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Beim ersten Hahnenschrei

Beim ersten Hahnenschrei

Ludwig Waldmüller

Dein Leben steckt voller Herausforderungen und Fragen? Das ist mehr als natürlich. Nicht nur heute stellt uns das Dasein vor Probleme, mit denen wir umgehen müssen. Der Mensch ist sich selbst ein Rätsel, seit er denken kann. Texte aus alten Zeiten können da ungeahnte Lösungen bieten. Hier ist der Podcast, der mit den Gedanken antiker Schriftsteller und der Bibel versucht, die Fragen des Lebens anzugehen. Ein Text aus dem großen Schatz der Geschichte des Denkens wird mit Gedanken für dein Leben erweitert. Beim ersten Hahnenschrei, wenn du aus der Stille hinaustrittst in die Aufgabe des Tages.

407 - Gedanken am frühen Morgen - Göttliche Geduld
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  • 407 - Gedanken am frühen Morgen - Göttliche Geduld

    Welch große und erhabene Geduld aber zeigt Gott, indem er die von den Menschen zur Schändung seiner Herrlichkeit und Ehre errichteten heidnischen Tempel, ihre aus Erde geformten Bildwerke und ihre gottlosen Opfer mit der größten Geduld erträgt und dennoch über Gute und Böse in gleicher Weise Tag werden und das Licht der Sonne aufgehen lässt, und wenn er die Länder mit Regen tränkt, keinen von seinen Wohltaten ausschließt, sondern den Gerechten ebenso wie den Ungerechten ohne jeden Unterschied sein Nass spendet! Wir sehen, wie mit unzertrennlicher, gleichmäßiger Geduld Schuldigen und Unschuldigen, Frommen und Gottlosen, Dankbaren und Undankbaren auf Gottes Wink die Jahreszeiten gefügig sind, die Elemente dienen, die Winde wehen, die Quellen strömen, wie die Fülle der Ernten gedeiht, der Ertrag der Weingärten heranreift, die Baumpflanzungen Obst in Fülle hervorbringen, wie die Wälder sich belauben und die Wiesen blühen. Und obwohl Gott durch häufige, ja durch fortwährende Kränkungen erbittert wird, beherrscht er dennoch seinen Unmut und wartet geduldig den einmal vorausbestimmten Tag der Vergeltung ab, und obgleich er die Rache in seiner Gewalt hat, will er doch lieber noch längere Zeit Geduld üben, indem er eben voll Milde [die Kränkungen] hinnimmt und [die Rache] hinausschiebt, damit womöglich die lange fortgesetzte Bosheit sich endlich doch noch ändere und der Mensch, nachdem er sich in dem befleckenden Schmutze des Irrtums und der Verbrechen gewälzt, wenn auch spät erst, sich zu Gott bekehre, der ja selbst mahnt und sagt: „Ich will nicht so sehr den Tod des Sterbenden als vielmehr, dass er sich bekehre und lebe“.

    Sun, 13 Oct 2024 - 05min
  • 406 - Gedanken am frühen Morgen - Du kennst es

    Nicht fremd sind dem Landmann die Mühen der Landwirtschaft, nicht unerwartet kommt dem Matrosen der Sturm auf dem Meere, nicht seltsam ist dem Lohnarbeiter der sommerliche Schweiß, nicht etwas Ungewohntes sind denen, die sich für ein gottesfürchtiges Leben entschlossen haben, die Plackereien der umgebenden Welt. Vielmehr hat jeder Stand, den ich genannt, seine eigene Plage, die jeder Beruf kennt. Nicht um ihrer selbst willen trägt man sie, sondern zur Erlangung verheißener Güter. Hoffnungen, die den Menschen sein ganzes Leben lang halten und begleiten, erleichtern ja einem jeden seine Bürde. Von denen nun, die um der Erde Güter oder um irdischer Dinge willen sich abmühen, sahen sich die einen überhaupt in ihren Hoffnungen betrogen, indem ihnen die verheißenen Güter nur in der Phantasie verblieben. Denen aber wirklich der erwünschte Enderfolg beschieden war, ward wieder nötig eine neue Hoffnung, da die alte vorüberglitt und in Bälde verwelkte. Nur denen, die sich um die Frömmigkeit bemühen, vermochte keine Lüge die Hoffnungen zu rauben, kein Ende die Mühen zu verdrießen, da ihrer ein sicheres und dauerndes Himmelreich harrt.

    Sat, 12 Oct 2024 - 04min
  • 405 - Gedanken am frühen Morgen - Erkenntnis meinen

    Ich bin erstaunt darüber, nach welcher Höhe unsere Vermessenheit strebt. Nicht darüber bin ich erstaunt, dass sie dieselbe schon erreicht hätte, sondern darüber, dass sie wähnte, sie überhaupt erreichen zu können. Wenn nämlich jemand etwas zu erreichen wähnt, so hat er es noch lange nicht erreicht. Durch das bloße Meinen erreicht man nichts; freilich ist es sehr leicht, es zu meinen. Auch die Grübler meinten, ihr Ziel erreicht zu haben; aber dadurch, dass sie dies meinten, erreichten sie es doch nicht. Denn erhaben über jede Vernunft ist der Schöpfer aller Vernunftwesen. Unerforschlich ist er den Menschen und selbst den Engeln unbegreiflich. Das Geschöpf ist mit seiner Einsicht nicht imstande, über seinen Schöpfer zu sprechen, vermag es ja nicht, einmal zu sagen, wie es selbst gebildet wurde. Begreift es nun seine eigene Entstehung nicht, wie könnte es imstande sein, seinen Schöpfer zu begreifen? Der Verstand vermag nicht, die große Höhe seines Schöpfers zu erreichen, weit unter jener Höhe bleibt die Forschung der Forscher.


    Thu, 19 Sep 2024 - 04min
  • 404 - Gedanken am frühen Morgen - Vorbildliche Kinder

    So lasst uns also den Zorn meiden, oder aber dämpfen, dass er nicht in unserem lobenswerten Betragen eine Ausnahme bilde, in unserem sündigen Verhalten die Schuld mehre! Nichts Geringes ist es, den Zorn zu besänftigen; nichts Geringeres, als sich überhaupt nicht aufzuregen. Ersteres ist unser Verdienst, letzteres glückliche Naturanlage. Bei Kindern nehmen sich denn auch Zornesregungen harmlos aus; sie sind mehr drollig denn widerlich. Und kommen auch Kinder unter sich rasch in Aufregung, lassen sie sich doch rasch besänftigen und begegnen sich wiederum in um so größerer Freundlichkeit. Sie wissen nichts von hinterlistigem und ränkevollem Benehmen. Verachtet diese Kinder nicht! Der Herr sagt von ihnen: „Wenn ihr euch nicht bekehrt und werdet wie dieses Kind, werdet ihr in das Himmelreich nicht eingehen“. Der Herr selbst, d. i. Gottes Kraft hat gleich einem Kinde, da er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwidert; da er geschlagen wurde, den Schlag nicht zurückversetzt. Mache den Vergleich mit dir! Halte gleich einem Kinde nicht am Unrecht fest! Sei nicht bösartig! Alles geschehe deinerseits in Unschuld! Schaue nicht auf das, was dir von anderen vergolten wird! Behaupte deinen Standpunkt und wahre die Aufrichtigkeit und Lauterkeit deines Herzens! Erwidere dem Zornigen nicht auf seinen Zornesausbruch, noch dem Unverständigen auf seinen Unverstand! Rasch löst Schuld wiederum Schuld aus. Wenn man den Stein am Steine reibt, schlägt nicht Feuer hervor?

    Mon, 16 Sep 2024 - 04min
  • 403 - Gedanken am frühen Morgen - Verbreitete Nähe

    Meine Brüder, ich bin gar sehr ausgegossen in Liebe zu euch, und in lauter Frohlocken bestärke ich euch; doch nicht ich, sondern Jesus Christus, in dem gefesselt ich gar große Besorgnis habe, da ich noch nicht vollendet bin. Aber euer Gebet wird mich vollkommen machen für Gott, auf dass ich das Los erlange, in dem mir Erbarmung zuteil geworden, da ich zum Evangelium meine Zuflucht nahm als zum Fleische Jesu und zu den Aposteln als dem Presbyterium der Kirche. Lieben wir aber auch die Propheten, weil auch ihre Lehre auf das Evangelium hingerichtet ist und weil sie auf ihn hoffen und ihn erwarten; im Glauben an ihn sind sie auch gerettet worden, in Einheit mit Jesus Christus verbunden, liebe und bewunderungswürdige Heilige, von Jesus Christus beglaubigt und mitgezählt in dem Evangelium der gemeinsamen Hoffnung.

    Sun, 15 Sep 2024 - 04min
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