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Das transatlantische Bündnis steckt in der Krise. Donald Trumps Präsidentschaft hat Spuren hinterlassen, außen- und innenpolitisch. Die Demokraten und Republikaner sind zerstritten wie noch nie. Nachdem US-Präsident Joe Biden seine erneute Kandidatur zurückgezogen hat, tritt nun Vizepräsidentin Kamala Harris gegen Trump an. Klaus Brinkbäumer und Rieke Havertz lieben die USA, obwohl sie manchmal an ihnen verzweifeln. In diesem Podcast sprechen sie über den Präsidentschaftswahlkampf 2024 und aktuelle Debatten aus den USA. Aber auch über Burger und Basketball, über das Silicon Valley und den Supreme Court, über Drogen und TV. Denn um US-Politik zu verstehen, muss man die Amerikaner verstehen – mit ihren Leidenschaften, Nöten und Eigenarten. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
- 153 - Trumps Fanboy-Kabinett
Gaetz, Gabbard, Hegseth, Kennedy: Was sagen die teils umstrittenen Ministernominierungen von Donald Trump über seine zweite Amtszeit aus? Unser Thema im US-Podcast
Thu, 21 Nov 2024 - 1h 05min - 152 - Könnte Donald Trump nun ewig im Amt bleiben?
Donald Trump bildet sein Regierungsteam weiter aus Hardlinern und Loyalisten. Auch dabei: ein Posten für Elon Musk. Wer sind die anderen Personalien und wofür stehen sie? Außerdem: Antworten auf Hörerfragen zu den Folgen von Trumps Sieg.
Thu, 14 Nov 2024 - 1h 05min - 151 - Fehlersuche bei den Demokraten, Machtplanung bei Trump
Die Demokraten debattieren, wie es zur bitteren Niederlage kommen konnte. Donald Trump verkündet eine erste Personalie und plant seine Amtszeit.
Sat, 9 Nov 2024 - 1h 03min - 150 - Rückkehr in Trumps Welt
Eine Wahlnacht, die anders verlief, als viele es erwartet hatten. Das Comeback von Donald Trump. Wir diskutieren über erste Erkenntnisse nach der Wahl.
Tue, 5 Nov 2024 - 47min - 149 - Das Ende eines verrückten Wahlkampfes
Kamala Harris und Donald Trump rasen noch einmal durch die Battleground-States: Wir diskutieren über die letzten Rallys, die allerletzten Umfragen und diesen historischen Wahlkampf.
Mon, 4 Nov 2024 - 59min - 148 - Trump mit Carlson, Harris mit Obama – der Wahlkampfendspurt
Trump-Verbündete peitschen die Basis noch einmal auf, Michelle Obama hält die vielleicht beste Wahlkampfrede. Es ist der Endspurt der Kandidaten. Und: Jeff Bezos, die "Washington Post" und die Entscheidung, keine Wahlempfehlung zu veröffentlichen
Thu, 31 Oct 2024 - 54min - 147 - Hörtipp: 48 Monate Trump
Wir blicken zurück auf die erste Amtszeit von Donald Trump von Januar 2017 bis Januar 2021. Die Einleitung
Sat, 26 Oct 2024 - 09min - 146 - "Sie essen die Hunde" – die Migrationspolitik der Zukunft?
Würde Donald Trump die Mauer weiterbauen? Kamala Harris härtere Gesetze erlassen? Welche Pläne die Kandidaten für eins der wichtigsten Themen im Wahlkampf haben. Und: die US-Publizistin Anne Applebaum im Gespräch
Thu, 24 Oct 2024 - 1h 05min - 145 - Diese verdammten Umfragen
Mal 50 zu 50, mal 51 zu 49, immer knapp: Drei Wochen vor der Wahl wird in den USA eine Umfrage nach der nächsten analysiert, und Kamala Harris und Donald Trump versuchen, auf sie zu reagieren. Außerdem: Barack Obamas Lektionen
Thu, 17 Oct 2024 - 59min - 144 - False Balance und der Wahlkampf um die Wahrnehmung
Ein Wahlkampf, zwei Welten: Warum werden Donald Trump und Kamala Harris so unterschiedlich wahrgenommen? Außerdem: Ist das Wahlsystem der Gründerväter heute noch gerecht?
Thu, 10 Oct 2024 - 57min - 143 - Smoother Vance, nervöser Walz
Welchen Einfluss hat das erstaunlich höfliche TV-Duell zwischen J. D. Vance und Tim Walz auf den Wahlkampf? Außerdem: Krisenmanagement im Weißen Haus: Hurrikane Helene ist auf die Küste Floridas getroffen. Und die Eskalation im Nahostkrieg sorgt die US-Regierung.
Wed, 2 Oct 2024 - 1h 06min - 142 - "America first" oder Teamplayer USA?
Wie würde die künftige US-Außenpolitik unter einer Präsidentin Kamala Harris oder einem Präsidenten Donald Trump aussehen? Und außerdem: Wie Republikaner in zwei Bundesstaaten noch vor November Wahlverfahren ändern wollen.
Thu, 26 Sep 2024 - 1h 00min - 141 - Politisch motivierte Gewalt – die neue Normalität im Wahlkampf?
In Springfield werden Einwanderer nach einer Falschmeldung von Donald Trump bedroht, und der Ex-Präsident entgeht womöglich einem weiteren Anschlag. Und: Welchen Einfluss eine zweite Trump-Präsidentschaft auf Gewalt im Land haben könnte.
Thu, 19 Sep 2024 - 53min - 140 - Harris in der Offensive, Trump defensiv und genervt
Frauenrechte, Einwanderung, Wirtschaft: Kamala Harris dominiert das TV-Duell gegen Donald Trump in fast allen Bereichen. Wir diskutieren, welchen Einfluss dieser Abend auf den Wahlkampf hat.
Wed, 11 Sep 2024 - 1h 17min - 139 - Keine Steuern auf Trinkgeld? It's the economy, stupid …
"No tax on tips": Kann dieser Vorschlag von Donald Trump funktionieren, bei dem auch Kamala Harris mitzieht? Und wie sehen die anderen wirtschaftspolitischen Pläne der Kandidaten aus? Außerdem: Harris' erstes Interview und Trumps Redekunst
Thu, 5 Sep 2024 - 1h 02min - 138 - Harris' Hoffnungsparty
Auf ihrem Parteitag in Chicago feiern die Demokraten Kamala Harris und ihren "running mate" Tim Walz vier Tage lang. Und nehmen Abschied von Joe Biden. Wie gut waren ihre Reden? Wer war sonst noch wichtig? Und kann der Hype sie bis zur Wahl im November tragen?
Fri, 23 Aug 2024 - 1h 15min - 137 - Trumps schlechte Wochen
Donald Trump hilft sich mit seinen Wahlkampfauftritten, etwa im Gespräch mit Elon Musk, gerade nicht. Unser Thema im US-Podcast. Außerdem: der Lauf der Demokraten, Nancy Pelosis Macht und Team USA bei Olympia
Thu, 15 Aug 2024 - 1h 20min - 136 - Coach Walz übernimmt
Die Demokraten feiern ihren Running Mate Tim Walz. Wofür steht der Gouverneur aus Minnesota, der nun an Kamala Harris' Seite für einen Sieg im November sorgen soll? Und: Joe Biden will den Supreme Court reformieren.
Thu, 8 Aug 2024 - 1h 08min - 135 - Lieber mit Strout in Maine oder mit Auster in New York?
In den schönsten Stadtvierteln und auf den tollsten Inseln mit guten Büchern und spannenden Podcasts den Sommer verbringen: unsere Empfehlungen – und eine Folge fast ohne Politik
Thu, 1 Aug 2024 - 1h 14min - 134 - Ein langsamer Abschied und ein lauter Wahlkampfstart
Kein Kandidat mehr, aber noch Präsident: Kann Joe Biden überhaupt noch etwas ausrichten? Und: die Wahlkämpferin und De-facto-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und die Euphorie der ersten Tage
Thu, 25 Jul 2024 - 48min - 133 - Der nächste Plot-Twist
Joe Biden hat den Kampf um seine erneute Präsidentschaftskandidatur aufgegeben. Seine Vizepräsidentin Kamala Harris will den Kampf aufnehmen – und die Republikaner schalten auf Angriff.
Mon, 22 Jul 2024 - 56min - 132 - Die Heiligsprechung
Auf ihrem Parteitag in Milwaukee feiern die Republikaner Donald Trump frenetisch. Und auch seinen Running Mate J. D. Vance, den Senator aus Ohio. Außerdem: Wie lange kann sich Biden noch halten?
Fri, 19 Jul 2024 - 1h 09min - 131 - Verhilft diese Tat Donald Trump zum Sieg?
Der Anschlag auf Donald Trump und die Bilder des blutenden Ex-Präsidenten mit geballter Faust haben die Dynamik des Wahlkampfs verändert. Wir sprechen über die Reaktionen und die Falle, in der die Demokraten nun stecken.
Mon, 15 Jul 2024 - 1h 03min - 130 - Ein Thron für König Trump
Der Supreme Court stattet US-Präsidenten mit weitreichender Macht aus. Wir diskutieren darüber, wie das Oberste Gericht damit Donald Trump hilft. Außerdem: Bleibt Biden der Kandidat der Demokraten?
Thu, 4 Jul 2024 - 1h 04min - 129 - Bidens Debatten-Desaster
90 Minuten, die schwer mit anzusehen waren: Wir diskutieren über das erste TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump – und was es für den Wahlkampf bedeutet.
Fri, 28 Jun 2024 - 40min - 128 - Trumps Vizepräsidenten-Casting
Wer wird Donald Trumps "Running Mate"? Wir sprechen wir über Kandidaten. Außerdem: das Urteil gegen Hunter Biden und der Einfluss auf den Wahlkampf. Und Joe Bidens außenpolitische Glaubwürdigkeit auf seinen Reisen nach Frankreich und Italien
Thu, 20 Jun 2024 - 1h 14min - 127 - Rache! Rechtsstaat! Wer profitiert vom Trump-Schuldspruch?
Wie gehen Demokraten und Republikaner mit Donald Trumps Schuldspruch um? Und wo stehen Trump und Joe Biden nach dem Ende des Prozesses in den Umfragen? Außerdem: Hunter Biden vor Gericht und Anthony Fauci vor dem Kongress
Thu, 6 Jun 2024 - 59min - 126 - Guilty, guilty, guilty, ...
Schuldig in allen 34 Anklagepunkten: Was das Urteil im Schweigegeldprozess gegen Donald Trump bedeutet – und was es für ihn und den Präsidentschaftswahlkampf für Folgen haben könnte.
Fri, 31 May 2024 - 45min - 125 - Trumps Fixer packt aus
Michael Cohen, Ex-Anwalt von Donald Trump, sagt im Prozess in New York gegen ihn aus. Außerdem: Joe Biden fordert Trump in zwei TV-Duellen heraus. Und: die Reaktionen des US-Präsidenten auf den Tod des iranischen Präsidenten und die Beantragung des Haftbefehls gegen Benjamin Netanjahu
Thu, 23 May 2024 - 57min - 124 - Gefährden die Uniproteste Bidens Wahlchancen?
Die propalästinensischen Proteste an US-Universitäten setzen Joe Biden zunehmend unter Druck. Auch unter Druck: Donald Trump vor Gericht in New York. Und ein Abschied von Paul Auster
Thu, 9 May 2024 - 1h 09min - 123 - Der Rechtsstaat vs Donald Trump
Im Prozess gegen Donald Trump in New York haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Strategien in ihren Eröffnungsplädoyers präsentiert. Außerdem: die Ukraine-Hilfen und Mike Johnsons Wandlung
Thu, 25 Apr 2024 - 49min - 122 - 814.600 Dollar für ein Dinner mit Trump
Bibeln für 59,99 Dollar, ein Abend mit drei Präsidenten für eine halbe Million: Was sich Kandidaten einfallen lassen, um die immer teureren Wahlkämpfe zu finanzieren. Und: Joe Bidens heftiger werdende Kritik an Israels Premier Benjamin Netanjahu
Thu, 11 Apr 2024 - 48min - 121 - TikTok, China und ein Kennedy
Demokraten und Republikaner können sich noch einig sein – wenn es um TikTok geht. Ein Kennedy könnte Joe Biden ärgern und Donald Trump redet über ein "Blutbad".
Thu, 21 Mar 2024 - 44min - 120 - Das gefährliche Rematch, das keiner will
Joe Biden ist mit seiner "State of the Union" in die Offensive gegangen. Und welche Schlüsse können er und Donald Trump aus dem Super Tuesday ziehen? Ein Problem für beide: Die Unabhängigen von sich zu überzeugen.
Fri, 8 Mar 2024 - 42min - 119 - 355 Millionen + 81 Jahre = schlechte Wochen für Trump und Biden
Donald Trump soll in New York Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Joe Biden wird die Altersdebatte nicht los, und Vizepräsidentin Kamala Harris steht unter Druck.
Thu, 22 Feb 2024 - 1h 01min - 118 - Taylor Swift und die MAGA-Verschwörer
Für Donald Trumps Anhänger sind Taylor Swift und Travis Kelce Feindpaar Nummer eins. Außerdem: die Identitätskrise der Demokraten und ein Urteil gegen die Mutter eines Amokschützen.
Thu, 8 Feb 2024 - 1h 00min - 117 - Trumps Macht
Die Vorwahlen bei den Republikanern sind nach New Hampshire praktisch gelaufen. Was Donald Trump so stark macht und welche Optionen Nikki Haley noch hat. Außerdem: Abschied von Ron DeSantis
Thu, 25 Jan 2024 - 46min - 116 - And so it begins – auf ins Wahljahr
Donald Trump will in Iowa den ersten Caucus gewinnen, der Wahlkämpfer Joe Biden ist zurück und der Supreme Court entscheidet darüber, ob Trump zu Recht in Colorado und Maine von den Stimmzetteln für die Vorwahlen gestrichen wurde.
Thu, 11 Jan 2024 - 46min - 115 - Trumps "mug shot", Hawaiis Feuer, Swifts Erfolg – der Jahresrückblick
Anklagen gegen Donald Trump, Krisen für Joe Biden, mutige Bibliothekare, Taylor Swift, Dolly Parton, Sam Altman und mehr: der Jahresrückblick
Thu, 28 Dec 2023 - 1h 07min - 114 - Antisemitismus-Debatten und Abtreibungsdrama
Nach umstrittenen Äußerungen ihrer Präsidentinnen reagieren die Universitäten Harvard und Penn unterschiedlich. Außerdem: Wozu das strikte Abtreibungsverbot in Texas führt, das Abstimmungsverhalten der USA im UN-Sicherheitsrat und die neue Anklage gegen Hunter Biden.
Thu, 14 Dec 2023 - 55min - 113 - Sam Altmans Comeback
Gefeiert, gefeuert, zurückgekehrt und wieder gefeiert: Was war da los bei KI-Star Sam Altman und OpenAI? Außerdem: Präsident Joe Bidens Rolle bei der Freilassung israelischer Geiseln, die Koch-Brüder unterstützen Nikki Haley und Abschied von Rosalynn Carter
Thu, 30 Nov 2023 - 50min - 112 - Wie blicken Sie gerade auf Deutschland, Amy Gutmann?
US-Botschafterin Amy Gutmann ist zu Gast und spricht an Thanksgiving über Feiertagstraditionen, Familie, Weltkrisen und Antisemitismus.
Thu, 23 Nov 2023 - 41min - 111 - Biden, Trump und die Swing States
In wichtigen Bundesstaaten ist Donald Trump beliebter als Joe Biden. Was bedeutet das für den Wahlkampf? Außerdem: Donald Trump vor Gericht in New York und Joe Manchins Rückzug aus dem Senat. Und: Wie wird Travis Kelce denn nun ausgesprochen?
Thu, 16 Nov 2023 - 51min - 110 - Joe Biden und sein Einfluss auf Israel
Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter. Welche Strategie verfolgt der US-Präsident? Außerdem: der neue House-Speaker Mike Johnson und das Ende der Präsidentschaftskandidatur von Mike Pence
Thu, 2 Nov 2023 - 1h 00min - 109 - McCarthys Abgang im Kongress, Swift-Hype in der NFL
Shutdown verschoben, das Chaos bei den Republikanern bleibt: Warum das Ende von Kevin McCarthy als Sprecher des Repräsentantenhauses für die USA ein Problem ist. Außerdem: Betrugsvorwürfe gegen den demokratischen Senator Robert Menendez, die Aufregung um Taylor Swift und Travis Kelce sowie eine Würdigung von Dianne Feinstein.
Thu, 5 Oct 2023 - 1h 02min - 108 - Ukraine? Schwierig. Impeachment? Absurd
Joe Biden will an seiner Ukraine-Unterstützung festhalten. Warum das innenpolitisch immer schwieriger wird. Außerdem: ein Impeachment-Verfahren gegen den Präsidenten und ein Strafverfahren gegen Hunter Biden
Thu, 21 Sep 2023 - 46min - 107 - Vivek Ramaswamy, die Trump-Alternative?
Jung, reich, antiwoke und plötzlich beliebt: Vivek Ramaswamy möchte Präsidentschaftskandidat werden. Ob Donald Trump ihn fürchten muss? Und außerdem: Trumps historisches Polizeifoto und eine rassistische Gewalttat in Florida
Thu, 31 Aug 2023 - 54min - 106 - Es geht um Amerikas Verfasstheit
Die dritte Anklage ist die bislang wichtigste: Donald Trump wird vorgeworfen, seinen Machterhalt über die Demokratie zu stellen. Über die Folgen für ihn, seine Partei und die USA. Und außerdem: die Wahlkampfstrategie von Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris.
Thu, 10 Aug 2023 - 1h 06min - 105 - Von Nantucket mit Fitzgerald nach Venice Beach
Die schönsten Inseln mit der besten Urlaubslektüre, dazu empfehlenswerte Bars, Theater und kulinarische Klassiker: Empfehlungen in unserer Sommerfolge
Thu, 20 Jul 2023 - 1h 29min - 104 - Wird sein Sohn zum Problem für Joe Biden?
Hunter Biden, Sohn von US-Präsident Joe Biden, hat sich im Zuge einer Vereinbarung mit der Bundesanwaltschaft im Bundesstaat Delaware in zwei Fällen der Steuerhinterziehung schuldig bekannt. In einem anderen Fall gab der 53-Jährige außerdem zu, kurzzeitig einen Revolver besessen zu haben, obwohl ihm das aufgrund seiner früheren Drogenprobleme nicht erlaubt ist. Zwei Fälle, zwei Deals. Denn mit den Schuldeingeständnissen dürfte Hunter Biden einen Strafprozess und eine Gefängnisstrafe umgehen, die ihm ansonsten gedroht hätten. Ein Richter muss den Vereinbarungen noch zustimmen. Sollte es so kommen, ist die Sache juristisch erledigt, politisch für Joe Biden wohl eher noch nicht. Hunter Biden wird schon seit Jahren von den Republikanern immer wieder kritisiert, um über ihn Biden anzugreifen. Ex-Präsident Donald Trump, der noch einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden möchte, schrieb auf seiner Plattform Truth Social, dass das "korrupte Biden-Justizministerium" dem 53-jährigen Hunter Biden "hunderte Jahre krimineller Haftung" erspare. Das System sei "kaputt". Sein republikanischer Konkurrent, Floridas Gouverneur Ron DeSantis, sieht das ganz ähnlich. Schon vor dem Deal zwischen Biden und der Staatsanwaltschaft sagte DeSantis bei einer Veranstaltung in Iowa: "Wäre Hunter ein Republikaner, er wäre schon seit Jahren im Gefängnis." Im Podcast sprechen wir über die Verfahren gegen Hunter Biden und wie gefährlich die Angriffe der Republikaner für Joe Biden im bevorstehenden Wahlkampf werden könnten. Außerdem: Wie reagieren die Vereinigten Staaten auf den versuchten Aufstand in Russland? Und im "get-out": der Instagram-Account von "New York Times Cooking" und die TV-Serie "Fauda" Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 29 Jun 2023 - 44min - 103 - 49 Seiten, 37 Anklagepunkte, eine Antwort von Trump
Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen, Falschaussagen, Verstecken von Dokumenten: Das sind nur einige Vorwürfe, denen sich Ex-US-Präsident Donald Trump in einem Verfahren stellen muss. Das US-Justizministerium hat im Zusammenhang mit den bei Trump in Mar-a-Lago gefundenen geheimen Dokumenten Anklage erhoben. Die 49-seitige Anklageschrift, die 37 Anklagepunkte und sieben separate Anklagen enthält, zeichnet ein Bild sowohl vom Umfang der sensiblen Materialien, die Trump nach seiner Präsidentschaft aus dem Weißen Haus mitgenommen hat, als auch von der planlosen und fahrlässigen Art und Weise, wie er und seine Mitarbeiter mit Dokumenten umgegangen sind. Die Staatsanwälte um Sonderermittler Jack Smith beschreiben außerdem ein aus ihrer Sicht Muster von Behinderung und falschen Aussagen, um die Arbeit des FBI und der Grand Jury zu behindern. Es ist das erste Mal, dass gegen einen Ex-Präsidenten der USA auf Bundesebene Anklage erhoben wurde. Am Dienstag erschien Trump vor Gericht in Miami und ließ über seine Anwälte mitteilen, dass er auf nicht schuldig plädiere. Der Ex-Präsident bezeichnet die Anklage als politische Hexenjagd gegen ihn. Wie gefährlich das zweite Verfahren für Trump werden kann und wie sich die republikanische Partei und Konkurrenten im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Konservativen dazu verhalten, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Haben Mike Pence und Chris Christie eine Chance im Vorwahlkampf der Republikaner? Und im "get-out": Das Buch "1964: Augen des Sturm" mit Aufnahmen von Paul McCartney über die Zeit der Beatles 1963/1964 sowie das Staffelfinale der Serie "Ted Lasso" und ein Portrait des Schauspielers Brett Goldstein in der "New York Times". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 15 Jun 2023 - 1h 04min - 102 - Das DeSantis-Desaster
"Ich möchte das große amerikanische Comeback anführen." Das sagt Ron DeSantis in einem Video, mit dem er sich offiziell um die Präsidentschaftskandidatur der republikanischen Partei bewirbt. Vor der Veröffentlichung des Videos wollte Floridas Gouverneur einen großen Auftritt mit Elon Musk bei Twitter hinlegen – der aber misslang. Donald Trump, den DeSantis bei den parteiinternen Vorwahlen gerne schlagen möchte, spielte Golf, als sein Konkurrent seine Kampagne startete und hatte wenig Freundliches zu sagen: Illoyal sei DeSantis, schließlich habe er, Trump, ihn groß gemacht. "Er hat keine Persönlichkeit", sagte Trump. Ob die beiden Konservativen innerhalb ihrer Partei um die gleichen Wählerinnen und Wähler konkurrieren und wer die besseren Chancen hat, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem sprechen wir über die Kunst des Loslassens, die bei der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein nicht gegeben ist. Die 89-Jährige, die aufgrund von Krankheiten wochenlang nicht im Senat war, gibt ihr Amt nicht auf und muss sich die Frage gefallen lassen, ob es sie es noch ausüben kann. Und: Warum kommt es immer zum Schulden-Showdown in den USA – sowie ein fast sensationelles Comeback in der NBA. Im "get-out": Mariana Lekys Buch "Kummer aller Art" und der Segelpodcast "End of Watch". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 1 Jun 2023 - 58min - 101 - Joe Bidens ambivalente Einwanderungspolitik
Donald Trump nutzte die Pandemie für eine harte Grenzpolitik. Nun ist die entsprechende Regel Title 42 ausgelaufen. Ob das Migranten hilft, diskutieren wir im US-Podcast. Ted Cruz war "wütend". Das sagte der republikanische Senator aus Texas vor einigen Tagen in einem in der Grenzstadt Brownsville aufgenommenen Video. Weil die Biden-Regierung die "bewusste" Entscheidung getroffen habe, "die Grenze für etwas zu öffnen, das nicht weniger als eine Invasion ist". Anlass war das Ende der von Donald Trump während der Pandemie eingeführten Regelung Title 42, die erlaubte, Migrantinnen und Migranten ohne ordentliches Verfahren abzuschieben. Einwanderungspolitik, das ist in den USA auch immer Wahlkampfthema. Die Republikaner werden es zu einem ihrer Topthemen machen, um die Regierung von Joe Biden und den Präsidenten selbst zu kritisieren. Biden hatte angekündigt, dass Title 42 wie alle nationalen Coronamaßnahmen vergangene Woche beendet würden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Grenze nun offen ist, wie Cruz behauptete. Auch die Biden-Regierung greift auf Regelungen zurück, die eine schnelle Abschiebung von Menschen ermöglicht, die nicht legal einreisen. Welche Einwanderungspolitik Biden verfolgt und was das für Migrantinnen und Migranten bedeutet, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem beantworten wir Fragen unserer Hörerinnen und Hörer. Und im "get-out": der Roman "Victory City" von Salman Rushdi und das japanische Viertel Japantown in San Francisco. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 18 May 2023 - 46min - 100 - Hört denn diese Polarisierung nie auf?
Wie verlässlich ist die Außenpolitik der USA noch, wenn auf Barack Obama vier Jahre Donald Trump und auf Joe Biden womöglich noch einmal vier Jahre Donald Trump folgen könnten? Der Ex-Präsident ist im Umfragehoch, noch hat sich bei den Republikanern niemand offiziell ins Spiel gebracht, der oder die Trump ernsthaft gefährden könnte. Unter Trump war das transatlantische Verhältnis so schlecht wie lange und die internationalen Beziehungen der USA insgesamt angespannt. Unter Biden hat sich das wieder verbessert, der Demokrat hält unter anderem im russischen Angriffskrieg in der Ukraine sein Wort – die Unterstützung seiner Regierung für die Ukraine ist seit mehr als einem Jahr ungebrochen. Aber auch Biden möchte noch einmal Präsident werden, im bevorstehenden Wahlkampf werden auch innenpolitische Themen Priorität haben. Wie könnte sich die Ukraine-Politik der USA verändern? Wie steht es ums Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und China? Und was haben Trump und Biden in ihrer Außenpolitik gemeinsam? Diese Fragen beantworten wir in dem Mitschnitt der Livefolge des transatlantischen Podcasts, aufgenommen beim großen Podcast-Festival von ZEIT ONLINE am 30. April in Berlin. Außerdem sprechen wir mit Hörerinnen und Hörern über die US-amerikanische Verfassung, mögliche Veränderungen im politischen System des Landes, die vermeintlich dauerhaft polarisierte Gesellschaft und die Zukunft der TV-Nachrichtenkanäle. Und im "get-out": Die Serie "The Marvelous Mrs. Maisel", Elizabeth Strouts Roman "Olive Kitteridge" ("Mit Blick aufs Meer") und ein Dank an all die get-outs, die uns unsere Hörerinnen und Hörer schicken. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 4 May 2023 - 56min - 99 - Joe Biden 2024 – kann das gutgehen?
"Let's finish the job", sagt US-Präsident Joe Biden und meint damit vor allem seine Arbeit im Weißen Haus, die er noch nicht als beendet ansieht. Biden hat in einem dreiminütigen Video seine erneute Präsidentschaftskandidatur angekündigt. Lange erwartet, hat Biden seine offizielle Verkündung genau vier Jahre nach dem Auftakt seines letzten Wahlkampfs gemacht. Im US-Podcast sprechen wir über das Für und Wider einer möglichen zweiten Amtszeit von Biden, warum sich die Demokratische Partei hinter ihren Präsidenten stellt, wer von dieser Ankündigung enttäuscht sein wird und wie sehr viele Wählerinnen und Wähler ein mögliches Rematch zwischen Biden und dem Republikaner und Ex-Präsidenten Donald Trump fürchten. Außerdem: Fox News hat sich überraschend von Starmoderator Tucker Carlson getrennt. Wir diskutieren, was das für den rechten Nachrichtensender und seinen prominentesten Hetzer bedeutet. Und im "get-out": die aktuellen Staffeln der Serien "Succession" und "Yellowstone". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge – der Mitschnitt der Livesendung vom ZEIT ONLINE Podcast-Festival – bereits am 4. Mai. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 27 Apr 2023 - 41min - 98 - Aktenzeichen 71543-23: Donald J. Trump
"Nicht schuldig." Mehr hatte Donald Trump nicht zu sagen, als er in New York vor dem Strafgericht erschien, um zu hören, wie 34 Anklagepunkte gegen ihn verlesen wurden. Draußen, wo sich Hunderte Journalistinnen und Journalisten, aber nur wenige seiner Anhänger und Gegner versammelt hatten, äußerten sich seine Anwälte. Der Ex-Präsident selbst trat dann am Dienstagabend auf seine Bühne in Mar-a-Lago, nachdem er mit dem Privatjet zurück nach Florida geflogen war. "Alle, selbst die RINOs ("Republicans In Name Only") und Hardcoredemokraten, sagen, dass es in diesem Fall kein Verbrechen gibt und er niemals hätte verfolgt werden sollen." Das ist seine Interpretation. Staatsanwalt Alvin Bragg, der die Anklage wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen im Zusammenhang mit einer Schmiergeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels erhoben hat, sieht es anders: "Trump hat Unterlagen gefälscht, um ein anderes Vergehen zu vertuschen, genau darum geht es hier." Wie der Tag der Anklageerhebung ablief, wie sich Trump selbst inszeniert hat, wie die Medien mit dem Thema umgehen und ob es dem Ex-Präsidenten in seinem Wahlkampf eher nutzt oder schadet, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Präsident Joe Biden hat das umstrittene Willow Project in Alaska genehmigt. Wir sprechen darüber, warum Biden, der sich als Klimaschutzpräsident inszeniert, das Ölförderungsprojekt zulässt, welche Kritik es am Willow Project gibt und warum es auch Fans hat. Und im "get-out": "The Athletic", ein Sportnachrichtenangebot der "New York Times", und die Podcastreihe "How To" vom "The Atlantic". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 6 Apr 2023 - 56min - 97 - Donald Trump und der Fall Stormy Daniels
Die Postings kamen wieder einmal in Versalien: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich selbst über seine Plattform Truth Social zum Thema gemacht. Seine Verhaftung stehe bevor, schrieb Trump am Wochenende. Bis zum deutschen Mittwochabend ist das nicht passiert. Worum geht es in dem Fall, der jetzt für so viel Aufsehen sorgt und der in Bezug auf einen ehemaligen Präsidenten historisch ist? Im US-Podcast rekonstruieren wir die Begegnung zwischen der Pornodarstellerin Stormy Daniels und Donald Trump am Rande eines Golfturniers in Lake Tahoe im Jahr 2006, was die Vorwürfe an Daniels gegen Trump sind, welche Rolle dessen damaliger Anwalt Michael Cohen bei der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld spielte und warum die Geschichte schließlich öffentlich wurde. Außerdem: Welche juristischen Vorwürfe erhebt der New Yorker Staatsanwalt Alvin Bragg, was könnte auf Trump zukommen und welche Verfahren laufen noch gegen den 76-Jährigen, der erneut als Präsidentschaftskandidat für die Republikaner antreten möchte. Und: Warum die Silicon Valley Bank gescheitert ist und welche politischen Folgen die Debatte ums Bankensystem auch für US-Präsident Joe Biden haben könnte. Und im get-out: der Roman "Americanah" der nigerianischen Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie und die dritte Staffel der Serie "Ted Lasso" (Apple+). Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 4. April. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 23 Mar 2023 - 59min - 96 - Die Fox-News-Lüge
"Bullshit" sei es und darüber hinaus "schädlich". Das sind die Worte von Rupert Murdoch und sie beziehen sich auf Donald Trump und seine Lüge von der gestohlenen Präsidentschaftswahl 2020. Murdoch, Medienunternehmer und Besitzer unter anderem von Fox News, hätte man diese Aussagen nicht unbedingt zugetraut. Denn Fox News ist der Nachrichtensender in den Vereinigten Staaten, der Trumps Weigerung, die rechtmäßige Wahl von Joe Biden anzuerkennen, hundertfach wiederholt und damit Quote gemacht hat und das auch mehr als zwei Jahre nach der Wahl immer noch tut. Dass die Aussagen von Murdoch über seinen eigenen Sender nun öffentlich geworden sind, liegt an einer Schadensersatzklage, die ein Hersteller von Wahlcomputern angestrengt hat. Die Gerichtsdokumente geben Aufschluss über das Innenleben eines Senders, der schon lange nicht mehr mit handwerklichem Journalismus, sondern mit konservativer Meinungsmache verbunden wird. Worum es in dem Gerichtsverfahren geht, wie intern bei Fox News kommuniziert wird, warum der Sender in den USA immer noch wichtig ist und was das über die Medienlandschaft des Landes aussagt, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Der Supreme Court könnte die Pläne von US-Präsident Joe Biden, Millionen Menschen Studienschulden auf Bundesebene zu erlassen, zunichtemachen. Die Biden-Regierung will Bürgerinnen und Bürgern bis zu 10.000 Dollar erlassen, die weniger als 125.000 Dollar im Jahr verdienen. Für Hochschulabsolventen, die ihren Kredit aus einem speziellen Förderprogramm für Kinder aus einkommensschwachen Familien erhalten haben, sollen es 20.000 Dollar sein. Wir diskutieren, was es sowohl von konservativer als auch progressiver Seite für Kritik an dem Vorhaben gibt. Und im "get-out": der Basketballpodcast "The Draymond Green Show" und der Roman "Lightyears" ("Lichtjahre") von James Salter Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 23. März. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 9 Mar 2023 - 58min - 95 - Bidens China-Problem
Internationaler Handel, die Anerkennung von Taiwan, Umgang mit Hongkong, der Krieg in der Ukraine und nun noch ein Spionageballon: Das Verhältnis zwischen den USA und China ist aufgrund vieler komplexer Themen mehr als angespannt. In seiner diesjährigen Rede zur Lage der Nation sagte US-Präsident Joe Biden: "Zweifelt nicht daran: Wie wir letzte Woche deutlich gemacht haben, werden wir handeln, wenn China unsere Souveränität bedroht, um unser Land zu schützen. Und das haben wir getan." Biden spielte auf den chinesischen Spionageballon an, der am 4. Februar von den USA abgeschossen worden war. Was zum Spionageballon bekannt ist, wie Republikaner und Demokraten mit der Herausforderung China umgehen und warum Bidens "Made in America"-Strategie nicht nur ein innenpolitisches Signal ist, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: War die Rede zur Lage der Nation eine Bewerbung für eine erneute Präsidentschaftskandidatur? Und LeBron James' Rekord für die Geschichtsbücher der NBA. Und im Get-out: das Gespräch von "The New Yorker"-Chefredakteur David Remnick mit Salman Rushdie und dessen Buch "Joseph Anton" sowie Lizzos Song "About Damn Time" und ihre Grammy-Rede. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge nach einer Urlaubspause voraussichtlich am 9. März. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 9 Feb 2023 - 53min - 94 - Joe Bidens Dokumentendesaster
"Warum gab es keine FBI-Durchsuchung?" "Biden sollte des Amtes enthoben werden. Und auch Justizminister Merrick Garland." "China wäscht Geld über den Thinktank, in dem die Dokumente gefunden wurden." "China kennt unsere ganzen Geheimnisse schon. Biden vertraut Peking mehr als Euch." "Die Anwältin, die die Dokumente gefunden hat: Sieht sie so aus, als könnte sie Boxen tragen? Biden ist so woke, er lässt sich jetzt von Frauen beim Umzug helfen …" So wird in rechtskonservativen TV-Medien über den Skandal um die bei US-Präsident Joe Biden gefundenen Geheimdokumente gesprochen. Der Präsident selbst sagt, er bereue nichts, doch seine Kommunikationsstrategie im Umgang mit dem Skandal wird auch von der eigenen Partei mittlerweile kritisiert. "Wenn solche Informationen gefunden werden, mindert dies das Ansehen der Person, weil das nicht geschehen sollte", sagte etwa Dick Durbin, demokratischer Senator aus Illinois. Und die Republikaner, die jetzt die Mehrheit im Repräsentantenhauses des Kongresses stellen, haben bereits zwei Untersuchungen angekündigt. Politisch könnten sie es nutzen, um von der Tragweite der bei Donald Trump gefundenen Geheimdokumente abzulenken. Wie sich die Fälle von Biden und Trump unterscheiden und wie sehr die Affäre Biden schaden kann, wenn es um seine möglichen Pläne für eine erneute Präsidentschaftskandidatur 2024 geht, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: die transatlantischen Verstimmungen im Vorfeld der Entscheidung, Panzer an die Ukraine zu liefern. Und im "Get-out": eine ungekürzte Ausgabe von "What we talk about when we talk about love" von Raymond Carver und eine Café- und Bagel-Empfehlung für Boise, Idaho. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 9. Februar. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 26 Jan 2023 - 57min - 93 - Die Demütigung Kevin McCarthys
"Und nun beginnt die harte Arbeit", sagte Kevin McCarthy, als er fünf harte Tage hinter sich gebracht hatte und endlich zum Sprecher des Repräsentantenhauses im US-Kongress gewählt worden war. "Als Speaker gilt meine Verantwortung nicht meiner Partei, meiner Fraktion oder dem Kongress, sie gilt unserem Land." Das sagte der Republikaner auch noch. Doch McCarthy hat derart viele Zugeständnisse gemacht, um die notwendigen Stimmen im 15. Wahlgang endlich zusammenzuhaben, dass es zumindest fraglich ist, wie sehr er sich in seiner neuen Rolle tatsächlich dem Land verantwortlich fühlt oder permanent damit beschäftigt sein wird, die Fraktion zusammenzuhalten und seinen Posten nicht zu verlieren. Eine Abstimmung über seine Absetzung kann künftig ein einzelner Abgeordneter beantragen – es ist einer der Kompromisse, die McCarthy eingegangen ist, um seine Gegnerinnen und Gegner auf seine Seite zu ziehen. Dass die Partei intern so zerstritten ist, hat sie selbst zu verantworten. Wer sich so standhaft gegen McCarthy stellte, was seine Versprechungen für die Arbeit der Kammer und der Regierung von Joe Biden in den kommenden zwei Jahren bedeutet und was Donald Trump mit der Wahl zu tun hatte, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Im US-Bundesstaat Virginia hat ein Sechsjähriger auf seine Lehrerin geschossen, die Waffe brachte er von zu Hause mit. Und nachdem der Football-Profi Damar Hamlin auf dem Feld einen Herzstillstand erleidet, wird erneut über die Gefahren des Sports diskutiert. Und im "Get-out": der Podcast "The NPR Politics Podcast" und der Roman "All the light we cannot see" von Anthony Doerr Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 26. Januar. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 12 Jan 2023 - 1h 08min - 92 - Benzinpreise, Frauenrechte, "Florida man" – der Jahresrückblick
Vier Dollar, fünf Dollar, in Teilen der USA irgendwann gar mehr als sechs Dollar: auf wenig wurde in den Vereinigten Staaten im Jahr 2022 so gebannt geblickt wie auf die Benzinpreise. Es war das Symbol der Inflation im Land, es wurde zu einem der zentralen Wahlkampfthemen der Midterms im November. Und dort wurde dann wieder gebannt auf Monitore geblickt, nur nicht mehr an den Zapfsäulen, sondern an den Bildschirmen. Auf die Ergebnisse, die einige Überraschungen brachten. Für die Demokraten und ihren Präsidenten Joe Biden waren es positive, für die Republikaner und Donald Trump, der nur wenige Tage nach den Wahlen seine erneute Präsidentschaftskandidatur verkündete, eher negative. Denn neben der Inflation bewegte die Wählerinnen und Wähler auch eine Entscheidung des Supreme Court aus dem Sommer. Die Richterinnen und Richter hatten entschieden, das Grundsatzurteil Roe v. Wade zu kippen, das Frauen das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch garantiert. In der letzten Folge des Jahres blicken wir im US-Podcast zurück auf die prägenden Momente in den Vereinigten Staaten 2022 und vergeben Preise: Von der Lüge des Jahres, den Männern und Frauen des Jahres, dem Tweet des Jahres, bis hin zum Hoffnungsmoment des Jahres. Und im "get-out": der Fotograf Elliott Erwitt mit seinen Bildern aus New York und die Rekonstruktion der "New York Times" von der russischen Invasion in die Ukraine, "Putin's War". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 12. Januar. In einer der kommenden Folgen beantworten wir wieder Hörerfragen, schreiben Sie uns gern Ihre Fragen zu den USA. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 29 Dec 2022 - 1h 13min - 91 - Ein Prediger, ein Tweet, ein Ausstieg
"Mein Versprechen ist: Ich werde an eurer Seite gehen, während ich für euch arbeite. Denn was ich als Pastor gelernt habe: Du kannst Menschen nicht anführen, wenn du sie nicht liebst. Du kannst sie nicht lieben, wenn du sie nicht kennst, du kannst sie nicht kennen, wenn du dich nicht mit ihnen umgibst." Das sagte Raphael Warnock, nachdem er die Stichwahl im US-Bundesstaat Georgia gegen den Republikaner Herschel Walker gewonnen hatte. Warnock, der Prediger, der auch Senator ist, gewann den wichtigen 51. Senatssitz für die Demokraten. Doch die Freude über diesen Erfolg währte in der Partei nur kurz, denn dann hatte Kyrsten Sinema ihren Auftritt. Bei CNN verkündete die Senatorin aus Arizona, dass sie die demokratische Partei verlassen und künftig als Unabhängige im Senat sitzen werde. Damit haben die Demokraten ihre Mehrheit nicht verloren, aber es wird wieder komplizierter für die Partei von US-Präsident Joe Biden. Zwei von sechs aktuellen Erzählungen aus den USA, die wir in unserem US-Podcast diskutieren. Außerdem: Warum will Biden die Reihenfolge der Primaries verändern – und ist das schlau? Elon Musk verändert Twitter, in Los Angeles ist mit Karen Bass erstmals eine Frau Bürgermeisterin und die US-Basketballerin Brittney Griner ist wieder zu Hause, doch nicht alle feiern dieses Happy End. Und im "Get-out": der Thriller "Razorblade Tears" des US-Autors S. A. Cosby (deutscher Titel: "Die Rache der Väter") und der Podcast "All There Is" von CNN-Moderator Anderson Cooper. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die Jahresendfolge mit einem Rückblick auf 2022 am 29. Dezember. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 15 Dec 2022 - 1h 05min - 90 - Er ist zurück
Die großen Fernsehsender änderten ihr Programm nicht, CNN und selbst Fox News übertrugen die Rede nicht bis zum Ende: Donald Trumps Auftritt in einem Ballsaal in Mar-a-Lago, bei dem er seine erneute Präsidentschaftskandidatur verkündete, verlief weniger glamourös, als es sich der Ex-Präsident sicherlich vorgestellt hat. Und auch Trumps Rede selbst wirkte wenig motiviert. Was die offizielle Rückkehr Trumps für seine möglichen Konkurrenten innerhalb der Republikanischen Partei bedeutet, warum Präsident Joe Biden noch während der Rede twitterte und wie gefährlich dieser dritte Versuch von Trump für die Vereinigten Staaten sein könnten, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Die neuen Mehrheiten im US-Kongress, Kevin McCarthys Ambitionen, Sprecher der Konservativen im Repräsentantenhaus zu werden und der Abschied von Nancy Pelosi aus dieser Rolle. Und im "Get-Out": das neue Album "Only The Strong Survive" von Bruce Springsteen, der Essay "Beyond Catastrophy: A new climate reality is coming into view" von David Wallace-Wells und die schöne Streitfrage an Thanksgiving: Heißt es "dressing" oder "stuffing", und was ist eigentlich der Unterschied? Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge ausnahmsweise erst am 13. Dezember. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 24 Nov 2022 - 1h 18min - 89 - Demokratie mal wieder gerettet?
Arizona, Nevada, Georgia: Das sind die drei US-Bundesstaaten, auf die es nach den Zwischenwahlen ankommt. Dort wird sich entscheiden, ob die Demokraten ihre Mehrheit im Senat verteidigen können. In Georgia müssen der Demokrat Raphael Warnock und der Republikaner Herschel Walker im Dezember noch einmal gegeneinander antreten, der Bundesstaat im Süden des Landes könnte wie schon nach der Präsidentschaftswahl 2020 eine entscheidende Rolle spielen. Unabhängig von den endgültigen Sitzverteilungen lief es für die Republikaner bei diesen Wahlen nicht so gut wie erwartet, der beschworene "rote Tsunami" ist ausgeblieben. Auch, weil es viele der extremen, von Donald Trump unterstützten Kandidatinnen und Kandidaten nicht geschafft haben. Wird das die Macht, die der Ex-Präsident über seine Partei hat, und seine Ambitionen, noch einmal als Präsidentschaftskandidat anzutreten, beeinflussen? Und bringt es Ron DeSantis, der deutlich als Gouverneur von Florida wiedergewählt wurde, Vorteile in der Konkurrenz zu Trump? Darüber diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Warum es für die Demokraten doch besser lief als erwartet und was das für Joe Bidens Politik und seine Pläne, noch einmal um das Weiße Haus zu kämpfen, bedeuten könnte. Und im Get-out: die ARD-Dokumentation "Trumps Erbe(n) – Wie die jungen Rechten Amerika verändern wollen" und Warten auf die dritte Staffel der TV-Serie "Ted Lasso". Der Podcast erscheint normalerweise alle zwei Wochen, die nächste Folge abhängig von den weiteren Ergebnissen der Midterms. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 10 Nov 2022 - 1h 01min - 88 - Midterms: Stellen Sie Rieke Havertz live Ihre Fragen!
Die USA haben einen neuen Kongress gewählt. Schon einen Tag bevor die neue Folge von "OK, America?" erscheint, ordnet Rieke Havertz, US-Korrespondentin der ZEIT, die Ergebnisse ausführlich ein – und beantwortet Ihre Fragen zu den Midtermwahlen und ihren Folgen. Am heutigen Mittwochabend (9.11.22) geht sie auf Twitter live, moderiert von Pia Rauschenberger vom ZEIT-ONLINE-Nachrichtenpodcast "Was jetzt?". Ab 20 Uhr können Sie das Gespräch auf unserem Twitter-Account verfolgen: https://twitter.com/i/spaces/1djGXlzpaPVGZ Wenn Sie Fragen stellen und mitdiskutieren wollen, nutzen Sie bitte die Twitter-App für Smartphone oder Tablet.
Wed, 9 Nov 2022 - 00min - 87 - Bleibt Joe Biden handlungsfähig?
John Fetterman in Pennsylvania könnte für die Demokraten den Unterschied machen. Blake Masters für die Republikaner in Arizona. Beide wollen als Senatoren in den US-Kongress einziehen. Es sind zwei der umkämpften Senatsrennen bei den Zwischenwahlen am 8. November. 36 der 100 Senatssitze werden gewählt, dazu alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus. Dazu kommen 36 Gouverneurswahlkämpfe und Hunderte Rennen auf Bundesstaatenebene. Midterms sind dabei immer auch ein Gradmesser für die Leistung des Präsidenten, seine Partei verliert in der Regel Sitze. Auch deswegen steht Joe Bidens Zustimmungsrate vor diesen Wahlen im Fokus. Die sind zwar durchaus gestiegen in den vergangenen Monaten und liegen derzeit laut "FiveThirtyEight" bei gut über 41 Prozent, doch waren sie seit August 2021 nicht mehr über 50 Prozent. Die Republikaner versuchen die Wahlen daher vor allem zu einer Abstimmung über die wirtschaftliche Lage der Vereinigten Staaten zu machen. Für die Inflation machen sie Biden und seine Politik verantwortlich. Die Demokraten versuchen unter anderem, das vom Supreme Court gekippte Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch ins Zentrum ihrer Kampagnen zu setzen. Wie aussichtsreich diese Strategien sind, welche Parteien in den Umfragen vorn liegen, warum die Wahlen der Secretary of State in den Bundesstaaten für künftige Wahlen wichtig sind und was unterschiedliche Szenarien für den Wahlausgang für Joe Biden bedeuten, diskutieren wir im US-Podcast. Und im "Get-out": das Buch "Internat" von dem ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan und die Wahlprognosen aller Rennen der Midterms von "Politico". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen, die nächste Folge nach den Zwischenwahlen am 8. November. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 27 Oct 2022 - 56min - 86 - Gefährlich für Donald Trump und die Demokraten
Nachdem Hurrikan Ian über Florida hinweggezogen war und katastrophale Schäden angerichtet hatte, traten Floridas Gouverneur Ron DeSantis und US-Präsident Joe Biden gemeinsam auf. Beim Krisenmanagement ist kein Platz für Parteipolitik. Der Republikaner DeSantis lobte also die gute gemeinsame Teamarbeit zwischen seinem Bundesstaat und dem Weißen Haus. Es sind Höflichkeiten, die sich DeSantis ansonsten eher spart. Der 44-Jährige ist der neue Star der US-amerikanischen Rechten. Nicht wenige sehen in ihm – und nicht in Ex-Präsident Donald Trump – die Zukunft in ihrem Versuch, die Republikanische Partei dauerhaft weiter nach rechts zu rücken. DeSantis hat es in den vergangenen Monaten geschickt geschafft, sich von Trump zu distanzieren und gleichzeitig seine politische Strategie zu übernehmen. In Florida macht er mit identitätspolitischen Themen Politik, er schickt Migranten mit Flugzeugen nach Martha's Vineyard, legt sich mit Disney an und hat für seinen Bundesstaat eine ganz eigene Corona-Politik betrieben. Wie DeSantis der Aufstieg gelang, wie gefährlich er Donald Trump werden könnte und wie sehr ihn die Demokraten fürchten müssen, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem sprechen wir über Joe Bidens Reaktion auf die aktuellen Luftangriffe Russlands in der Ukraine und seine Aussage, dass die nukleare Gefahr so groß sei wie seit der Kubakrise 1962 nicht mehr. Im "Get-out": der Film "The Woman King" mit Viola Davis und die Serie "House of the Dragon". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 27. Oktober. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 13 Oct 2022 - 1h 01min - 85 - Amerikas Demokratieproblem
Von den 552 republikanischen Kandidatinnen und Kandidaten, die bei den Kongresswahlen im November antreten, sind 201 sogenannte "election denier". Sie glauben nicht an die legitime Wahl Joe Bidens zum US-Präsidenten. Oder behaupten das zumindest öffentlich. Sie verbreiten in ihren lokalen und regionalen Wahlkämpfen die Lüge von der gestohlenen Wahl 2020. Das hat die Plattform "FiveThirtyEight" recherchiert und dokumentiert. Demnach haben außerdem 61 weitere Kandidaten zumindest Fragen nach der Legitimität von Bidens Präsidentschaft aufgeworfen. Und so überrascht es wenig, dass unterschiedlichen Umfragen zufolge eine Mehrheit der Republikaner glaubt, dass Trump die Wahl gestohlen wurde. Und: Immer mehr Bürgerinnen und Bürger, Demokraten wie Republikaner, zweifeln an der Demokratie ihres Landes. Welche anderen Faktoren außerdem eine Gefahr für die US-Demokratie darstellen und wie groß diese Gefahr ist, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Basiert die Gründung der Vereinigten Staaten nicht ohnehin auf Ungerechtigkeiten und ist damit fehlerhaft? Und gab es nicht in der Geschichte schon häufiger Momente, in denen das System vor dem Scheitern stand? Im "Get-out": das Buch "Lost Children Archive" von Valeria Luiselli und Miami Beach's Ocean Drive, das Il Dante Caffee Ecke 8th Street und alte "Miami-Vice"-Folgen Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 6. Oktober. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 22 Sep 2022 - 59min - 84 - Wer ist hier der Staatsfeind?
"Es steht außer Frage, dass die Republikanische Partei heute von Trump und den "Maga"-Republikanern dominiert, angetrieben und eingeschüchtert wird, und das ist eine Gefahr für dieses Land." Das sagte US-Präsident Joe Biden während einer Rede in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Wahlkampf vor den Kongresswahlen im November hat offiziell begonnen. Und Ex-Präsident Donald Trump konterte Biden auf seine Art nur wenige Tage später bei einer Rally ebenfalls in Pennsylvania. "Er hat 75 Millionen Bürger als Bedrohung für die Demokratie und Staatsfeinde verunglimpft … Ihr seid alle Staatsfeinde. Wenn ihr die Wahrheit wissen wollt, er ist der Staatsfeind. Er ist der Staatsfeind und die Gruppe an Leuten, die ihn kontrolliert." Beide Seiten wollen die Vereinigten Staaten vor der anderen Seite retten. Dass sich der Kampf um die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger für die Demokraten zumindest wieder lohnt, nachdem die Midterms schon verloren schienen, liegt auch daran, dass Biden zuletzt ein paar gute Wochen hatte und einiges von seiner Agenda noch durchsetzen konnte. Über das Duell Biden versus Trump und was es für die Zwischenwahlen bedeutet, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Welchen Einfluss haben die Ermittlungen nach der Durchsuchung von Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago für seine Präsidentschaftsambitionen? Und: Was ist los bei CNN? Im "Get-out": die HBO-Serie "Somebody Somewhere" und Salman Rushdies "Die Satanistischen Verse". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 22. September. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 8 Sep 2022 - 1h 08min - 83 - Missoula, Portsmouth oder doch Key West?
Edward Hopper im The Art Institute of Chicago anschauen, das Whitney Museum in New York entdecken oder etwas über die Geschichte der Versklavten im Owens-Thomas House & Slave Quarters in Savannah lernen: Die Museenlandschaft ist so vielfältig wie die Regionen der USA – und das nicht nur in den großen Städten. In dieser Sommerfolge unseres US-Podcasts sprechen wir nicht nur über die besten Museen der Vereinigten Staaten, sondern empfehlen unterschätzte Städte, die besten Cafés, sprechen über gute und schlechte Politikerinnen und Politiker, die nie Präsident waren, und schwärmen von Sportlern, Büchern und Filmen. Dazu Lieblingswörter, beste Weisheiten und absurdeste Floskeln. "You bet!" Und im "Get-out": Anne Tylers Gesamtwerk und ihr neues Buch "French Braid" und die Essays von Toni Morrison aus der "New York Times". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge nach einer kurzen Sommerpause am 8. September. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 18 Aug 2022 - 1h 15min - 82 - Biden, Harris und das Dilemma der Demokraten
"Quit, Joe, Quit!" – hör einfach auf, Joe. Das ist die Schlagzeile eines Meinungsbeitrags in der "Washington Post". Seit US-Präsident Joe Bidens Umfragewerte kontinuierlich sinken und immer mehr Bürgerinnen und Bürger sich einen anderen demokratischen Präsidentschaftskandidaten für 2024 wünschen, steigt der Druck auf Biden und auf seine Partei. Sollte der Präsident noch für eine zweite Amtszeit kandidieren? Oder könnte er mit einer frühen Ankündigung, nur vier Jahre im Weißen Haus zu sein, seiner Partei noch vor den Zwischenwahlen im November einen Schub verleihen, den die Partei dringend braucht? Doch wer wären die Alternativen zu einem Kandidaten Biden? Seine Vizepräsidentin Kamala Harris wäre die natürliche Wahl. Doch sie sucht noch immer nach ihrem Profil und gewinnbringenden Themen. Kann es der Kampf für die Frauenrechte sein, den Harris nach dem Urteil des Supreme Courts, das das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch gekippt hat, aufgenommen hat? Und wer bringt sich innerhalb der Partei außerdem für eine mögliche Kandidatur ins Gespräch? Diese Fragen diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem beantworten wir im Podcast Fragen der Hörerinnen und Hörer, die unter anderem wissen wollen: Kann die "konservative Revolution" am Supreme Court in den nächsten zehn Jahren aufgehalten werden? Wohin führt die Spaltung im Land mittelfristig, kann es ein "healing" überhaupt noch geben? Die USA sind so ein großartiges Land, wie kann das sein, dass da jetzt alles so schiefläuft – wo sind die positiven Perspektiven? Und im "Get-out": Varianten des Maine-Klassikers Lobster Roll und der Südstaaten-Klassiker Bourbon Pecan Pie. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, unsere Sommerfolge ausnahmsweise erst am 18. August. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 28 Jul 2022 - 1h 12min - 81 - Der Ausschuss, der für Trump alles verändern könnte
Zur besten US-amerikanischen Sendezeit begann Mitte Juni die erste öffentliche Sitzung des Untersuchungsausschusses im Repräsentantenhaus zum Sturm auf das Kapitol. Doch nur wenige versprachen sich etwas von dem Komitee, das von den Republikanern boykottiert und allein von den Demokraten forciert wurde. Doch dann präsentierte der Ausschuss Cassidy Hutchinson, eine 26-jährige ehemalige Mitarbeiterin von Mark Meadows, dem letzten Stabschef von Ex-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Und Hutchinsons Aussage unter Eid veränderte die Dynamik des Ausschusses, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und könnte dazu führen, dass sich die Ermittlungen von Justizminister Merrick Garland gegen Trump zuspitzen könnten. Über die zentralen Aussagen von Hutchinson, den weiteren Verlauf des Ausschusses und die Rolle von Garland sprechen wir im US-Podcast. Außerdem: Der Supreme Court hat nach seiner Entscheidung zum Abtreibungsrecht auch noch die Befugnisse der Umweltbehörde EPA eingeschränkt und damit zurückgedreht, was der damalige Präsident Barack Obama angestoßen hatte. Die Behörde darf künftig keine Grenzwerte mehr für den CO₂-Ausstoß von Kohlekraftwerken festlegen. Die Urteile ziehen im Land eine Debatte nach sich, ob das Gericht in dieser Form noch seine Aufgabe erfüllt. Und: Strebt Joe Biden noch eine zweite Amtszeit an? Bislang sagt der Präsident nichts Gegenteiliges. Doch sollte der jetzt schon älteste Präsident in der Geschichte des Landes mit dann über 80 Jahren noch regieren? Die meisten Bürgerinnen und Bürger sehen das kritisch – und nicht nur die republikanischen Wähler, zeigt eine Umfrage. Und im "Get-out": Die erste Staffel der Serie "Ozark" und Siri Hustvedts Roman "The Summer Without Men". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 14 Jul 2022 - 58min - 80 - Der Angriff auf Frauenrechte war erst der Anfang
"We won't go back." Kein Zurück. So sehen es die Tausenden Demonstranten, die in den Vereinigten Staaten auf die Straßen gehen und gegen das Urteil des Supreme Court demonstrieren, das Frauen das Recht auf den Zugang zu einem sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch verwehrt. Doch die Realität ist: Mit diesem Urteil zwingen die Richterinnen und Richter die Gesellschaft im Land zu einem dramatischen Rückschritt. Und das, obwohl eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für das grundsätzliche Recht von Frauen auf einen Abbruch eintritt. Der oberste Gerichtshof ist konservativer als die amerikanische Gesellschaft im Jahr 2022, es ist ein Bruch, der das Land über Jahre, eventuell gar Jahrzehnte prägen wird. Warum dieses Urteil nicht nur Folgen für Millionen von Frauen im Land hat, welche Entscheidungen das Gericht als Nächstes revidieren könnte und warum dieser Erfolg von Erzkonservativen und der religiösen Rechten seit Jahrzehnten vorbereitet wurde, diskutieren wir im Podcast. Außerdem: ein weiteres Urteil des Supreme Court zum Waffenrecht im Land und ein Blick auf den G7-Gipfel. Und im Get-out: Die vierte Staffel der dänischen Serie "Borgen", eine Leseempfehlung über die letzten Stunden einer Klinik für Frauen in Houston aus dem "New Yorker" sowie Shania Twain und Harry Styles auf dem Coachella-Festival. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Wed, 29 Jun 2022 - 56min - 79 - Und was, wenn Donald Trump ewig bleibt?
Sarah Palin steht vor ihrem Comeback. Die ehemalige Gouverneurin von Alaska und Vizepräsidentschaftskandidatin von John McCain könnte im Sommer die Nachfolge für den verstorbenen Abgeordneten Don Young im Repräsentantenhaus übernehmen. Ihre Kandidatur in der "Special Election" wird von Donald Trump unterstützt. Der Ex-Präsident versucht bei den Vorwahlen zu den Kongresswahlen im November alles, um seine Kandidatinnen und Kandidaten innerhalb der Partei zum Erfolg zu verhelfen. Ob es ihm gelingt? Und welchen Einfluss haben die öffentlichen Anhörungen zum Sturm aufs Kapitol auf die Zukunft Trumps? Diese Fragen beantworten wir in dem Mitschnitt der Livefolge unseres transatlantischen Podcasts, aufgenommen beim großen Podcastfestival von ZEIT ONLINE am 11. Juni in Berlin. Außerdem sprechen wir mit Hörerinnen und Hörern über die Frage, ob ein Mehrparteiensystem in den Vereinigten Staaten denkbar ist, was passieren würde, sollte Trump zurückkehren und das Weiße Haus nicht mehr verlassen wollen, und welche großen Schriftstellerinnen und Schriftsteller in diesen Zeiten dem Land besonders fehlen. Und im "Get-out": Zwei Reiserouten inklusive Musiktipps von Hank Williams und Angel Olsen – einmal von Ost nach West, einmal von Montana gen Norden. Außerdem zwei Trips für die Wunschliste. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 16 Jun 2022 - 1h 16min - 78 - Der Zustand Amerikas in zehn Erzählungen
US-Präsident Joe Biden sagte bei einer Pressekonferenz mit dem japanischen Regierungschef Fumio Kishida in Tokio in dieser Woche, dass die USA Taiwan im Falle eines Angriffs verteidigen würden – auch militärisch. Sein Verkehrsminister Pete Buttigieg spricht während eines Deutschland-Besuchs über die Ukraine-Politik seiner Regierung und erklärt, warum er glaubt, dass dieses Thema Demokraten und Republikaner näher zusammengebracht hat. Der Autor J. D. Vance hat sich von einem Trump-Verächter in einen Trump-Jünger verwandelt und könnte bei den Kongresswahlen im November für Ohio in den US-Senat einziehen. Seine Themen und Rhetorik hat er perfekt vom ehemaligen US-Präsidenten kopiert. In Buffalo und in einer Kleinstadt in Texas kommt es zu tödlicher Waffengewalt. In Texas sterben 19 Kinder und zwei Erwachsene. Der 18-jährige weiße Täter in Buffalo fuhr mehr als 300 Kilometer, um an einen Ort zu gelangen, wo er möglichst viele Schwarze töten konnte. Er erschoss zehn Menschen. Rassismus und Waffengewalt sind der Horror, den das Land nicht zu beenden vermag. Im US-Podcast sprechen wir über diese und andere Geschichten, kleine und große, die zusammen ein Bild vom Zustand der USA sechs Monate vor den Midterms im November zeichnen. Und im "Get-out": Roger Angells Bücher "This Old Man: All in Pieces" und "The Summer Game" sowie die finale Staffel der US-Serie "This Is Us". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, aufgrund des großen ZEIT ONLINE Podcast-Festivals ausnahmsweise erst in drei Wochen am 14. Juni. Wir werden dort mit einem "ask us anything" vertreten sein. Wenn Sie eine Frage zu den USA haben, schicken Sie sie uns gern an okamerica@zeit.de. Für den Livestream des Festivals am 11. Juni in Berlin können Sie sich unter www.zeit.de/podcastfestival anmelden. Unter allen Anmeldungen werden auch noch Tickets für die ausverkaufte Veranstaltung verlost. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 26 May 2022 - 1h 06min - 77 - Der Verrat an Amerikas Frauen
"Ich bin wütend, aber entschlossen. Ich habe eine Welt erlebt, in der Schwangerschaftsabbrüche illegal sind." Die Stimme der demokratischen Senatorin Elizabeth Warren überschlägt sich fast, als sie mit einer Gruppe von Protestierenden vor dem Supreme Court in Washington, D. C., steht und ihre kämpferische Rede hält. Seit ein Dokument des obersten Gerichtshofs der USA über das Magazin "Politico" an die Öffentlichkeit gelangt ist, herrscht Aufregung in den Vereinigten Staaten. "Von Anfang an ungeheuerlich falsch" sei das Urteil des obersten Gerichtshofs 1973 im Fall Roe v. Wade gewesen, schreibt der konservative Richter Samuel Alito in einem Entwurf der Mehrheitsmeinung, die im Juni Realität werden könnte. Roe v. Wade ist das Grundsatzurteil von 1973, das Frauen im Land das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch bis zur zwölften Woche uneingeschränkt und bis zur 24. Woche mit Einschränkungen einräumt. Laut dem Dokument würden die neun Richterinnen und Richter dieses Urteil kippen und damit die gesellschaftlichen Fundamente der USA nachhaltig verändern. Viele Bundesstaaten haben schon Gesetzentwürfe für extrem restriktive Gesetze beschlossen, die in Kraft treten würden, sobald das Urteil des Supreme Court fällt. In Texas gilt mit dem sogenannten Herzschlaggesetz schon seit dem vergangenen Jahr ein Gesetz, das Frauen einen Abbruch nach der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet – und auch keine Ausnahmen bei Fällen von Vergewaltigung zulässt. Es geht zentral um die Frage, ob das Gericht eine Entscheidung trifft, die eine Mehrheit der US-Bürgerinnen und -Bürger ablehnt. Aber es geht auch um den Supreme Court an sich, um das geleakte Dokument, das die Integrität des obersten Gerichtshofs angreift und in den 232 Jahren seiner Existenz beispiellos ist. Warum Frauenrechte in die Fünfzigerjahre zurückgeworfen werden könnten, warum das auch Implikationen für andere gesellschaftliche Gruppen hat und was das für Demokraten und Republikaner vor den Kongresswahlen im November bedeutet, diskutieren wir im US-Podcast. Und im "Get-out": Margaret Atwoods "The Handmaid's Tale" in der von Schauspielerin Claire Danes gelesenen Audioversion, ein Interview mit der Feministin Gloria Steinem bei NPR und John Olivers Monolog zum Thema Roe v. Wade in der aktuellen Folge von "Last Week Tonight with John Oliver". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Wer diesen und viele andere Podcasts live erleben will, kann sich hier (https://www.zeit.de/podcastfestival) für den Livestream des großen ZEIT ONLINE Podcast-Festivals am 11. Juni in Berlin anmelden. Unter allen Anmeldungen werden auch noch Tickets für die ausverkaufte Veranstaltung verlost. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 12 May 2022 - 58min - 76 - Don Donald
"David Perdue hat Gouverneur Brian Kemp als RINO entlarvt ... Es hat gezeigt, wie wichtig es für die MAGA-Wähler ist, Perdue zu unterstützen ... David Perdue … ist der einzige Republikaner, der Stacey 'The Hoax' Abrams schlagen kann." Auszüge aus E-Mails von Donald Trump, die in diesen Tagen wieder häufiger in den Postfächern seiner Anhänger auftauchen. RINO, "Republican In Name Only"; MAGA, "Make America Great Again". Der Ex-Präsident der USA nutzt alte Schlagworte, um im Wahlkampf seiner Partei vor den Midterms im November den Königsmacher zu spielen. Per E-Mail oder Interviews verteilt er seine Unterstützung an die Kandidatinnen und Kandidaten, die ihm passen. Von seinem Resort Mar-a-Lago in Florida aus regiert er und verbreitet weiter seine Lüge von der gestohlenen Wahl. Und diejenigen, die hoffen, in diesem Jahr gewählt oder wiedergewählt zu werden, wiederholen diese Lügen, weil sie darauf hoffen, dass es ihnen bei Trumps Anhängern Sympathien einbringt. So sieht der Wahlkampf 2022 für einen Großteil der Republikaner aus. Doch Parteizugehörigkeit ist für Trump dabei nebensächlich. Ohne Rücksicht geht es auch gegen die eigene Partei, nur "seine" Kandidaten sollen gewinnen. Brian Kemp, den er in einer seiner Mails beschimpft, ist Republikaner. Doch Trumps Ziel ist es, entscheidende Posten in den Bundesstaaten – von Gouverneuren über Senatoren bis zu Abgeordneten – mit seinen Leuten zu besetzen. Ob dem Ex-Präsidenten das wirklich gelingen kann, welche Strategien er dabei verfolgt, warum das auch für die Präsidentschaftswahl 2024 wichtig ist und wie seine Partei dazu steht, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: die veröffentlichten Mitschnitte von Telefonkonferenzen, die Kevin McCarthy, Minderheitenführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, in Bedrängnis bringen. Und ein Blick auf die aktuelle Position der US-Regierung in Bezug auf den Ukraine-Krieg und den Besuch von Verteidigungsminister Austin Lloyd und Außenminister Antony Blinken in Kiew. Und im "Get-out": die Recherche "The Former Chancellor Who Became Putin's Man in Germany" von Katrin Bennhold, Berlin-Korrespondentin der "New York Times", über Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und die neue Netflix-Dokumentation mit Barack Obama, "Our Great Nationalparks". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 12. Mai. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 28 Apr 2022 - 1h 00min - 75 - 232 Jahre, 115 Ernennungen, die erste schwarze Frau am Supreme Court
Es war ein historischer Moment, als US-Vizepräsidentin Kamala Harris im Senat das Abstimmungsergebnis verkündete: Mit 53 zu 47 Stimmen war Ketanji Brown Jackson als erste schwarze Frau als Richterin für den Supreme Court bestätigt worden. "Es hat 232 Jahre und 115 Ernennungen gedauert, bis eine schwarze Frau in den obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Aber wir haben es geschafft. Wir haben es geschafft, wir alle", sagte Brown Jackson einen Tag später im Garten des Weißen Hauses. Im Herbst wird sie den liberalen Richter Stephen Breyer ersetzen, der Ende Februar seinen Rückzug von seinem Amt, das auf Lebenszeit vergeben wird, angekündigt hatte. Nur so hatte US-Präsident Joe Biden die Chance, das Richteramt noch vor den anstehenden Zwischenwahlen, bei denen sich die Mehrheiten wieder verändern könnten, neu zu besetzen. An den Mehrheitsverhältnissen am Supreme Court ändert Browns Besetzung jedoch nichts, sechs Richterinnen und Richter gelten als konservativ, drei als liberal. Wer die Juristin ist und was KBJ, wie Brown Jackson schon in Anlehnung an die verstorbene Richterin Ruth Bader Ginsburg – RBG – genannt wird, trotzdem bewegen könnte, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem blicken wir auf die aktuelle Position der USA in Bezug auf den Krieg in der Ukraine und die US-amerikanische Debatte über die Haltung der deutschen Regierung. Und zur beginnenden Reisezeit ein paar Tipps quer durch die USA, von Maine über Michigan bis Seattle. Und im "Get-out": der "Fiction Podcast" vom "The New Yorker", aktuell mit "Where I'm Calling From" von Raymond Carver, und die Neunzigerjahre-Romcom "Schlaflos in Seattle". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 28. April. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 14 Apr 2022 - 1h 01min - 74 - Um Gottes Willen – dieser eine Satz von Joe Biden
"Ich möchte klarstellen, dass ich weder damals noch heute einen Politikwechsel anstrebe. Ich habe die moralische Empörung zum Ausdruck gebracht, die ich empfinde, und ich entschuldige mich nicht dafür." Das sagte US-Präsident Joe Biden, als er zu Beginn der Woche gefragt wurde, ob er diesen einen Satz, der am Wochenende in Minuten um die Welt gegangen war, bereuen würde. Zum Abschluss seiner Europareise hatte Biden in Warschau auf einer Bühne gestanden und als er schon fast am Ende seiner Rede angekommen war, über Russlands Präsidenten Wladimir Putin gesagt: "Um Gottes willen, dieser Mann darf nicht an der Macht bleiben." Er nimmt ihn also nicht zurück, diesen Satz, doch die Folgen könnten spürbar sein für die Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine und den weiteren Umgang mit Putin und Russland. Darüber sprechen wir im transatlantischen Podcast. Und außerdem: Im US-Bundesstaat Florida hat der republikanische Gouverneur Ron DeSantis ein umstrittenes Bildungsgesetz unterzeichnet. Das "Parental-Rights-in-Education"-Gesetz wird von Kritikern als "Don't-Say-Gay"-Gesetz bezeichnet. Es verbietet den lehrplanmäßigen Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität bei Kindern vom Kindergarten bis zur dritten Klasse. Auch gegenüber älteren Kindern und Jugendlichen sollen Lehrer nicht in einer "dem Alter von Schülern unangemessenen Art" über diese Themen sprechen. Die Republikaner wollen, so sagen sie, Kinder auf diese Weise vor Themen schützen, die sie nicht verarbeiten könnten – und die Rechte von Eltern stärken. Diese können Schulen nämlich jetzt auch verklagen, wenn aus ihrer Sicht gegen das neue Gesetz, das zum 1. Juli in Kraft treten soll, verstoßen wird. Gegner des Gesetzes sagen, dass die Ausblendung der LGBTQ-Gemeinschaft aus dem Unterricht impliziere, dass die Schüler sich schämen oder ihre Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung unterdrücken sollten. Biden nannte das Gesetz "hasserfüllt". Und im Get-out: "Der Pate" von Francis Ford Coppola mit Al Pacino und Marlon Brando feiert Geburtstag und der US-Sender PBS hat Zusammenschnitte von der Senatsanhörung der Kandidatin für den Supreme Court, Ketanji Brown Jackson, unter anderem auch die Befragung von Ted Cruz. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge in der Osterwoche. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 31 Mar 2022 - 1h 00min - 73 - Der ferne, nahe Krieg
"Putin dachte, er könnte in die Ukraine einfallen und die Welt würde sich überschlagen. Stattdessen traf er auf eine Mauer der Stärke, die er sich nie hätte vorstellen können. Er traf auf das ukrainische Volk." Die Rede zur Lage der Nation, die US-Präsident Joe Biden vor dem versammelten Kongress gehalten hat, war in vielerlei Hinsicht erstaunlich. Denn sie begann mit Außenpolitik, mit dem Krieg in der Ukraine, mit der Weltkrise. Eigentlich spricht ein amerikanischer Präsident in seiner State of the Union vor allem über seine innenpolitische Agenda. Doch Biden hat als Präsident im Konflikt mit Russlands Präsident Wladimir Putin alte westliche Bündnisse neu gestärkt und bestärkt und muss diesen Krieg in den Fokus seiner Politik stellen, auch wenn es innenpolitische Risiken bedeutet. Denn wie solidarisch sind die USA mit der Ukraine und einem für sie fernen Krieg, wenn die Folge in der Heimat noch weiter steigende Benzinpreise sind, die Inflation anhält und womöglich Hackerangriffe drohen? Darüber sprechen wir im US-Podcast und bewerten Bidens Rede zur Lage der Nation. Außerdem: Als Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Ausbruch des Krieges nach Washington D.C. reiste, war die Stimmung angespannt. Zwar betonten Scholz und Biden das Vertrauen in die transatlantische Partnerschaft, aber die Irritationen aufseiten der USA über Deutschlands Verhalten in der Debatte um Nord Stream 2 waren deutlich. Das ist auch ein Grund, warum die Zeitenwende in der deutschen Außenpolitik, die Scholz mit seiner Rede vor dem Bundestag nach dem Kriegsbeginn ankündigte, auch im politischen Washington genau wahrgenommen wird. Als Vizebundeskanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck vergangene Woche in die USA reiste, war die Stimmung eine andere, es war fast ein roter Teppich, der da für ihn ausgerollt wurde. Finanzministerin Janet Yellen, der nationale Sicherheitsberater Jack Sullivan, der Klima-Sonderbeauftragte John Kerry, Energieministerin Jennifer Granholm und spontan auch noch Außenminister Antony Blinken: Sie alle empfingen Habeck. Dank und Anerkennung für die neue Leadershiprolle der Deutschen sei nun zu hören, heißt es während des Habeck-Besuchs aus Regierungskreisen. Was auch die vielen offenen Türen erklärt. Ein Austausch auf Augenhöhe im Angesicht einer Krise, die der Westen nur gemeinsam bewältigen kann. Verändert das die transatlantische Beziehung nachhaltig? Und im "Get-out": die Serie "Diener des Volkes" mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und die US-Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou und ihr Buch "I Know Why The Caged Bird Sings". Dieser Podcast erscheint aufgrund der aktuellen Lage bereits mittwochs, normalerweise erscheint er alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 24. März. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Wed, 9 Mar 2022 - 1h 01min - 72 - Joe Bidens Krisenstrategie
"Wer in Gottes Namen glaubt, dass Putin das Recht hat, neue sogenannte Länder auf dem Territorium seiner Nachbarn auszurufen? Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht." US-Präsident Joe Biden wurde deutlich, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die prorussischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk in der Ukraine als unabhängige "Volksrepubliken" anerkannt und Truppen in die Region entsendet hat. Die USA sowie Europa haben mit Sanktionen auf die Eskalation reagiert und Biden kündigte weitere Schritte an, sollte Putin weitere Aggressionen zeigen. Der US-Präsident sprach erneut von dem "hohen Preis", den Russland zahlen müsste. Doch ist nach diesem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, wie Biden es am Dienstag nannte, überhaupt noch eine diplomatische Lösung denkbar? Seit Wochen hat der Präsident vor einem möglichen Angriff auf die Ukraine gewarnt, die Vereinigten Staaten waren überraschend transparent mit ihren Informationen – und Biden aggressiv in seiner Rhetorik. Was die aktuelle Entwicklung für das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und Russland bedeutet, wie gut Joe Bidens diplomatische Strategie und wie komplex die innenpolitische Debatte über die künftige US-amerikanische Außenpolitik ist, diskutieren wir im US-Podcast. Und im "Get-out": die neue Staffel der Serie "The Marvelous Mrs. Maisel" und das neue Album "Covers" der US-amerikanischen Sängerin Cat Powers. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge ausnahmsweise erst am 18. März. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de. Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Podcast vor den aktuellen Entwicklungen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag aufgenommen. Wir veröffentlichen ihn dennoch, denn viele der Analysen in Bezug auf die inneramerikanische Debatte und das transatlantische Verhältnis haben auch weiterhin Gültigkeit.
Thu, 24 Feb 2022 - 55min - 71 - Die verbotenen Bücher
Und dann kam der Moment, als sich Bundeskanzler Olaf Scholz während der gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus in Washington, D. C. an die US-amerikanischen Zuschauerinnen und Zuschauer richtete. Auf Englisch sagte er: "Es ist nun eine gute Idee, unseren amerikanischen Freunden zu sagen: Wir werden uns einig sein, wir werden gemeinsam handeln und wir werden alle notwendigen Schritte unternehmen. Und alle notwendigen Schritte werden von uns allen gemeinsam unternommen." Diese Betonung der Einigkeit war wichtig für ein transatlantisches Verhältnis, das unter Biden wieder deutlich besser geworden ist, das aber in den vergangenen Wochen angespannt schien. Denn aus der US-amerikanischen Perspektive schien nicht mehr sicher, wie sehr man sich auf Deutschland in der Krise mit Russland verlassen könne. Der Antrittsbesuch von Scholz war so mehr als ein übliches Treffen. Über den Stand des transatlantischen Verhältnisses nach dem Gespräch zwischen dem deutschen Kanzler und dem US-Präsidenten sprechen wir im US-Podcast. Außerdem: An US-amerikanischen Schulen überall im Land wird ein Kampf darüber geführt, wer bestimmt, was unterrichtet und was gelesen wird. Im McMinn County im US-Bundesstaat Tennessee hat ein School Board entschieden, die Graphic Novel "Maus" des New Yorker Autors Art Spiegelman zu verbieten. In dem Buch beschreibt Spiegelman die Erfahrungen seiner Eltern in Auschwitz und den Suizid seiner Mutter. Nazis werden darin als Katzen, jüdische Menschen als Mäuse dargestellt, Polen als Schweine. Spiegelman schrieb 13 Jahre daran, es wurde 1992 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Ein Buch in einem Bezirk könnte als eine unglückliche Episode abgetan werden, doch in den USA wird immer wieder darüber diskutiert, welche Bücher an Schulen gelesen werden sollten – und welche nicht. Darunter sind Klassiker wie Margaret Atwoods "Der Report der Magd" oder auch Ta-Nehisi Coates' "Zwischen mir und der Welt". Darüber hinaus gibt es in diversen Bundesstaaten Gesetzesinitiativen und bereits verabschiedete Gesetze, die "erzieherische Maulkorberlasse und zensorische gesetzgeberische Maßnahmen gegen Bildungseinrichtungen" sind, wie es die Vereinigung Pen America formuliert. Wie es zu diesem Kultur- und Identitätskampf um die Köpfe der Kinder kam und welche Auswirkungen er hat, diskutieren wir im Podcast. Und im "Get-out": die norwegische Dramaserie "Atlantic Crossing" und die Gespräche von Oprah Winfrey mit der Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou in Winfreys Podcast "Oprah's Super Soul Conversations". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 24. Februar. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 10 Feb 2022 - 1h 06min - 70 - Joe Biden versus Wladimir Putin
Einen "Störer" sieht Joe Biden in Russland, nicht viel mehr. So formulierte es der US-Präsident zu Beginn seiner Präsidentschaft vor einem Jahr und machte deutlich, dass er Russland in seiner Außenpolitik nicht prioritär sieht. In den Wettbewerb um die globale Vormachtstellung ist Biden mit China eingetreten, Russland wird in den Vereinigten Staaten nicht mehr auf dieser Ebene wahrgenommen. Doch der "Störer" Wladimir Putin beschäftigt Biden immer wieder. In dem sich zuspitzenden Ukraine-Konflikt stehen sich die beiden Präsidenten nun erneut gegenüber. Biden hat 8.500 US-Soldaten in den Vereinigten Staaten in erhöhte Bereitschaft versetzt, sein Außenminister Antony Blinken reist durch Europa, um die Position der Vereinigten Staaten zu verdeutlichen: Dialog und Diplomatie – oder Konflikt und Konsequenzen. Was aber will Putin? Gemeinsam mit Europa und den Nato-Verbündeten drohen die USA mit harschen Konsequenzen, sollte Putin den Konflikt eskalieren lassen. Wie das Verhältnis zwischen Biden und Putin ist, warum diese Krise für Biden auch innenpolitisch ein Problem ist und über die Beziehung der beiden Nationen während des Kalten Kriegs diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Seit einem Jahr ist Biden im Weißen Haus, seine Umfragewerte sind schlecht, die Bilanz durchwachsen. Wie kam es nach seinem starken Start zum Einbruch und wie kann es weitergehen in seiner Präsidentschaft? Und im Get-out: der Netflix-Film "The Power of The Dog" und Mikrofon-Patzer von Joe Biden und George W. Bush Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 10. Februar. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 27 Jan 2022 - 1h 07min - 69 - Droht ein zweiter Civil War?
Mehr als ein Jahr nach der Präsidentschaftswahl glauben laut einer aktuellen Umfrage der "Washington Post" lediglich 21 Prozent der Republikaner in den USA, dass die Wahl von Joe Biden legitim war. Und in einer weiteren Umfrage der Zeitung sind 40 Prozent der konservativen und 41 Prozent der unabhängigen Wählerinnen und Wähler der Ansicht, dass Gewalt gegen die Regierung gerechtfertigt sein kann. Und das ein Jahr nach dem Sturm auf das Kapitol. Vergangene Woche erinnerten die demokratischen Politikerinnen und Politiker an den gewalttätigen Angriff eines wütenden Mobs auf das Symbol der US-amerikanischen Demokratie. Die Republikaner blieben dem Gedenken bis auf Liz Cheney und ihren Vater Dick Cheney fern. Die USA stellen sich im Jahr 2022 die Frage, ob die Demokratie das alles aushält und ob ein zweiter Bürgerkrieg im Land tatsächlich vorstellbar ist. Im US-Podcast diskutieren wir darüber, ob die Sorge vor einem erneuten American Civil War übertriebene Hysterie oder berechtigte Sorge ist, sprechen über den Civil War und wie es 1861 zu dem Krieg kam und blicken zudem auf die politischen und gesellschaftlichen Ebenen, die sich im Land seit dem Sturm auf das Kapitol verändert haben. Außerdem zu Gast: unsere Kollegin Samiha Shafy, die dabei war, als Außenministerin Annalena Baerbock in der vergangenen Woche bei einem ersten Kurzbesuch in Washington D. C. ihren Amtskollegen Anthony Blinken traf. Und im Get-out: die ARD-Dokumentation "Sturm aufs Kapitol" und der siebenteilige Abo-Podcast von ZEIT ONLINE "Die Patrioten". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 27. Januar. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 13 Jan 2022 - 1h 08min - 68 - "Trump hetzt Mob auf", "Derek Chauvin schuldig" – der Jahresrückblick
Als Joe Biden und Kamala Harris am 20. Januar vor dem Kapitol in Washington, D.C. ihren Amtseid ablegten, wütete Donald Trump noch immer über die aus seiner Sicht gestohlene Wahl, die "big lie". Die große Lüge ist jedoch nicht die angeblich manipulierte Präsidentschaftswahl, sondern Trumps Erzählung darüber. Die hat der ehemalige US-Präsident auch fast ein Jahr später nicht aufgegeben und damit den politischen Diskurs im Jahr 2020 in Amerika weiter geprägt. Biden versucht im Weißen Haus als Präsident eine andere Rhetorik. Nach einem ambitionierten Start musste seine Amtszeit in den ersten Monaten jedoch auch schon mit einigen Krisen umgehen: An der Grenze zu Mexiko im Süden des Landes versuchen so viele Menschen wie seit Jahren nicht mehr, in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Auch die Pandemie konnte Biden trotz der verfügbaren Impfstoffe noch nicht hinter sich lassen. Und außenpolitisch geriet der Abzug der Truppen aus Afghanistan zum Desaster. In Minneapolis riefen Menschen im April "History, Baby!", nachdem der Polizist Derek Chauvin schuldig gesprochen worden war, den Schwarzen George Floyd getötet zu haben. Vor dem Supreme Court demonstrieren Frauen für und gegen das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch, die Richterinnen und Richter könnten ein Grundsatzurteil des Landes fundamental neu bewerten. In der letzten Folge des Jahres blicken wir im US-Podcast zurück auf die prägenden Momente in den Vereinigten Staaten 2021 und vergeben Preise: von der Lüge des Jahres, den Männern und Frauen des Jahres (Margaret Carters Geschichte können Sie hier lesen: https://www.zeit.de/kultur/2021-06/portland-usa-black-lives-matter-nach-protest), dem Buch des Jahres bis hin zum Hoffnungsmoment des Jahres. Und im Get Out: Jay-Z und Alicia Keys huldigen New York und das Musikprogramm der Washington National Cathedral. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 13. Januar. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 23 Dec 2021 - 1h 11min - 67 - Die Krisen der Madam Vice President
"We did it. We did it, Joe!" Das rief Kamala Harris ins Telefon, als sie während einer Joggingrunde im vergangenen Jahr die Nachricht erhielt, dass Joe Biden die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte. Von dieser Euphorie ist ein Jahr später bei der US-Vizepräsidentin derzeit nicht mehr so viel zu spüren. Medien berichten über ein angespanntes Verhältnis zwischen Harris und dem Präsidenten und darüber hinaus von Problemen innerhalb des Mitarbeiterstabs, mangelnder Professionalität und schlechter Stimmung. Zusätzlich kümmert sich Harris politisch um die schwierigen Themen Einwanderungspolitik und Wahlrechte. Schwierig, weil es in beiden Bereichen keine leichten und schnellen Erfolge für die Vizepräsidentin gibt. Ob und wie Harris aus dieser für sie schwierigen Phase herausfinden kann, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem sprechen wir über die Cuomo-Brüder, einst gefeierte, nun gefallene Helden. Andrew Cuomo, ehemaliger Gouverneur von New York, musste schon im August zurücktreten, nachdem mehrere Frauen ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Nun ist auch sein jüngerer Bruder Chris Cuomo über diesen Skandal gestürzt. Der Journalist verlor seinen Job beim Nachrichtensender CNN, weil er journalistisch-ethische Grundlagen verletzt hat in dem Versuch, seinen Bruder im Umgang mit den Anschuldigungen gegen ihn zu beraten. Und auch gegen Chris Cuomo gibt es Vorwürfe der sexuellen Belästigung. Und im Get-out: der Film "Don't Look Up" und das National Museum of African American History & Culture mit der umfassenden und lehrreichen Website unter anderem mit Blog-Posts für einen virtuellen Rundgang durch die Geschichte. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge, der große Jahresrückblick, bereits am 23. Dezember. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 16 Dec 2021 - 59min - 66 - Amerikas rassistische Justiz?
Kyle Rittenhouse war 17, als er im vergangenen Sommer nach Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin fuhr, um, wie er sagt, das Eigentum anderer vor Plünderungen während der Antirassismusproteste schützen wollte. Mit dabei hatte er ein AR-15, ein halbautomatisches Sturmgewehr. Mit diesem erschoss er am 25. August 2020 zwei unbewaffnete weiße Männer, Joseph Rosenbaum, 36, und Anthony Huber, 26, und verletzte einen weiteren bewaffneten weißen Mann, Gaige Grosskreutz. Mehr als ein Jahr später wurde Kyle Rittenhouse von zwölf Geschworenen freigesprochen. Sie folgten der Argumentation von Rittenhouses Verteidigern, dass seine Tat Selbstverteidigung gewesen sei. Während viele in Amerika diesem Freispruch mit Unverständnis und Wut begegneten, wurde das Urteil sowie Rittenhouse von anderen gefeiert, inklusive Ex-Präsident Donald Trump, der Rittenhouse nach dem Freispruch in Florida empfing. In einem Interview mit Fox News sagte Rittenhouse unter anderem, er sei nicht gegen die Black-Lives-Matter-Bewegung, aber er sei dagegen, dass amerikanische Städte angezündet werden. Nur wenige Tage nach dem Fall Rittenhouse entschied eine Jury im US-Bundesstaat Georgia, drei Männer des Mordes schuldig zu sprechen, die im vergangenen Jahr den schwarzen Ahmaud Arbery erschossen hatten, der durch ihre Nachbarschaft gejoggt war. Im US-Podcast diskutieren wir über die zwei Prozesse, die das Land bewegt haben und so unterschiedliche Enden gefunden haben. Außerdem blicken wir auf die Geschichte der rassistischen Gewalt in Amerika, vom Lynchmord an Emmitt Till 1955 bis zum Charleston Church Shooting 2015. Und im Get-out: Das Interview mit Kevin Strickland im "The Kansas City Star", der 43 Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen hatte für Morde an drei Menschen, die er nicht begangen hatte. Außerdem die Podcastempfehlung "Now & Then" mit den Historikerinnen Heather Cox Richardson und Joanne Freeman. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 16. Dezember. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 2 Dec 2021 - 1h 05min - 65 - Die Biden-Agenda – welche Biden-Agenda?
Zwei Wochen bevor Saigon im April 1975 fiel, gehörte der damals 32-jährige Joe Biden zu den Senatoren, die an einem geheimen Meeting über die Krise in Vietnam im Weißen Haus von Präsident Gerald Ford teilnahmen. Obwohl er ein Neuling im US-Senat war, übermittelte Biden dem Präsidenten eine klare Botschaft, wie es in einer Kolumne von Rowland Evans und Robert Novak aus der Zeit beschrieben wird, die die "Washington Post" zitiert. Bidens Haltung: Die Lage in Vietnam sei hoffnungslos und die Vereinigten Staaten sollten sich so schnell wie möglich zurückziehen. 46 Jahre später konnte man eine ähnliche Haltung des Präsidenten Biden beim Abzug aus Afghanistan beobachten. Und ein Jahr nach seiner Wahl stellen sich Beobachter und internationale Bündnispartner die Frage, welche außenpolitischen Leitlinien Biden verfolgt. Mit China will er in den ideologischen wie ökonomischen Wettstreit treten, bei globalen Themen wie dem Kampf gegen den Klimawandel will er die USA "zurück an den Verhandlungstisch" bringen, wie er nicht müde wird zu betonen. Multilaterale Bündnisse wie die Nato sollen gestärkt werden, gleichzeitig schließt er Deals, die einzelne Verbündete brüskieren. "Wenn jeder etwas bekommt, bekommt niemand alles, weshalb die Kernprinzipien von Bidens Weltanschauung schwer zu bestimmen sind", schreibt Anne-Marie Slaughter vom Thinktank New America in der "New York Times". Ob es so etwas wie eine Biden-Doktrin gibt und wie sich die außenpolitischen Leitlinien des Landes historisch geformt haben, diskutieren wir im transatlantischen Podcast. Außerdem schauen wir auf die aktuelle Corona-Lage im Land und diskutieren die Frage, ob die Unterzeichnung des Infrastrukturgesetzes Joe Biden bessere Umfragewerte bringen wird. Und im Get-out: Videos von der Eishockeyliga NHL für Liebhaberinnen und Liebhaber, die neue Staffel der Serie "Succession" und Rezeptempfehlungen zu Thanksgiving von "NYT Cooking". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 2. Dezember. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 18 Nov 2021 - 1h 12min - 64 - Bidens Schwäche – Trumps Chance?
US-Präsident Joe Biden war in Europa unterwegs, zum zweiten Mal seit seinem Amtsantritt im Januar. Auf dem G20-Gipfel in Rom und bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow ging es für Biden auch darum, Verstimmungen mit den europäischen Bündnispartnern auszuräumen. Und zu beweisen, dass die Vereinigten Staaten beim Thema Klimaschutz nach vier Jahren Donald Trump wieder ein verlässlicher Partner sein werden. "Ich stelle immer wieder fest, wie erstaunlich meine persönlichen Gespräche mit so vielen Staats- und Regierungschefs und die Bedeutung von starken, persönlichen Beziehungen sind. Man schaut jemandem dabei direkt in die Augen, wenn man versucht, etwas zu erreichen. Sie kennen mich, ich kenne sie. Wir können Dinge gemeinsam schaffen", sagte Biden auf einer Pressekonferenz in Italien. Doch wie weit reichen Worte noch, wie weit kann Diplomatie gehen, vor allem, wenn es um konkrete Klimaziele geht? Darüber diskutieren wir im transatlantischen Podcast. Gleichzeitig ist der jüngste internationale Auftritt Bidens eng verbunden mit seinen innenpolitischen Plänen, denn die Klimaversprechungen hängen von der Agenda in der Heimat ab. Und die stockt seit Wochen. Das setzt schon jetzt seine Amtszeit unter Druck und könnte eine erfolgreiche Präsidentschaft sogar gefährden. Und dann verlieren die Demokraten noch die wichtige Gouverneurswahl in Virginia und in New Jersey war das Rennen um dieses Amt viel enger, als es den Demokraten lieb war. Was ist Bidens Präsidentschaft wert, national und international? Dieser Frage muss sich Biden schon jetzt, nach einem knappen Jahr Amtszeit, stellen. Denn so funktionieren die Zyklen US-amerikanischer Politik. Und im Get-out: die Serie "Ted Lasso" und ihr Hauptdarsteller Jason Sudeikis aktuell als Host von "Saturday Night Live" sowie Colson Whiteheads neues Buch "Harlem Shuffle". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 18. November. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 4 Nov 2021 - 1h 03min - 63 - Alles nur ein Spiel? Alles ein gewaltiges Geschäft
"Alle denken, Frauen sollten begeistert sein, wenn sie Krümel bekommen, aber ich will, dass sie den Kuchen, den Guss und die Kirsche obendrauf bekommen", sagte die ehemalige Weltklassetennisspielerin Billie Jean King einmal zur Debatte um Gleichberechtigung im Profisport. Ein Ziel, für das die US-Amerikanerin seit den Siebzigerjahren kämpft. Außer bei den Grand-Slam-Turnieren im Tennis ist das immer noch nicht erreicht. Und nun erschüttert ein Missbrauchsskandal die National Women's Soccer League. Zwei Trainer wurden entlassen, nachdem Spielerinnen sexuellen Missbrauch und emotionale Erpressung öffentlich gemacht hatten. Die Liga, die als progressiv gilt, in der aber nach wie vor überwiegend männliche Machtstrukturen dominieren, soll das über Jahre hinweg vertuscht haben. Über den Skandal diskutieren wir im US-Podcast. Und dann gibt es die großen Vier im US-Sport, die das große Geschäft machen: Football, Baseball, Basketball und Eishockey. Nach dem Jahr 2022 erhält allein die NFL, die Profiliga der Footballer, zehn Milliarden Dollar pro Jahr von den TV-Sendern für die Übertragungsrechte der Spiele. Wir sprechen außerdem über die Faszination des US-Sports, warum Collegesport so wichtig ist, erklären den Draft und wo es Gehaltsobergrenzen gibt, diskutieren die Magie von Spiel 7 im Basketball und warum Baseball live ein kulturelles Erlebnis ist, und spielen ein Spiel quer durch alle Sportarten mit Lieblingsathletinnen und -athleten und historischen Sportmomenten. Und im Get-out: Michael Lewis' "Moneyball" und die Buchverfilmung mit Brad Pitt, die Baseballgeschichten im "The New Yorker" von Roger Angell und der Film "A League of Their Own" mit Tom Hanks und Geena Davis. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge ausnahmsweise am 4. November. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 14 Oct 2021 - 1h 20min - 62 - Neue transatlantische Feindschaften?
Joe Biden wusste zunächst nicht, wie die Dinge bei der Bundestagswahl in Deutschland stehen. Als ihm dann ein Journalist die ersten Hochrechnungen nannte, sagte er in Bezug auf die SPD knapp: "Donnerwetter … sie sind beständig." Die US-Zeitungen versuchten, Überhangmandante in Grafiken zu erklären, die "New York Times" schrieb in den Tagen danach, dass es noch unklar sei, was "die chaotische Wahl in Deutschland über die Zukunft des Landes – und Europas – aussagt", und Amerikaner lernten Worte wie "traffic light coalition" und "elephant round". Wie die Vereinigten Staaten auf Deutschland nach der Ära Angela Merkel blicken und wie die künftige transatlantische Politik zwischen Berlin und Washington D.C. aussehen könnte ist ein Thema im US-Podcast. Eng damit verbunden ist die Frage, wie sich das amerikanisch-französische Verhältnis nach dem Eklat um den U-Boot-Deal mit Australien entwickelt. Warum Biden Frankreichs Präsident Emmanuel Macron derart brüskierte, dass dieser kurzfristig den Botschafter aus den USA abzog, diskutieren wir ebenfalls im Podcast. Außerdem: Auch innenpolitisch steht für Biden mit seinem Infrastrukturgesetz und seinen ambitionierten Sozialplänen in diesen Tagen viel auf dem Spiel. Probleme bereiten ihm dabei nicht die Republikaner, sondern derzeit der progressive und der moderate Flügel in der eigenen Partei. Kann Biden seine ambitionierte Agenda noch retten? Und im Get-out: Margaret Atwoods Buch und die Netflix-Adaption "The Handmaid's Tale" und die Serie "The Morning Show". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 30 Sep 2021 - 54min - 61 - Texas versus Frauenrechte
"Ziel Nummer eins im Bundesstaat Texas ist die Beseitigung von Vergewaltigungen, damit keine Frau und kein Mensch Opfer einer Vergewaltigung wird." Das sagte Texas' republikanischer Gouverneur Gregg Abbott auf die Frage eines Journalisten, warum das seit diesem Monat geltende strikte Schwangerschaftsabbruchgesetz auch im Falle von Vergewaltigung und Inzest keine Ausnahme zulasse. Und, das fügte Abbott noch hinzu, Frauen hätten unter dem sogenannten Heartbeat Act, dem Herzschlaggesetz, ja sechs Wochen Zeit, einen Abbruch vornehmen zu lassen. Die ersten sechs Wochen einer Schwangerschaft sind der Zeitraum, in denen Frauen es noch möglich ist, in dem US-Bundesstaat eine Schwangerschaft zu beenden. Die Organisationen, die in Texas Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, schätzen jedoch, dass etwa 85 Prozent der Patientinnen nach der sechsten Woche einen Eingriff vornehmen lassen und daher künftig keine Chance mehr auf eine Betreuung haben. Nicht nur der Zeitraum ist im neuen Gesetz extrem eng gefasst, es sieht außerdem vor, dass nicht etwa Behörden für die Durchsetzung verantwortlich sind, sondern jede Privatperson einen Verstoß melden kann. Jeder also, der ein Verhalten an den Tag legt, das die Durchführung oder Veranlassung eines Schwangerschaftsabbruchs unterstützt oder begünstigt, kann durch das neue Gesetz belangt werden. Wer einen solchen Fall vor Gericht bringt, bekommt bei einer Verurteilung 10.000 Dollar – die von dem oder der Verurteilten zu zahlen sind. Das Gesetz ist ein Angriff auf die Frauenrechte im Bundesstaat und hat Implikationen, die weit über Texas hinausgehen. Welche Rolle der Supreme Court spielt, wie sich die Biden-Regierung verhält, warum das Grundsatzurteil Roe v. Wade in Gefahr sein könnte und warum das Thema in den Vereinigten Staaten ideologisch so umkämpft ist, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: ein Rückblick auf den 20. Jahrestag der Terroranschläge des 11. September. Und im Get-out: der Schriftsteller Colm Tóibín, die Serie "Miss America" und die US-Fotografin Ruth Orkin im Fotografiska-Musem in New York. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 16 Sep 2021 - 1h 04min - 60 - Joe Bidens Krisen
Noch einmal musste US-Präsident Joe Biden in dieser Woche eine Rede halten. Am Tag, an dem das Land 20 Jahre Militäreinsatz in Afghanistan beendete. Eine Siegesrede konnte es im Angesicht dieser Niederlage, die der desaströse Abzug noch einmal verdeutlicht hat, nicht werden. Aber Kritik an seinem Vorgehen als Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte wollte Biden auch nicht. Lieber wollte er den Bürgerinnen und Bürgern vermitteln, dass die Entscheidungen seines Vorgängers Donald Trump und dessen Deal mit den Taliban dafür verantwortlich seien, dass er im Oval Office im Grunde keine Optionen gehabt habe. "Das war die Wahl, die wirkliche Wahl zwischen Abzug oder Eskalation", sagte Biden beinahe trotzig. "Ich wollte diesen Krieg nicht für immer verlängern." Kann sich der entschlossene und wütende Biden so der ersten großen Krise seiner Präsidentschaft entledigen? Die republikanische Opposition will ihn nicht so leicht davonkommen lassen. Kevin McCarthy, Minderheitenführer der Konservativen im Repräsentantenhaus, kündigte einen "Tag der Abrechnung" an mit Untersuchungen und Ausschüssen. Wie die innenpolitische Lage für Biden ist und was die Handlungen der vergangenen Wochen über seine außenpolitische Strategie aussagen, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Die Vereinigten Staaten erleben die nächste Welle der Corona-Pandemie, von der es den Anschein hatte, als sei sie so gut wie besiegt. Das Leben ist fast wieder normal in den USA, doch nun steigen die Zahlen besorgniserregend. Mehr als 1.000 Tote gibt es mittlerweile wieder jeden Tag. Anfang Juli waren es noch etwa 200 Opfer täglich. Vor allem in republikanisch geführten Bundesstaaten gibt es nur einen geringen Impffortschritt und Gouverneure, die keine Maskenpflicht an Schulen erlassen wollen. In Florida wird darüber mittlerweile vor Gericht gestritten. Und der Präsident muss ich um die nächste Krise kümmern, hat aber auf Bundesebene nur bedingt Einfluss. Und im Get-out: das Kinderbuch "Charlotte’s Web" von E. B. White und die Serie "Friday Night Lights". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 2 Sep 2021 - 1h 09min - 59 - Amerikas Afghanistan-Trauma
George W. Bush war es, der am 7. Oktober 2001 als US-Präsident eine Rede an die Nation hielt und sagte: "Die USA haben Militärschläge gegen das Taliban-Regime in Afghanistan gestartet." Damit begann die Operation Enduring Freedom. 20 Jahre später sagte US-Präsident Joe Biden Anfang Juli: "Die Wahrscheinlichkeit, dass die Taliban alles überrennen und das ganze Land kontrollieren, ist höchst unwahrscheinlich." Keine sechs Wochen später haben die Taliban die Kontrolle über das Land zurückerobert, die Hauptstadt Kabul überrannt. Am Flughafen Kabul spielten sich dramatische Szenen ab, verzweifelte Menschen klammerten sich an Tragflächen, um der Herrschaft der Taliban zu entkommen. Biden kommentierte das in einer Rede am Montag lediglich in einem Nebensatz, für ihn steht im Fokus, dass der Abzug der Truppen aus dem Land richtig war. Die Fragen danach, wie der Abzug so fatal falsch laufen konnte und wie den Menschen vor Ort nun zu helfen ist, ließ er weitgehend unbeantwortet. Was das Scheitern in Afghanistan für Folgen nicht nur für Biden, sondern auch für das Bild der USA in der Welt hat, wie in den USA über den Abzug diskutiert wird und wie sich die vier Präsidenten George W. Bush, Barack Obama, Donald Trump und Joe Biden zu dem Krieg verhalten haben, diskutieren wir im US-Podcast. Und im Get-out: Die Arbeiten des US-Journalisten Dexter Filkins sowie der Film "Good Morning Vietnam" und wer wirklich als Moderator die Moral der Truppe im Vietnamkrieg aufrecht erhalten sollte. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 19 Aug 2021 - 1h 15min - 58 - Miami Beach oder doch Grand Canyon?
Wer Baseballfan ist, der ist oft auch Fan von Statistiken. Der Sport eignet sich so sehr für Zahlen, dass es ein eigenes Wort dafür gibt: "sabermetrics". Doch Baseball ist auch für alle, die ihre Zeit nicht mit Statistiken verbringen wollen, ein US-amerikanisches Erlebnis. Wer einmal in Fenway Park, dem Stadion der Boston Red Sox, alle Zuschauerinnen und Zuschauer "Sweet Caroline" von Neil Diamond hat singen hören, weiß, warum. In dieser Sommerfolge unseres US-Podcasts sprechen wir nicht nur über die besten Sportmomente in der Geschichte der Vereinigten Staaten, sondern auch über Sehnsuchtsorte, große und kleine Parks, die besten Reiserouten, die schönsten deutschen Worte im Englischen und mehr. Außerdem unsere Top Ten der Romane, Filme, Songs und Serien. Eine Liebeserklärung an ein Land, das den Deutschen vertraut und fern zugleich ist, das die Welt herausfordert und begeistert und mit der Präsidentschaft Donald Trumps erlebt hat, wie sehr es sich selbst erschüttern kann. Und im Get-out: Mit dem Rad, der Fähre oder dem Hubschrauber New York erkunden. Und Konzerte im The Chicago Theatre. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 5 Aug 2021 - 1h 18min - 57 - Angela Merkels Farewell im Weißen Haus
Die Corona-Pandemie habe alle gelehrt, "wie wenig gewiss vermeintliche Gewissheiten sind". Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, als sie an der Johns Hopkins University eine Ehrendoktorwürde entgegennahm. Es ist ein Satz, der auch den Zustand der transatlantischen Beziehungen treffend beschreibt. Um sich transatlantischer Gewissheiten wieder zu versichern, war Merkel für einen Tag auf Einladung von US-Präsident Joe Biden nach Washington, D. C. gereist. Es war ihr erster Besuch seit April 2018 und wohl ihr letzter Besuch als Kanzlerin. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Biden herrschte eine andere Atmosphäre als drei Jahre zuvor mit dem damaligen Präsidenten Donald Trump. Freundschaftlich nannten beide ihr Aufeinandertreffen, es war herzlich. Ein Besuch, der nötig war, um die Beziehung der beiden Länder wieder zu stärken. Aber es bleibt trotz aller neuer alter Verbundenheit auch viel Trennendes. Wo die Konflikte im transatlantischen Verhältnis liegen, wie die Atmosphäre war und wie die Hochwasser-Katastrophe in Deutschland den Besuch prägte, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: der schönste Moment des Tages und ein Rückblick auf die vier Präsidenten, mit denen Merkel zusammengearbeitet hat. Und im Get-out: Buchempfehlungen von Barack Obama, "Dreams From My Father" ("Ein amerikanischer Traum: Die Geschichte meiner Familie"), und dem US-Autor George Packer "Last Best Hope" ("Die letzte beste Hoffnung"), ein längerer Essay zum Zustand der USA, geschrieben während der Pandemie. Der Podcast erscheint in dieser Woche ausnahmsweise am Freitag, ansonsten alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Fri, 16 Jul 2021 - 59min - 56 - Die Akte Trump
Manhattans Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance hat seit 2019 ermittelt, nun hat die Staatsanwaltschaft in New York die Trump Organization wegen mutmaßlichen Steuerbetrugs angeklagt. Über mindestens 15 Jahre hinweg sollen systematisch Steuern hinterzogen worden sein. Allen Weisselberg, ein enger Vertrauter von Ex-Präsident Donald Trump, wurde festgenommen. Wird er sich gegen seinen Arbeitgeber stellen und mit der Staatsanwaltschaft kooperieren? Darauf hoffen die Behörden offenbar. Denn Trump selbst ist bislang nicht angeklagt. Ob das noch geschehen könnte, wie der weitere Verlauf der Ermittlungen ist und was das alles für Trumps Einfluss auf die Republikanische Partei bedeuten könnte, diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Sie wollte ihre Geschichte öffentlich teilen, sagte Britney Spears vor Gericht, "anstatt dass es ein streng gehütetes Geheimnis ist, von dem alle profitieren. Es beunruhigt mich, dass man mir gesagt hat, ich dürfe die Leute, die mir das angetan haben, nicht bloßstellen." Seit 13 Jahren steht die Sängerin unter rechtlicher Betreuung und hat nun das erste Mal selbst über ihre Situation gesprochen. Wir sprechen über die Recherche des "New Yorker", Ruhm und Öffentlichkeit. Und im Get-out: Buchempfehlungen von Joan Didion, unter anderem "Wir erzählen uns Geschichten, um zu leben" und "Das Jahr magischen Denkens", und der Sommerdrink Gin Basil Smash. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 8 Jul 2021 - 1h 01min - 55 - Der Sturm auf das Kapitol und die Waffen
"Amerika ist zurück am Tisch." Dieses Bild hat US-Präsident Joe Biden auf seiner großen europäischen Gipfelreise immer wieder bemüht. Beim G7- und Nato-Gipfel wurde die Rückkehr der USA zum Multilateralismus gefeiert. Zum Abschluss von Bidens Reise wurde es dann beim Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Genf etwas ungemütlicher. Aber auch das transatlantische Verhältnis ist nicht auf einmal wieder gänzlich konfliktfrei. Wie Joe Bidens außenpolitische Strategie aussieht und wie das Verhältnis zu China und Russland künftig aussehen könnte, sind einige der meistgestellten Hörerinnen- und Hörer-Fragen der vergangenen Wochen. In dieser besonderen Folge von "OK, America?" haben wir sie live vor Publikum beim großen ZEIT ONLINE Podcastfestival (https://www.zeit.de/2021-06/zeit-online-podcastfestival-verbrechen-alles-gesagt-was-jetzt) beantwortet. Innenpolitisch interessieren sich die Hörerinnen für die Entwicklung der Republikanischen Partei und unter anderem diese Fragen: Warum ist es beim Sturm auf das Kapitol nicht zu einem massenhaften Einsatz von Waffen gekommen, wenn man davon ausgehen muss, dass insbesondere Trump-Anhänger in umfassendem Waffenbesitz sind? Wie steht es um die juristischen Ermittlungen gegen Donald Trump? Warum sprechen sich weiße, europäischstämmige Einwanderer gegen Einwanderung in die USA aus? Außerdem: Ob sich die Gesprächspartner in den USA auch für Themen wie Wahlen, Waffen, Sozialismus und Krankenversicherung in Deutschland interessieren. Und im Get-out: die Mini-Serie "Mare of Easttown" mit Kate Winslet und die Konzertreihe "Tiny Desk Concerts" des Radiosenders NPR. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 24 Jun 2021 - 58min - 54 - Die Frau fürs Unmögliche
US-Vizepräsidentin Kamala Harris wurde bei ihrer ersten Auslandsreise in dieser Woche sehr deutlich: "Kommt nicht", sagte sie in Guatemala an Menschen gerichtet, die sich auf den Weg nach Mexiko und die US-Grenze begeben wollen. Es ist eine klare Botschaft von Harris und der neuen US-Regierung und eine, für die Harris von linker wie konservativer Seite kritisiert wurde. Es ist ein politisch schwieriges Thema und Präsident Joe Biden hat Harris zur Verantwortlichen für die Einwanderungspolitik seiner Regierung gemacht. Deswegen führte Harris' erste Reise nach Guatemala und Mexiko. Und auch das zweite Thema, um das sich Harris schwerpunktmäßig in ihrer Amtszeit kümmern will, ist keins, mit dem leicht Erfolge zu feiern sind: Die Vizepräsidentin soll den For the People Act durch den Senat bringen, ein Gesetz, das eine Wahlrechtsreform auf Bundesebene durchsetzen würde. Doch selbst innerhalb der Demokraten gibt es von Senator Joe Manchin Vorbehalte dagegen. Kann Harris mit diesen Themen den hohen Erwartungen, die an ihre Vizepräsidentschaft geknüpft sind, erfüllen? Darüber und ihre mögliche politische Zukunft diskutieren wir im US-Podcast. Außerdem: Am 20. Juni laden wir zum ZEIT ONLINE Podcastfestival ein. Einen Tag lang nehmen wir unsere Podcasts live vor Onlinepublikum auf und Sie können mitdiskutieren und die Podcast-Hosts persönlich kennenlernen. Hier können Sie sich kostenlos anmelden. Und im Get-out: Jenny Offills neuer Roman "Wetter" und "Trostland – die Geschichte meiner vergessenen Heimat", die Biografie des schwarzen Politikers und Anwalts Bakari Sellers. Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.
Thu, 10 Jun 2021 - 1h 16min
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