WDR 5 Gösta Berling - Hörbuch

Klassiker der Weltliteratur, gelesen von der ersten bis zur letzten Seite. Dazu Expert*Innengespräche zu den Hintergründen als Bonusmaterial - das ist Lies mir was vor! mit Gastgeberin Rebecca Link. Diesmal liest Anja Gawlick "Gösta Berling", den Debütroman von Selma Lagerlöf.

Die Gemeinde hat sich über ihren trunksüchtigen Pfarrer Gösta Berling beschwert. Nun kommt der Bischof zur Inspektion. Doch obwohl Gösta die beste Predigt seines Lebens hält, muss er die Gemeinde am nächsten Morgen verlassen.

Gösta ist zum Bettler geworden und stiehlt einem hungernden Mädchen einen Sack Mehl. Verzweifelt über seine eigene Schlechtigkeit will er sich im kalten Schnee das Leben nehmen. Da erscheint die mächtigste Frau der Gegend und rettet ihn.

Gösta wurde in die Kavaliersrunde der Majorin von Ekeby aufgenommen. Am Heiligabend feiern er und seine Gesellen in feucht-fröhlicher Runde, als plötzlich eine teuflische Gestalt erscheint und ihnen einen Pakt anbietet.

Am ersten Weihnachtstag gibt es auf Ekeby ein gemeinsames Festmahl. Ein Kavalier bezichtigt die Majorin der Untreue. Da verliert die bis dahin unangefochtene Herrin über das Gut von einem Moment auf den andern alles und muss fortgehen.

Ein verarmtes Gut kann nur durch die Heirat des Sohnes mit der reichen Dame Anna gerettet werden. Die hat sich aber plötzlich mit einem alten Mann verlobt. Gösta will helfen und die junge Frau zurückholen.

Bei einer rauschenden Ballnacht wirft Gösta ein Auge auf Marianne, das schönste und stolzeste Mädchen der Gegend. Beim gemeinsamen Theaterspiel findet auch sie Gefallen an ihm. Doch ihr jähzorniger Vater beobachtet die beiden, und seine Wut endet in einer Tragödie.

Gösta und die Kavaliere finden Marianne halberfroren im Schnee und bringen sie zurück nach Ekeby. Währenddessen schmiedet die Majorin Pläne, um die Herrschaft der Kavaliere auf dem Gut zu beenden.

Marianne kämpft mit den Pocken und verbringt einen Monat im Krankenlager. Ihr Vater steigert sich in der Zwischenzeit in seinen Zorn hinein: Bei einer großen Auktion will er seinen gesamten Besitz versteigern, damit Marianne nichts mehr erben kann.

Die Pocken haben Marianne entstellt. Noch mehr leidet sie aber unter ihrer eigenen Gefühllosigkeit, so dass sie sich von ihrem Vater zurück ins Elternhaus holen lässt. Gösta ist tief gekränkt und wendet sich von ihr ab.

Wir lernen die junge Gräfin Elisabeth kennen, die mit dem sagenhaft dummen Grafen Henrik verheiratet ist. Bei einem Ball auf Gut Ekeby, sieht Elisabeth die Majorin, die in einen Keller gesperrt ist. Verzweifelt verlangt sie von Gösta, die alte Frau freizulassen.

Gösta hat aus Jux die Gräfin Elisabeth entführt, während die Kavaliere die Majorin freigelassen haben. Während der wilden Schlittenfahrt lebt Gösta auf, bringt Elisabeth aber dann zurück auf ihr Gut, wo ihr einfältiger Mann Graf Henrik bereits wartet. Doch statt seiner Frau beizustehen, fällt der ihr in den Rücken ...

Der teuflische Sintram hat die alte Magd Ulrika überredet, seine Frau zu werden. Doch auf seinem Gut scheint es zu spuken und Ulrika wird fast verrückt vor Angst. Göstas alte Liebe Anna kann das nicht ertragen und versucht, Ulrika zu retten.

Anna Stjärhök erzählt Gräfin Elisabeth die Geschichte der jungen Ebba Dohna, die auf Gut Borg einst von einem gewissen ehemaligen Pfarrer umworben wurde.

Anna erzählt weiter: Wie die junge Ebba krank wurde, von Gösta gerettet wurde und sie am Ende doch nicht zusammenkamen. Erst am Ende wird klar, was Anna mit ihrer Geschichte bezwecken wollte.

Wir hören die Geschichte der armen Jungfer Marie, die geschworen hat, sich nie zu verlieben. Als aber ein fescher Orgelbauer ins Haus kommt, ändert sie ihre Meinung.

Die Geschichte des Kavaliers Kristoffer, der einst ein geachteter Feldherr war, jetzt aber seine letzten Jahre im Exil fristet. Seit langer Zeit träumt er davon, die Gräfin Märta zu heiraten. Als sich die Gelegenheit wirklich ergibt, kommt aber doch alles ganz anders.

Gösta hat sich in den Kopf gesetzt, ein armes Bauernmädchen zu heiraten. Als das der Gräfin Elisabeth zu Ohren kommt, überdenkt sie ihre Entscheidung, Gösta nie mehr wiedersehen zu wollen. Ganz allein macht sie sich auf den beschwerlichen Weg über den gefrorenen See, um Gösta von der Verlobung abzuhalten.

Gräfin Elisabeth erkennt, dass sie Gösta liebt. Auch ihre Schwiegermutter Märta hat das erkannt und bringt sie mit einem Trick dazu, ihrem Mann alles zu gestehen.

Die Kavaliere haben es versäumt, sich um die Eisenproduktion von Ekeby zu kümmern, so dass der Ruin droht. Da versuchen sie einen Trick und machen sich mit einem halb beladenen Schiff auf den Weg nach Göteborg. Gräfin Elisabeth hat unterdessen ihr Schloss verlassen und will allein in die Fremde gehen.

Der Kavalier Liliencrona hat genug vom Leben auf Ekeby, kehrt auf sein Gut zurück und genießt mit seiner Frau und den Kindern die Landidylle. Außerdem lernen wir die Hexe vom Hochgebirge kennen, die mit der Gräfin Märta aneinandergerät. Mit bösen Folgen für die Gräfin...

Gösta ist tief deprimiert, weil die Gräfin Elisabeth fortgegangen ist. Um ihn aufzuheitern, führen die anderen Kavaliere ein Orchester auf. Aber erst ein besonders schrulliger Einfall kann Göstas Traurigkeit lindern.

Der Pfarrer auf Broby ist ein elender Geizkragen, der sein Haus verkommen lässt. Als eine alte Jugendliebe ihn besuchen will, stellt er sein Verhalten in Frage. Außerdem erfahren wir, wie Graf Henrik eine schöne Kirche so renovieren lässt, dass alte Kunstwerke zerstört werden und wie er von den Kavalieren dafür einen Denkzettel bekommt.

Hauptmann Lennart saß fünf Jahre unschuldig im Gefängnis. Kaum ist er in Freiheit, spielen die Kavaliere ihm einen bösen Streich, so dass seine Frau ihn nicht ins eigene Haus lässt. Aber Lennart findet eine neue Berufung.

Marianne Sinclaire wurde von den Pocken entstellt und lebt wieder bei den Eltern. Da hält ein Jugendfreund, der dringend Geld braucht, um ihre Hand an.

Der Tod schleicht um ein Gut und hat es auf den jungen Ferdinand abgesehen. Als er wirklich stirbt, erfahren wir, warum seine Mutter den Tod herbeigewünscht hat und was die reiche Anna Stjärhök damit zu tun hat.

Eine lange Dürre kommt über die Gegend und die Leute fragen sich, wer Gottes Zorn so erregt haben könnte, dass sie so gestraft werden. Ihre Wahl fällt auf den geizigen Pfarrer, der seit Jahren viel Geld angehäuft hat, aber nichts Gutes damit tut. Als sich alle gegen den Pfarrer zusammentun, kommt Gösta ein rettender Gedanke.

Auf ihrer Flucht hat die Gräfin Elisabeth bemerkt, dass sie ein Kind erwartet. Das Kind kommt vor der Zeit auf die Welt und ist schwach und kränklich. In ihrer Not wendet sich die Gräfin an Gösta.

Das Bauernmädchen, das Gösta einmal heiraten wollte, ist im Wald verschwunden. Immer mehr Menschen finden sich zusammen, um es zu suchen. Irgendwann konzentriert sich ihr Unmut auf Gösta und die Kavaliere, und sie tauchen als wütender Mob vor den Pforten von Ekeby auf.

Beim großen Markt von Broby, dem schönsten Volksfest im Jahr, schlägt ein Mann um sich und bedroht auch Frauen und Kinder. Als er mit einer Tischplatte auf sie losgeht, stellt sich ein mutiger Mann dazwischen...

Die ganze Gegend trauert um den guten Hauptmann Lennart. Doch auf Gösta lastet das schlechte Gewissen, weil er und die Kavaliere dessen Unglück mit verursacht haben. In seiner Verzweiflung geht Gösta mit dem bösen Sintram einen Pakt ein...

Gösta geht in den Wald, um sich das Leben zu nehmen, doch seine Frau Elisabeth folgt ihm. Die alte Majorin kehrt auf Gut Ekeby zurück, nachdem die Herrschaft der Kavaliere abgelaufen ist.

Als die Majorin im Sterben liegt, rechnet sie ein letztes Mal mit Gösta und den Kavalieren ab, die sie so sehr verkannt haben. Sie plant, Gösta das ganze Gut zu vermachen - aber nur, um ihn zu ruinieren. Doch kehrt am Ende ihre Milde zurück?