 499 - Heiße Luft statt Munition (Tag 699 mit Gustav Gressel)
Wie kann die Rüstungsindustrie in Europa die Kapazitäten hochfahren? Das wollte Podcast-Hörer Stefan aus Berlin wissen. Nach Ansicht des Militärexperten Gustav Gressel vom ECFR liegt es vor allem an den einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, dass die Ukraine derzeit nicht mit ausreichend Munition versorgt wird. Im vergangenen Jahr seien in Europa etwa 650.000 Schuss Artilleriemunition produziert worden. Davon sei nur etwa die Hälfte in der Ukraine angekommen. Als Reaktion auf den amerikanischen Wahlkampf würden viele EU-Länder die eigenen Streitkräfte höher priorisieren und die Ukraine-Hilfe nebenbei betreiben. Während die Soldaten der Ukraine weiter auf mehr Munition und Waffensysteme warten, sitzen viele von ihnen in den Stellungen und Schützengräben an der Front fest und das schon lange. Welche Folgen Kälte, Schlamm und Nässe für die Gesundheit haben, darum geht es im Schwerpunkt, den Achim Gutzeit recherchiert hat.
Interview Gressel: "Jeder für sich und Gott für uns alle"
https://www.ndr.de/audio1556530.html
Analyse Gressel, ECFR “Jenseits der Gegen-Offensive: Abnutzung, Pattsituation und die Zukunft des Kriegs in der Ukraine” (englisch)
https://ecfr.eu/publication/beyond-the-counter-offensive-attrition-stalemate-and-the-future-of-the-war-in-ukraine/
ARD-Dokumentation “Inside Rheinmetall – Zwischen Krieg und Frieden:
https://1.ard.de/inside-rheinmetall
Bundeswehr -Kommandeur zu Krieg in Eis und Schnee
https://www.youtube.com/watch?v=mncSexK8H6Y
Leben im Schützengraben – Krankheiten an der Front
https://www.youtube.com/watch?v=45UplhzNDVA
https://www.leecountyhistoricalsociety.org/spanish-flu-in-the-military
https://www.jstor.org/stable/41474448
Podcast-Tipp “Lost in Nahost”
https://1.ard.de/streitkraefteundstrategien_lost_in_nahostTue, 23 Jan 2024 - 49min - 498 - Russische Raketen mit TÜV-Siegel (Tag 695 mit Janis Kluge)
Russland greift die Ukraine auch mit Raketen und Drohnen an, in die Elektronik aus dem Westen eingebaut ist. Mikrochips, Bordcomputer und Navigationstechnik. Wie kann das sein? Im Podcast erklärt Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik, wie die Sanktionen wirken und warum einige auch nicht wirken.
NDR-Reporter Alex Drost hat ukrainische Soldaten während ihres Trainings bei der Bundeswehr getroffen und lange auch sehr persönlich mit ihnen gesprochen. Das Ergebnis sind Aussagen, die zeigen, was der Krieg mit Menschen macht, die plötzlich aus ihrem zivilen Leben gerissen worden sind, um ihre und die Freiheit ihres Landes zu verteidigen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Recherche über westliche Bauteile in russischen Raketen
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-waffen-104.html
Podcast-Tipps in der ARD Audiothek
CUT – Das Silvester, das uns verfolgt
https://www.ardaudiothek.de/episode/cut-das-silvester-das-uns-verfolgt/die-koelner-silvesternacht-15-16-wirkt-bis-heute-nach/wdr/13078331/
Weltspiegel-Podcast: Russlands Justiz: Das Unrechtssystem
https://www.ardaudiothek.de/episode/weltspiegel-podcast/russlands-justiz-das-unrechtssystem/ard/13064713/Fri, 19 Jan 2024 - 48min - 497 - Friedensgipfel in der Schweiz (Tag 692 mit Guido Steinberg)
Händeschütteln statt Videoschalte - der ukrainische Präsident Selenskyj ist beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos zum ersten Mal persönlich anwesend. Die neutrale Schweiz hat sich bereit erklärt, einen Friedensgipfel zu organisieren. Wann und mit wem das Treffen stattfindet, ist noch unklar. Russland ist nicht erwünscht: „Wir sind offen für alle Länder der Welt, die unsere Souveränität und territoriale Integrität respektieren. Daraus können sie schließen, wen wir einladen“, so Selenskyj auf die Frage von Journalisten.
In einem Schwerpunkt spricht Anna Engelke mit Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Mit Blick auf die Marinemission im Roten Meer sagt der Islamwissenschaftler: „Die EU hat einfach nichts anzubieten, um die Huthis abzuschrecken.“ Die EU sei kein außen- und sicherheitspolitischer Akteur und deshalb ist Steinberg erleichtert, dass die USA und Großbritannien federführend sind beim Einsatz im Roten Meer.
Im zweiten Schwerpunkt fragt Carsten Schmiester bei Reporter Lennart Banholzer nach. Er hat einen verletzten Soldaten begleitet. Zunächst im Krankenhaus in Deutschland, dann in der Reha und jetzt ist dieser zurück bei seiner Einheit als Kämpfer in der Ukraine.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Die Doku „Verwundet und zurück in den Krieg“
https://www.youtube.com/watch?v=RHl287qnXsg
Podcast-Tipp: 11KM: der tagesschau-Podcast
https://1.ard.de/11KM-tagesschau-podcastTue, 16 Jan 2024 - 50min - 496 - Wenn der Krieg zu uns kommt (Tag 688 mit Dominic Kudlacek)
Schweden diskutiert bereits darüber, ob die Zivilbevölkerung auf einen möglichen Krieg mit Russland vorbereitet werden muss. Auch Deutschland ist im zivilen Bereich "nicht sehr kriegstüchtig", sagt Prof. Dr. Dominic Kudlacek, Sicherheitsexperte von der Hochschule Bremerhaven in dieser Podcast-Folge im Interview mit Carsten Schmiester. Es fehle dabei aber nicht nur an Material und Strukturen, sondern auch an der Bereitschaft vieler Menschen, umzudenken. Der Schock des Krieges in der Ukraine könne dies aber ändern. Der Wissenschaftler rät, Zivilschutz neu und umfassender zu denken, ihn nicht nur auf eine Bedrohung auszurichten und so auf eine dauerhafte Basis zu stellen. Eine weitere These: Zivilschutz fängt bei jeder und jedem Einzelnen an, wir haben unsere Sicherheit selbst in der Hand. Anna Engelke schaut im Podcast auf die massiven russischen Angriffe auf zivile Ziele und Zivilisten in der Ukraine, die erste Auslandsreise des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, die ihn ins Baltikum geführt hat und auf die Frage, aus welchen westlichen Staaten die weiteren Militär- und Finanzhilfen für die Ukraine kommen können.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Interview über Zivilschutz mit Dominic Kudlacek
https://www.ndr.de/audio1549050.html
TV-Dokumentation 45 Minuten über Katastrophenschutz:
https://1.ard.de/45Min_Bunker
Militärische Lage in der Ukraine – Bericht des ISW:
https://www.understandingwar.org/backgrounder/ukraine-conflict-updates
Ukraine Support Tracker – Kiel Institut für Weltwirtschaft:
https://www.ifw-kiel.de/de/themendossiers/krieg-gegen-die-ukraine/ukraine-support-tracker/
Humanitäre Lage in der Ukraine - Bericht der Direktorin beim UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe vor dem UN-Sicherheitsrat (UNOCHA), Edem Wosornu:
https://www.unocha.org/publications/report/ukraine/ms-edem-wosornu-ocha-director-operations-and-advocacy-behalf-mr-martin-griffiths-usg-humanitarian-affairs-and-emergency-relief-coordinator-briefing-security-council-humanitarian-situation-ukraine-10-january-2024
Podcast-Tipp: 10 Minuten Wirtschaft
https://1.ard.de/10_Minuten_WirtschaftFri, 12 Jan 2024 - 44min - 495 - "Wir müssen auf Krieg vorbereitet sein" (Tag 685 mit Carsten Breuer)
Im März vor zehn Jahren hat Russland die Krim annektiert. Acht Jahre später folgte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Erst dann kam Deutschland ins Handeln. Für den Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer ist das noch nicht genug. Er ist nun seit 40 Jahren bei der Truppe und erklärt im Interview mit Anna Engelke, dass die sogenannte Zeitenwende auch eine Mentalitätswende sei und Deutschland auf einen Verteidigungskrieg vorbereitet sein müsse. „In dem Wort kriegstüchtig steckt auch, dass wir die Mentalität haben müssen, um überhaupt Krieg führen zu können.“, so Breuer. Er spricht von einem „Aufrütteln der Gesellschaft" – und das brauche Zeit. Außerdem berichtet Carsten Schmiester über die neuesten Entwicklungen in der Ukraine und analysiert einen Artikel aus der New York Times über mögliche Waffenstillstandverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Townhall Event “Zeitenwende on Tour” vom 13.Juli 2023 – Rede von Generalsekretär Carsten Breuer ab Min. 5'45"
https://www.youtube.com/watch?v=2UsbuzzkMsQ
Carsten Breuer wird als 17. Generalinspekteur der Bundeswehr ernannt
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/amtseinfuehrung-neuer-generalinspekteur-5598034
Interview mit Generalinspekteur Carsten Breuer
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Breuer-Wir-koennen-Kopf-nicht-einfach-in-Sand-stecken,audio1546826.html
New York Times über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine:
https://www.nytimes.com/2023/12/23/world/europe/putin-russia-ukraine-war-cease-fire.htmlTue, 09 Jan 2024 - 51min - 494 - Einsatzbefehl Mali - der Abzug (2/2)
Der Einsatz der Bundeswehr in Mali ist Geschichte – doch die Aufarbeitung beginnt gerade erst: Insbesondere die Politik muss sich nun die Frage stellen, warum es nicht gelungen ist, die Ausbreitung der Terrorgruppen in der Region zu verhindern und warum zuletzt die Gewalt dort wieder eskalierte. Trotz über zehnjähriger Anwesenheit tausender UN-Blauhelme und der Bundeswehr in Mali. Doch die „Sinnfrage“ ist eine, die auch die Soldatinnen und Soldaten selbst umtreibt. Das hat der ARD-Verteidigungsexperte Kai Küstner bei seinen Besuchen in Mali immer wieder erfahren. Der Korrespondent nimmt uns noch einmal mit in diese besonders heikle Phase des Abzugs der Deutschen aus dem Sahel-Staat und ist dabei dicht dran an den Menschen hinter der Uniform. Und er blickt im Podcast zurück auf einen Einsatz, der für die Bundeswehr ganz anders endete als geplant.
Doku-Serie "Einsatzbefehl Mali - Bundeswehr zwischen Risiko und Routine"
https://1.ard.de/Einsatzbefehl_Mali
Podcast-Tipp: Iran im Herzen
https://www.ardaudiothek.de/sendung/cosmo-iran-im-herzen/94531946/Fri, 05 Jan 2024 - 31min - 493 - Einsatzbefehl Mali - der Auftrag (1/2)
Was bedeutet es, als Mitglied der Bundeswehr für eine UN-Friedensmission Familie und Freunde zurückzulassen? In dieser Sonderfolge nimmt uns Kai Küstner mit auf eine Reise ins Bundeswehrcamp Castor in Gao. Der ARD Verteidigungsexperte hat den Auslandseinsatz im westafrikanischen Mali über einen langen Zeitraum journalistisch begleitet. Dabei war er auch immer wieder selbst vor Ort im Gespräch mit den Soldatinnen und Soldaten. Es sind intensive Einblicke in einen Alltag, der vor allem geprägt ist von ständigen Lageänderungen. Auch die Filmemacher Johannes Koch und Marco Schulze haben für die NDR Doku-Serie "Einsatzbefehl Mali" vier norddeutsche Soldatinnen und Soldaten bei ihrem Einsatz begleitet. Vom letzten Kuss beim Abschied am Flughafen, von Patrouillenfahrten in der Krisenregion, Truppenansprachen und bis zur Rückkehr nach Niedersachsen. Die Soldatinnen und Soldaten sprechen im Podcast über Ängste, Sehnsüchte, den Auftrag an sich und auch den Sinn, den sie in dieser UN-Friedensmission sehen.
Doku-Serie "Einsatzbefehl Mali - Bundeswehr zwischen Risiko und Routine"
https://1.ard.de/Einsatzbefehl_Mali
Was nach dem Mali-Abzug bleibt - Analyse von Kai Küstner
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/mali-abzug-bundeswehr-102.html
Podcast-Tipp: Killed in Action
https://1.ard.de/Killed_in_ActionFri, 29 Dec 2023 - 25min - 492 - Die Tragik der Zeitenwende (Tag 667 mit Claudia Major)
Deutschland will 2024 seine Unterstützung für die Ukraine trotz angespannter Haushaltslage verdoppeln - von vier auf acht Milliarden Euro. Was Deutschland bislang geleistet hat, ist revolutionär, wenn man bedenkt, wo Deutschland im Januar 2022 stand. Das sagt Claudia Major. Die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik für die Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin ist aber gleichzeitig besorgt. Das nächste Jahr werde sehr schwierig für die Ukraine, weil noch viel fehle, damit die Ukraine den Krieg für sich entscheiden könne. Claudia Major warnt: „Wir können uns gar nicht die finanziellen Kosten vorstellen, sollten wir die Ukraine einer russischen Besatzung überlassen.“ Deshalb sei es wichtig für die westlichen Staaten, dem Kreml zu signalisieren, sie seien bereit zur Standhaftigkeit und zum Durchhalten. Disclaimer: Claudia Major war auf Einladung der estnischen Regierung in Tallin. Gastgeber des Podcasts sind Anna Engelke und Carsten Schmiester. Sie schauen auf die Entwicklung in Kiew, Washington, Berlin, im Nahen Osten und am Ende des Jahres macht sich Carsten auch Gedanken über Weihnachten im Krieg.
Gemeinsamer Aufruf von Claudia Major, Martin Schulze Wessel und Norbert Röttgen in der ZEIT vom 14.12.23 zum Krieg in der Ukraine: “Wir müssen mehr tun” https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-12/krieg-ukraine-unterstuetzung-aufruf-waffenlieferungen
Gastbeitrag von Claudia Major im Handelsblatt vom 10.11.23: https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/geoeconomics-warum-europa-auf-die-unterstuetzung-der-usa-angewiesen-ist/29488858.html
Artikel von Jens Plötner und Andrij Yermak in Politico vom 15.12.23:
https://www.politico.eu/article/germany-stands-with-ukraine-in-its-existential-struggle/
Artikel der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas und des finnischen Ministerpräsidenten Petteri Orpo in Politico vom 12.12.23:
https://www.politico.eu/article/estonia-finland-stay-course-ukraine-ensure-freedom-prevail-petteri-orpo/
Arte-Doku zur Schlacht um Stalingrad: https://www.arte.tv/de/videos/106704-000-A/?trailer=true
Infos zur “Stalingrad Madonna” : https://www.volksbund.de/nachrichten/menschlich-in-unmenschlichen-zeiten-die-madonna-von-stalingrad
Podcast-Tipp: “Legion: Most wanted” https://www.ardaudiothek.de/episode/legion/most-wanted/rbb/13010945/Fri, 22 Dec 2023 - 54min - 491 - Ziemlich schwierige Freunde (Tag 664 mit Jean-Marie Magro)
Vor sechs Jahren verkündeten die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatschef Emmanuel Macron eine große deutsch-französische Rüstungskooperation. Inzwischen werden die Projekte von Praktikern eher nüchtern betrachtet. Industrie und Militärs scheinen wenig begeistert. Carsten Schmiester spricht darüber mit Jean-Marie Magro, Politikjournalist beim Bayrischen Rundfunk. Er beschreibt, warum die Zusammenarbeit nicht ideal verläuft und welche Hürden es noch zu meistern gibt. Unter anderem hat er das Airbus "Lab" in Manching bei München besucht. Dort wird auch das europäische Future Combat Air System (FCAS) entwickelt. Magro berichtet von seinen Eindrücken vor Ort und erzählt, wie beindruckend und beängstigend zugleich dessen auf Knopfdruck vollautomatisierte Kampffähigkeit sei. Außerdem sprechen Carsten Schmiester und Anna Engelke über den Zeitplan der geplanten Litauen-Brigade der Bundeswehr und die weiterhin ernste Lage in der Ukraine und im Nahen Osten.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Beliebtheit des ukrainischen Präsidenten Selenskyj und des Oberbefehlshaber Salushnyj - Umfrage des Kyiv International Institute of Sociology (KIIS):
https://kyivindependent.com/poll-ukrainians-trust-in-zelensky-declines-trust-in-zaluzhnyi-is-high/
Das Kampfflugzeugsystem der 6. Generation
https://www.airbus.com/en/newsroom/stories/2023-11-future-combat-air-system-fcas-enter-the-internet-of-military-thingsTue, 19 Dec 2023 - 57min - 490 - EU-Beitritt - Lichtschimmer für die Ukraine (Tag 660 mit Rebecca Barth)
Auch, wenn es bis zu einem EU-Beitritt noch ein weiter Weg ist – für die Menschen in der Ukraine sei die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen „ein Lichtschimmer in ganz viel Dunkelheit“, sagt ARD-Korrespondentin Rebecca Barth im Gespräch mit Jürgen Webermann. Es sei ein Zeichen der Freude und Hoffnung am Ende eines schwierigen Jahres und auch einer schwierigen Woche der diplomatischen Offensiven. Dennoch werde das nächste Jahr herausfordernd – die ukrainischen Truppen hätten nicht die Kapazitäten, die Frontlinie überall zu halten. Im Gespräch mit Fachjournalistin Julia Weigelt geht es außerdem um militärische U-Boote. In Eckernförde hat Julia so eins besucht und sich über technische Eckdaten (Stichwort: sechs Torpedo-Rohre), Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen der Unterwasser-Kampfschiffe informiert – auch in Abgrenzung zu Unterwasser-Drohnen.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Gesamtes Interview mit Johannes Peters, Experte für maritime Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Johannes-Peters-Ukrainische-Ueberwasserdrohnen-laehmen-Russische-Schwarzmeerflott,audio1475766.html
Baubeginn hochmoderner U-Boote für Deutschland und Norwegen (BMVG)
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/baubeginn-hochmoderner-u-boote-fuer-deutschland-und-norwegen-5677128
Übersicht: U-Boot-Klasse 212 A (Bundeswehr)
https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/u-boot-klasse-212-a
X-Account von Kommandeur Lars Gössing
https://twitter.com/lgoessing?lang=de
ARD-Doku-Tipp: “Einsatzbefehl Mali“
https://www.ardmediathek.de/video/einsatzbefehl-mali-bundeswehr-zwischen-risiko-und-routine/folge-1-angst-s01-e01/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS80OTYzXzIwMjMtMTItMTUtMDAtMDAFri, 15 Dec 2023 - 56min - 489 - Gaza-Krieg: Der Kampf um Reichweite und Narrative (Tag 658 mit Andreas Krieg)
Der Israel-Gaza-Krieg ist auch ein Kampf um weltweite Aufmerksamkeit – und um die Deutungshoheit: Bilder, Videos und Kurznachrichten prasseln in großer Zahl und hohem Tempo auf uns ein. Sowohl die Terrororganisation Hamas als auch Israel nutzen alle verfügbaren Plattformen und Kommunikationsstrategien. Wo wird manipuliert, wann werden Informationen verfälscht, wie sind Opferzahlen zu bewerten – und was bedeuten die jüngsten Aufnahmen halbnackter palästinensischer Gefangener für das Ansehen Israels? Hannes Kunz spricht darüber mit dem Militärexperten Dr. Andreas Krieg vom King’s College in London und mit Julio Segador, Korrespondent der ARD in Tel Aviv.
Unsere Podcastempfehlung: Die Folge von “Lost in Nahost” zu Propaganda im Krieg
https://www.ardaudiothek.de/episode/lost-in-nahost-der-podcast-zum-krieg-in-israel-und-gaza/propaganda-im-krieg-woher-wissen-wir-was-wahr-ist/br24/12886961/Wed, 13 Dec 2023 - 48min - 488 - Ukraine: Besuch an der Front (Tag 657 mit Franz-Stefan Gady)
„Der Kampfeswille der Ukrainer ist ungebrochen, aber auch nicht endlos – der Krieg zeichnet jeden Menschen“, sagt Franz-Stefan Gady, Verteidigungsexperte am Institute for International Strategic Studies in London, im Gespräch mit Anna Engelke. Denn die Ukrainer wüssten um die Konsequenzen, käme es zu einem größeren russischen Durchbruch an der Front. Die ukrainische Gegenoffensive hält Gady für gescheitert – unter anderem, weil das ukrainische Militär zu viele verschiedene Angriffsachsen gebildet, den russischen Gegner unterschätzt und zu wenig Zeit für ein gemeinsames Training gehabt hätte. Wann und wie die Ukrainer in 2024 wieder zu größeren Offensiven fähig werden können, erläutert Gady in dieser Folge. Für die Ukraine ist diese Woche eine entscheidende. Sowohl im US-Kongress in Washington als auch bei der EU in Brüssel hängt wichtige Unterstützung in Milliardenhöhe für die Ukraine fest. Außerdem blickt NDR-Journalist Achim Gutzeit auf die Situation in Gaza, wo neuartige panzerbrechende Munition namens EFP (explosively formed penetrator) eingesetzt wird und sich die humanitäre Notlage verschärft.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
BBC-Interview mit Olena Selenska (ab Minute 39’20)
https://www.youtube.com/watch?v=UG0IZ8x0JKI
Video des “emotionalen Gesprächs” zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und dem ungarischen Ministerpräsidenten Orban in Buenos Aires
https://twitter.com/nexta_tv/status/1733921074679632271
Meinungsartikel von Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), über verdrängte Palästinenser
https://www.latimes.com/opinion/story/2023-12-09/israel-gaza-hamas-united-nations-humanitarian-relief
Lage in Gaza vom Institute for the Study of War
https://www.understandingwar.org/backgrounder/iran-update-december-11-2023
Analyse des ukrainischen Oberbefehlshabers Walery Salushnyj zur Patt-Situation
https://www.economist.com/europe/2023/11/01/ukraines-commander-in-chief-on-the-breakthrough-he-needs-to-beat-russia
Analyse von Franz-Stefan Gady im Pragmaticus - Wie die Ukraine weiterkämpfen kann
https://www.derpragmaticus.com/r/ukraine-krieg-gegenoffensive
“Streitkräfte und Strategien”-Folge mit Franz-Stefan Gady vom 22.09.2023
https://www.ardaudiothek.de/episode/streitkraefte-und-strategien/abrams-ja-atacms-nein-tag-576-mit-franz-stefan-gady/ndr-info/94803164/
ARD-Podcast-Tipp: This is Jayda
https://www.ardaudiothek.de/sendung/this-is-jayda/12920979/Tue, 12 Dec 2023 - 39min - 487 - Gaza-Krieg: "Ein Geschenk für Putin" (Tag 653 mit Jana Puglierin)
Der Hamas-Angriff auf Israel und der Krieg in Gaza zieht Aufmerksamkeit von Russlands Krieg gegen die Ukraine ab und schwächt die US-Regierung, sagt Jana Puglierin von der Denkfabrik European Council on Foreign Relations ECFR im Gespräch mit Anna Engelke. Nach einer großen Phase der Stabilität in der EU hätten gewalttätige Konflikte zuletzt deutlich zugenommen und sich insgesamt die Zahl der Toten verdoppelt. Währenddessen mache sich auch in Deutschland eine Erschöpfung in Bezug auf den Ukraine-Krieg breit. Zahlen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft belegen einen Rückgang der Finanzhilfen des Westens. Im Gespräch mit Kai Küstner geht es außerdem um die letzten Meter des Bundeswehr-Abzugs aus Mali: Ein völliger Kollaps wie in Afghanistan drohe zwar nicht, so Kais Einschätzung. Allerdings dränge sich die Sinnfrage geradezu auf: Denn während der Anwesenheit der UN-Blauhelme hat sich der Einflussbereich der Terrorgruppen vergrößert. Mali ist unsicherer geworden.
Fragen, Kritik und Feedback gerne an streitkraefte@ndr.de
Ukraine Support Tracker des Kieler Instituts für Weltwirtschaft
https://www.ifw-kiel.de/de/themendossiers/krieg-gegen-die-ukraine/ukraine-support-tracker/
Institute for the Study of War (ISW): Aktuelle Lage in der Ukraine https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-december-7-2023
Interview mit Christoph Trebesch vom Kieler Institut für Weltwirtschaft https://www.ndr.de/nachrichten/info/Ukraine-Hilfe-Geht-dem-Westen-die-Puste-aus-Interview-mit-Christoph-Trebesch,audio1525494.html
Wort des Jahres: „Krisenmodus“
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/wort-des-jahres-krisenmodus-100.html#:~:text=Gesellschaft%20f%C3%BCr%20deutsche%20Sprache%20%22Krisenmodus%22%20ist%20Wort%20des%20Jahres&text=Eine%20Jury%20aus%20Experten%20hat,Dauerzustand%20geworden%2C%20hie%C3%9F%20es%20dazu.
UNRWA: 1,9 Millionen Menschen in Gaza auf der Flucht
https://orf.at/stories/3341787/
Sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hamas-sexualisierte-gewalt-100.html
Namensbeitrag von Jana Puglierin im Handelsblatt zu einer zweiten Amtszeit von Donald Trump https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/geoeconomics-warum-ein-trump-2-noch-gefaehrlicher-waere/29516342.html
Zum Bundeswehr-Abzug aus Mali
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/mali-bundeswehr-abzug-102.html
Interview mit Jana Puglierin
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Jana-Puglierin-Der-Gaza-Krieg-ist-ein-Geschenk-fuer-Putin,audio1526324.htmlFri, 08 Dec 2023 - 51min - 486 - Russland nicht überschätzen (Tag 650 mit Nico Lange)
Anna Engelke spricht heute mit dem Verteidigungsexperten Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz über die aktuelle Lage in der Ukraine. Er war selbst Soldat und als Offizier sieben Jahre bei der Bundeswehr. Auch er stellt fest, dass die Menschen in der Ukraine und vor allem ihre Soldaten nach 21 Monaten Krieg psychisch und physisch erschöpft sind. Dennoch warnt er: „Putin profitiert davon, dass er gerade überall überschätzt wird“, so Lange. Weiter erklärt der Politikwissenschaftler, der Kriegsverlauf sei dynamisch und der Ausdruck „Pattsituation“ verkenne die aktuelle militärische Lage. Im schlimmsten Fall führe das dazu, dass der Westen meine, es lohne nicht, die Ukraine weiter zu unterstützen. Kai Küstner spricht außerdem mit Fachjournalist und Reservist Alex Drost über die Funktion von Künstlicher Intelligenz bei der Bundeswehr und welche Rolle KI im Krieg gegen die Ukraine spielt. Experten sind sich bei diesem Thema einig: Mit der Nutzung von KI allein wird man einen Krieg nicht gewinnen – durch eine Nicht-Nutzung aber durchaus verlieren.
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Aktuelle Analysen und Artikel zur Lage in der Ukraine
https://nicolange.eu/#ukraine
Gastartikel über die notwendige Unterstützung der Ukraine
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-11/krieg-ukraine-russland-wladimir-putin-sieg-europa
Podcast-Tipp: KI – und jetzt?
https://www.ardaudiothek.de/sendung/ki-und-jetzt-wie-wir-kuenstliche-intelligenz-leben-wollen/12833245/Tue, 05 Dec 2023 - 42min - 485 - Kriegswirtschaft für die Ukraine? (Tag 646 mit Markus Reisner)
Eine Million Granaten wollte Europa binnen eines Jahres an die Ukraine liefern - 300 000 Artilleriegranaten wurden seit dem Frühjahr geliefert. Das ist nicht genug, sagt Militärexperte Oberst Markus Reisner. Er fordert im Gespräch mit Anna Engelke größere Unterstützung vom Westen. Nach 21 Monaten Krieg gegen die Ukraine müsse man feststellen, es habe nicht gereicht. Die nun nötigen Anstrengungen verglich Reisner mit der Kriegswirtschaft im Ersten Weltkrieg. „Es geht um die Frage: Bauen wir Windräder und Photovoltaik-Anlagen oder müssten wir jetzt nicht eigentlich Artilleriegranaten bauen?“, so Reisner. Außerdem sprechen Carsten Schmiester und Anna Engelke über die aktuelle Lage in Nahost. Die Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Hamas ist ausgelaufen. Seit dem Morgen kämpft Israels Armee wieder gegen die Terrororganisation Hamas. Auch wenn 117 Geiseln freigekommen sind, so befinden sich immer noch 137 Geiseln im Gazastreifen - darunter auch 14 Israelis mit deutscher Staatsangehörigkeit. Carsten Schmiester ordnet internationale Stimmen dazu ein.
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Waffenstillstand zu Ende
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-feuerpause-kaempfe-102.html
Analyse nach fast zwei Jahren Krieg
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-soldaten-front-kaempfe-100.html
Podcast-Tipp: Schumacher. Geschichte einer Ikone
https://1.ard.de/Podcast_Michael-Schumacher
Interview mit österreichischem Militärexperte Oberst Markus Reisner
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Reisner-Bauen-wir-Windraeder-oder-ist-jetzt-Kriegswirtschaft-noetig,audio1521130.htmlFri, 01 Dec 2023 - 55min - 484 - Psychokrieg um die Geiseln (Tag 644 mit Daniel Gerlach)
Israel und die radikal-islamischen Hamas tauschen seit einigen Tagen Geiseln und Gefangene aus. Das ist möglich, weil seit dem 24. November eine sechstägige Feuerpause herrscht. Dieser nervenaufreibende Deal wurde im Hintergrund von Katar, Ägypten und der US-Regierung vermittelt. In dieser Folge geht es darum, wie ein Austausch von Geiseln und Häftlingen abläuft, ob ein nachhaltiger Waffenstillstand in der Region möglich ist und wer von der Atempause mehr profitiert – Israel oder die Hamas. Darüber spricht Holger Romann mit dem Nahost-Experten Daniel Gerlach und mit Björn Dake, ARD-Korrespondent im Studio Tel Aviv.
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Aktuelle Stunde: 13 von Hamas entführte Geiseln frei https://www.youtube.com/watch?v=ejHVI24lUwg
Daniel Gerlach – Chefredakteur des Magazins Zenith:
https://zenith.me/de/writer/daniel-gerlach
Podcast-Tipp: Was ist los mit den Bratschen? https://www.br.de/mediathek/podcast/schoenholtz-der-orchester-podcast/was-ist-los-mit-den-bratschen-mit-brso-bratschistin-christiane-hoerr/2080069Wed, 29 Nov 2023 - 41min - 483 - Schneesturm in der Ukraine (Tag 643 mit Burkhard Even)
Heftige Schneestürme haben der Ukraine zugesetzt, fast eine halbe Million Menschen sind ohne Strom, zehn bisher gestorben. Welche Auswirkungen das schwere Winterwetter auf den Krieg hat, darum geht es in dieser Folge. Unter anderem sollen meterhohe Wellen russische Schützengräben und andere Verteidigungsstellungen weggespült, der Sturm gefährliche Seeminen rund um die Krim verstreut und Eisenbahnlinien beschädigt haben. Zudem hat Russland den schwersten Drohnenangriff auf die Ukraine seit Beginn des Krieges geflogen. Im Nahost-Krieg ist es unterdessen zu einem vierten Geiselaustausch gekommen – auch darauf blicken wir in dieser Folge. Mit Fachjournalist und Reservist Alex Drost spricht Carsten Schmiester über den Militärischen Abschirmdienst MAD – einer der drei deutschen Geheimdienste. Drost hatte die Gelegenheit, den zivilen Vizepräsidenten des MAD Burkhard Even zu interviewen. Da Deutschland die Ukraine mit Waffenlieferungen und auch in der Soldatenausbildung unterstützt, ist die Spionagegefahr gestiegen. Es geht um die besondere Rolle von Reservisten, um Handyortungsdienste und auch um Spionage aus Frust.
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Rede von General a.D. Barrons vor dem “Lucerne Dialogue”
https://www.youtube.com/watch?v=ySHrGOYiRb4
Umfrage Körber-Stiftung: Die Sicht der Deutschen auf die Unterstützung für die Ukraine und auf außenpolitische Fragen
https://koerber-stiftung.de/projekte/the-berlin-pulse/2023-24/
tagesschau.de: Schneesturm auf der Krim
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-schwarzes-meer-unwetter-schaeden-100.html
Interview mit ARD-Korrespondentin Rebecca Barth
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Interview-Rebecca-Barth,audio1518686.html
ARD Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden!
https://www.ardaudiothek.de/sendung/amerika-wir-muessen-reden/82222746/Tue, 28 Nov 2023 - 38min - 482 - Sorgen vor dem dritten Winter im Krieg (Tag 639 mit Rebecca Barth)
Viele Ukrainer rechnen mit einem harten Winter, sagt die ARD-Korrespondentin Rebecca Barth in Kiew. Ein Grund: Die im vergangenen Winter beschädigten Umschaltwerke konnten nur geflickt, aber nicht vollständig repariert werden. Neue russische Luftangriffe auf die Infrastruktur könnten also zu verheerenden Stromausfällen im ganzen Land führen, so die Befürchtung. Ein weiteres Problem für die Soldaten an der Front in diesem Winter: Schlangen, Ratten und Mäuse. Sie knabbern auch an Kabeln für die Kommunikation. Im Gespräch mit Anna Engelke wirft Rebecca zudem einen Blick in die Zukunft. Sie vermisst eine Strategie des Westens für die nächsten zehn Jahre, um eine Antwort auf die hybride Kriegsführung Russlands zu finden. Einige gute Nachrichten im Podcast gibt es immerhin von Carsten Schmiester, der die Lage im Nahen Osten beobachtet, wo die Feuerpause zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas begonnen hat.
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https://www.youtube.com/watch?v=G_8yuZhkiqg&t=113s
ARD Podcast-Tipp: This is Jayda https://1.ard.de/This_is_Jayda?ig=ndrdokubFri, 24 Nov 2023 - 38min - 480 - Pistorius auf dem Maidan (Tag 636 mit Stephan von Cramon)
Heute vor genau zehn Jahren begannen die Proteste auf dem Maidan in Kiew. Zu diesem Anlass hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Ukraine besucht – und ihr weitere Militärhilfe zugesichert. In dieser Folge erinnert sich die Leiterin des ARD-Studios Moskau, Ina Ruck, an den Beginn des Euromaidan. Sie war in den ersten Wochen der Proteste in Kiew und sagt heute: “Wie ernst es die Ukrainer mit ihrem Wunsch nach Freiheit meinen, ist nur zu bewundern.” Und es geht um die Ukraine nach dem Getreideabkommen: Seit Moskau die Vereinbarung zum sicheren Transport von Weizen, Mais und Sonnenblumenöl aus der Ukraine aufgekündigt hat, werden vermehrt Schiffe in den Schwarzmeerhäfen angegriffen. Davon berichtet Fachjournalistin Julia Weigelt in dieser Folge im Gespräch mit Carsten Schmiester. Sie hat mit dem Agrarökonomen Stephan von Cramon von der Univeristät Göttingen gesprochen. Schätzungen der Kyiv School of Economics und der Weltbank zufolge hat die Ukraine seit Kriegsbeginn in der Landwirtschaft Verluste von mehr als 30 Milliarden Dollar eingefahren. Hinzu kommen Milliardenschäden an Gebäuden und Landmaschinen – und durch Minen und Gifte unbenutzbar gewordene Böden. Die zerstörte Agrarfläche ist so groß wie ganz Niedersachsen.
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Gesamtes Interview mit Stephan von Cramon von der Universität Göttingen
https://www.ndr.de/nachrichten/info/von-Cramon-Ukrainische-Landwirtschaft-braucht-Unterstuetzung-der-EU,audio1510428.html
Geschichtsprofessor Timothy Snyder über den Holodomor 1932/33 (Yale University)
https://yalepodcasts.blubrry.net/2022/11/07/15-ukrainization-famine-terror-1920s-1930s/
Überprüfung der Kriegsschäden in der Landwirtschaft (Kyiv School of Economics)
https://kse.ua/agricultural-war-damages-review/
Die ukrainischen Getreideausfuhren im Detail (EU-Daten)
https://www.consilium.europa.eu/de/infographics/ukrainian-grain-exports-explained/
Getreide-Deal: Diese Folgen hat Moskaus Stopp (ZDF)
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/getreide-abkommen-frist-ukraine-krieg-russland-100.html
ARD Podcast-Tipp: Mission Klima: So funktioniert die größte Meerwasserwärmepumpe der Welt
https://www.ardaudiothek.de/sendung/mission-klima-loesungen-fuer-die-krise/73406960/Tue, 21 Nov 2023 - 41min - 479 - "Das System Putin ist bombenfest" (Tag 632 mit Ina Ruck)
Anna Engelke ist im Gespräch mit Ina Ruck, der Leiterin des ARD-Fernseh-Studios in Moskau. Seit insgesamt 20 Jahren berichtet sie als Korrespondentin aus Russland. Für Ina Ruck ist klar: Der Krieg gegen die Ukraine hat Russland und sein Volk geeint: "Das ist für uns schwer verständlich. Aber ich stelle fest, dass es eine Einigkeit gibt, dass dieser Krieg wichtig ist.", so Ruck. Im Gespräch berichtet sie von ihrer Arbeit in Russland, der kommenden Präsidentschaftswahl im März 2024 und wie sich das Land in den vergangenen zwei Kriegs-Jahren verändert hat. So erklärt sie, wieso der Krieg vielen Russinnen und Russen auch Wohlstand bringt.
Carsten Schmiester berichtet über die Lage in Ukraine und über ein Rechercheprojekt zur zwangsweisen "Russifizierung" der Menschen im besetzten Teil des Landes. Anna Engelke schaut auf die aktuelle Lage in Nahost. Immer noch sind knapp 240 Geiseln in der Gewalt von Hamas-Terroristen. Die Sorge der Angehörigen ist riesig - dazu hören wir auch Stimmen von israelischen Angehörigen, die Anna Engelke in Berlin getroffen hat.
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EBU-Recherche zur “Russifizierung der besetzten Gebiete” (Englisch)
https://investigations.news-exchange.ebu.ch/russification-in-occupied-ukraine/index.html
Anna Engelke über den Besuch Angehöriger israelischer Geiseln in Berlin
https://www.tagesschau.de/inland/angehoerige-geiseln-israel-berlin-100.html
Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus geht an WDR-Korrespondentin Ina Ruck
https://www.deutschlandfunk.de/auszeichnung-fuer-russland-korrespondentin-ruck-102.html
Leichen israelischer Geiseln in Gaza gefunden
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/schnell_informiert/video-1273800.html
Podcast-Tipp: E-Bikes und wütende Autofahrer mit Ingo Zamperoni
https://www.ardaudiothek.de/episode/extra-3-bosettis-woche/63-e-bikes-und-wuetende-autofahrer-mit-ingo-zamperoni/ndr/12909165/Fri, 17 Nov 2023 - 51min
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