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Woher stammt die "Quarantäne"? Wie entsteht ein Schwarzes Loch? Warum fallen Wolken nicht vom Himmel? SWR-Redakteur Gábor Paál und unsere Gäste aus der Wissenschaft erklären Ihnen hier jeden Tag ein kleines Stückchen Welt. | Texte unter http://1000-antworten.de Viele Episoden dieses Podcasts stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz. Sie können die Episoden unter Angabe der Quelle und der Lizenz unverändert in Ihrem eigenen Digitalangebot dauerhaft veröffentlichen. Die Episoden dürfen dabei nicht verändert oder kommerziell genutzt werden. Die Lizenz lautet CC BY-NC-ND 4.0.

5665 - Hängt das Ergebnis eines IQ-Tests von der Tagesform ab?
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  • 5665 - Hängt das Ergebnis eines IQ-Tests von der Tagesform ab?

    Variationen von 2 bis 4 Punkten sind normal

    Bei solchen Test gibt es immer kleine Schwankungen. Wenn Sie drei Tage hintereinander einen Intelligenztest vorgelegt bekommen, der sehr ähnlich ist, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit nie punktgenau das gleiche Ergebnis haben. Denn die Tagesform hat ebenso Einfluss wie die Frage, ob man gerade Hunger hat oder ob man schlecht gelaunt ist. Daher ist es kein Wunder, wenn der IQ mal um 2 oder 3 Punkte variiert. Das wird einkalkuliert.

    Tagesform kann Einfluss haben, das Ergebnis aber nicht grundlegend ändern

    Wenn man einen IQ von 110 hat, dann kann der genauso gut bei 107 oder 113 liegen. Manche Menschen haben ihr Optimum am Morgen, andere am Abend. Die Tagesform muss nicht, kann aber einen Einfluss haben. Sie wird aber nicht einen hochintelligenten Menschen zu einem Schwachsinnigen machen und umgekehrt. Der IQ wird sich um 3 oder 4 Punkte maximal ändern. Menschen, die professionell Intelligenztests vorgeben, wissen natürlich, dass es nicht sinnvoll ist, nur punktgenau zu interpretieren. Sondern die wissen, dass Intelligenzmessung fehleranfälliger ist als die Messung der Körpergröße oder auch des Körpergewichtes. Aber sie ist viel genauer als irgendwelche Einschätzungen.
    Thu, 21 Nov 2024 - 01min
  • 5664 - Warum haben manche Kathedralen zwei Türme, andere nur einen?

    Regel mit vielen Ausnahmen: Bischofskirchen 2 Türme, Bürgerkirchen 1 Turm

    Die Zweiturmfassade war von Anfang an eine "Fassade des Anspruches"; da wurde sozusagen die Bedeutung des Ortes aufgezeigt. Deshalb hat sich für Kathedralen fast immer die Zweiturmfassade durchgesetzt, während die Bürgerkirchen sich meist mit einem Turm zufriedengaben. Aber es gibt natürlich berühmte Beispiele wie die Bürgerkirche St. Sebald in Nürnberg, die in Konkurrenz zum Bamberger Dom zwei Türme aufweist. St. Sebald und St. Lorenz, beide große Nürnberger Bürgerkirchen, haben zwei Türme. Das ist mit einem gewissen Anspruchsdenken oder Anspruchsauftreten verbunden. In der Regel haben also Bischofskirchen und große Klosterkirchen zwei Türme und Bürgerkirchen einen Turm. Aber von dieser Regel gibt es ganz viele Ausnahmen.

    Zahl und Größe der Türme drückt Anspruchshaltung der Gemeinde aus

    Vorschriften gibt es keine. Und an solche Vorschriften hätte man sich im Mittelalter auch gar nicht gehalten. Wenn eine Gemeinde anspruchsvoll genug war zu sagen: "Wir wollen hier mit zwei Türmen operieren", dann konnte ihr das keiner verwehren. Wer hätte es ihr untersagen sollen? Der Bischof war froh, wenn die Gemeinden Kirchen bauten. Und Ulm hat zwar nur einen Turm, aber der ist dafür umso größer. Und der Stephansdom in Wien hätte eigentlich zwei Türme bekommen sollen, aber man hat sich dann mit einem besonders prachtvollen zufriedengegeben.
    Wed, 20 Nov 2024 - 02min
  • 5663 - Stammen wir alle von Augustus ab?

    Römer waren im Südwesten eine Minderheit

    Die Frage "Wie viel Römer steckt in uns?" kann man zunächst historisch angehen: Die Römer waren hier im Südwesten Deutschlands zahlenmäßig immer eine Minderheit, auch wenn sie zeitweise geherrscht haben. In den römischen Armeen wiederum waren ja nicht nur Römer: Da waren Iberer darunter, Afrikaner, Menschen vom Balkan, alle möglichen anderen Völker, die die Römer als Barbaren bezeichnet haben. Von daher haben die Römer nicht viel an Genen hinterlassen. In den letzten 2000 Jahren gab es sehr viel an Völkerbewegung. Wir haben oft die Vorstellung, dass die Menschen früher jahrhundertelang in ihren Dörfern gelebt, sich dort vermehrt haben und nie weggezogen sind. Aber so war es nicht. Früher gab es wie auch heute große Wanderungsbewegungen, Migration, Flucht und Vertreibung. Insofern steckt wohl in uns allen, wenn man das 2000 Jahre zurückverfolgen könnte, alles mögliche: Römer, Germanen, Kelten, Inder, Chinesen, Afrikaner. Ich habe darüber mit Joachim Burger gesprochen; er ist Professor für Paläogenetik an der Uni Mainz. Er hat mich auf einen ganz entscheidenden Punkt hingewiesen: Wenn man sagt "direkte Nachfahren der Römer" – was bedeutet das denn?

    Warum viele von uns von Augustus abstammen dürften

    Nehmen wir Augustus. Der hatte eine Tochter. Die hatte wiederum Kinder. Angenommen, diese Kette ist bis heute tatsächlich ungebrochen. Also gibt es irgendwo Nachfahren von Augustus. Aber ist das etwas Besonderes? Denn gleichzeitig sind es ja Nachfahren von Tausenden, wenn nicht Millionen anderer Menschen, die in der Antike gelebt haben.

    Wir sind alle verwandt

    Das kann man leicht ausrechnen: Jeder von uns hat zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern usw. Mit jeder Generation wächst die Zahl der direkten Vorfahren um den Faktor 2. Wenn wir pro Generation 25 Jahre rechnen und 2000 Jahre zurückgehen, haben wir 80 Generationen. Und in jeder von ihnen verdoppelt sich die Zahl der Vorfahren. Da hätte rein rechnerisch (2 hoch 80) jeder von uns Tausende von Trilliarden direkte Vorfahren. Da sieht man sofort: Das kann nicht sein, so viele Menschen hat’s nie auf der Welt gegeben. Das bedeutet wiederum, dass sich natürlich in den Generationen dazwischen auch wieder mal mehr oder weniger entfernte Verwandte begegnet sind und gepaart haben. Anders gesagt: Wenn Sie in der Antike rechnerisch Milliarden mal mehr direkte Vorfahren haben als es damals Menschen gab, dann gehört vermutlich mindestens die halbe Menschheit der Antike zu Ihren direkten Vorfahren – sofern diese Menschen Kinder hatten. Wenn man das wiederum genetisch betrachtet, bedeutet es: Wir alle haben möglicherweise ein paar Augustus-Gene, nur ist davon bei jedem von uns nicht mehr viel übrig. Jedes Elternteil gibt immer nur die Hälfte seiner Gene weiter. Da ist es auch völlig schnuppe, ob jemand Kaiser ist oder Bauer.

    Kaiser, Bauern, Seefahrer: Augustus-Gene sind milliardenfach verdünnt

    Die "Augustus-Gene", sollte es sie geben, sind milliardenfach "verdünnt". Und selbst wenn Sie so ein Nachfahre von Augustus wären, wären sie über eine andere Linie gleichzeitig der Nachkomme einer kaukasischen Bäuerin und eines normannischen Seefahrers und vieler hunderttausend anderer Urahnen, von denen sie genauso abstammen wie von Augustus.
    Wed, 20 Nov 2024 - 02min
  • 5662 - "Da stehen einem die Haare zu Berge!" – Woher kommt die Redensart?

    Angstreaktion: aufgestellte Haare

    Das ist relativ gut zu erklären. Denken Sie einmal daran, wenn Ihnen zum Beispiel am Strand jemand überraschend über den Rücken streicht. Dann stellen sich Ihre Härchen auf den Armen auf. Das ist eine ganz normale Reaktion des Körpers auf Angst, aber auch auf Kälte und ähnliches. Diese Schreckreaktion kennen Sie ja auch von Tieren. So soll man die Katze auch nicht gegen den Strich bürsten. Den Tieren stellen sich die Haare auf, wenn sie wütend oder gereizt sind. Wenn jemand die Haare zu Berge stehen, ist damit diese körperliche Reaktion gemeint.

    Viele Nuancen: Redensarten lassen sich der Situation anpassen

    Die Bedeutung muss also nicht immer auf Aggression hinweisen. Das ist das Schöne dabei: Man kann Redensarten sehr gut der Situation anpassen. Je nachdem, wo man sie verwendet, werden sie im Zusammenhang sehr gut verstanden; das ist wunderbar. Sie können also manchmal fünf, sechs, sieben verschiedene Nuancen der Bedeutung einsetzen.
    Tue, 19 Nov 2024 - 01min
  • 5661 - Wie viele Atome gibt es im Universum?

    Wir sprechen in der Astronomie beziehungsweise in der Astrophysik von +/- 2, das bezieht sich auf den Exponenten. Die Zahl der Atome im Universum beläuft sich etwa auf eine Zahl im Bereich zwischen 10 hoch 84 und 10 hoch 89.

    Galaxien zählen und die Atome in den Sternen hochrechnen

    Niemand hat die Atome bisher gezählt und man kann sie auch nicht zählen. Aber man kann die Galaxien zählen und man weiß, wie viele Sterne sich in einer Galaxie befinden. Diese Zahl geht in die Hunderte von Milliarden. Außerdem weiß man, wie viele Atome sich in einem Stern befinden; man kennt etwa die Zahl der Atome in der Sonne. Diese muss man hochrechnen und kommt dann auf diese gigantischen Zahlen. Allerdings mit einer entsetzlichen Fehlerquote.
    Mon, 18 Nov 2024 - 01min
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