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Radio Vatikan - Clips-GER

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Die Stimme des Papstes und der Weltkirche

10 - Papstpredigt: Wenn einem die christliche Schminke herunterläuft...
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  • 10 - Papstpredigt: Wenn einem die christliche Schminke herunterläuft...

    00:02:27:72 Gegen Hochmut, Eitelkeit und „Scheinchristen“ ist Papst Franziskus an diesem Donnerstag einmal mehr zu Felde gezogen. In seiner Frühmesse in der Vatikan-Kapelle Santa Marta zitierte er den heiligen Bernhard von Clairvaux mit dem Spruch: „Mensch, denke daran, was aus dir werden wird: eine Speise für die Würmer.“ Christ sei, wer das Wort Gottes in die Tat umsetze. Wer sich hingegen nur auf christlich schminke, dem laufe diese Schminke „schon beim ersten Regenguss herunter“. Franziskus wörtlich: „So viele Scheinchristen brechen schon bei der ersten Versuchung zusammen, weil da keine Substanz ist.“ Zum Glück gebe es „so viele Heilige im Volk Gottes“: „Denken wir an die Kleinen, na gut! An die Kranken, die ihre Leiden für die Kirche aufopfern, für die anderen. Denken wir an so viele ältere Menschen, die allein sind, die beten und aufopfern. Denken wir an so viele Mamas und Familienväter, die ihre Familie unter vielen Opfern voranbringen, die Ausbildung der Kinder, die tägliche Arbeit, die Probleme – aber immer mit der Hoffnung auf Jesus. Die nicht einherstolzieren, sondern tun, was sie können.“ Das seien „die Heiligen des Alltags“, so der Papst. „Denken wir an so viele Priester, die im Verborgenen in ihren Pfarreien mit so viel Liebe arbeiten: die Katechesen für die Kinder, die Sorge um die alten und kranken Menschen, die Vorbereitung von Brautpaaren. Und jeden Tag dasselbe, immer dasselbe, dasselbe. Sie langweilen sich nicht, weil sie auf den Felsen gebaut haben: auf Jesus. Das ist es, was der Kirche Heiligkeit gibt, das ist es, was Hoffnung macht!“ Die „Heiligen des Alltags“ hätten „ihr Haus auf den Fels gebaut, der Christus ist“. „Sie folgen dem Weg Jesu, sie folgen ihm.“ „In dieser Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten bitten wir den Herrn, dass wir fest auf dem Felsen stehen mögen, der er ist: Er ist unsere Hoffnung. Wir sind alle Sünder, wir sind schwach – aber wenn wir die Hoffnung auf ihn setzen, können wir vorwärtsgehen. Das ist die Freude eines Christen: immer zu wissen, dass in ihm die Hoffnung ist, das Vergeben, der Friede, die Freude. Und unsere Hoffnung nicht auf Dinge zu setzen, die heute da sind und morgen nicht mehr.“ (rv 04.12.2014 sk)

    Thu, 04 Dec 2014 - 02min
  • 9 - Kardinal Parolin: EU ist ein Friedensprojekt

    00:01:52:39 Als wär`s viel länger her: Erst am Dienstag letzter Woche ist Papst Franziskus in Straßburg vor dem EU-Parlament aufgetreten und hat der „Großmutter Europa“ neues Leben einzuhauchen versucht. Jetzt spricht der engste Mitarbeiter des Papstes, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, von seiner Hoffnung, dass Europaskeptiker sich vom europäischen Projekt überzeugen lassen. „Ich hoffe, sie hören auf die Botschaft des Papstes. Das ist eine Botschaft, die sehr auf dem Wert des europäischen Projekts bestanden hat, auch im Licht der Resultate, die dieses Projekt ergeben hat. Natürlich sind wir im Moment in einer Periode der Schwierigkeiten, der Krise, der Ermüdung – aber man darf doch nicht übersehen, dass dieses europäische Projekt den Frieden und Wohlstand für viele Generationen bedeutet hat. Das sollte man den jungen Leuten noch stärker vermitteln. Wenn man das europäische Projekt auf Materielles und Bürokratisches reduziert, dann geraten die grundlegenden Werte aus den Augen, die Werte der Gründungsväter Europas. Trotz aller Schwächen der EU: Hier haben wir doch ein wichtiges Werkzeug, um für Europa den Frieden zu sichern, den Wohlstand und einen Platz in der Welt.“ Parolin sprach mit uns am Rand einer römischen Feier, bei der an hundert Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Vatikan erinnert wurde. Auch mit Blick auf Europaskeptiker in Großbritannien sagt die Nummer Zwei des Vatikans: „Die Welt ist heute komplizierter und konfliktträchtiger, als wir uns das nach dem Fall der Berliner Mauer vorgestellt haben. Das internationale Szenario hat sich stark verändert. Und darum ist es heute wirklich essentiell, miteinander zu reden und zu verhandeln, um dann die Probleme der Welt gemeinsam anzugehen.“ (rv 04.12.2014 sk)

    Thu, 04 Dec 2014 - 01min
  • 8 - Indien: „Viel Aktionismus rund um das Drama von Bhopal“

    00:03:15:26 Es war der schwerste Industrie-Unfall der Geschichte: Vor dreißig Jahren trat aus einer Pestizide-Fabrik im indischen Bhopal giftiges Gas aus, über 3.700 Menschen starben. Im Lauf der drei Jahrzehnte stieg die Zahl der Toten, die sich mit dem Gift in Zusammenhang bringen lässt, auf über 15.000 Menschen; mehr als 600.000 Menschen haben bleibende Schäden davon getragen, auch heute noch sind viele Kinder in Bhopal von Geburt an behindert. Leo Cornelio ist der Erzbischof von Bhopal. Er sagte im Gespräch mit uns: „Die Kirche hat sich von Anfang an sehr um Hilfe für die Betroffenen in der Stadt bemüht. Mein Vorgänger, der damalige Erzbischof Eugene D´Souza, mobilisierte Ordensleute, Priester und Laien, dazu viele Freiwillige, die sich um die Kranken und Sterbenden nach dem Desaster kümmerten. Damals wurden Lager für die Aufnahme der Betroffenen eingerichtet, medizinische Zentren, vor allem im Hauptbahnhof und rund um die Fabrik, es wurde Essen ausgegeben – alles sehr organisiert.“ Die Bilder von damals kann man sich heute kaum noch vorstellen. Cornelio selbst war damals Provinzial der Steyler-Missionare in Indore (Zentralindien), nur vier Zugstunden von Bhopal entfernt. Er erinnert sich: „Die Toten gingen in die Tausende! Und noch viele weitere Tausende hatten viele Jahre lang Atemprobleme und ähnliche Leiden. Noch heute tragen die Kinder dieser Menschen die Konsequenzen, und noch heute leistet die Kirche Hilfe und Unterstützung. Wir haben mittlerweile ein soziales Werk, das von Laien und Ordensleuten betrieben wird, sowie vier Schulzentren für behinderte Kinder. Einige von ihnen haben Probleme mit dem Sprechen, andere haben Atemschwierigkeiten, andere hören nicht usw., es sind Hunderte von Kindern. Viele sagen, dass es wegen dieser Gastragödie vor dreißig Jahren heute so viele behinderte Kinder in Bhopal gibt.“ Der Erzbischof formuliert da sehr vorsichtig. Er weiß, wie hoch die Emotionen rund um den dreißigsten Jahrestag schlagen, mit Demonstrationen und viel Medienaufmerksamkeit. „Es stimmt, die Gefühle sind noch sehr stark –aber das Problem ist, dass es noch viel Verwirrung gibt rund um diese ganze Geschichte. Die Betroffenen sind nicht angemessen entschädigt worden; die ganze Tragödie ist politisch instrumentalisiert worden, und besonders bei einem solchen Jahrestag gibt es immer viel Aktionismus. Zum Beispiel ist heute Abend eine Filmpremiere über die Tragödie von Bhopal, und ich bin dazu eingeladen; man sagt, dass auch der Ministerpräsident kommen wird. Viel Aufmerksamkeit also einerseits, aber andererseits keine angemessene Entschädigung noch irgendeine Hilfe für die tatsächlich Betroffenen. Man hat immer wieder Geld versprochen, aber vielleicht hat dieses Geld dann andere Wege genommen...“ (rv 04.12.2014 sk)

    Thu, 04 Dec 2014 - 03min
  • 7 - D: Strafe für Oben-Ohne-Protest im Kölner Dom

    00:02:39:07 Mit einem Oben-ohne-Protest hatte eine Femen-Aktivistin vor einem Jahr für Wirbel im Weihnachtsgottesdienst im Kölner Dom gesorgt. Vor Gericht wurde sie jetzt zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff begrüßt das Urteil. Richter Gerd Krämer wertete die Tat als „zielgerichtete, ideologische Meinungsäußerung“, die nach Erwachsenenstrafrecht beurteilt werden müsse, auch wenn die junge Frau zum Tatzeitpunkt erst zwanzig Jahre alt war. Das Gericht blieb unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafmaß von 1.600 Euro. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Krämer sagte, Witt habe immer noch nicht verstanden, dass „wir Kölner mit dem Dom besonders empfindlich sind“. Es gehe hier nicht um die Grundrechte von Kardinal Meisner, dem damaligen Kölner Erzbischof, sondern um das Recht der Gottesdienstbesucher. „Es gibt Leute, für die ist das ein sehr heiliger Akt, der Weihnachtsgottesdienst im Kölner Dom.“ Josephine Witt war am Ersten Weihnachtstag während einer Messfeier mit dem inzwischen emeritierten Kardinal Joachim Meisner an dessen 80. Geburtstag auf den Altar gesprungen. Sie entblößte ihren Oberkörper, auf dem „Ich bin Gott“ stand. Zudem skandierte sie antireligiöse Parolen. Die Anklage warf der damals 20-Jährigen vor, damit absichtlich und in grober Weise den Gottesdienst gestört zu haben. Grobe Störung eines Gottesdienstes Die Angeklagte selbst nannte ihre Tat allein politisch motiviert. Es sei ihr nicht in erster Linie darum gegangen, den Gottesdienst zu stören, sondern eine Botschaft für die Rechte der Frauen, für Frieden und Versöhnung zu verbreiten. Dompropst Norbert Feldhoff sagte dazu dem Kölner Domradio: „Wir haben kein Verständnis für Äußerungen von Frau Witt vor Gericht, dass es ihr primär nicht um eine Störung des Gottesdienstes gegangen sei. Wir sind der Meinung, dass die ungestörte Religionsausübung - unabhängig ob von Christen, Juden oder Muslimen - ein wichtiger Bestandteil des friedlichen Miteinanders in der Gesellschaft ist.“ Der Äußerung Witts, sie habe für Frieden eintreten wollen, entgegnete Feldhoff, die grobe Störung eines Gottesdienstes - ganz gleich, welcher Religion - diene nicht der Verständigung und dem Frieden. Femen ist eine ursprünglich in Kiew gegründete Gruppe feministischer Aktivistinnen. Ihr Markenzeichen sind Oben-ohne-Aktionen, bei denen die Frauen ihre nackten Oberkörper mit Parolen bemalen. Josephine Witt war nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr bei drei weiteren Femen-Aktionen dabei. In Tunesien hatte sie im Juni 2013 halbnackt gegen die Festnahme einer tunesischen Femen-Frau demonstriert und war zu vier Monaten Haft verurteilt worden, wovon sie 29 Tage absaß. (domradio/diverse 04.12.2014 sk)

    Thu, 04 Dec 2014 - 02min
  • 6 - Generalaudienz: Papst hofft auf friedliches Zusammenleben in der Türkei

    00:04:29:47 Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz Rückschau auf seine Reise in die Türkei gehalten. Vor den rund 10.000 Pilgern und Besuchern, die sich trotz Regens auf dem Petersplatz eingefunden hatten, bedankte sich der Papst öffentlich beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem Premierminister Ahmet Davutoglu, bei den türkischen Bischöfen und Katholiken sowie beim Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios, dem die Reise in erster Linie galt. Der erste Tag habe der Politik gegolten; in der Verfassung der Türkei mit ihrer fast ausschließlich muslimischen Bevölkerung sei die Trennung von Staat und Religion festgehalten, erklärte Franziskus. „Wir haben mit den Autoritäten über Gewalt gesprochen. Es ist das Vergessen Gottes, nicht seine Verherrlichung, die Gewalt hervorbringt. Deshalb habe ich darauf bestanden, dass Christen und Muslime sich gemeinsam für Solidarität, Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, und dass jeder Staat seinen Bürgern und Religionsgemeinschaften echte Kultfreiheit und Ausübung ihres Glaubens gewährleisten muss.“ Franziskus verwies an dieser Stelle auch auf die christlich-muslimische Dialoggruppe, die unter der Leitung des Päpstlichen Dialogrates heute im Vatikan tagt; der Papst hatte die Gruppe vor der Generalaudienz begrüßt. Am zweiten Tag der Visite hatte Franziskus in Istanbul unter anderem die Blaue Moschee und das Museum Hagia Sophia aufgesucht, „einige Symbolorte der verschiedenen Konfessionen“, sagte Franziskus bei der Generalaudienz. Während dieser Besuche habe er „im Herzen die Anrufung des Herrn verspürt, Gott des Himmels und der Erde, barmherziger Vater der ganzen Menschheit“. In der Blauen Moschee hatte der Papst an der Seite des Muftis Rahmi Yaran eine Zeit lang mit geschlossenen Augen und gefalteten Händen verharrt. An gleicher Stelle hatte auch Papst Benedikt XVI. bei seiner Türkei-Reise 2006 innegehalten, ohne dabei aber die Hände zu falten. Mittelpunkt des Tages sei eine Heilige Messe mit Gläubigen und Würdenträgern der verschiedenen katholischen Riten in der Kathedrale gewesen, fuhr Franziskus fort. „Das Volk Gottes ist im Reichtum seiner Traditionen und Äußerungen dazu gerufen, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen, in einer beständigen Haltung der Öffnung und des Gehorsams. Das ist unser Weg des ökumenischen Dialogs und auch unsere innere Einheit als katholische Kirche – der, der alles macht, ist der Heilige Geist. Unsere Aufgabe ist es, ihn machen zu lassen, ihn aufzunehmen und seinen Eingebungen zu folgen.“ Am dritten Tag: das Fest des Apostels Andreas, Patron der orthodoxen Kirche – der „ideale Anlass, um die brüderlichen Beziehungen“ zu bestärken, die „zwischen dem Bischof von Rom, Nachfolger des Petrus, und dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Nachfolger des Andreas", bestehen. „Ich habe mit Seiner Heiligkeit Bartholomaios I. die gemeinsame Verpflichtung erneuert, auf dem Weg der Wiederherstellung der vollen Einheit zwischen Katholiken und Orthodoxen voranzuschreiten.“ Die gemeinsame Erklärung, die der Papst und der Patriarch nach der Göttlichen Liturgie unterzeichneten, sei ein weiterer Markstein auf diesem Weg, sagte Franziskus. Besonders berührt habe ihn die letzte Begegnung dieser Reise, bekannte der Papst auf dem Petersplatz. Sie galt einer Gruppe Jugendlicher Flüchtlinge überwiegend aus Syrien und Afrika, die von Salesianerpatres in Istanbul betreut werden. „Das war sehr wichtig für mich, einige Flüchtlinge aus den Kriegszonen des Nahen Ostens zu treffen. Ich wollte ihnen meine Nähe und die der Kirche ausdrücken und auch den Wert der Aufnahme von Flüchtlingen unterstreichen, wobei die Türkei sich sehr engagiert hat. Ich danke einmal mehr der Türkei für die Aufnahme so vieler Flüchtlinge und auch den Salesianern, die dort diese schöne, versteckte Arbeit mit den Flüchtlingen leisten.“ Zum Schluss gab Franziskus seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Türkei zum „Ort des friedlichen Zusammenlebens zwischen verschiedenen Religionen und Kulturen“ werden möge. (rv 03.12.2014 gs)

    Wed, 03 Dec 2014 - 04min
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