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- 51 - Spitzengespräch zum Trump-Schock: »Das wird richtig wehtun«
Es ist ein historisches Comeback, an das viele nicht glauben wollten: Donald Trump wird der nächste Präsident der Vereinigten Staaten. Kommen jetzt „goldene Zeiten“, wie es Trump verspricht, oder werden die nächsten vier Jahre ein Alptraum für die freie Welt?
Im Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen diskutieren der Außenexperte der SPD, Michael Roth, CDU-Politiker Jens Spahn und Constanze Chucholowski von den Democrats Abroad.
„Ich bin schockiert“, sagt Constanze Chucholowski über den Wahlausgang. „Ich dachte, dass vor allem Frauen einen Unterschied machen können. Das ist so nicht gekommen.“
Jens Spahn kritisiert die Bundesregierung: Sie habe sich zu früh auf eine Präsidentin Harris festgelegt. „Ich hätte mir gewünscht, dass man belastbare Kontakte auch zu Trump aufbaut. Stattdessen sagt der Kanzler, er endorsed Biden, als der noch Kandidat war.“
Michael Roth sorgt sich um die Sicherheit der Ukraine: „Wenn wir nicht wollen, dass es auf einen Diktatfrieden hinausläuft, dann müssen wir jetzt den USA Folgendes anbieten: Wir sind bereit, die komplette Unterstützung der Ukraine finanziell zu schultern.“
Das Spitzengespräch ist der Talk für alle, die politisch mitreden wollen. Markus Feldenkirchen ist Autor im Hauptstadtbüro des SPIEGEL und empfängt hier regelmäßig Gäste aus dem politischen Deutschland. Im Einzelgespräch oder in kleiner Runde bespricht er die gesellschaftlich und politisch relevanten Themen unserer Zeit.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++
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Wed, 06 Nov 2024 - 50 - Christian Lindner im Talk: »Ich weine jetzt nicht in mein Kopfkissen«
Er ist Deutschlands oberster Kassenwart – und schafft aktuell das Kunststück, Oppositionsführer und Regierungsmitglied in einer Person zu vereinigen. Wie lange kann er seinen Kurs noch halten? Oder sagt er bald den berühmten Satz: »Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.« Herzlich willkommen im SPIEGEL-Spitzengespräch Christian Lindner!
In der vergangenen Woche hatten sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Lindner selbst zu jeweils unterschiedlichen Wirtschaftsgipfeln geladen. Lindner verriet, dass er erst eine Stunde vor der öffentlichen Ankündigung des Kanzler-Gipfels informiert worden sei. »Einen weiteren Vorlauf gab es nicht.«
Dass Wirtschaftsminister Habeck seine eigene Sicht auf wirtschaftliche Fragen öffentlich präsentiere, sei für Lindner kein Problem. »Ich bin jetzt keine Heulsuse, dass ich in mein Kopfkissen weine, wenn der Wirtschaftsminister seine Ideen öffentlich vorstellt.« Allerdings habe Habeck mit dieser Aussage unterstrichen, dass es gegenwärtig keine geklärte Regierungslinie in den Grundfragen der Wirtschaftspolitik gebe.
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Thu, 31 Oct 2024 - 49 - 100. Spitzengespräch: »Frau Lang, wie erklären Sie Außerirdischen die Ampel? – Kindergarten«
Im 100. Spitzengespräch diskutieren Gregor Gysi, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Philipp Amthor, Ricarda Lang und Michel Friedman über die großen Fragen unserer Zeit. Auf der Bühne des Heimathafen Neukölln sprechen dabei offen über Scheitern und Ehrlichkeit in der Politik.
Übersteht die Koalition den „Herbst der Entscheidung“? Wie sollte die Politik dem Rechtsruck begegnen? Wie offen und ehrlich ist politische Kommunikation? Und wohin steuert Deutschland geopolitisch im 21. Jahrhundert? Dies und weitere Zukunftsfragen des Landes bespricht Markus Feldenkirchen mit seinen Gästen.
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Wed, 23 Oct 2024 - 48 - Eskalation im Nahen Osten: Wird der Libanon zum zweiten Gaza?
Ein Jahr nach dem Massaker der Hamas befindet sich der Nahen Osten in der größten Krise seit Jahrzehnten. Ein offener Krieg zwischen Israel und Iran könnte unmittelbar bevorstehen. Wie konnte es dazu kommen? Und was bedeutet die Eskalation für die Menschen in der Region? Im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen diskutieren wir mit Nahostexpertin Christin Helberg, dem Autor und Völkerrechtler Ronen Steinke und Caritas-Mitarbeiterin Christin Mothsche.
Helberg wünscht sich, man würde aus Solidarität mit den zivilen Toten im Gazastreifen neben der israelischen auch die palästinensische Flagge hissen. »Das wäre eine Maßnahme, die dieses Land sehr befrieden würde« so die Nahostexpertin. Auch Steinke wünscht sich mehr Demonstrationen, »die nicht einem Lager zugehörig sind, sondern die sagen: Ich bin für Frieden.« Christin Mothsche zeigt sich hingegen konsterniert: Ihre Kolleginnen und Kollegen vor Ort hätten das Gefühl, es gäbe keinen sicheren Ort mehr im Libanon.
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Wed, 09 Oct 2024 - 47 - Talk zur AfD: »Es hat längst begonnen«
Wie gefährlich ist die AfD? Warum ist sie im Osten besonders erfolgreich? Und was würde mit Deutschland geschehen, sollte sie eines Tages an die Macht kommen? Im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen debattieren wir darüber mit der Ex-AfDlerin Joana Cotar, dem DDR-Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk sowie der SPIEGEL-Redakteurin Ann-Katrin Müller.
Kowalczuk findet: »Wer heute die AfD wählt, eine faschistische Partei, weiß, was er tut. Da gibt es auch keine Entschuldigung.« Joana Cotar, die 2022 aufgrund ihrer Differenzen über die Russlandpolitik mit ihrer Partei gebrochen hat, zeigt sich dagegen offen, für ein AfD-Verbotsverfahren. In der Partei gebe es In der AfD gebe es »korrupte Netzwerke« sowie »eine ganze Menge, was hinter den Kulissen passiert, die mir nicht mehr geschmeckt haben.«
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Wed, 18 Sep 2024 - 46 - Talk zum Duell Trump vs. Harris: »Unterschätzen Sie nicht die unglaubliche Macht der Swifties«
Kamala Harris oder Donald Trump? Wer geht als Sieger aus dem TV-Duell hervor und als Favorit in den Endspurt des Wahlkampfes? Darüber diskutieren wir im SPIEGEL-Spitzengespräch mit der Entertainerin Gayle Tufts, der USA-Expertin Rachel Tausendfreund sowie dem Vorsitzender der Republicans Abroad Germany Ralph Freund.
Es war die erwartete Schlammschlacht, die Kamala Harris und Donald Trump sich gestern Abend live im Fernsehen geliefert haben. »Vielleicht haben die ihm etwas gegeben«, vermutet Gayle Tufts. »Wie bei einem Hund, bevor der ins Flugzeug geht.« Rachel Tausendfreund wiederum ist skeptisch, ob dieses TV-Duell einen großen Einfluss auf die Wahl haben wird. »Ich glaube, das wird eng ausgehen. Momentan wurde ich 52 Prozent für Harris tippen, aber das kann sich alles noch ändern.«
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Wed, 11 Sep 2024 - 45 - Talk mit Bodo Ramelow: »Lieber Herr Voigt, rufen Sie an!«
Er war der erste Ministerpräsident der Linkspartei – und womöglich auch der Letzte. Bei seinem Amtsantritt 2014 kündigte er an, ein offenes Haus" für die verschiedenen Landtagsparteien” zu sein. Zehn Jahre später besteht dieses Haus zu einem Drittel aus Rechtsextremen. Steht nun sein Lebenswerk in Trümmern?
Im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen hat sich Bodo Ramelow offen für ein rot-rot-rotes Bündnis aus BSW, Linkspartei und SPD gezeigt – und dabei den Namen von Katja Wolf als mögliche Ministerpräsidentin ins Spiel gebracht. »Das wäre mal eine interessante Geschichte«, sagte er. So könne die CDU ihren Unvereinbarkeitsbeschluss einhalten. »Wir reden miteinander, was wir inhaltlich wollen, wo die Schnittmengen sind. Und dann kann man sagen: Das können wir gemeinsam tragen.«
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Wed, 04 Sep 2024 - 44 - Wahlen in Ostdeutschland: »Die Grünen richten mehr Schaden an als die AfD« – »Sie wissen, dass das falsch ist«
Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik könnte am Wochenende eine rechtsextreme Partei stärkste Kraft in einem Parlament werden. Warum ist der Populismus im Osten so erfolgreich? Darüber diskutieren wir mit BSW-Chefin Sahra Wagenknecht, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und dem Soziologen Steffen Mau.
Wagenknecht attackierte die Grünen scharf. »Was die Grünen an Klima- und Umweltpolitik verkörpern, das empfinden die Menschen als undurchdacht, als verlogen, nicht in sich konsistent.« Zwar sehe sie die Grünen nicht als Gegner Nummer eins, »aber die Grünen richten mehr Schaden an, weil sie im Unterschied zur AfD regieren.«
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Wed, 28 Aug 2024 - 43 - Spitzengespräch zu US-Wahlkampf: »Kamala Harris ist eine Marxistin«
Wie schmutzig wird das Rennen ums Weiße Haus? Trump-Fan Georg Weinberg teilt gegen Präsidentschaftskandidatin Harris aus, Politologin Cathryn Clüver Ashbrook hält dagegen. SPD-Außenpolitiker Michael Roth warnt vor einem Deal mit Putin.
George Weinberg ist Unternehmer und Vorsitzender der Republican Overseas Germany. Er lebt in Deutschland und unterstützt Donald Trump. Wir wollen wissen: Warum? Cathryn Clüver Ashbrook ist Politologin bei der Bertelsmann-Stiftung. Sie warnt vor einer Radikalisierung der Trump-Bewegung und sieht die amerikanische Demokratie in Gefahr. Michael Roth ist Sozialdemokrat und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Er warnt: Ein US-Präsident Trump würde Russland ermutigen, säumige Nato-Zahler anzugreifen.
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Wed, 21 Aug 2024 - 42 - Talk zur EM: »Wir sehen aus wie eine Kneipenschlägerei«
Braucht es einen Julian Nagelsmann für die Ampel? Im Talk diskutieren Omid Nouripour, Lena Cassel und Ewald Lienen über Zusammenhalt in der Gesellschaft, Influencer im Stadion – und Trüffelschweine in der Politik.
»Julian Nagelsmann hat die richtigen Personen in eine sehr gut funktionierende Mannschaft gepackt«, sagt Cassel mit Blick auf die eher geringe Erwartungshaltung vor dem Turnier. »Aber was auch zur Wahrheit mit dazugehört: Wir haben nicht nur alle eine schwarz rot goldene Brille getragen, sondern eventuell auch eine rosarote.« Ewald Lienen wiederum beklagt einen falschen Fokus bei der Nachwuchsrekrutierung: »Auf manchen Positionen sind wir nicht Weltklasse.«
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Thu, 11 Jul 2024 - 41 - Spitzengespräch zur Fußball-EM: »Ein Verbot der ›Grauen Wölfe‹ könnte Menschenleben retten«
Wie rechtsradikal ist der türkische Fußballverband? Warum lässt sich die Uefa von Diktaturen instrumentalisieren? Und wie schlägt sich Deutschland im Viertelfinale gegen Spanien? Darüber diskutieren wir mit Mia Güthe, Sportjournalistin bei 11Freunde, dem SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sowie dem Autoren und Theaterpädagogen Burak Yilmaz.
Der türkische Doppeltorschütze Merih Demiral hatte mit dem Zeigen des sogenannten "Wolfsgrußes" einen Skandal ausgelöst. Burak Yilmaz zeigt sich darüber entsetzt: »Er hat diesen Wolfsgruß in den Mainstream gebracht und er hat die Anhänger motiviert, das Gleiche zu machen.« Die Uefa prüft derweil eine mögliche Sperre gegen Demiral - ein Fingerzeig an die Politik? »Ein Verbot könnte Menschenleben retten!", so Yilmaz.
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Thu, 04 Jul 2024 - 40 - Talk zur EM 2024: Sind die deutschen Fans zu leise, Herr Neuendorf?
Hype im Land, schlechte Stimmung im Stadion? Im Talk spricht DFB-Präsident Bernd Neuendorf über die deutsche Vorrunde, eine mögliche WM in Saudi-Arabien – und erklärt, warum sich der Verband von Wettanbietern bezahlen lässt.
Stichwort Korruption: Auf die Fifa träfe dies nicht zu, so der DFB-Präsident. »Wir müssen unser Verhältnis zur Fifa wieder ein Stück weit normalisieren.« Vergangenes Jahr hatte er die Wiederwahl des Fifa-Präsidenten Gianni Infantino als einziger Verbandschef nicht unterstützt. Auch wenn die Fifa hierzulande einen schwierigen Ruf habe, tue sie viel für die Entwicklung des Fußballs.
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Tue, 25 Jun 2024 - 39 - Talk zur Fußball-EM: Warum Nationalspieler politische Verantwortung tragen
ragen Nationalspieler politische Verantwortung? Im SPIEGEL-Talk sprechen Kommentator-Legende Béla Réthy, Ex-Profispielerin Tuğba Tekkal und Philosoph Wolfram Eilenberger über den Prinz Charles der DFB-Elf, Mbappés Wahlempfehlung und einen verhängnisvollen Zeigefinger von Antonio Rüdiger.
»Mich erstaunt vor allen Dingen, dass diese Mischung zwischen Jung und Erfahren so gut funktioniert.« Der langjährige ZDF-Kommentator Réthy ist beeindruckt von der Leistung des Nationalteams und sieht die DFB-Elf mittlerweile als Titelkandidat. Eilenberger wiederum macht die schlechte Infrastruktur des Landes zu schaffen: »Meine größte Sorge vor diesem Turnier war, dass der Slogan sein würde: Die Welt zu Gast bei Stümpern«.
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Thu, 20 Jun 2024 - 38 - Talk zur Fußball-EM: »Auf das Land kann ich nicht stolz sein«
Europa zu Gast bei Freunden? In einem SPIEGEL-Talk Spezial zur Europameisterschaft diskutieren Ex-Trainer Christoph Daum, Sportjournalistin Lena Cassel und Moderator Micky Beisenherz über aggressiven Patriotismus, die vereinende Kraft des Fußballs und warum England die EM gewinnen wird.
Seit zwei Jahren leidet die Kölner Trainerlegende Daum an Lungenkrebs. »Früher war der Gegner auf der anderen Seite. Jetzt ist er bei mir drin.« Aufgeben kommt für den Mann, der um ein Haar Nationaltrainer geworden wäre, nicht infrage. »Es lohnt sich zu leben, es lohnt sich zu kämpfen! Ich hab's jetzt fast drei Jahre geschafft. Und andere schaffen das auch.«
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Thu, 13 Jun 2024 - 37 - Müntefering im Spitzengespräch »Wir haben das alles schon mal erlebt, den ganzen Scheiß«
Von ihm stammen legendäre Sätze wie »Opposition ist Mist!« und »SPD-Vorsitzender ist das schönste Amt neben Papst.« Er hat sowohl mit Gerhard Schröder als auch Angela Merkel regiert und verkörpert für viele bis heute die »gute, alte« SPD. Wir blicken zurück auf die lange Karriere des Franz Müntefering, sprechen über seine politischen Kontrahenten und wie er sich den Tod vorstellt.
Im SPIEGEL-Talk mit Markus Feldenkirchen zeigt sich der 84-jährige entsetzt von der erneuten Abspaltung seines früheren Parteigenossen Oskar Lafontaine. Deren Wahlkampfrhetorik kritisiert er scharf: „Die hängen Wahlplakate, darauf steht: ‚Krieg oder Frieden, Sie können jetzt wählen.‘ Das finde ich so unglaublich, dass ich wirklich fragen muss, ob diejenigen, die dahinter sind, noch alle Tassen im Schrank haben.«
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Sat, 25 May 2024 - 36 - Wird mein Krankenhaus geschlossen, Herr Lauterbach?
Frustrierte Patienten, gestresste Ärzte, insolvente Kliniken: Im SPIEGEL-Talk streiten Gesundheitsminister Lauterbach, der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Tino Sorge und Klinikchefin Erika Raab über die Krankenhausreform.
»Wir brauchen eine Revolution«, fordert Karl Lauterbach mit Blick auf das marode Gesundheitssystem. Klinikchefin Raab nennt die Reform einen »Etikettenschwindel« und beklagt zusätzliche Bürokratie: »Es ist keine Verbesserung im System, sondern es wird noch etwas obendrauf gesetzt. Da muss ich als Praktiker sagen: Es reicht!«
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Wed, 15 May 2024 - 35 - Talk zu Spionage: »Wir brauchen keine Lizenz zum Töten«
Im SPIEGEL-Talk diskutieren der frühere Chef des Bundesnachrichtendienstes Gerhard Schindler, der Grünenpolitiker Konstantin von Notz und SPIEGEL-Redakteurin Ann-Katrin Müller über chinesische Spionage, Kreml-Verflechtungen der AfD und die Frage, wie wehrhaft unsere Demokratie gegen Angriffe tatsächlich ist.
Im Spitzengespräch wirft Gerhard Schindler der Bundesregierung vor, nicht ausreichende Maßnahmen getroffen zu haben, um sich gegen Spionageattacken aus totalitären Regimen zu wehren. »Die Sicherheitsbehörden haben sich den Mund fusselig geredet, niemand wollte es hören«. Schindler fordert dabei mehr Befugnisse für BND und Verfassungsschutz in der Überwachung und Datensicherung von Verdächtigen.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums zur Kontrolle der Nachrichtendienste des Bundes Konstantin von Notz widerspricht: »Zu sagen: wir müssen einfach Zugriff auf alle Daten bekommen und dann haben wir alle Spione gefangen, das ist unterkomplex und das wird den Herausforderungen, die wir haben, nicht gerecht.«
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Wed, 08 May 2024 - 34 - Eskalation zwischen Iran und Israel: Wer ist hier der Böse, Herr Nouripour?
Im SPIEGEL-Talk diskutieren Grünenchef Omid Nouripour, Politikwissenschaftlerin Bente Scheller und Autor Richard C. Schneider über Irans Rolle im Krieg, die schmutzige Bombe des Regimes und Deutschlands Kuschelkurs.
Im Spitzengespräch spricht Nouripour, der in Teheran geboren wurde und bis zum 13. Lebensjahr in Iran aufwuchs, über seine Erfahrungen mit dem Hass, den das Regime gegen Israel schürt. »Wir sind morgens in die Schule, haben uns erst mal aufgestellt in Reihen zum Morgenappell und haben gerufen: ›Tod Israel‹, bevor wir in den Unterricht gehen durften«, schildert der Grünenchef seine Kindheitserlebnisse. »Da gibt es einen Grundsatz an Hass«, so Nouripour.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++
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Thu, 18 Apr 2024 - 33 - Margot Friedländer im Talk: »Es ist in eurer Hand, dass das nie wieder geschieht«
Sie hat den Holocaust überlebt und es sich zur Lebensaufgabe gemacht, vom Schrecken der Naziherrschaft zu erzählen - auch im Alter von 102 Jahren. Herzlich willkommen, Margot Friedländer.
Friedländer ist 11 Jahre alt, als die Nationalsozialisten an die Macht kommen. Stück für Stück wird ihre unbeschwerte Jugend in Berlin von den Nazis zerstört – bis zum Tag, an dem ihre Mutter gemeinsam mit Friedländers Bruder in den Zug Richtung Auschwitz steigen. »Versuch, dein Leben zu machen«, gibt sie ihrer Tochter mit auf den Weg. Sie werden sich nie wieder sehen. Kurz darauf wird auch Friedländer verhaftet und nach Theresienstadt deportiert.
Nach der Befreiung durch die Rote Armee verlässt sie 1946 mit ihrem Mann den europäischen Kontinent und migriert in die USA nieder. Wirklich glücklich wird sie dort aber nicht, auch nicht in ihrer Ehe. »Das war gar keine Liebe. Wir waren keine Menschen. Wir hatten keinen Namen. Waren wir in der Lage zu lieben?«
Margot Friedländer ist enttäuscht über die politische Entwicklung in Deutschland und in der Welt. »So hat es damals auch angefangen. Der Hass ist wieder laut geworden. Es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut.« Die AfD würde sie niemals wählen.
Ihren unermüdlichen Einsatz, auch im hohen Alter etwa mit Vorträgen an Schulen weiter an die Menschheitsverbrechen der Nazis erinnern, begründete Friedländer mit einer Verpflichtung gegenüber den Opfern des Holocaust. »Es ist für die, die es nicht geschafft haben. Die nicht vergessen werden sollen.«
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Thu, 28 Mar 2024 - 32 - Michel Friedman im Talk: »Deutschland hat den Judenhass nicht erfunden, aber Auschwitz«
Im SPIEGEL-Spitzengespräch spricht Publizist Michel Friedman über seine prägende Jugend als Staatenloser in Deutschland, den größten Fehler seines Lebens – und warum Juden für die AfD »nur das Amuse-Gueule« sind.
Mit Moderator Markus Feldenkirchen spricht Friedman über seine einzigartige Biografie, die Grenze zwischen berechtigter Israelkritik und Antisemitismus und wie er lernte, die Liebe nicht mit dem Tod zu assoziieren.Im Talk bringt Friedman Oskar Schindler, den Retter seiner Eltern und Großmutter in die Gegenwart: Schindlers Vermächtnis sei, aufzuzeigen, dass die Frage »Was kann der Einzelne tun? Was kann ich schon tun?« eine Ausrede fürs Nichthandeln und die Grundlage der Entdemokratisierung ist.
Wie prägte die Lebensgeschichte von Friedmans Eltern seine Kindheit? Friedman offenbart seine damalige Überforderung mit dem Schicksal seiner Familie und den Moment, an dem er politisiert wurde.
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Wed, 20 Mar 2024 - 31 - Talk zu Russland: »Putins Regime hat Angst vor dem eigenen Volk«
Russland vor einem inszenierten Wahlspektakel: Im SPIEGEL-Talk sprechen Autor Wladimir Kaminer, der ehemalige Botschafter Deutschlands in Moskau Rüdiger von Fritsch und die Russlandexpertin Sarah Pagung über das Revolutionspotential im Volk, die Abhöraffäre und Russlands Opposition.
»Man kann viel Schlechtes über Putin sagen. Ich glaube aber nicht, dass er besonders eitel ist«, sagt Rüdiger von Fritsch. Der ehemalige Botschafter Deutschlands in Moskau zeichnet ein differenziertes Bild des russischen Machthabers, den er mehrmals persönlich getroffen hat. »Wir haben es mit einem ausgebildeten KGB-Offizier zu tun, der in Verschwörungstheorien denkt.«
Wladimir Kaminer wuchs in Moskau auf, lebt aber mittlerweile seit über 30 Jahren in Deutschland, wo er, laut eigener Beschreibung, als »deutscher Schriftsteller« arbeitet. Er hält die Sicht hier zu Lande auf Putin für zu eindimensional: »Das Bild von Putin als hinterhältigen Satan und dem guten Mann, der eigentlich nur Russland zu Europa bringen will - das sind beides Extreme, die nicht stimmen.«
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Thu, 14 Mar 2024 - 30 - Israel-Gaza-Krieg: »Wie kann es sein, dass wir das zulassen?«
Gibt es einen Genozid in Gaza? Ist schon der Vorwurf antisemitisch? Über die »vergiftete Debatte« in Deutschland streiten im SPIEGEL-Talk der Chefredakteur der »Jüdischen Allgemeinen«, Philipp Peyman Engel, und die Publizistin Khola Maryam Hübsch.
Philipp Peyman Engel kritisiert, es gebe keinen nachhaltigen Dialog zwischen Muslimen und Juden in Deutschland zum Israel-Gaza-Krieg. „Es ist sehr, sehr schwierig, mit Muslimen in den Dialog zu treten. Schon vor dem siebten Oktober, nach dem siebten Oktober erst recht. Es gibt kein Miteinander – nicht wegen der jüdischen Seite.“
Khola Maryam Hübsch weitet den Blick auf die internationale Debatte, insbesondere zur Berlinale. „Der internationale Diskurs ist zu diesen Themen ein anderer. Ich glaube, ganz viele Menschen international sind hochgradig irritiert. Der Vorwurf lautet, Menschenrechte scheinen nicht für alle zu gelten. Das Völkerrecht scheint nicht für jeden bindend zu sein.“
Das SPIEGEL-Spitzengespräch ist der Talk für alle, die politisch mitreden wollen. Markus Feldenkirchen ist Autor im Hauptstadtbüro des SPIEGEL und empfängt hier regelmäßig Gäste aus dem politischen Deutschland. Im Einzelgespräch oder in kleiner Runde bespricht er die gesellschaftlich und politisch relevanten Themen unserer Zeit.
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Wed, 06 Mar 2024 - 29 - Wie lange hält die Ukraine noch durch?
Seit zwei Jahren tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Wie stehen die Chancen für das angegriffene Land? Wie lange hält es noch durch und wie realistisch sind gerade jetzt Friedensverhandlungen?
Darüber diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen mit Gregor Gysi von der Linkspartei, der Sicherheitsexpertin Claudia Major und dem Kriegsreporter des SPIEGEL, Christoph Reuter.
Christoph Reuter war bis vor wenigen Tagen in der Ukraine und berichte von Kriegsverdrossenheit in der Hauptstadt. »Es melden sich immer weniger Ukrainer freiwillig zur Armee, weil in Kiew Normalität aufrechterhalten wird. Da fragen sich die Leute: Warum soll ich denn mein Leben opfern, wenn das normale Leben weitergeht?«
Claudia Major von der Stifung Wissenschaft und Politik fordert die Bundesregierung zur Lieferung des Marschflugkörpers Taurus auf, warnt aber: »Es gibt keine Game-Changer Waffen. Was die Ukraine jetzt am meisten braucht: Artillerie-Munition, Wartung, elektronische Kampfführung und Drohnen. Taurus ist nur Teil des Pakets.«
Gregor Gysi von der Linken hofft auf rasche Friedensverhandlungen und warnt vor den Auswirkungen eines möglichen US-Präsidenten Trump ab 2025: »Wenn wir warten, bis vielleicht Trump Präsident ist, der macht dann ein Ende des Krieges, aber zum schweren Nachteil der Ukraine.«
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Wed, 21 Feb 2024 - 28 - Muss Reichtum begrenzt werden? Sahra Wagenknecht und Wolfgang Grupp im Talk
Wie kann Vermögen in Deutschland gerechter verteilt werden?
Darüber diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen im Spitzengespräch mit Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der nach ihr benannten Partei BSW, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Ralf Stegner sowie dem Unternehmer Wolfgang Grupp.
Ralph Stegner kritisiert Sahra Wagenknecht und bezeichnet sie als Populistin. »Zum einen heißt es immer ‚die da unten, wir da oben‘ und das Zweite, was ich von Wagenknecht höre, sind Ressentiments.«
Wagenknecht kontert und wirft der SPD Versagen bei der Besteuerung von Vermögenden vor. Konkret attackiert sie den Bundeskanzler Olaf Scholz für seine Rolle im Cum-Ex-Skandal: »Ihr Kanzler mit seinen Erinnerungslücken ist nur ein Paradebeispiel dafür, wie man mit den Großen, Reichen und Mächtigen nicht umgehen sollte.«
Der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp fordert Steuersenkungen für Unternehmen, im Gegenzug sollten diese dafür wieder stärker in die Haftung genommen werden: «Es kann nicht sein, dass die Leute kassieren, solange es gut geht und hinschmeißen und dann den Steuerzahler zur Kasse bitten.»
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Wed, 31 Jan 2024 - 27 - Bodo Ramelow »Ich werde alles tun, dass Björn Höcke nicht Ministerpräsident wird«
Er ist der erste deutsche Ministerpräsident der Linkspartei und möchte verhindern, dass ein Faschist sein Nachfolger in Thüringen wird: Bodo Ramelow, ein Mensch mit Ecken und Kanten, unter anderem für sein hitziges Temperament bekannt, ist zu Gast beim SPIEGEL-Spitzengespräch.
Wie will er den Rechtsruck in seinem Bundesland aufhalten? Im Gespräch mit Markus Feldenkirchen spricht Ramelow über den Aufstieg der AfD, eine mögliche Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht – und wie er bei Karstadt ein Wildschwein häutete.
Angst vor dem »Faschist« Björn Höcke habe er nicht. Aber: »Ich habe Angst vor dem, was er schreibt.« Deshalb wolle er alles dafür tun, einen Ministerpräsidenten der AfD zu verhindern.
Seine Partei liegt in Umfragen weit hinter der AfD bekommt nun auch von links Konkurrenz durch das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht. Er sei nicht sauer, sondern enttäuscht: »Ich mach jetzt eine neue Partei, und die heißt so wie ich bin - das finde ich seltsam.«
Wir blicken zurück auf sein bewegtes Leben, analysieren die möglichen Koalitionen und stellen fest, dass Ramelow selbst mit Bratwurstmütze noch staatsmännisch wirkt.
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Thu, 25 Jan 2024 - 26 - »Die Entziehung der Wahlrechte von Björn Höcke wird nicht helfen«
Ist unsere Demokratie in Gefahr? Und wie kann sie sich gegen ihre Feinde zur Wehr setzen? Im Spiegel-Spitzengespräch diskutiert Markus Feldenkirchen heute mit SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, dem Kabarettisten Florian Schroeder, SPIEGEL-Redakteurin Ann-Katrin Müller und AfD-Aussteiger Ivo Teichmann.
Überrascht von der Recherche des Correctiv-Teams zur geplanten, massenhaften Deportation von Menschen aus Deutschland ist Ann-Katrin Müller nicht. »Das ist nichts Geheimes. ‚Remigration’ steht schon im Bundestagswahlprogramm der AfD«, sagt die Rechtsextremismus-Expertin.
Auch Ivo Teichmann hat solche Tendenzen beobachtet. Als er mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus lag, wurde er massiv angefeindet. »AfD-Mitglieder aus meinem Kreisverband haben mir den Tod gewünscht.« Auch, weil er den Schulterschluss mit Rechtsextremen wie den »Freien Sachsen« ablehnte, hat er die Partei verlassen.
Kabarettist Florian Schroeder hat für die Recherche zu seinem Buch »Unter Wahnsinnigen« tief in die Abgründe der rechten Szene geblickt und sich mehrmals mit dem Neonazi und Chef der Identitären Bewegung, Martin Sellner getroffen. »Der Universalismus, nämlich dass Menschen gleich sind - das ist für ihn totalitär.«
Aktuell wird sogar ein Verbot der rechtspopulistischen AfD diskutiert. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert bremst die Erwartungen. »Das dauert Jahre - Jahre, in denen die AfD weiter wüten kann.« Daher sei ein solches Verfahren keine Lösung für die anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++
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Wed, 17 Jan 2024 - 25 - Claus Weselsky im Spitzengespräch: »Die Lokführer hätten mich angespuckt«
Deutschland steht still - mal wieder. Im Spitzengespräch ist der Mann zu Gast, der das veranlasst hat: GDL-Chef Claus Weselsky. Im Talk verrät Deutschland härtester Verhandler, warum in Bahndurchsagen bewusst gelogen wird, bei welchem Angebot er widerstand und gibt Tipps für die nächste Gehaltsverhandlung.
Für die bisher gescheiterten Tarifverhandlungen macht Weselsky die Bahn verantwortlich. DB-Personalchef Martin Seiler attackiert er scharf: »Das, was er mit mir und der Öffentlichkeit macht, ist bewusst gelogen.«
Weselsky äußert sich außerdem verständnisvoll für die landesweiten Proteste der Landwirte und wirft der Ampelregierung Planlosigkeit vor: »Ich nehme die Politik in einer Art und Weise war, wie ich sie noch nie wahrnehmen musste. Kopflos und ohne strategische Linie.«
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Wed, 10 Jan 2024 - 24 - Wäre es mit Ihnen als Kanzler besser gelaufen, Herr Laschet?
Er kam, lachte und scheiterte: Im SPIEGEL-Talk spricht Armin Laschet über die Dauerkrise der Ampel, seine Kanzlerkandidatur mit Störfeuer aus Bayern – und macht den Gentleman-Test.
Laschet kritisiert Olaf Scholz vor allem für seinen Kommunikations- und Führungsstil – nicht nur innerhalb der Ampelkoalition, auch auf internationaler Bühne. »Was fehlt, ist ein europäisches Engagement. Das deutsch-französische Verhältnis ist so schlecht, wie es seit Jahrzehnten nicht war.«
Seine eigene Wahlniederlage erklärt sich der ehemalige Kanzlerkandidat der Union unter anderem mit seiner rheinländischen Herkunft: »Einer, der den Karneval feiert, dem nimmt man nicht die Ernsthaftigkeit in schwierigen Momenten ab. Ich glaube, Konrad Adenauer würde heute nicht mehr Bundeskanzler werden.«
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Wed, 13 Dec 2023 - 23 - Spart die FPD unseren Planeten kaputt, Herr von Hirschhausen?
Wie soll das Klima gerettet werden, ohne die fehlenden Milliarden zum Umbau der Wirtschaft? Und was bedeutet das Urteil zum Bundeshaushalt für Förderprogramme in Deutschland? Darüber diskutieren der Arzt und Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen und der FDP-Politiker Lukas Köhler im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen.
FDP-Klimaexperte Lukas Köhler ist gegen die Abschaffung von klimaschädlichen Subventionen wie der Pendlerpauschale oder dem Dieselprivileg. »Ich glaube nicht, dass wir Klimaschutz dadurch erreichen, dass wir einfach Geld auf das Problem werfen.« Stattdessen fordert er einen höheren CO2-Preis: »Es muss das Ziel sein, Klimaschutz so effizient wie möglich zu machen.«
Eckart von Hirschhausen appelliert an die Politik: »Wir haben Meere die überhitzen, die Ostsee ist tot. Wir verlieren jeden Tag tausende von Arten, die unwiederbringlich sind.« Ihm gehen die Klimaschutz-Maßnahmen der Bundesregierung nicht schnell und weit genug. »Die Kacke ist am dampfen. Der Maßstab muss jetzt sein: Haben wir enkelfähig regiert? Haben wir Einfluss genommen auf die entscheidenden Jahre der Menschheitsgeschichte?«
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Wed, 29 Nov 2023 - 22 - »Inside Gaza« im SPIEGEL-Talk: »Es war einfach nur die pure Angst«
Wie steht es um die humanitäre Lage in Gaza und welchen Ausweg gibt es für die Flüchtlinge?
Darüber diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen im Spitzengespräch mit der Psychologin Maren Heldberg, SPIEGEL-Reporter Jonathan Stock und dem Comedian und Autor Abdul Kader Chahin.
Maren Heldberg war für Ärzte ohne Grenzen während des Terrorangriffs der Hamas am siebten Oktober in Gaza. Mehrere Wochen war sie eingesperrt und lebte zeitweise in einem der Flüchtlingslager. »Die Zustände sind katastrophal und lebensfeindlich. Wir haben eigentlich nur überlebt, weil unsere palästinensischen Kollegen uns Essen und Wasser gebracht haben.«
Auch SPIEGEL-Reporter Jonathan Stock war vor Ort. Er begleitete die israelische Armee während ihrer Bodenoffensive. »Die Hamas hat diese Tunnel, wo sie sehr viele Zivilisten beschützen könnten vor den Luftschlägen, aber die Tunnel sind ausschließlich für die Angreifer gedacht. Da ist gar kein Interesse, humanitäre Hilfe zu leisten.«
Der Comedian und Autor Abdul Kader Chahin hat palästinensische Wurzeln und setzt sich seit Jahren gegen Antisemitismus ein. Aktuell bangt er um Familienangehörige, die bis heute in Gaza leben. »Meine Cousins stecken in Gaza fest. Wenn man Pech hat, dann fliegt das Haus in die Luft und es ist vorbei.«
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Tue, 21 Nov 2023 - 21 - »Ich fühle mich als Jüdin, die Israel kritisiert, bedroht«
Sind Jüdinnen und Juden sicher in Deutschland? Wie weit darf Israel-Kritik gehen und wo beginnt Antisemitismus? Im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen diskutieren Bestseller-Autorin Deborah Feldman und Linken-Politiker Gregor Gysi.
Deborah Feldman wirft der Politik vor, jüdisches Leben in Deutschland nicht genug zu schützen: »Es gibt eine Synagoge, die hatte noch nie ein Gottesdienst, aber da steht 24 Stunden ein Polizist davor. Aber das koschere Restaurant bei mir um die Ecke konnte keine Unterstützung weder von Politik noch Polizei bekommen. Und das ist ein Ort, wo wirkliches jüdisches Leben stattfindet.«
»Natürlich darf und muss ein Linker kritisch sein gegenüber der israelischen Regierung. Es ist auch richtig, eine Solidarität zu empfinden mit den Palästinenserinnen und Palästinensern«, sagt Gregor Gysi. Mahnt jedoch, die historische Verantwortung Deutschlands niemals zu vergessen.
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Wed, 15 Nov 2023 - 20 - Israel und Gaza: »Manchmal ist es notwendig zu töten, um das Morden zu verhindern«
Wie weit geht Israels Recht auf Selbstverteidigung? Welchen Ausweg gibt es aus dem gegenwärtigen Krieg und kann ein humanitärer Kollaps in Gaza verhindert werden? Diese Fragen richtet SPIEGEL-Moderator Markus Feldenkirchen an die Menschenrechtsaktivistin und Autorin Düzen Tekkal und den Historiker und Publizist Michael Wolfssohn.
Düzen Tekkal blickt mit Sorge auf die humanitäre Lage im Gazastreifen und die Auswirkungen auf die Region: »Bomben sind dumm. Sie können nicht unterscheiden zwischen Zivilisten und Terroristen. Und das opfert die Hamas. Sie benutzt diese Menschen als Schutzschilde und deswegen kommt es dann eben auch zu diesen ganzen Opfern.«
Dass Israel sich selbst verteidigen muss, ist für Michael Wolfssohn klar: »Manchmal ist es politisch, notwendig zu töten, um das Morden zu verhindern.«
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Wed, 01 Nov 2023 - 19 - Hamas-Terror: Sind Israels Militärschläge in Gaza angemessen, Herr Friedman?
Was folgt auf den Albtraum in Nahost? Wie reagiert Israel und wie steht es um Judenhass in Deutschland? Darüber diskutiert SPIEGEL-Moderator Markus Feldenkirchen mit der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Publizist Michel Friedman.
Friedman sieht den Iran als Drahtzieher der Massaker in Israel und kritisiert die Bundesregierung für ihre Iran-Politik, Deutschlands Politik gegenüber dem Regime in Teheran sei viel zu nachsichtig, so der Ex-Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland: »Ich fordere deswegen, alle diplomatischen Beziehungen auf ein Minimum zu setzen, jede ökonomische Zusammenarbeit abzuwenden und die Mullahs, die verantwortlich sind, auf eine Sperrliste zu setzen.«
Strack-Zimmermann verurteilt den Jubel über den Hamas-Terror, der sich am Wochenende in verschiedenen Städten in Deutschland Bahn brach. Die FDP-Politikerin kritisierte dabei auch die Berliner Senatsregierung: «Das sind Straftatbestände: Wer zu Mord aufruft und Flaggen verbrennt. Das ist ein Skandal. Und die Tatsache, dass die Berliner Polizei zuschaut, ist für mich unerträglich.»
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Wed, 11 Oct 2023 - 18 - Krieg in der Ukraine: Was ist die Strategie für den Frieden?
Lange galt die Gegenoffensive der Ukraine als gescheitert – nun scheinen sich doch erste Erfolge der ukrainischen Streitkräfte abzuzeichnen. Was bedeutet das für mögliche Friedensverhandlungen? Gibt es eine Chance auf einen Waffenstillstand oder geht das Blutvergießen Jahre weiter?
Darüber diskutiert SPIEGEL-Moderator Markus Feldenkirchen mit dem Nato-General a.D. Egon Ramms, der Friedensforscherin Corinna Hauswedell und dem ehemaligen Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger.
Mit Blick auf die militärische Lage warnt Ex-Nato-General Ramms vor zu großem Optimismus: »Diese Erfolge haben die Erwartungshaltung, die möglicherweise mit dem Begriff Großoffensive verbunden war, nicht erfüllt bisher. Ich hätte mir auch gewünscht, dass das schneller gehen würde. Aber wenn man sieht, mit welchen Waffen und mit welcher Ausrüstung die Ukraine versucht, das zu erreichen, dann ist das schon schwierig.«
Der frühere Spitzendiplomat Wolfgang Ischinger kritisiert dabei Bundeskanzler Scholz scharf für seine Entscheidung, keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern: »Ich halte das für grob fahrlässig. Am Schluss besetzt die russische Seite eine zunehmend hilflos wirkende und wehrlose Ukraine. Und fragen Sie mal unsere Nachbarn in Polen, in den baltischen Staaten, wie dort die Angst um sich greifen wird, wenn die russische Aggression tatsächlich nicht zurückgetrieben werden kann.«
Die Friedens- und Konfliktforscherin Corinna Hauswedell hingegen plädiert für mehr Bemühungen auf diplomatischer Ebene: »Weitere Waffenlieferungen können weitere Eskalation bedeuten. Militärisch ist dieser Konflikt nicht zu lösen.«
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Thu, 05 Oct 2023 - 17 - »Glauben Sie, Menschen kommen zu uns, weil sie einen Zahnarzt bekommen?«
Überlastete Kommunen, wütende Bürger und immer mehr neue Geflüchtete– stößt Deutschland an seine Belastungsgrenze? Im SPIEGEL-Talk streiten Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt über Pull-Faktoren für Asylsuchende und die Zahnarzt-These von Friedrich Merz.
Bis zu 400 Tausend Geflüchtete sollen Schätzungen zufolge bis zum Jahresende 2023 nach Deutschland kommen. Dazu kommen knapp eine Million ukrainische Kriegsflüchtlinge, die bereits im Land sind. »Wir müssen akzeptieren, dass es Belastungsgrenzen in diesem Land gibt«, sagt Dobrindt. Dabei gehe es nicht nur um Unterbringungs- und Schulplätze, sondern auch die Gesundheitsversorgung.
Katharina Dröge kritisiert im Spitzengespräch CDU-Chef Friedrich Merz für dessen Äußerungen über Asylbewerber. Merz schüre »Ressentiments gegen Geflüchtete«, sagte die Grüne. Merz hatte gesagt, die Bevölkerung werde wahnsinnig, wenn abgelehnte Asylsuchende die »volle Heilfürsorge bekommen«. Merz’ Behauptung: »Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine.«
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Thu, 28 Sep 2023 - 16 - »Wenn der DFB wie ein Schützenverein aus Herne geführt wird, ist das schwierig«
Fußball-Expertin Lena Cassel und Reporter-Legende Béla Réthy haben einen klaren Favoriten. Im SPIEGEL-Spitzengespräch fordern sie einen Neuanfang und benennen das »Gesicht des Absturzes«.
Der Deutsche Fußball Bund (DFB) steckt in einer Krise: die Schreckensbilanz der letzten großen Turniere seit dem Weltmeistertitel 2014, PR-Probleme und kein Geld. Die zuletzt verlorenen Testspiele brachten das Fass zum Überlaufen und mündeten in der Entlassung von Trainer Hansi Flick – mit den dadurch entfachenden Diskussionen über einen Nachfolger. Hoch dotierte Namen stehen im Raum, wie Julian Nagelsmann oder Luis van Gaal.
Eines ist für Reporter-Legende Béla Réthy klar: »Es mangelte in gewisser Weise an Rhetorik. Die Spieler mochten ihn, aber er hat sie nicht erreicht.« Die Flick-Entlassung geht Fußballexpertin Lena Cassel aber noch nicht weit genug: »Ich bin für Tabula rasa beim DFB, ich bin für neue Gesichter.« Für DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke findet sie dabei besonders deutliche Worte.
Wie ist dem größten Sportbund der Welt noch zu helfen? Darüber diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen mit den Vertreter:innen zweier Fußball-Generationen.
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Thu, 14 Sep 2023 - 15 - Sind Sie ein Verbotsminister, Herr Özdemir?
Weniger Zucker, Fett, Fleisch: Pläne hat der Grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir viele – aber welche setzt er um? Der Check im SPIEGEL-Spitzengespräch.
Zuletzt warb Özdemir für ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel, das vor allem Kinder schützen soll. Auch die Einführung einer Zuckersteuer nach britischem Vorbild befürwortet der Minister. »Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich das machen«, sagt Özdemir.
Özdemir hält das für wirksamer als ein Werbeverbot: Zwar sei der Konsum der Getränke nicht gesunken, wohl aber hätten die Hersteller den Zuckergehalt ihrer Produkte gesenkt. Für Deutschland sieht der Minister eine solche Steuer allerdings gegenwärtig noch nicht als umsetzbar an. »Ich habe das Gefühl, da ist eine kleine und sehr finanzstarke Lobby, die das verhindert«, sagt Özdemir. Auch stemme sich die FDP innerhalb der Ampel gegen die Zuckersteuer.
Im Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen spricht der Ernährungsminister außerdem über seine Kindheit in der schwäbischen Provinz, ein mögliches Verbot der AfD und seine Ambitionen als zukünftiger Ministerpräsident in Baden-Württemberg.
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Thu, 07 Sep 2023 - 14 - Gerhart Baum im SPIEGEL-Talk: »Die AfD ist viel gefährlicher als die RAF«
Er war Bundesinnenminister, als der linke Terror die Republik in Atem hielt, die AfD hält FDP-Urgestein Gerhart Baum dennoch für gefährlicher als einst die RAF. Im SPIEGEL-Talk spricht der 90-Jährige außerdem über sein bewegtes Leben, angefangen mit seiner Kindheit unter dem Hakenkreuz, Traumata aus dem Zweiten Weltkrieg und Demütigungen aus der eigenen Partei.
Mit Blick auf die Gegenwart kritisiert Baum im Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen den Führungsstil von Bundeskanzler Scholz: »Ich sehe die Art, wie die Ampel regiert, mit großer Sorge. Nicht, dass ständig gestritten wird über einzelne Themen, aber wie gestritten wird, wie man sich gegenseitig herabsetzt. Ich denke an Schmidt, meinen Bundeskanzler, zurück. Der hätte uns sofort zu Ordnung gerufen.«
Auch vor seinem Parteichef Christian Lindner macht Gerhart Baum nicht halt: In seiner Partei vermisse er den klaren Kompass und den Mut, parteiinterne Diskurse anzustoßen. Die FDP müsse sich fragen: »Was ist Liberalismus in einer so fundamental veränderten Welt?«
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Wed, 23 Aug 2023 - 13 - Nato-Gipfel: Ist Scholz der Pudel von Joe Biden?
Die Nato-Staaten haben sich geeinigt, der Ukraine nach Kriegsende die Aufnahme zu ermöglichen, die von Kiew erhoffte Einladung blieb aber aus.
Warum sich vor allem die Deutschland zögerlich zeigt und sich mal wieder an den USA orientiert, darüber diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen mit dem Sicherheitsexperten Carlo Masala und dem SPD-Außenpolitiker Michael Müller.
Für beide Gäste ist klar, die Ukraine muss Teil der Nato werden – sobald Frieden herrscht.
»Ich glaube, es gibt auch eine sicherheitspolitische Relevanz und moralische Verpflichtung der Ukraine gegenüber, diesen Weg in die Nato so schnell wie möglich zu eröffnen«, sagt Carlo Masala. Der Sicherheitsexperte nannte die Diskussion um den Nato-Beitritt der Ukraine lange eine »Scheindiskussion«, inzwischen hat er eine Kehrtwende hingelegt.
Der SPD-Politiker hingegen hinterfragt die möglichen Reaktionen Russland: »Natürlich gibt es die Furcht vor Eskalation.«
Einen Angriff auf die Nato-Staaten fürchten beide jedoch nicht.
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Tue, 11 Jul 2023 - 12 - »Wenn Putin solche Aussagen hört, schlägt er sich auf die Schenkel«
Die Gegenoffensive der Ukraine ist in vollem Gange, doch kommen die ukrainischen Streitkräfte langsamer voran als gedacht. Längst tobt ein Abnutzungskrieg an Material und Mensch.
Umso mehr drängen sich Fragen auf, wie man die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch bekommen und wie ein möglicher Frieden aussehen könnte.
Darüber diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen mit seinen Gästen Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP und Janine Wissler von den Linken.
Für die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Strack-Zimmermann ist klar: nur aus einer Position der Stärke heraus kann die Ukraine in Verhandlungen treten:
»Es unvorstellbar naiv zu glauben, dass man, wenn man morgens eine Friedenstaube aus dem Fenster flattern lässt oder sagt, wir müssen uns an einen Tisch setzen, dass man einem solchen Massenmörder und Verbrecher wie Wladimir Putin in irgendeiner Weise auch nur imponieren könnte.«
Die Bundesvorsitzende der Linken, Janine Wissler hingegen fürchtet eine Eskalationsspirale und vermisst eine Strategie der Bundesregierung jenseits von Waffenlieferungen. »Die Forderungen, die sie damals hatten, sind ja fast alle erfüllt worden. Also die Kampfpanzer. Mehr Waffen stellen, immer gefährlichere Waffen, immer offensivere Waffen. Das ist ja alles passiert. Aber es hat doch nicht dazu geführt, dass dieser Krieg vor einem Ende steht.«
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Thu, 22 Jun 2023 - 11 - Wie wollen Sie die AfD stoppen?
Die Rechtspopulisten liegen bei 20 Prozent. CSU-Politikerin Dorothee Bär würde sie gern verbieten. Die Grüne Agnieszka Brugger gibt der Union die Schuld am Aufstieg der Partei. Ihr Streit im SPIEGEL-Spitzengespräch.
Noch nie waren die Umfragewerte der Ampelregierung so schlecht. Die CDU/CSU kann davon trotzdem kaum profitieren. Stattdessen erlebt die AfD einen noch nie da gewesenen Höhenflug - obwohl sie vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch Verdachtsfall eingestuft wurde.
Wer ist schuld am Umfragehoch der Rechtspopulisten, was machen die etablierten Parteien falsch und wie kann der Trend gestoppt werden?
Darüber diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen mit seinen Gästen Dorothee Bär von der CSU und Agnieszka Brugger von den Grünen.
Dorothee Bär ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, sie macht vor allem eine Partei verantwortlich für das Erstarken der AfD: »Die Hauptschuld innerhalb dieser Ampelkoalition, auch aufgrund der letzten Beschlüsse oder der schlecht vorbereiteten Gesetzentwürfe, tragen wirklich die Grünen.«
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Agnieszka Brugger hingegen wirft der Union vor, AfD-Rhetorik zu übernehmen: »Die Union blinkt immer wieder nach rechts, zwar in netter Sprache, aber sie bedient dadurch die Narrative, tut unserer Demokratie keinen Gefallen und verschiebt die Debatten in eine gefährliche Richtung in unserem Land.«
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Tue, 20 Jun 2023 - 10 - Krieg in der Ukraine: »Eine Niederlage würde Putin das Leben kosten«
Wie entwickelt sich die lang erwartete Gegenoffensive der Ukraine? Wie gefährlich sind die ukrainischen Operationen auf russischem Boden? Gibt es bereits realistische Aussichten auf ein Ende des Kriegs und wie könnten Verhandlungen mit Putin aussehen?
Diese und weitere Fragen diskutiert Moderator Markus Feldenkirchen mit seinen Gästen Claudia Major und Wolfgang Merkel und im SPIEGEL-Spitzengespräch.
Claudia Major leitet die Forschungsgruppe Sicherheitspolitik an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), eine der wichtigsten deutschen Forschungseinrichtungen für außen- und sicherheitspolitische Fragen. Sie sieht aktuell wenig Chancen für erfolgreiche Verhandlungen mit Russland und fordert stärkere militärische Unterstützung der westlichen Staaten für die Ukraine. Major sagt: »Wir als Deutschland haben ein fundamentales Interesse, dass die Ukraine ein freies Land ist.«
Wolfgang Merkel ist ehemaliger Professor für Vergleichende Politikwissenschaft und Demokratieforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Für Merkel steht fest: Verhandlungen müssen oberste Priorität sein. Weitere Waffenlieferungen würden die Eskalation bloß vorantreiben.
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Thu, 01 Jun 2023 - 9 - Gregor Gysi im Spitzengespräch: War Ihr Blick auf Putin naiv?
Er ist die prägendste Figur der deutschen Linken: Im SPIEGEL-Talk blickt Gregor Gysi selbstkritisch auf sein Leben zurück und erklärt, was in der DDR besser lief – und welchen alten Weggefährten er nur noch bemitleidet.
Mehrfach wollte der 75-Jährige kürzertreten, doch so ganz ohne Politik kann er anscheinend nicht. Auch als Jurist ist er noch immer aktiv und verteidigt heute Klimaaktivisten der »Letzten Generation«. Früher war er der jüngste Anwalt der DDR, verteidigte Systemkritiker und muss sich bis heute dem Vorwurf stellen, mit der Staatssicherheit kooperiert zu haben.
Warum er trotz seiner Reise in die Ukraine noch immer gegen deutsche Waffenunterstützung ist, was in der DDR in seinen Augen besser lief als in der BRD und wodurch er heute sein Lebenswerk in Gefahr sieht, darüber spricht er im Spitzengespräch mit Markus Feldenkirchen.
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Wed, 24 May 2023 - 8 - Trägt Angela Merkel eine Mitschuld am Krieg, Herr Gauck?
Pfarrer, Freiheitskämpfer, Bundespräsident: Joachim Gaucks Biografie ist eng verknüpft mit der Geschichte der Bundesrepublik und hat sie geprägt wie kaum ein anderer. Im Gespräch mit Markus Feldenkirchen blickt der 83-Jährige zurück auf sein bewegtes Leben und spricht über seinen Sinneswandel vom Pazifisten zum vehementen Befürworter von Waffenlieferungen an die Ukraine.
Im SPIEGEL-Spitzengespräch kritisiert der Bundespräsident a. D. außerdem seinen Nachfolger Frank-Walter Steinmeier, Altbundeskanzlerin Angela Merkel und erklärt, vor wem er im Zuge des Ukrainekriegs die Achtung verloren hat.
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Wed, 10 May 2023 - 7 - Cannabis legalisieren? Karl Lauterbach streitet mit Suchtexperte
Karl Lauterbach will Cannabis legalisieren – doch welche Folgen hat die Legalisierung für den Konsum, den Schwarzmarkt und die Gefahren für Kinder und Jugendliche? Darüber diskutiert der Gesundheitsminister im SPIEGEL-Spitzengespräch mit dem Psychiater und Suchtexperten Rainer Thomasius.
Der Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters Thomasius übt heftige Kritik an den Plänen Lauterbachs: »Was macht das mit Jugendlichen? Es senkt deren Risikowahrnehmung für die Schäden des Cannabisgebrauchs. Der Gesetzentwurf von Herrn Lauterbach wird auch dazu führen, dass wir in Deutschland zukünftig mehr Konsumenten haben. Auch Jugendliche«, warnt Thomasius. »Die Cannabisprävention in Deutschland ist grottenschlecht.« In fünf Jahren werde Lauterbach feststellen, »dass er mit seiner Politik sehr viele Kinder und Jugendliche in die Cannabisabhängigkeit hineingedrängt hat und wird sagen: Da habe ich einen Fehler gemacht.«
Lauterbach hingegen verteidigt seine Pläne: »Unsere Drogenpolitik ist gescheitert. Sie klappt einfach nicht und deshalb müssen wir handeln«. Gerade weil der Konsum bei Jugendlichen immer mehr zunehme und toxische Streckmittel durch den Schwarzmarkt im Umlauf seien, bedürfe es einer Legalisierung.
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Wed, 19 Apr 2023 - 6 - Sind uns Kinder 20 Milliarden wert? Streit um die Kindergrundsicherung
Kein Geld für Klassenfahrten, neue Turnschuhe, genügend Windeln: Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland ist laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung von Armut bedroht. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Familienförderung zu modernisieren und dafür einen Teil der finanziellen Leistungen für Kinder und Jugendliche in einer Kindergrundsicherung zusammenzuführen. Der Koalitionsvertrag beinhaltet mit der Einführung der Kindergrundsicherung einen klaren Auftrag für dieses gemeinsame Regierungsvorhaben.
Im SPIEGEL-Spitzengespräch diskutieren Bundesfamilienministerin Lisa Paus, FDP-Politiker Jens Teutrine und Ulrich Schneider vom Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband über das Für und Wider der Kindergrundsicherung. Paus pocht auf zusätzliche 12 Milliarden Euro: »Mein Ziel ist es, mit einer gerechten Individualbesteuerung und einer umfassenden Kindergrundsicherung mehr Kinder aus der Armut zu holen.« Für Teutrine ist der Betrag von 12 Milliarden Euro nicht nachvollziehbar: »Wer glaubt, die Kindergrundsicherung ist ein Erfolg, wenn sie viel kostet, der sieht die Probleme des Sozialstaats nicht.«
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Thu, 13 Apr 2023 - 5 - Nach Einigung im Koalitionsausschuss »Wenn sich Herr Kühnert hier festklebt, haben Sie ein Problem«
Wie viel Geld darf Klimaschutz kosten, und wer zahlt am Ende drauf? Am Tag danach diskutieren drei Spitzenvertreter der Ampel im SPIEGEL-Talk die Beschlüsse der Regierung.
Wochenlang lieferte sich die Regierung einen offenen Streit über Klimaschutz und Energiewende, nach dem Koalitionsgipfel üben sich die Ampelparteien nun in demonstrativer Einigkeit, doch wie lange währt der Frieden?
Im SPIEGEL-Spitzengespräch ziehen die FDP- und Grünenfraktionschefs Christian Dürr und Katharina Dröge und der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert Bilanz:
Während sich Dröge unzufrieden beim Thema Klimaschutz zeigt: »Es ist kein Geheimnis, dass wir Grüne denken, dass in diesem Koalitionsausschuss mehr fürs Klima hätte beschlossen werden müssen«, spricht Dürr Umweltverbänden die Kompetenz ab: »Ich habe das Gefühl, die Deutsche Umwelthilfe hat gar nichts verstanden. Ich habe das Gefühl, die haben keine Ahnung von Klimaschutz.«
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Wed, 29 Mar 2023 - 4 - Geflüchtete in Deutschland: »Das ist Rassismus« – »Nein, das ist kein Rassismus«
Wie viele Menschen kann Deutschland aufnehmen? Und gibt es zwei Klassen von Flüchtlingen? Im SPIEGEL-Spitzengespräch liefern sich Grüne, SPD und CDU eine hitzige Debatte. Die klarsten Worte findet ein Landrat.
Im heutigen Podcast diskutiert Markus Feldenkirchen mit Cansin Köktürk, sie ist Sozialarbeiterin und hat drei Jahre in einer Notunterkunft für Flüchtlinge gearbeitet. Außerdem ist sie streitbares Mitglied der Grünen und sagt: »Den Menschen aus der Ukraine wurde viel ermöglicht, den anderen aber nicht.«
Außerdem mit dabei ist Thorsten Frei. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion von CDU und CSU war lange Oberbürgermeister von Donaueschingen. Er sagt: »Unsere Infrastruktur ist vielleicht für 80, aber nicht für 84 Millionen Menschen ausgelegt. Die Belastungsgrenze in Deutschland ist erreicht.«
Zusammen diskutieren sie mit Helge Lindh. Er ist Innenexperte der SPD und sagt: »Die Migrationspolitik krankt oft daran, dass sie Projektionsfläche für ideologische Kämpfe und Selbstdarstellung ist, aber die Praxis und Lebensrealität vor Ort aus dem Blick verliert.«
Aus der Ferne zugeschaltet ist Jens Marco Scherf. Der Landrat aus dem Landkreis Miltenberg in Bayern fürchtet, dass bald nicht mehr alle ankommenden Geflüchteten versorgt, betreut und integriert werden können. Das hat er gerade sogar ein einem Brief an Olaf Scholz geschrieben.
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Wed, 15 Mar 2023 - 3 - »Letzte Generation«: Wie radikal darf Protest sein?
Kleben, blockieren, beschmieren: Die »Letzte Generation« provoziert mit radikalen Aktionen. Im SPIEGEL-Spitzengespräch streitet Aktivistin Aimée van Baalen mit FDP-Politiker Konstantin Kuhle – der ein überraschendes Angebot macht.
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Im heutigen Podcast diskutiert Markus Feldenkirchen mit der Sprecherin der »Letzte Generation« Aimée van Baalen, die sich selbst schon einmal auf einer Straße in Leipzig festgeklebt und mehr als 20 Tage in Haft verbracht hat. Trotzdem will sie nicht aufhören, für besseren Klimaschutz zu kämpfen. »Ich würde super gerne auch andere Sachen machen. Es ist nicht so, dass ich total gerne in den Protest gehe. Ichglaube, dass ich gerade vor allem für die Gesellschaft in der Rolle gebraucht werde, in der ich gerade bin, den Klimaschutz voranzutreiben und die Politik aufzufordern, dasselbe zu tun.«
Der FDP-Fraktionsvize kritisiert die Aktionen der »Letzten Generation« und fordert sie auf statt zu beschmieren oder zu kleben, sich politisch zu engagieren. »Wir brauchen sie in den politischen Organisationen. Sie müssen selbst Politik machen.«
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Thu, 09 Mar 2023 - 2 - Strack-Zimmermann: »Scholz hat länger gebraucht, um die Dimension dieses Angriffs zu verinnerlichen«
Waffenomi, Kriegstreiberin, Aufrüsterin: FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann muss sich viel gefallen lassen. Für die Ukraine will sie sich trotzdem weiter einsetzen.
Im SPIEGEL-Spitzengespräch verrät sie , was sie von CDU-Chef Friedrich Merz hält, warum sie gern mit Bundeskanzler Olaf Scholz ein Bier trinken möchte und warum sie ihr Abitur mit 3,0 abschloss.
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Thu, 02 Mar 2023 - 1 - Was ist Putins Kriegskalkül?
Der Kremlchef ist undurchdringlich und kalt, sagt Historiker Wolfgang Eichwede, der ihn mehrmals traf. Mit Russland-Expertin Sabine Fischer und SPD-Politikerin Natalie Pawlik analysiert er Putin und seine Interessen.
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Tue, 21 Feb 2023
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