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Hörbücher von SRF – wann und wo Sie wollen. Erzählungen, Romane, Novellen. Gelesen von bekannten SchauspielerInnen und neuen Stimmen. Wenn Sie die Augen woanders haben müssen … Literatur gibt’s bei uns auf die Ohren! Klassiker und spannende Neuerscheinungen, aus der Schweiz und der ganzen Welt. Nach einer Pause produziert SRF Hörspiel in unregelmässigem Rhythmus wieder neue Lesungen und fischt Perlen aus dem Lesungs-Archiv.
- 269 - 6/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»
Der letzte Teil des Vorlesetags widmet sich jüngeren Texten aus dem deutschsprachigen Raum – ihre Autorinnen prägten zwei Weltkriege. Gleichzeitig haben sich die Bedingungen für Frauen verändert. Diejenigen des Schreibens und des Lebens. Marie Luise Kaschnitz wuchs in Potsdam und Berlin auf. Ihre Geschichte «Ein Mann, eines Tages» handelt von Einem, der Angst davor hat, ein Angsthase zu sein. Ilse Aichinger versteckte ihre jüdische Mutter während des 2. Weltkrieges in Wien. Nach Kriegsende las sie bei der legendären Gruppe 47. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis. «Das Fenster-Theater» erzählt mit einer seltenen Beobachtungsgabe von einer unersättlichen Frau, die aus dem Fenster schaut. Anna Seghers entstammt einer jüdischen Familie und wurde 1933 von der Gestapo verhaftet. Ihre Bücher wurden verbrannt. Sie flüchtete ins Exil nach Mexiko. «Der Baum des Odysseus» handelt von der Heimkehr des wohl berühmtesten Seefahrers der Weltliteratur zu seiner Frau. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Marie Luise Kaschnitz (1901-1974): «Ein Mann eines Tages» gelesen von Doris Wolters Ilse Aichinger (1921-2016): «Das Fenster-Theater» gelesen von Marie Löcker Anna Seghers (1900-1983): «Der Baum des Odysseus» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Tue, 02 Jan 2024 - 268 - 5/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»
Diese Episode vereint zwei ganz besondere Schmankerl: Eine Geschichte von Virginia Woolf, der Begründerin feministischer Literaturwissenschaften, und eine von Tove Ditlevsen, der Vorreiterin autofiktionaler Literatur. Angemerkt sei: Beide Autorinnen bestritten zu Lebzeiten, Feministinnen zu sein. Virginia Woolf entstammt dem grossbürgerlichen Milieu Englands, Tove Ditlevsen der Arbeiterschicht Dänemarks. Erstere erhielt Privatunterricht, letztere arbeitete als Dienstmädchen. Sie erlitten ein ähnliches Schicksal, wie viele Autorinnen des Vorlesetags: Woolf hatte manische Depressionen und nahm sich mit einem Sprung in die Ouse das Leben. Ditlevsen plagten Depressionen und Drogensucht. Sie starb an einer Überdosis Schlaftabletten. Woolfs «Der Fleck an der Wand» ist ein Juwel – wir folgen darin ihren mäandernden Gedanken voller Witz und Tiefe. Solange, bis wir dem Fleck auf die Schliche kommen. «Für dich summ ich ein Wiegenlied» handelt von einer Abtreibung kurz vor Weihnachten. Der Text berührt zutiefst, ohne jemals sentimental zu sein. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Virginia Woolf (1881-1941): «Der Fleck an der Wand» gelesen von Désirée Meiser Tove Ditlevsen (1917-1976): «Für dich summ ich ein Wiegenlied» gelesen von Marie Löcker «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Tue, 02 Jan 2024 - 267 - 4/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»
Eine Geschichte, die fast wie eine Novelle anmutet: Sie erzählt von einer unerhörten Begebenheit. Geschrieben hat sie eine Autorin, die in Lugano zur Welt kam. Darauf folgt ein Gespräch des Redaktors Michael Luisier mit der Herausgeberin und dem Verleger des Sammelbandes. Von Lugano nach Brasilien, von der Lyrik über Literaturkritiken zum Theater. Alfonsina Storni war eine vielseitige und geschäftige Frau: Sie war ledig, voll berufstätig und Mutter. Nachdem ihr erster Gedichtband gefeiert wurde, erhielt sie Zugang zu den männlich geprägten Künstler- und Intellektuellenkreisen von Buenos Aires – sowie zwei Literaturpreise. Später widmete sie sich dem Theater für Kinder und Erwachsene. Doch auch ihr Schicksal endete tragisch: Aufgrund ihrer Brustkrebserkrankung wählte sie mit sechsundvierzig Jahren den Freitod und stürzte sich ins Meer. Ihre Kurzgeschichte «Cuca» vereint alles, was eine gute Geschichte braucht: Sprachkunst, den Blick fürs Detail und eine unerwartete Wendung. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Alfonsina Storni (1892-1938): «Cuca» gelesen von Marie Löcker Redakteur Michael Luisier im Gespräch mit Sandra Kegel, Herausgeberin, und Horst Lauinger, Verleger von «Prosaische Passionen» (Manesse Verlag) «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Tue, 02 Jan 2024 - 266 - 3/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»
Die drei Autorinnen dieser Episode lebten in Neuseeland, Nordamerika und Brasilien. Sie waren unbekannt bis weltberühmt und doch eint sie eins: Ihre tragischen Schicksale. Sie erkrankten – psychisch oder körperlich – in oder an einer patriarchalen Welt. Katherine Mansfield wuchs in der Kolonialwelt Neuseelands auf. Sie litt ihr Leben lang an den Folgen eines infizierten Eileiters und starb früh an Lungentuberkulose. «Ehe, ganz modern» erzählt davon, wie die Geschlechterrollen um 1900 ins Wanken gerieten. Tekahionwake kam in einem Indianerreservat in Ontario zur Welt und engagierte sich für die indigenen Völker Kanadas. Sie erkrankte an Lungenkrebs. In «Eine Heidin in St. Pauls Cathedral» sehen wir ein Bauwerk der Weissen durch die kritischen Augen einer indigenen Frau. Claire Lispecter führte ein glamouröses und rebellisches Leben – bis sie mit einer Zigarette und Beruhigungsmitteln im Bett einschlief. Ihre Wohnung geriet in Brand. Sie verletzte sich und konnte fortan nur noch unter Schmerzen schreiben. Auch sie starb an Krebs. «Praça Mauá» ist eine höchst aktuelle Geschichte darüber, was den Kern von Weiblichkeit ausmacht. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024 Katherine Mansfield (1888-1923): «Ehe, ganz modern» gelesen von Doris Wolters Tekahionwake (1861-1913): «Eine Heidin in St. Pauls Cathedral» gelesen von Marie Löcker Claire Lispector (1920-1977): «Praça Mauá» gelesen von Marie Löcker «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Tue, 02 Jan 2024 - 265 - 2/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»
Nun stehen drei Autorinnen im Zentrum, die für ihre Zeit privilegiert waren und deswegen reisen konnten – nach Russland, in den Iran, nach Ghana oder Persien. Und so sind auch ihre Kurzgeschichten von fernen Orten inspiriert. Sie spielen in Delhi, in Teheran und sogar auf einem anderen Stern. Rashid Jahan war eine der ersten muslimischen Gynäkologinnen, ausserdem Kommunistin und Feministin. Sie starb mit nur 46 Jahren in Moskau an Gebärmutterhalskrebs. «Ein Ausflug nach Delhi» gibt Einblicke in das Leben einer Inderin aus Faridabad, die keine Lust hat, Zug zu fahren – ihrem Mann zum Trotz. Annemarie Schwarzenbach studierte in Zürich und Paris und promovierte mit nur dreiundzwanzig Jahren. Sie lebte offen lesbisch. «Eine Bekanntmachung» bricht mit Erwartungen und erzählt von einer Frau, die zum Islam übertritt, um ihrer Ehe zu entkommen. Olive Schreiner gehörte einer Missionarsfamilie in Südafrika an. Sie kämpfte gegen Rassismus und für Frauenrechte. «In einer fernen Welt» ist ein Märchen, in der sich die Dinge etwas anders verhalten. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Rashid Jahan (1905-1952): «Ein Ausflug nach Delhi» gelesen von Désirée Meiser Annemarie Schwarzenbach (1908-1942): «Eine Bekanntmachung» gelesen von Marie Löcker Olive Schreiner (1855-1920): «In einer fernen Welt» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Tue, 02 Jan 2024 - 264 - 1/6 Vorlesetag: «Prosaische Passionen»
Mehr Klassikerinnen! Der diesjährige Vorlesetag präsentiert weibliche Prosa um und nach 1900. Die 16 Kurzgeschichten schreibender Frauen entstammen der Sammlung «Prosaische Passionen». Sie zeigen: Die literarische Moderne war ganz entschieden weiblich. In der ersten Stunde des Vorlesetags «Prosaische Passionen» widmen wir uns vier frühen Autorinnen aus aller Welt: Sie lebten in den USA, in Spanien, Holland, Belgien und dem damaligen Britisch-Indien. Was ihre Texte verbindet, ist die Schilderung der immensen gesellschaftlichen Hürden, mit denen sich Frauen um 1900 konfrontiert sahen. Die Autorinnen dieser vier Texte waren mutige, moderne Frauen. Das Werk von Kate Chopin geriet für viele Jahrzehnte in Vergessenheit, bevor es 1969 wiederentdeckt wurde. «Die Geschichte einer Stunde» erzählt von der Verzweiflung einer Ehefrau und davon, wie ein vermeintlicher Tod zum anderen führt. Emilia Padro Bazán trennte sich von ihrem Mann, als dieser ihr das Schreiben verbieten wollte. «Die Feministin» ist eine tragisch-komische Anekdote über leisen Widerstand. Nel Doff stammt aus einem armen, gewalttätigen Milieu. Genau wie die Protagonistin ihrer Geschichte hat auch sie sich prostituiert. Und Rokeya Sakhawat Hossain wurde mit «Sultanas Traum» berühmt – der ersten feministischen Utopie der Weltliteratur. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Kate Chopin (1850-1904): «Die Geschichte einer Stunde» gelesen von Doris Wolters Emilia Padro Bazán (1851-1921): «Die Feministin» gelesen von Marie Löcker Nel Doff (1858-1942): «Prostituiert» gelesen von Doris Wolters Rokeya Sakhawat Hossain (1880-1932): «Sultanas Traum» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Tue, 02 Jan 2024 - 263 - Émile Zola: «Um eine Nacht der Liebe» (4/4)
Eiskalt nutzt die adlige und schöne Thérèse die Liebe des unbedarften Julien Michon für einen grausigen Dienst aus. Dass sie seine unschuldige Seele damit bis an sein Lebensende brandmarkt, nimmt sie ohne ein Wimpernzucken in Kauf. Sprecher: Raphael Clamer - Produktion: SRF 2012
Thu, 18 Aug 2022 - 262 - Émile Zola: «Um eine Nacht der Liebe» (3/4)
Unglücklich verliebt ist der junge Julien Michon, denn seine an Raserei grenzende Liebe zur schönen, aber kaltblütigen Thérèse de Marsanne bleibt unerwidert. Nacht für Nacht spielt er am offenen Fenster für sie auf seiner Flöte und hofft, ihr Herz damit zu erweichen. Doch sie ignoriert ihn. Um so überraschender für den jungen Mann als die sonst so hochmütige Schöne ihn eines Nachts mit Kusshänden dazu auffordert, in das Haus ihrer Eltern und in ihr Zimmer zu schleichen. Dass dort ein grausiger Dienst auf ihn wartet, kann er freilich noch nicht ahnen. Denn Thérèse führt ein Doppelleben, von dem nicht einmal ihre Eltern wissen. Sprecherin: Raphael Clamer – Produktion SRF 2012
Thu, 18 Aug 2022 - 261 - 9/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
Der junge Protagonist des Romans ist gewissermassen die Spiegelfigur des Dichters Rilke, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Sichtbare und das Unsichtbare, das Reale und das Irreale, das Sagbare und das Unsagbare in Sprache zu fassen. Radikal subjektiv und gleichzeitig in vollendeter Form. Dabei bewegt sich Rilke - und mit ihm Malte - frei in der Zeit. Es handelt sich dabei um den einzigen Roman des Lyrikers Rainer Maria Rilke. Er erschien 1910 und handelt von einem jungen Dichter aus Dänemark, der sich im Paris der Jahrhundertwende niedergelassen hat. Er folgt keinem roten Faden, sondern lässt sich von Assoziationen leiten. So startet diese letzte Folge mit einem Exkurs über die Liebe, so wie sie in der Literatur ihre Spuren hinterlassen hat - und zwar weibliche Spuren. Diese gehen zurück durch die Jahrhunderte bis in die Antike, bis zur Dichterin Sappho. Daran anknüpfend greift der Text noch einmal Maltes Beziehung zu seiner Geliebten Abelone auf - auch sie ist eine Spiegelfigur, nämlich die von Rilkes ehemaliger Geliebten Lou Andreas-Salomé. Und schliesslich kulminiert der Roman zum Abschluss in einer sehr eigenen Version der bekannten Legende des Verlorenen Sohnes. Es ist der Abschluss eines Weges, den man kurz so zusammenfassen könnte: es ist ein Zur-Welt-kommen, Zu-Gott-Kommen, Zu-sich-Kommen. In der Sprache. Und: in der Liebe. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 260 - 8/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
Ein Schwergewicht der deutschen Literatur. Es ist das einzige Prosawerk eines Poeten, der vor hundert Jahren stilprägend war für die moderne Lyrik: Rainer Maria Rilke. Autor und Protagonist des Romans ist ein junger Dichter aus Dänemark, der sich im Paris der Jahrhundertwende niedergelassen hat: Malte Laurids Brigge. In seinen Aufzeichnungen mischen sich Beobachtungen aus der Gegenwart in der Grossstadt mit Erinnerungen an seine Kindheit auf einem dänischen Gutshof. Dazu kommen Reminiszenzen an legendäre Gestalten aus der Geschichte, aus Kunst und Literatur. Dabei lässt sich das Verfahren des Autors - also von Rilke quasi verkleidet als Malte - im heutigen Abschnitt besonders gut studieren. Es basiert nämlich auf Assoziationen, auf einem konstanten Verschieben von zeitlichen und inhaltlichen Ebenen, auf einer reinen, in Sprache umgesetzten Gedankenbewegung. Handlung kommt so gut wie keine vor. Und das mit Absicht. Es sei unmöglich, einen Zusammenhang zu stiften, heisst es im Text. Alles hebe sich auf: Wir seien nur noch Zuschauer, ohne Rolle und somit auch ohne Handlung. Das ist der moderne, der experimentelle Charakter von Rilkes Werk: die offene Form als Herausforderung, die es auszuhalten gilt. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 259 - 7/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
Malte Laurids Brigge ist das alter ego des Dichters Rainer Maria Rilke, der diese Aufzeichnungen 1910 veröffentlichte. Es sollte sein einziger Roman bleiben. Ein Roman allerdings, der es in sich hat und viel Mut zum sprachlich-literarischen Experiment voraussetzt. Es ist das Protokoll eines jungen Mannes, der auf der Suche nach sich selbst und seiner schriftstellerischen Existenz ist. Malte stammt aus Dänemark und ist als Letzter eines Adelsgeschlechts übrig geblieben. Jetzt wohnt er im Paris der Jahrhundertwende. Das geschäftige Treiben auf den Strassen, die Armut und der Dreck der Grossstadt überfordern seine empfindlichen Nerven, und so zieht er sich immer mehr in seine kleine Wohnung zurück, zum Schreiben. Malte wird zum Einsiedler - es irritiert ihn nur schon das Geräusch einer Blechdose, das er aus der Wohnung seines studentischen Nachbarn zu hören glaubt. In seinen Phantasien schweift er ab in Raum und Zeit. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 258 - 6/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
Rilkes einziges Prosawerk interpretiert vom «König der Vorleser»: Gert Westphal. Virtuos gestaltet er die Sprache eines Dichters, der wiederum einen Dichter zum Protagonisten seines Werks machte: Malte Laurids Brigge. Dieser junge Däne kommt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die pulsierende Weltstadt Paris. Dort versucht er, zu sich und zu seinem Schreiben zu finden. Dazu notiert er sich in assoziativer Form Eindrücke, Gedanken und Fantasien.... Neben den täglichen Erlebnissen in der Grossstadt hält er auch zentrale Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend in Dänemark fest. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 257 - 5/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich die Welt im Umbruch. Insbesondere die Industrialisierung mit ihrem Effekt der Beschleunigung und der Massen-Mobilisierung stellte die Menschen vor grosse Herausforderungen. Das schlug sich auch in der Kunst nieder. Neue Formen entstanden, welche die neuen Erfahrungen abzubilden versuchten. In der Literatur gelang Rainer Maria Rilke eines dieser Werke: «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge». Für sein einziges Prosabuch, das 1910 erschien, erfand Rilke eine offene Form. Das hatte es bisher nicht gegeben, zumindest nicht in der deutschen Literatur. Statt einer durchgängigen Handlung mit klaren Entwicklungslinien und eindeutigen Charakteren, schuf Rilke hier ein sprachlich-gedankliches Geflecht aus Assoziationen und Konnotationen, aus Zeitverschiebungen und Brüchen.... Rilke entzog so seinen Lesern den vertrauten Grund des Wahrnehmens und Erzählens, um sie stattdessen mit einer sprachlichen Grenzerfahrung zu konfrontieren - ein Training gewissermassen für eine Zeit, die sich als lineares Vorher und Nachher zusehends auflöst. Eine Zeit, die keine klaren und zentralen Perspektiven mehr zu bieten hat. Wo sich hingegen reale und irreale Erlebnisbereiche immer mehr ineinander verschieben. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 256 - 4/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» - unter diesem Titel veröffentlichte Rainer Maria Rilke 1910 sein einziges Prosawerk. In dieser Lesung gibt Gert Westphal Rilkes vielgestaltigen Sprachbildern und seiner zuweilen berauschenden Sprachmusik die passenden Konturen. Malte Laurids Brigge ist ein angehender Dichter aus einem dänischen Adelsgeschlecht. Ihn lässt Rilke zu Wort kommen, in Form von tagebuchartigen Einträgen. Darin schildert dieser Malte einerseits, wie er Glanz und Elend des damaligen Grossstadt-Molochs Paris erlebt. Auf der anderen Seite blendet Malte zurück in seine Kindheit auf einem dänischen Landgut. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 255 - 3/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
Er wurde einst als «König der Vorleser» bezeichnet: der Schauspieler Gert Westphal. Der 2002 in Zürich verstorbene Schauspieler hat mit seinen Interpretationen der Hauptwerke der klassischen deutschen Literatur Massstäbe gesetzt. So meistert er auch die Herausforderung, die komplexe und bildstarke Sprache von Rainer Maria Rilke für die Hörerschaft zugänglich zu machen. Der bildgewaltige Text von 1910 ist das einzige Prosawerk des Lyrikers Rainer Maria Rilke. Rilke lässt darin einen jungen Mann aus Dänemark zu Wort kommen. Dieser stammt - als letzter seines Geschlechts - aus einer Adelsfamilie, und ist ins Paris der Jahrhundertwende gezogen, um sich dort eine Existenz als Dichter aufzubauen. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 254 - 2/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» - so heisst das einzige Prosawerk, das der grosse Lyriker Rainer Maria Rilke veröffentlicht hat. Der vielschichtige Text von 1910 markiert den Durchbruch zur literarischen Moderne. Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt und stammt, als letzter seiner Familie, aus dem dänischen Landadel. Um die Wende zum 20. Jahrhundert kommt der hochsensible junge Mann nach Paris, um Dichter zu werden.... In assoziativen Aufzeichnungen schildert er seine Eindrücke vom täglichen Leben und Über-Leben in der damaligen Welt-Hauptstadt. Rasanter Fortschritt und bittere Armut prägen das Bild. Daneben schildert Malte in Rückblenden Episoden aus seiner Kindheit. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 253 - 1/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke
Ein Schwergewicht der deutschen Literatur. Es ist das einzige Prosawerk eines Poeten, der vor hundert Jahren stilprägend war für die moderne Lyrik: Rainer Maria Rilke. 1910 veröffentlichte Rilke «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge». Darin schildert er die komplexen Erfahrungen eines sensiblen jungen Mannes, der sich, aus dem ländlichen Dänemark stammend, in der pulsierenden Weltstadt Paris niederlässt. In der Art eines Tagebuchs schildert der angehende Schriftsteller Malte seine Impressionen vom ebenso faszinierenden wie brutalen Alltag in der Grossstadt. Es ist der entfesselte technische Fortschritt, der den Takt vorgibt und neben schnellem Reichtum massenhaftes Elend produziert. Rilke - in Gestalt des erzählenden Ichs Malte - versucht, der Überfülle an Eindrücken sprachlich einen adäquaten Ausdruck zu verleihen. Dabei verfährt er nicht linear, realistisch und psychologisch. Vielmehr sprengt Rilke als erster im deutschen Sprachraum konsequent den Rahmen des klassischen Romans. Er erfindet für sein «Prosabuch», wie er es nennt, eine offene Form. Statt einer durchgängigen Handlung schafft Rilke ein immer wieder irritierendes Konstrukt aus Assoziationen, Brüchen, Rückblenden und Zeitverschiebungen. So wird der sichere Grund des Wahrnehmens und Erzählens mutwillig verlassen, zugunsten einer sprachlichen Grenzerfahrung. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Thu, 16 Nov 2023 - 252 - 4/4: «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» von C. M. Wieland
Die Ereignisse überschlagen sich: Im Innern eines Walfischs stolpert Biribinker über einen Kürbis, der sich als äusserst sprachgewandter und philosophischer Zeitgenosse entpuppt. Von ihm erfährt Biribinker, wie er in das geheimnisvolle Schloss des Zauberers Padmanaba gelangt. Dort bandelt Biribinker ausgerechnet mit der Geliebten des alten Zauberers an. Und gerät in ernsthafte Schwierigkeiten, als dieser aus seinem tiefen Schlaf erwacht. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Thu, 14 Sep 2023 - 251 - 3/4: «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» von C. M. Wieland
Nicht bald nach seinem letzten Techtelmechtel verliebt sich Biribinker schon wieder bis über beide Ohren: diesmal in die schöne Fee Mirabella. Auf einen Schlag vergisst Biribinker seinebisherigen Liebschaften – dumm nur, dass Mirabella über seine Liebesleben nur allzu gut Bescheid weiss. Und dass sie von scheinheiligen Weiberhelden nicht viel hält. Biribinker will sich erklären. Und redet sich um Kopf und Kragen. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Thu, 14 Sep 2023 - 250 - 2/4: «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» von C. M. Wieland
Prinz Biribinker erwacht aus seiner ersten Liebesnacht – neben einer Fee, die ihm noch vor wenigen Stunden als verwunschener Nachttopf begegnet war. Doch Biribinker steht schon wieder der Sinn nach neuen Abenteuern – beziehungsweise nach einer alten Romanze. Sein geliebtes Milchmädchen will ihm nicht aus dem Kopf gehen. Erst ein plötzlich auftauchender Riese bringt Biribinker wieder auf den harten Boden der Realität zurück. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Thu, 14 Sep 2023 - 249 - 1/4: «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» von C. M. Wieland
Prinz Biribinker ist ein sonderbares Kind: Von Bienen aufgezogen, pinkelt er reinsten Nektar, und wenn er sein grosses Geschäft erledigt, wird in der königlichen Gesellschaft Konfekt gereicht. Alles könnte honigsüss weitergehen, hätte nicht der alte Zauberer Padmanaba seine Finger im Spiel. Und so läuft einiges schief, als sich der junge, wenngleich ziemlich unbedarfte Prinz auf die Suche nach einem Milchmädchen macht. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Thu, 14 Sep 2023 - 248 - 5/5:«Berliner Kindheit um neunzehnhundert» von Walter Benjamin
Walter Benjamins (1892-1940) dreissig Prosaminiaturen, in denen er die inneren Bilder seiner Grossstadtkindheit einzufangen versucht, stellen ein einzigartiges Zeitdokument dar und gehören zu den schönsten autobiographischen Schriften in deutscher Sprache. Die treffendsten Stichworte zu den Bildern, die der Autor in den sieben verbleibenden Miniaturen zeichnet, liefern einmal mehr die Titel: «Ein Weihnachtsengel», «Unglücksfälle und Verbrechen», «Die Farben», «Der Nähkasten», «Der Mond», «Zwei Blechkapellen» und «Das bucklichte Männlein», der wohl bekannteste Text, der in allen Fassungen am Ende steht. Sprecher: Felix von Manteuffel – Produktion: SRF 2013
Thu, 18 May 2023 - 247 - 4/5:«Berliner Kindheit um neunzehnhundert» von Walter Benjamin
Benjamin erzählt hier von der Wohnung seiner reisefreudigen Grossmutter, vom dunklen, unbekannten Berlin, von anstössigen Schriften in einem Laden für Schreibbedarf, einem verschwiegenen Traum und vielem mehr. Die Titel: «Blumeshof 12», «Winterabend», «Krumme Strasse», «Der Strumpf», «Die Mummerehlen», «Verstecke» und «Ein Gespenst». Alle Texte entstammen aus Benjamins Fassung "letzter Hand", wie sie seit 1987 vom Suhrkamp Verlag herausgegeben wird. Sprecher: Felix von Manteuffel – Produktion: SRF 2013 «Im Jahr 1932, als ich im Ausland war, begann mir klar zu werden, dass ich in Bälde einen längeren vielleicht einen dauernden Abschied von der Stadt, in der ich geboren bin, würde nehmen müssen. Ich hatte das Verfahren der Impfung mehrmals in meinem inneren Leben als heilsam erfahren; ich hielt mich auch in dieser Lage daran und rief die Bilder, die im Exil das Heimweh am stärksten zu wecken pflegen – die der Kindheit – mit Absicht in mir hervor. Das Gefühl der Sehnsucht durfte dabei über den Geist ebensowenig Herr werden wie der Impfstoff über einen gesunden Körper. Ich suchte es durch die Einsicht, nicht in die zufällige biographische sondern in die notwendige gesellschaftliche Unwiederbringlichkeit des Vergangenen in Schranken zu halten. Das hat es mit sich gebracht, dass die biographischen Züge () in diesen Versuchen ganz zurücktreten. () Dagegen habe ich mich bemüht, der Bilder habhaft zu werden, in denen die Erfahrung der Grossstadt in einem Kinde der Bürgerklasse sich niederschlägt.» (aus dem Vorwort des Autors)
Thu, 18 May 2023 - 246 - 3/5:«Berliner Kindheit um neunzehnhundert» von Walter Benjamin
Benjamin war als Kind viel krank und musste oft für längere Zeit das Bett hüten; davon berichtet er in einem der bezauberndsten Texte: "Das Fieber". Weiter wird in den Texten "der Fischotter", "Pfaueninsel und Glienicke" und "Eine Todesnachricht" von einem Tier im Zoologischen Garten berichtet, das «vor allen andern Bewohnern bemerkenswert war»; ferner von einem schmerzlichen Erlebnis während der Sommerfrische und einem ungewöhnlichen Besuch des Vaters abends an seinem Bett. Alle Miniaturen dieser Lesung stammen aus der Textfassung "letzter Hand". « alles, was beim früheren Text der Konzentration auf die die jeweilige Sache selbst hinderlich sein konnte, ist rigoros gestrichen worden. Zahlreiche Kürzungen und Straffungen des Textes, aber gelegentlich auch Zusätze dienen der Präzisierung des Gedankens oder stilistischen Emendationen. Das Stilideal des späten Benjamin () war die nüchterne Darstellung des Besonderen; ein überaus komplexer Lakonismus, der Hebel wie Brecht verpflichtet sein mag und doch zutiefst Benjamins eigener ist.» (Rolf Tiedemann im Nachwort) Sprecher: Felix von Manteuffel - Produktion: SRF 2013
Thu, 18 May 2023 - 245 - 2/5: «Berliner Kindheit um neunzehnhundert» von Walter Benjamin
In den Prosaminiaturen dieser Folge geht es nebst vielem anderen um den Prinzen Louis Ferdinand, die früh verstorbene Mitschülerin Luise von Landau, dämmrige Treppenhäuser, Äpfel in der Ofenröhre, die alte Tante Lehmann und die über ihren Angeboten thronenden Weiber in der Markthalle. Walter Benjamin wurde 1892 als erstes von drei Kindern in Berlin geboren. Die Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er Zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918-1972). Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschliessung wechselte Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit «Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik» promovierte. Zu seinen Hauptwerken gehören der «Ursprung des deutschen Trauerspiels», mit dem er sich erfolglos zu habilitieren versuchte, seine Abhandlung über «Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit» und das Torso gebliebene «Passagenwerk». Aufgrund des Scheiterns seiner Habilitation sah sich Benjamin gezwungen, als freier Autor, Kritiker und Übersetzer zu arbeiten. Er stand in Kontakt mit Brecht und Adorno, der sich nach Benjamins Tod um die Edition und Herausgabe seines Werkes bemühen sollte. Nach der Machtergreifung durch die Nazis emigrierte Benjamin nach Paris, wo er an dem Passagenwerk arbeitete, das aus einem Zitatenkonvolut besteht, mit dessen Hilfe er versuchte, die Epoche des 19. Jahrhunderts und den Kapitalismus nachzuzeichnen. Auf der Flucht vor der Gestapo nahm sich Walter Benjamin im September 1940 in Port Bou das Leben. Sprecher: Felix von Manteuffel - Produktion: SRF 2013 Die Texte dieser Lesung entstammen allesamt der "Fassung letzter Hand". Wenigstens dreimal hat Walter Benjamin eine Druckvorlage der «Berliner Kindheit um neunzehnhundert» zusammengestellt, aber keine fand einen Verleger und alle drei waren lange Zeit verschollen. Erst 1981 wurde das Typoskript in der Pariser Nationalbibliothek wieder entdeckt. Miniaturen dieser Folge sind: «Tiergarten»; «Zu spät gekommen», «Knabenbücher», «Wintermorgen», «Steglitzer Ecke Genthiner», «Zwei Rätselbilder» und «Markthalle»
Thu, 18 May 2023 - 244 - 1/5:«Berliner Kindheit um neunzehnhundert» von Walter Benjamin
Walter Benjamins (1892-1940) dreissig Prosaminiaturen, in denen er die inneren Bilder seiner Grossstadtkindheit einzufangen versucht, stellen ein einzigartiges Zeitdokument dar und gehören zu den schönsten autobiographischen Schriften in deutscher Sprache. Wie Benjamin in seinem Vorwort schreibt, wurde ihm 1932 klar, «dass ich in Bälde einen längeren vielleicht einen dauernden Abschied von der Stadt, in der ich geboren bin, würde nehmen müssen.» An den zwischen einer halben und fünf Buchseiten langen Texten arbeitete er mit Unterbrüchen bis 1938. Er richtete mindestens drei voneinander zum Teil stark abweichende Druckvorlagen ein, keine fand zu seinen Lebzeiten einen Verleger. - Die ersten fünf Miniaturen heissen: «Loggien», «Kaiserpanorama», «Die Siegessäule», «Das Telefon» und «Schmetterlingsjagd». Sprecher: Felix von Manteuffel - Produktion: SRF 2013 Die Texte dieser Lesung stammen aus Benjamins Fassung letzter Hand: Wenigstens dreimal hat Walter Benjamin eine Druckvorlage der «Berliner Kindheit um neunzehnhundert» zusammengestellt, aber keine fand einen Verleger und alle drei waren lange Zeit verschollen. Die erste Fassung entstand zwischen Herbst 1932 und Frühjahr 1933 noch in Berlin. Ein letztes Mal unterzog Benjamin das Manuskript 1938 im Pariser Exil «einer eingehenden Umarbeitung», die zur Fassung letzter Hand führen sollte. Vor seiner Flucht aus der Stadt liess er das Typoskript in der Pariser Nationalbibliothek verstecken, wo es erst 1981 wieder gefunden wurde. Die Fassung letzter Hand unterscheidet sich stark von der ersten Buchausgabe, die 1950 Theodor W. Adorno besorgte. « alles, was beim früheren Text der Konzentration auf die die jeweilige Sache selbst hinderlich sein konnte, ist rigoros gestrichen worden. Zahlreiche Kürzungen und Straffungen des Textes, aber gelegentlich auch Zusätze dienen der Präzisierung des Gedankens oder stilistischen Emendationen. Das Stilideal des späten Benjamin () war die nüchterne Darstellung des Besonderen; ein überaus komplexer Lakonismus, der Hebel wie Brecht verpflichtet sein mag und doch zutiefst Benjamins eigener ist.» (Rolf Tiedemann im Nachwort)
Thu, 18 May 2023 - 235 - 15/15 «Hiob» von Joseph Roth
Der Orchesterleiter Alexej Kossak sucht auf seiner USA-Tournee Mendel Singer auf und gibt sich als Komponist von «Menuchims Lied» zu erkennen. Er erkundigt sich nach Mendels Frau und Tochter; und er weiss auch, dass Menuchim noch lebt, ihr behinderter Sohn, den sie damals in Europa zurücklassen mussten. Endlich enthüllt er, dass er selber der glücklich genesene Menuchim ist. Nun kann Mendel seine «schweren Sünden» gestehen, sich mit Gott versöhnen und «von der Schwere des Glücks und der Grösse der Wunder» ausruhen. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion SRF 1975 - Dauer: 29'15"
Thu, 16 Mar 2023 - 234 - 14/15 «Hiob» von Joseph Roth
«Menuchims Lied» auf der Schallplatte aus Europa hat Mendel Singer aus seiner Lethargie gerissen; er will noch einmal den Ozean überqueren und nach Zuchnow zurückkehren. Da erfährt er, dass ein gewisser Alexej Kossak nach ihm frage, seines Zeichens Komponist und Kapellmeister eines europäischen Orchesters auf Tournee in den USA; er sei mit Mendel verwandt. Während des Pessach-Fests bei den Skowronneks taucht Kossak auf und erzählt nach der Feier, wie er Musiker geworden, und wie sein Orchester entstanden ist. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion SRF 1975 - Dauer: 28'14"
Thu, 16 Mar 2023 - 233 - 13/15 «Hiob» von Joseph Roth
Der gottesfürchtige ehemalige Dorfschullehrer Mendel Singer ist einer der mehr als 2?Millionen Juden, die zwischen 1880 und 1920 aus Europa nach New York ausgewandert sind. Nach dem Verlust fast seiner ganzen Familie ist Mendel von Gott abgefallen. Selbst an den hohen Feiertagen betet er nicht mehr, auch wenn es ihn schmerzt. Seine Wohnung hat er verlassen; er arbeitet und haust jetzt als Faktotum bei den Skowronneks ('Skowroneks), die einen Musikalienladen betreiben. Und er macht Botengänge und kleine Besorgungen aller Art im ganzen Quartier Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion SRF 1975 - Dauer: 26'30"
Thu, 16 Mar 2023 - 232 - 12/15 «Hiob» von Joseph Roth
Mendel Singer hat zwei Söhne im Krieg verloren, was seine Frau Deborah nicht überlebt, und Tochter Mirjam ist verrückt geworden. Im Zorn auf Gott, der ihn so gestraft hat, will er seine Gebetsriemen, seinen Gebetsmantel und seine Gebetbücher verbrennen, aber eine Furcht hält ihn zurück. Seine Freunde wollen ihn beruhigen, erinnern ihn an Hiob, doch Mendel bleibt dabei: «Alle Jahre habe ich Gott geliebt, und er hat mich gehasst.» Er hört auf zu beten und lebt unter den Juden fortan als ein auf fürchterliche Weise Ausgezeichneter. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion SRF 1975 - Dauer: 26'00"
Thu, 16 Mar 2023 - 231 - 11/15 «Hiob» von Joseph Roth
Sam ist als amerikanischer Soldat im Krieg in Europa gefallen, und Jonas als russischer Heeresangehöriger verschollen. Der Verlust zweier Söhne ist für Deborah Singer zuviel. Als Mac, Sams Dienstkollege und Kompagnon, dessen Uhr und Brieftasche zurückbringt, bricht sie tot zusammen. Und als die sieben Trauertage um sind, erfährt Mendel Singer, dass seine Tochter Mirjam verrückt geworden ist und in eine Anstalt gebracht werden muss. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 20'50"
Thu, 16 Mar 2023 - 230 - 10/15 «Hiob» von Joseph Roth
Ein Brief der Familie, bei der die Singers den schwer behinderten Menuchim zurückgelassen haben, enthält die Nachricht, dass dieser plötzlich zu reden angefangen habe... Jonas, der die Familie verlassen hat und in die Armee des Zaren eingetreten ist, teilt mit, es gehe ihm gut, und man sage, es komme ein Krieg. Mac, Sams Geschäftspartner, will nach Russland fahren und Menuchim holen, aber da bricht in Europa der Krieg aus. Als Amerika schliesslich auch in den Krieg eintritt, lassen sich Sam und Mac als Soldaten rekrutieren. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 27'42"
Thu, 16 Mar 2023 - 229 - 9/15 «Hiob» von Joseph Roth
Nach wenigen Monaten ist Mendel Singer in New York zu Hause. Er weiss, dass man als feiner Mann «good bye» sagt, «how do you do» und «please». Er hat gelernt, dass Amerika «God's own country» sei, «das Land Gottes (...) wie einmal Palästina». Und seine Tochter Mirjam arbeitet im Kaufhaus ihres Bruders Sam als Verkäuferin. Sie geht mit Sams Kompagnon Mac, der kein Jude ist, spazieren, tanzen, baden. Deborah kann ihren zurückgelassenen Sohn Menuchim jedoch nicht vergessen und redet immer wieder von Umkehr. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 26'24"
Thu, 16 Mar 2023 - 228 - 8/15 «Hiob» von Joseph Roth
An einem Sabbatabend verabschiedet sich Mendel von den Nachbarn. Am folgenden Morgen holt ein Pferdewagen ihn, Deborah und Mirjam ab. Menuchim, der Krüppel, bleibt zurück - es ist kein Wunder geschehen. Mutter Deborah schreit, ihr «Herz hat einen Mund und schreit». Dann geht's in einer dreitägigen Fahrt mit der Eisenbahn nach Bremerhaven. Dort werden sie schliesslich im Zwischendeck des «Neptun» untergebracht. Am vierzehnten Abend der Seereise erscheint von «feurigen Kugeln» erleuchtet die Freiheitsstatue. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 26'01"
Thu, 16 Mar 2023 - 227 - 7/15 «Hiob» von Joseph Roth
Mendel und Deborah Singer wollen mit ihrer liebestollen Tochter Mirjam nach Amerika auswandern. Den behinderten jüngsten Sohn, Menuchim, müssen sie in Ostgalizien zurückzulassen. Er wird in die Obhut einer Familie gegeben, der man dafür das Haus zur Nutzung überlässt. Deborah, der beinah das Herz bricht, hofft bis zuletzt auf ein Wunder. Ein Rabbi hatte ihr einst gesagt, sie dürfe Menuchim nie verlassen. Mirjam verabschiedet sich von ihrem Liebsten Iwan, einem Kosaken aus der benachbarten Garnison. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 26'12"
Thu, 16 Mar 2023 - 226 - 6/15 «Hiob» von Joseph Roth
Der Dorfschullehrer Mendel Singer und seine Frau Deborah haben beschlossen, mit ihrer Tochter Mirjam nach Amerika auszuwandern, weil sie sich mit Kosaken einlässt. Ihr Sohn Schemarjah, jetzt Sam, hat sich in New York eine kleine Existenz aufgebaut. Mendel fährt nach Dubno, um sich dort die nötigen Reisepapiere zu beschaffen. Doch auf dem Amt wird er nur schikaniert. Da empfiehlt ihm ein Jude auf der Strasse, sich an Kapturak zu wenden. Dieser hatte - gegen Geld - schon die Fahnenflucht Schemarjahs organisiert. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 25'32"
Thu, 16 Mar 2023 - 225 - 5/15 «Hiob» von Joseph Roth
Schemarjah, der vor dem Dienst in der zaristischen Armee nach Amerika geflüchtet ist und jetzt Sam heisst, hat seinen in Ostgalizien zurückgebliebenen Eltern und Geschwistern einen Brief überbringen lassen: Er fordert sie auf, ihm nach Amerika zu folgen. Da der körperlich und geistig behinderte Jüngste, Menuchim, nicht fahren kann, entschliessen sich die Eltern zu bleiben. Als Vater Mendel jedoch entdeckt, dass seine Tochter Mirjam sich mit Kosaken einlässt, sieht er Rettung nur noch in der Auswanderung nach Amerika. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 27'30"
Thu, 16 Mar 2023 - 224 - 4/15 «Hiob» von Joseph Roth
Ein ostgalizisches Dorf zu Beginn des letzten Jahrhunderts; Mendel Singer fristet mit seiner Familie ein zwar karges aber doch zufriedenes Dasein als Lehrer, bis er von einer Reihe harter Schicksalsschläge getroffen wird. Mendels und seiner Frau Deborah viertes Kind, Menuchim, ist körperlich und geistig schwer behindert. Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein, anstatt sich auf eine jüdische Ehe vorzubereiten. Und die beiden älteren Söhne sollen in die russische Armee einrücken und müssen sich - nach der Tradition ihrer Väter - vor dem Dienst retten. Mutter Deborah hat alles versucht, aber das Geld reicht nur, einem der beiden die Flucht zu ermöglichen – doch welchem? Da verkündet Jonas, der ältere, zum Schrecken seiner Eltern, dass er gar nicht freikommen, sondern dass er zu den Soldaten will. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 27'30"
Thu, 16 Mar 2023 - 223 - 3/15 «Hiob» von Joseph Roth
«Wir sind genommen!» verkündet Jonas ohne Gruss, als er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Schemarjah von der Aushebung zurückkommt; sie müssen in die russische Armee einrücken. Alle sind fassungslos; doch während Vater Mendel resigniert - «Man soll sein Schicksal tragen!» -, holt Mutter Deborah ihre heimlich über Jahre zusammengesparten Rubel unter einem Dielenbrett hervor und fährt nach Kluczýsk zu Kapturak, einem mit den Behörden vertrauten Mann, der gegen Geld in manchen Angelegenheiten helfen kann. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 24'48"
Thu, 16 Mar 2023 - 222 - 2/15 «Hiob» von Joseph Roth
Mit seiner Familie fristet Mendel Singer um die Wende vom 19. zum 20.?Jahrhundert ein karges wenn auch zufriedenes Dasein als Lehrer. Mendels viertes Kind, Menuchim, ist von Geburt an körperlich und geistig behindert. Ein Rabbi prophezeit, dass der Knabe nach langen Jahren gesund werde. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 24'48"
Thu, 16 Mar 2023 - 221 - 1/15 «Hiob» von Joseph Roth
«Vor vielen Jahren lebte in Zuchnow ein Mann namens Mendel Singer. Er war fromm, gottesfürchtig und gewöhnlich, ein ganz alltäglicher Jude.» So beginnt dieser 1930 erschienene Roman, der nach Stefan Zweig «an Geschlossenheit des Aufbaus und an Musikalität der Sprache kaum zu übertreffen» sei. Mit seiner Familie fristet Mendel in einem ostgalizischen Dorf ein bescheidenes Dasein als Lehrer, bis mit der Geburt seines jüngsten Sohnes die Heimsuchungen einsetzen: Menuchim scheint unheilbar behindert. Sprecher: Pinkas Braun - Regie: Edith Schönenberger - Redaktion: Stephan Heilmann - Produktion Schweizer Radio DRS, 1975 - Dauer: 42'04"
Thu, 16 Mar 2023 - 195 - "Die Dinge beim Namen" - Gespräch mit der AutorinMon, 16 Jan 2023
- 186 - 6/6: «Martin Salander» von Gottfried Keller
Nicht nur die Zwillinge Weidelich befinden sich wegen Betrug im Gefängnis. Im ganzen Land werden Beamte und Geschäftsmänner wegen Betrügereien festgenommen. Auch Martin Salander läuft trotz Warnungen seiner Frau Marie Gefahr, dem zwielichtigen Louis Wohlwend ein weiteres Mal auf den Leim zu gehen. Die Schweiz, Mitte des 19. Jahrhunderts: Martin Salander, ein ausgebildeter Volkslehrer, der erfolgreich als Kaufmann tätig ist, wird von seinem zwielichtigen Jugendfreund Louis Wohlwend um sein Vermögen gebracht. Er beschliesst, nach Brasilien zu reisen, um dort wieder zu Geld zu kommen. Dabei lässt er seine Frau Marie und die drei Kinder Netti, Setti und Arnold in prekären finanziellen Verhältnissen in der Schweiz zurück. Jahre später kehrt Salander als reicher Kaufmann heim zu seiner Familie. Salander stellt bei seiner Rückkehr fest, dass sich seine Heimat nach den vielen Jahren Abwesenheit politisch und gesellschaftlich stark verändert hat, und in ihm erwacht der Wunsch, das politische Geschehen aktiv mitzugestalten. Idealist Martin Salander will sich einsetzen für die Ziele der neuen Verfassung, die mehr Gleichheit und Mitbestimmung der Bürger vorsieht. Doch die Kehrseite dieser neugewonnenen Freiheiten zeigt sich bald – das Streben nach Wohlstand und Ansehen führt flächendeckend zu Karrierismus, Korruption und Amtsmissbrauch. Diese negativen Entwicklungen bekommt die Familie Salander auch privat zu spüren. Und dann taucht auch noch Martin Salanders Jugendfreund Louis Wohlwend wieder auf und versucht den arglosen Martin ein weiteres Mal zu prellen. Gottfried Keller zeichnet in seinem letzten Buch ein eher düsteres Bild der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit der Stadt Münsterburg (Schauplatz des Romans) ist unverkennbar Kellers eigene Heimatstadt Zürich porträtiert. Keller dokumentiert, was passiert, wenn das grosse Geld, die Spekulation und das Privatinteresse in der Gesellschaft überhandnehmen. «Martin Salander» ist ein gesellschaftskritischer und in Teilen auch politscher Roman von bisweilen verblüffender Aktualität. Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller kann die Geschichte rund um die Familie Salander jetzt als SRF-Hörspiel in sechs Teilen neu entdeckt werden. Ab Sendedatum sind alle Folgen auch als Podcast verfügbar. Mit: Roland Koch (Erzähler), Désirée Meiser (Erzählerin), Nicola Mastroberardino (Martin Salander), Linda Olsansky (Marie Salander), Carolin Schär (Setti Salander), Lotti Happle (Netti Salander), Sven Schelker (Arnold Salander), Hannah Notz (Setti als Kind), Stella Burkart (Netti als Kind), Elias Eckstein (Arnold als Kind), Jean-Pierre Cornu (Möni Wighart), Andri Schenardi (Louis Wohlwend), Karin Pfammatter (Amalie Weidelich), Daniel Mangisch (Jakob Weidelich), Mario Fuchs (Julian Weidelich), Joachim Aeschlimann (Isidor Weidelich), Janek Holliger (Julian als Kind), Samuel Hanauer (Isidor als Kind, Georg), Urs Peter Halter (Anwalt), Ueli Jäggi (Notar, Pfarrer), Carina Braunschmidt (Alexandra Wohlwend), Evelyne Gugolz (Myrrha, Wirtsmagd), Peter Fischli (Professor, Vorsitzender, Richter), Päivi Stalder (Frau Professor, Magd Magdalene), Ilja Baumeier (junger Redner, Kellner, Herr, Knecht), Kaija Ledergerber (Weib, junge Magd) sowie das Basler Lehrertheater (Chorgesang und Statisterie) Komposition: Martin Bezzola, Tomas Korber - Kompositions-Assistenz: Lisa Mark - Instrumente: Martin Sonderegger (Klarinette und Bassklarinette), Sandra Weiss (Fagott), Andreas Tschopp (Posaune), Lara Stanic (Flöte), Martin Bezzola (Saiteninstrumente, Klavier, Sampling, Elektronik) Tontechnik: Tom Willen, Roland Fatzer - Bearbeitung: Mark Ginzler, Simone Karpf - Dramaturgie: Simone Karpf, Anina Barandun - Regie: Mark Ginzler - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 51'
Thu, 15 Dec 2022 - 185 - 5/6: «Martin Salander» von Gottfried Keller
Martin Salanders Geschäfte laufen gut, aber er gerät ihn eine Midlife-Crises. Jugendfreund Louis Wohlwend taucht wieder auf. Mit Ehefrau und deren schönen Schwester Myrrha. Dann rüttelt eine Schreckensnachricht die Familie Salander auf: Isidor Weidelich sitzt wegen Geldhinterziehung im Gefängnis. Die Schweiz, Mitte des 19. Jahrhunderts: Martin Salander, ein ausgebildeter Volkslehrer, der erfolgreich als Kaufmann tätig ist, wird von seinem zwielichtigen Jugendfreund Louis Wohlwend um sein Vermögen gebracht. Er beschliesst, nach Brasilien zu reisen, um dort wieder zu Geld zu kommen. Dabei lässt er seine Frau Marie und die drei Kinder Netti, Setti und Arnold in prekären finanziellen Verhältnissen in der Schweiz zurück. Jahre später kehrt Salander als reicher Kaufmann heim zu seiner Familie. Salander stellt bei seiner Rückkehr fest, dass sich seine Heimat nach den vielen Jahren Abwesenheit politisch und gesellschaftlich stark verändert hat, und in ihm erwacht der Wunsch, das politische Geschehen aktiv mitzugestalten. Idealist Martin Salander will sich einsetzen für die Ziele der neuen Verfassung, die mehr Gleichheit und Mitbestimmung der Bürger vorsieht. Doch die Kehrseite dieser neugewonnenen Freiheiten zeigt sich bald – das Streben nach Wohlstand und Ansehen führt flächendeckend zu Karrierismus, Korruption und Amtsmissbrauch. Diese negativen Entwicklungen bekommt die Familie Salander auch privat zu spüren. Und dann taucht auch noch Martin Salanders Jugendfreund Louis Wohlwend wieder auf und versucht den arglosen Martin ein weiteres Mal zu prellen. Gottfried Keller zeichnet in seinem letzten Buch ein eher düsteres Bild der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit der Stadt Münsterburg (Schauplatz des Romans) ist unverkennbar Kellers eigene Heimatstadt Zürich porträtiert. Keller dokumentiert, was passiert, wenn das grosse Geld, die Spekulation und das Privatinteresse in der Gesellschaft überhandnehmen. «Martin Salander» ist ein gesellschaftskritischer und in Teilen auch politscher Roman von bisweilen verblüffender Aktualität. Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller kann die Geschichte rund um die Familie Salander jetzt als SRF-Hörspiel in sechs Teilen neu entdeckt werden. Ab Sendedatum sind alle Folgen auch als Podcast verfügbar. Mit: Roland Koch (Erzähler), Désirée Meiser (Erzählerin), Nicola Mastroberardino (Martin Salander), Linda Olsansky (Marie Salander), Carolin Schär (Setti Salander), Lotti Happle (Netti Salander), Sven Schelker (Arnold Salander), Hannah Notz (Setti als Kind), Stella Burkart (Netti als Kind), Elias Eckstein (Arnold als Kind), Jean-Pierre Cornu (Möni Wighart), Andri Schenardi (Louis Wohlwend), Karin Pfammatter (Amalie Weidelich), Daniel Mangisch (Jakob Weidelich), Mario Fuchs (Julian Weidelich), Joachim Aeschlimann (Isidor Weidelich), Janek Holliger (Julian als Kind), Samuel Hanauer (Isidor als Kind, Georg), Urs Peter Halter (Anwalt), Ueli Jäggi (Notar, Pfarrer), Carina Braunschmidt (Alexandra Wohlwend), Evelyne Gugolz (Myrrha, Wirtsmagd), Peter Fischli (Professor, Vorsitzender, Richter), Päivi Stalder (Frau Professor, Magd Magdalene), Ilja Baumeier (junger Redner, Kellner, Herr, Knecht), Kaija Ledergerber (Weib, junge Magd) sowie das Basler Lehrertheater (Chorgesang und Statisterie) Komposition: Martin Bezzola, Tomas Korber - Kompositions-Assistenz: Lisa Mark - Instrumente: Martin Sonderegger (Klarinette und Bassklarinette), Sandra Weiss (Fagott), Andreas Tschopp (Posaune), Lara Stanic (Flöte), Martin Bezzola (Saiteninstrumente, Klavier, Sampling, Elektronik) Tontechnik: Tom Willen, Roland Fatzer - Bearbeitung: Mark Ginzler, Simone Karpf - Dramaturgie: Simone Karpf, Anina Barandun - Regie: Mark Ginzler - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 52'
Thu, 15 Dec 2022 - 184 - 4/6: «Martin Salander» von Gottfried Keller
Der Haussegen hängt schief bei der Familie Salander. Die Töchter Setti und Netti haben sich in den Kopf gesetzt, die Zwillinge Isidor und Julian Weidelich zu heiraten. Selbst die Drohung des Vaters die Töchter zu enterben, lässt die beiden aus ihrem Liebeswahn nicht erwachen. Die Schweiz, Mitte des 19. Jahrhunderts: Martin Salander, ein ausgebildeter Volkslehrer, der erfolgreich als Kaufmann tätig ist, wird von seinem zwielichtigen Jugendfreund Louis Wohlwend um sein Vermögen gebracht. Er beschliesst, nach Brasilien zu reisen, um dort wieder zu Geld zu kommen. Dabei lässt er seine Frau Marie und die drei Kinder Netti, Setti und Arnold in prekären finanziellen Verhältnissen in der Schweiz zurück. Jahre später kehrt Salander als reicher Kaufmann heim zu seiner Familie. Salander stellt bei seiner Rückkehr fest, dass sich seine Heimat nach den vielen Jahren Abwesenheit politisch und gesellschaftlich stark verändert hat, und in ihm erwacht der Wunsch, das politische Geschehen aktiv mitzugestalten. Idealist Martin Salander will sich einsetzen für die Ziele der neuen Verfassung, die mehr Gleichheit und Mitbestimmung der Bürger vorsieht. Doch die Kehrseite dieser neugewonnenen Freiheiten zeigt sich bald – das Streben nach Wohlstand und Ansehen führt flächendeckend zu Karrierismus, Korruption und Amtsmissbrauch. Diese negativen Entwicklungen bekommt die Familie Salander auch privat zu spüren. Und dann taucht auch noch Martin Salanders Jugendfreund Louis Wohlwend wieder auf und versucht den arglosen Martin ein weiteres Mal zu prellen. Gottfried Keller zeichnet in seinem letzten Buch ein eher düsteres Bild der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit der Stadt Münsterburg (Schauplatz des Romans) ist unverkennbar Kellers eigene Heimatstadt Zürich porträtiert. Keller dokumentiert, was passiert, wenn das grosse Geld, die Spekulation und das Privatinteresse in der Gesellschaft überhandnehmen. «Martin Salander» ist ein gesellschaftskritischer und in Teilen auch politscher Roman von bisweilen verblüffender Aktualität. Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller kann die Geschichte rund um die Familie Salander jetzt als SRF-Hörspiel in sechs Teilen neu entdeckt werden. Ab Sendedatum sind alle Folgen auch als Podcast verfügbar. Mit: Roland Koch (Erzähler), Désirée Meiser (Erzählerin), Nicola Mastroberardino (Martin Salander), Linda Olsansky (Marie Salander), Carolin Schär (Setti Salander), Lotti Happle (Netti Salander), Sven Schelker (Arnold Salander), Hannah Notz (Setti als Kind), Stella Burkart (Netti als Kind), Elias Eckstein (Arnold als Kind), Jean-Pierre Cornu (Möni Wighart), Andri Schenardi (Louis Wohlwend), Karin Pfammatter (Amalie Weidelich), Daniel Mangisch (Jakob Weidelich), Mario Fuchs (Julian Weidelich), Joachim Aeschlimann (Isidor Weidelich), Janek Holliger (Julian als Kind), Samuel Hanauer (Isidor als Kind, Georg), Urs Peter Halter (Anwalt), Ueli Jäggi (Notar, Pfarrer), Carina Braunschmidt (Alexandra Wohlwend), Evelyne Gugolz (Myrrha, Wirtsmagd), Peter Fischli (Professor, Vorsitzender, Richter), Päivi Stalder (Frau Professor, Magd Magdalene), Ilja Baumeier (junger Redner, Kellner, Herr, Knecht), Kaija Ledergerber (Weib, junge Magd) sowie das Basler Lehrertheater (Chorgesang und Statisterie) Komposition: Martin Bezzola, Tomas Korber - Kompositions-Assistenz: Lisa Mark - Instrumente: Martin Sonderegger (Klarinette und Bassklarinette), Sandra Weiss (Fagott), Andreas Tschopp (Posaune), Lara Stanic (Flöte), Martin Bezzola (Saiteninstrumente, Klavier, Sampling, Elektronik) Tontechnik: Tom Willen, Roland Fatzer - Bearbeitung: Mark Ginzler, Simone Karpf - Dramaturgie: Simone Karpf, Anina Barandun - Regie: Mark Ginzler - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 51'
Thu, 15 Dec 2022 - 183 - 3/6: «Martin Salander» von Gottfried Keller
Martin Salander merkt, wie rasant sich die Schweiz in seiner Abwesenheit politisch und gesellschaftlich verändert hat. Er liebäugelt mit einer politischen Karriere. Die Töchter Netti und Setti haben ihre Augen auf die Zwillinge Julian und Isidor Weidelich geworfen – zum Missfallen von Mutter Marie. Die Schweiz, Mitte des 19. Jahrhunderts: Martin Salander, ein ausgebildeter Volkslehrer, der erfolgreich als Kaufmann tätig ist, wird von seinem zwielichtigen Jugendfreund Louis Wohlwend um sein Vermögen gebracht. Er beschliesst, nach Brasilien zu reisen, um dort wieder zu Geld zu kommen. Dabei lässt er seine Frau Marie und die drei Kinder Netti, Setti und Arnold in prekären finanziellen Verhältnissen in der Schweiz zurück. Jahre später kehrt Salander als reicher Kaufmann heim zu seiner Familie. Salander stellt bei seiner Rückkehr fest, dass sich seine Heimat nach den vielen Jahren Abwesenheit politisch und gesellschaftlich stark verändert hat, und in ihm erwacht der Wunsch, das politische Geschehen aktiv mitzugestalten. Idealist Martin Salander will sich einsetzen für die Ziele der neuen Verfassung, die mehr Gleichheit und Mitbestimmung der Bürger vorsieht. Doch die Kehrseite dieser neugewonnenen Freiheiten zeigt sich bald – das Streben nach Wohlstand und Ansehen führt flächendeckend zu Karrierismus, Korruption und Amtsmissbrauch. Diese negativen Entwicklungen bekommt die Familie Salander auch privat zu spüren. Und dann taucht auch noch Martin Salanders Jugendfreund Louis Wohlwend wieder auf und versucht den arglosen Martin ein weiteres Mal zu prellen. Gottfried Keller zeichnet in seinem letzten Buch ein eher düsteres Bild der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit der Stadt Münsterburg (Schauplatz des Romans) ist unverkennbar Kellers eigene Heimatstadt Zürich porträtiert. Keller dokumentiert, was passiert, wenn das grosse Geld, die Spekulation und das Privatinteresse in der Gesellschaft überhandnehmen. «Martin Salander» ist ein gesellschaftskritischer und in Teilen auch politscher Roman von bisweilen verblüffender Aktualität. Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller kann die Geschichte rund um die Familie Salander jetzt als SRF-Hörspiel in sechs Teilen neu entdeckt werden. Ab Sendedatum sind alle Folgen auch als Podcast verfügbar. Mit: Roland Koch (Erzähler), Désirée Meiser (Erzählerin), Nicola Mastroberardino (Martin Salander), Linda Olsansky (Marie Salander), Carolin Schär (Setti Salander), Lotti Happle (Netti Salander), Sven Schelker (Arnold Salander), Hannah Notz (Setti als Kind), Stella Burkart (Netti als Kind), Elias Eckstein (Arnold als Kind), Jean-Pierre Cornu (Möni Wighart), Andri Schenardi (Louis Wohlwend), Karin Pfammatter (Amalie Weidelich), Daniel Mangisch (Jakob Weidelich), Mario Fuchs (Julian Weidelich), Joachim Aeschlimann (Isidor Weidelich), Janek Holliger (Julian als Kind), Samuel Hanauer (Isidor als Kind, Georg), Urs Peter Halter (Anwalt), Ueli Jäggi (Notar, Pfarrer), Carina Braunschmidt (Alexandra Wohlwend), Evelyne Gugolz (Myrrha, Wirtsmagd), Peter Fischli (Professor, Vorsitzender, Richter), Päivi Stalder (Frau Professor, Magd Magdalene), Ilja Baumeier (junger Redner, Kellner, Herr, Knecht), Kaija Ledergerber (Weib, junge Magd) sowie das Basler Lehrertheater (Chorgesang und Statisterie) Komposition: Martin Bezzola, Tomas Korber - Kompositions-Assistenz: Lisa Mark - Instrumente: Martin Sonderegger (Klarinette und Bassklarinette), Sandra Weiss (Fagott), Andreas Tschopp (Posaune), Lara Stanic (Flöte), Martin Bezzola (Saiteninstrumente, Klavier, Sampling, Elektronik) Tontechnik: Tom Willen, Roland Fatzer - Bearbeitung: Mark Ginzler, Simone Karpf - Dramaturgie: Simone Karpf, Anina Barandun - Regie: Mark Ginzler - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 49'
Thu, 15 Dec 2022 - 182 - 2/6: «Martin Salander» von Gottfried Keller
Martin Salander kehrt nach 7 Jahren in Brasilien als wohlhabender Kaufmann zu seiner Familie in die Schweiz zurück. Doch bald erfährt er, dass ihn sein Jugendfreund, der Bankier Louis Wohlwend, fast um sein ganzes Vermögen gebracht hat. Muss Martin erneut die Familie verlassen und nach Brasilien? Die Schweiz, Mitte des 19. Jahrhunderts: Martin Salander, ein ausgebildeter Volkslehrer, der erfolgreich als Kaufmann tätig ist, wird von seinem zwielichtigen Jugendfreund Louis Wohlwend um sein Vermögen gebracht. Er beschliesst, nach Brasilien zu reisen, um dort wieder zu Geld zu kommen. Dabei lässt er seine Frau Marie und die drei Kinder Netti, Setti und Arnold in prekären finanziellen Verhältnissen in der Schweiz zurück. Jahre später kehrt Salander als reicher Kaufmann heim zu seiner Familie. Salander stellt bei seiner Rückkehr fest, dass sich seine Heimat nach den vielen Jahren Abwesenheit politisch und gesellschaftlich stark verändert hat, und in ihm erwacht der Wunsch, das politische Geschehen aktiv mitzugestalten. Idealist Martin Salander will sich einsetzen für die Ziele der neuen Verfassung, die mehr Gleichheit und Mitbestimmung der Bürger vorsieht. Doch die Kehrseite dieser neugewonnenen Freiheiten zeigt sich bald – das Streben nach Wohlstand und Ansehen führt flächendeckend zu Karrierismus, Korruption und Amtsmissbrauch. Diese negativen Entwicklungen bekommt die Familie Salander auch privat zu spüren. Und dann taucht auch noch Martin Salanders Jugendfreund Louis Wohlwend wieder auf und versucht den arglosen Martin ein weiteres Mal zu prellen. Gottfried Keller zeichnet in seinem letzten Buch ein eher düsteres Bild der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit der Stadt Münsterburg (Schauplatz des Romans) ist unverkennbar Kellers eigene Heimatstadt Zürich porträtiert. Keller dokumentiert, was passiert, wenn das grosse Geld, die Spekulation und das Privatinteresse in der Gesellschaft überhandnehmen. «Martin Salander» ist ein gesellschaftskritischer und in Teilen auch politscher Roman von bisweilen verblüffender Aktualität. Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller kann die Geschichte rund um die Familie Salander jetzt als SRF-Hörspiel in sechs Teilen neu entdeckt werden. Ab Sendedatum sind alle Folgen auch als Podcast verfügbar. Mit: Roland Koch (Erzähler), Désirée Meiser (Erzählerin), Nicola Mastroberardino (Martin Salander), Linda Olsansky (Marie Salander), Carolin Schär (Setti Salander), Lotti Happle (Netti Salander), Sven Schelker (Arnold Salander), Hannah Notz (Setti als Kind), Stella Burkart (Netti als Kind), Elias Eckstein (Arnold als Kind), Jean-Pierre Cornu (Möni Wighart), Andri Schenardi (Louis Wohlwend), Karin Pfammatter (Amalie Weidelich), Daniel Mangisch (Jakob Weidelich), Mario Fuchs (Julian Weidelich), Joachim Aeschlimann (Isidor Weidelich), Janek Holliger (Julian als Kind), Samuel Hanauer (Isidor als Kind, Georg), Urs Peter Halter (Anwalt), Ueli Jäggi (Notar, Pfarrer), Carina Braunschmidt (Alexandra Wohlwend), Evelyne Gugolz (Myrrha, Wirtsmagd), Peter Fischli (Professor, Vorsitzender, Richter), Päivi Stalder (Frau Professor, Magd Magdalene), Ilja Baumeier (junger Redner, Kellner, Herr, Knecht), Kaija Ledergerber (Weib, junge Magd) sowie das Basler Lehrertheater (Chorgesang und Statisterie) Komposition: Martin Bezzola, Tomas Korber - Kompositions-Assistenz: Lisa Mark - Instrumente: Martin Sonderegger (Klarinette und Bassklarinette), Sandra Weiss (Fagott), Andreas Tschopp (Posaune), Lara Stanic (Flöte), Martin Bezzola (Saiteninstrumente, Klavier, Sampling, Elektronik) Tontechnik: Tom Willen, Roland Fatzer - Bearbeitung: Mark Ginzler, Simone Karpf - Dramaturgie: Simone Karpf, Anina Barandun - Regie: Mark Ginzler - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 50'
Thu, 15 Dec 2022 - 181 - 1/6: «Martin Salander» von Gottfried Keller
«Martin Salander» ist die Geschichte einer Familie, die, von mehreren Schicksalsschlägen getroffen, immer wieder aufzustehen vermag. Aber auch ein Sittengemälde der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Jetzt ist Kellers Roman als Hörspiel-Mehrteiler neu zu entdecken. Die Schweiz, Mitte des 19. Jahrhunderts: Martin Salander, ein ausgebildeter Volkslehrer, der erfolgreich als Kaufmann tätig ist, wird von seinem zwielichtigen Jugendfreund Louis Wohlwend um sein Vermögen gebracht. Er beschliesst, nach Brasilien zu reisen, um dort wieder zu Geld zu kommen. Dabei lässt er seine Frau Marie und die drei Kinder Netti, Setti und Arnold in prekären finanziellen Verhältnissen in der Schweiz zurück. Jahre später kehrt Salander als reicher Kaufmann heim zu seiner Familie. Salander stellt bei seiner Rückkehr fest, dass sich seine Heimat nach den vielen Jahren Abwesenheit politisch und gesellschaftlich stark verändert hat, und in ihm erwacht der Wunsch, das politische Geschehen aktiv mitzugestalten. Idealist Martin Salander will sich einsetzen für die Ziele der neuen Verfassung, die mehr Gleichheit und Mitbestimmung der Bürger vorsieht. Doch die Kehrseite dieser neugewonnenen Freiheiten zeigt sich bald – das Streben nach Wohlstand und Ansehen führt flächendeckend zu Karrierismus, Korruption und Amtsmissbrauch. Diese negativen Entwicklungen bekommt die Familie Salander auch privat zu spüren. Und dann taucht auch noch Martin Salanders Jugendfreund Louis Wohlwend wieder auf und versucht den arglosen Martin ein weiteres Mal zu prellen. Gottfried Keller zeichnet in seinem letzten Buch ein eher düsteres Bild der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit der Stadt Münsterburg (Schauplatz des Romans) ist unverkennbar Kellers eigene Heimatstadt Zürich porträtiert. Keller dokumentiert, was passiert, wenn das grosse Geld, die Spekulation und das Privatinteresse in der Gesellschaft überhandnehmen. «Martin Salander» ist ein gesellschaftskritischer und in Teilen auch politscher Roman von bisweilen verblüffender Aktualität. Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller kann die Geschichte rund um die Familie Salander jetzt als SRF-Hörspiel in sechs Teilen neu entdeckt werden. Ab Sendedatum sind alle Folgen auch als Podcast verfügbar. Mit: Roland Koch (Erzähler), Désirée Meiser (Erzählerin), Nicola Mastroberardino (Martin Salander), Linda Olsansky (Marie Salander), Carolin Schär (Setti Salander), Lotti Happle (Netti Salander), Sven Schelker (Arnold Salander), Hannah Notz (Setti als Kind), Stella Burkart (Netti als Kind), Elias Eckstein (Arnold als Kind), Jean-Pierre Cornu (Möni Wighart), Andri Schenardi (Louis Wohlwend), Karin Pfammatter (Amalie Weidelich), Daniel Mangisch (Jakob Weidelich), Mario Fuchs (Julian Weidelich), Joachim Aeschlimann (Isidor Weidelich), Janek Holliger (Julian als Kind), Samuel Hanauer (Isidor als Kind, Georg), Urs Peter Halter (Anwalt), Ueli Jäggi (Notar, Pfarrer), Carina Braunschmidt (Alexandra Wohlwend), Evelyne Gugolz (Myrrha, Wirtsmagd), Peter Fischli (Professor, Vorsitzender, Richter), Päivi Stalder (Frau Professor, Magd Magdalene), Ilja Baumeier (junger Redner, Kellner, Herr, Knecht), Kaija Ledergerber (Weib, junge Magd) sowie das Basler Lehrertheater (Chorgesang und Statisterie) Komposition: Martin Bezzola, Tomas Korber - Kompositions-Assistenz: Lisa Mark - Instrumente: Martin Sonderegger (Klarinette und Bassklarinette), Sandra Weiss (Fagott), Andreas Tschopp (Posaune), Lara Stanic (Flöte), Martin Bezzola (Saiteninstrumente, Klavier, Sampling, Elektronik) Tontechnik: Tom Willen, Roland Fatzer - Bearbeitung: Mark Ginzler, Simone Karpf - Dramaturgie: Simone Karpf, Anina Barandun - Regie: Mark Ginzler - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 42'
Thu, 15 Dec 2022 - 152 - Émile Zola: «Die Vogelscheuchen»
Mit einem bitter-ironischen Blick auf die menschliche Natur und Gesellschaft wird das Finale der Émile Zola-Reihe begangen. Schausplatz ist diesmal nicht die französische Provinz, sondern: Paris. In «Die Vogelscheuchen» wird nicht das Schicksal ausgestopfter Krähenschrecken erzählt, sondern das traurige Leben vermeintlich hässlicher Frauen skizziert, die von einem Geschäftsmann als schönheitsfördernde Kosmetikartikel an die Pariser Damenwelt verhökert werden. Sprecher: Peter Kner – Produktion: SRF 2012
Thu, 18 Aug 2022 - 151 - Émile Zola: «stiefelwichsende Mätresse»
Eine literarische Miniatur - die in ein Medaillon passen würde. In «Die stiefelwichsende Mätresse» zeichnet Zola eines lebendes Tableau, das die Pariser Lebensart des 19. Jahrhunderts unverwechselbar einfängt: ein geheimes Nestchen aus Seide und Damast, in dem eine gekaufte Geliebte erwacht. Sprecher: Jörg Schröder – Produktion: SRF 2012
Thu, 18 Aug 2022
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